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Veröffentlicht am 26.07.2017

Die Gewalt der Dunkelheit

Die Gewalt der Dunkelheit
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"Die Gewalt der Dunkelheit" ist das zweite Werk, welches ich von Michael Koryta gelesen habe. Seinen Schreibstil mag ich sehr gerne, da er ohne große Ausschmückungen auskommt und flüssig zu lesen ist. ...

"Die Gewalt der Dunkelheit" ist das zweite Werk, welches ich von Michael Koryta gelesen habe. Seinen Schreibstil mag ich sehr gerne, da er ohne große Ausschmückungen auskommt und flüssig zu lesen ist. Bei diesem Buch handelt sich es um den Auftakt einer neuen Reihe von Michael Koryta.

Die Geschichte wird im auktorialen Stil erzählt und als Leser begleitet man den Ermittler Mark Novak bei seiner Arbeit. Da er Probleme mit seinem Chef hat ist dieser Job eine Art Bestrafung für ihn und die Begeisterung von Novak hält sich daher anfangs sehr in Grenzen. Mark Novak war für mich ein sehr authentischer und ehrlicher Ermittler, der einem nach und nach die Zusammenhänge offenbart.
Novak wurde von Ridley angefordert wenn man es so nennen will. Ungewöhnlich hierbei ist, das Ridley selbst der Tatverdächtige ist. Das hat mich anfangs aus dem Konzept gebracht und sehr verwundert, denn welcher Tatverdächtige ruft schon selbst die Ermittler. Einer der unschuldig ist oder jemand der die Polizei herausfordern möchte? Ridley war mir von Beginn an unsympathisch, er ist ein Mensch dem ich in der Realität nicht über den Weg trauen würde. Dieser Eindruck blieb bis zum Schluss erhalten.
Es gibt noch einige weitere Figuren, aber diese sind kaum ausgearbeitet und haben oftmals nur kleine Rollen. Daher bleiben sie größtenteils recht blass und die meisten werde ich wohl nicht lange im Gedächtnis behalten.

Das Buch ist in viele verschiedene Handlungsstränge unterteilt, wobei ich das Gefühl hatte, dass Michael Koryta sich ein wenig verzettelt hat. Während der Einstieg sehr mitreißend ist und einem klaren roten Faden folgt, verliert dieser sich ab der Hälfte des Buches. Man hat das Gefühl, der Ermittler steht auf der Stelle und macht eher zwei Schritte zurück als einen nach vorne. Ich hatte den Eindruck, der Autor wusste selbst nicht mehr genau worauf er sein Hauptaugenmerk richten wollte. Ridley, das tote Mädchen oder die Intrigen innerhalb der Stadt? Alles ist irgendwie präsent, bekommt aber nicht genug Raum und so wirkt das Geschehen zusammengewürfelt und konfus. Erst gegen Ende schafft Michael Koryta es, die Stränge zu bündeln und die Geschichte in einem fulminanten Höhepunkt enden zu lassen. Dabei bleibt auch noch genug Raum für eine Fortsetzung bzw. einen neuen Fall.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Sumerland - Prinzessin Serisada

Sumerland 1
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Wie man bereits anhand des (wirklich sehr sehr langen) Klappentextes merkt, handelt es sich bei "Sumerland" um eine sehr komplexe und mit Sicherheit keine leichte Lektüre.
Der Einstieg war für mich zunächst ...

Wie man bereits anhand des (wirklich sehr sehr langen) Klappentextes merkt, handelt es sich bei "Sumerland" um eine sehr komplexe und mit Sicherheit keine leichte Lektüre.
Der Einstieg war für mich zunächst ziemlich verwirrend, da man die Geschichte anfangs aus der Sicht einer Person erlebt, bei der man überhaupt nicht weiß um wen es sich da eigentlich handelt. Auch der Schreibstil ist ganz anders als ich es gewohnt bin und man muss sich erst einmal damit auseinander setzen. Auf mich hat es häufig gewirkt, als würde ich eine Rohfassung lesen, die noch nicht vollständig überarbeitet wurde. Es fehlte an vielen Stellen einfach der Feinschliff.

Zum einen erleben wir also die etwa 40 Jahre alte Ich-Erzählerin, die oftmals in einem inneren Monolog zu ihrem verstorbenen Freund Andi spricht. Diese namenlose Frau hat auf mich leider bis zuletzt keinen sympathischen Eindruck gemacht und die Abschnitte mit ihr, waren für mich sehr anstrengend. Ständig schwanken die Erzählungen zwischen Realität und Fiktion, wobei mir selbst oft nicht klar war, was nun was ist.
Dann gibt es noch Prinz Zazamael, der die Stadt Waylhaghiri durch seinen Rat leiten lässt. Er selbst strebt eine große Fusion an und begibt sich selbst in das Sumerland, in der Hoffnung, die fehlende Zutat zu finden um sein Ziel verwirklichen zu können. Diese Abschnitte haben mir am besten gefallen, da ich mich hier deutlich wohler gefühlt habe als bei den Erzählungen der unbekannten Dame.
Prinzessin Serisada ist die Widersacherin von Prinz Zazamael. Bei ihr hatten mich ein bisschen gestört, dass ihr in der Stadt alles in die Hände fällt und sich mehrere Zufälle aneinander eignen, die doch sehr konstruiert wirkten. Mich hätte zudem interessiert wie Serisada überhaupt erst in die Stadt gelangt, aber davon erfährt man leider nichts. Genau wie der Prinz wirkt sie oftmals noch sehr kindlich, obwohl sie beide bereits mehrere hundert Jahre alt sind. Ich hatte auch hier Schwierigkeiten mich mit den Figuren anzufreunden, aber diese Passagen waren bei weitem nicht so konfus und anstrengend wie die der unbekannten Dame. Im Gegenteil, hier hat sich oftmals Spannung aufgebaut und ich war neugierig über den weiteren Verlauf.

Sehr außergewöhnlich und herausragend ist die Welt in der wir uns befinden. Zum einen gibt es natürlich die reale Welt, aber zentraler Punkt der Geschichte ist zum einen Sumerland und dann natürlich die großartige Stadt Waylhaghiri. Diese sieht man auch auf dem Cover und hier wird direkt die Besonderheit deutlich. Ganz unten wirkt die Stadt von der Architektur her sehr mittelalterlich. Je weiter hoch man sich bewegt um so ausgefeilter sind die architektonischen Arbeiten und umso moderner werden die einzelnen Ebenen. Der Prinz wohnt selbstverständlich ganz oben am höchsten Punkt der Stadt.
Die Stadtbewohner selbst bekommen jeden Tag neue Aufgaben vom Rat durch die sie sich beweisen müssen. Gewinnt man an Ansehen hinzu so erhält man einen Schlafplatz weiter oben in der Stadt, verliert man an Ansehen so werden einem Privilegien entzogen und man muss in den unteren Etagen schlafen.
Dieses System ist sehr interessant und mir gefallen die einzelnen Schichten und der Aufbau der Stadt sehr. Etwas vergleichbares habe ich bislang zumindest noch nicht erlebt.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Liebe findet uns

Liebe findet uns
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Bei "Die Liebe findet uns" handelt es sich um ein Buch, welches mich recht zwiegespalten zurückgelassen hat. Auf der einen Seite gab es viele wundervolle Momente, bei denen man sogar Tränen in den Augen ...

Bei "Die Liebe findet uns" handelt es sich um ein Buch, welches mich recht zwiegespalten zurückgelassen hat. Auf der einen Seite gab es viele wundervolle Momente, bei denen man sogar Tränen in den Augen hatte, aber auf der anderen Seite gab es auch einige Passagen, die mir so gar nicht gefallen haben.

Heather ist frisch mit der Uni fertig und gemeinsam mit ihren beiden besten Freundinnen Amy und Constance reist sie nun durch Europa. Heather ist sehr gut organisiert, plant jeden Schritt im voraus und hat ihr ganzes Leben sehr im Griff wie es scheint. Für Zufälle ist da kein Platz.
Dann trifft sie jedoch auf Jack und obwohl die beiden sich zunächst einen Schlagabtausch nach dem anderen liefern, merkt man sofort wie es zwischen den beiden knistert und funkt. Jack ist dabei das komplette Gegenteil von Heather würde ich sagen. Er versucht das Leben auf sich zukommen zu lassen, ist abenteuerlustig und Planung gibt es bei ihm eigentlich gar nicht. Daher ergänzen sich die beiden so toll finde ich. Jack bringt ein bisschen Lockerheit in Heather's Leben und durch ihn erlebt sie viele Momente, die es sonst wohl nie gegeben hätte.
Dennoch habe ich mir mit Jack als Protagonist irgendwie schwer getan. Anfangs wirkt er sehr charmant und da man zunächst kaum etwas über ihn weiß, macht er auch einen geheimnisvollen Eindruck. Leider erfährt man bis zuletzt nicht sehr viel über ihn und seine Gedanken bleiben einem verborgen. Das fand ich unglaublich schade.

Der Schreibstil war stellenweise etwas anstrengend. Die Autorin wechselt immer wieder mal die Perspektiven der Personen. Das hat mich oftmals irritiert und den Lesefluss sehr gestört, die Geschichte ließ sich dadurch nicht sehr flüssig lesen.

Die Geschichte selbst beginnt zunächst mit der Reise der drei Freundinnen, bei denen man einige Schauplätze kennen lernt. Später kommt Jack hinzu und ab da unternehmen er und Heather viele Ausflüge zu zweit. Die Kapitel zu beginn sind recht kurz, wodurch die Atmosphäre auf mich sehr hektisch gewirkt hat. Später hat mir die länge der einzelnen Abschnitte besser gefallen.
Mir persönlich war das Tempo der Geschichte ein bisschen zu langsam und ein zwei Reiseorte weniger hätten mir auch gereicht. Das Verschwinden von Jack passiert erst ungefähr bei 2/3 des Buches und das war mir viel zu spät. Anstatt ihn direkt zu suchen geht Heather zunächst einfach ihrem Alltag. Erst sehr spät ändert sie ihre Meinung und macht sich schließlich doch auf die Suche nach ihm. Ab da kam mir die Handlung wieder sehr abgehetzt vor und es wäre schön gewesen, hätte die Autorin sich hier mehr Zeit gelassen.

Was Jacks Geheimnis ist, habe ich mich mehrfach gefragt und auch so einige Theorien aufgestellt. Zugetroffen hat davon keine und die Auflösung hat mich wirklich umgehauen und sprachlos zurück gelassen. Das Ende selbst war mir dann ebenfalls zu kurz, zu abrupt. Es wäre schön gewesen die Figuren noch ein Weilchen weiter begleiten zu können um zu sehen wie es ihnen weiter ergeht.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Das zweite Gesicht

Das zweite Gesicht
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Diese Geschichte zu rezensieren ist gar nicht so einfach. Aufmerksam geworden auf das Buch, bin ich zunächst durch das eindrucksvolle Cover, dass mich irgendwie direkt gefesselt hat. Auch der Klappentext ...

Diese Geschichte zu rezensieren ist gar nicht so einfach. Aufmerksam geworden auf das Buch, bin ich zunächst durch das eindrucksvolle Cover, dass mich irgendwie direkt gefesselt hat. Auch der Klappentext war für mich vielversprechend, da ich Geschichte über religiöse Gemeinschaften immer wieder spannend finde.
Die Geschichte wird insgesamt aus drei Perspektiven erzählt. Zum einen hätten wir da Polly, die zusammen mit ihrem Bruder Zuflucht in der Gemeinde findet. Polly hat keine einfach Kindheit erlebt und muss sich erst einmal an die vielen neuen Regeln und das Leben bei den Shakern gewöhnen. Charity, ein Mädchen mit dem sich sich ein Zimmer teilt, ist ihr dabei eine große Hilfe und zeigt ihr nach und nach alles. Pollys Kapitel haben mir sehr gut gefallen, da man durch sie, nach und nach die Shaker-Gemeinde kennen lernen und sich quasi einleben konnte.
Neben Polly, erleben wir auch viele Abschnitte aus Charity's Sicht. Charity ist schon ein Mitglied der Shaker, seit sie ein Baby ist und somit geht ihr Glauben sehr tief. Charity zu begleiten war für mich um einiges schwieriger, da ich irgendwie nicht so richtig warm mit ihr wurde. Auch ihr extrem starker Glauben und ihre Reaktionen auf verschiedene Ereignisse, waren für mich manchmal schwer nachzuvollziehen. Dennoch waren auch diese Kapitel sehr spannend.
Zuletzt bleibt noch Simon Pryoer aus dessen Sicht ein Handlungsstrang erzählt wird. Ihn zu erleben, war stets ein starker Kontrast zu den Mädchen. Zu Beginn mochte ich die Kapitel mit ihm irgendwie überhaupt nicht, weil mich die Gemeinde zu dem Zeitpunkt viel mehr interessiert hat. Er soll den Brand untersuchen und Pollys Mutter finden. Mit der Zeit wurde diese Suche immer spannender und ereignisreicher und ich habe sie gerne gelesen.
Insgesamt konnte ich das Buch sehr schnell und flüssig lesen, da der Schreibstil sehr einfach gehalten ist. Ab der Mitte schleichen sich leider einige Längen ein, wodurch die Geschichte dann etwas arg zäh wurde. Zum Ende hin hat die Autorin das Tempo noch einmal gesteigert und der Ausgang hat mir sehr gut gefallen. Er war stimmig mit dem Rest der Geschichte.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Fliedersommer

Fliedersommer
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Kennt ihr das, wenn ihr von dem Cover eines Buches hin und weg seid und dann auch noch der Klappentext einfach himmlisch klingt? Eure Erwartungen sind sehr hoch und ihr freut euch riesig, das Buch zu lesen, ...

Kennt ihr das, wenn ihr von dem Cover eines Buches hin und weg seid und dann auch noch der Klappentext einfach himmlisch klingt? Eure Erwartungen sind sehr hoch und ihr freut euch riesig, das Buch zu lesen, nur um das eine herbe Enttäuschung zu erfahren...Genauso ging es mir mit "Fliedersommer".
Zunächst einmal möchte ich aber mit den positiven Eindrücken anfangen und das Setting ist wirklich traumhaft. Wickham Hall ist ein prächtiges Anwesen, das zum Träumen und verweilen einlädt. Besonders der Garten erscheint in einer bunten Blütenpracht und hinter jeder Ecke verbergen sich weitere wunderbare Dinge, die nur darauf warten entdeckt zu werden.
Die Geheimnisse, von denen im Klappentext die Rede ist, haben allerdings recht wenig mit dem Gemäuer zu tun, sondern vielmehr mit Hollys Vergangenheit und die ist gar nicht so perfekt, wie die engelsgleiche Holly.
Mit Holly stehe ich leider total auf dem Kriegsfuß. Sie benimmt sich stets perfekt und kommt bei jedem auftretenden Problem zum richtigen Zeitpunkt um die Ecke um die Situation zu retten. Außer ihr scheint niemand je ein Problem lösen zu können und ich habe mich mehrmals gefragt wie die Angestellten des Anwesens je ohne sie auskommen konnten. Holly macht einfach alles perfekt, hat stets die perfekten Einfälle und ist so gut in ihrem Job, dass man glatt vergisst, dass sie komplett neu ist und eigentlich zunächst einmal eingearbeitet werden müsste. Aber auch die anderen Figuren haben bei mir nicht wirklich punkten können. Jeder ist stets höflich und respektvoll und bahnt sich einmal Streit an, wird solange darüber diskutiert bis wirklich alles zu Tode gequatscht wurde. Dabei versucht stehts jeder einem Konflikt aus dem Weg zu gehen und alle geben sich selbst die Schuld und verhalten sich komplett unterwürfig. Das konnte ich niemandem abnehmen, denn jeder Mensch hat nun einmal Ecken und Kanten. Diese sucht man hier allerdings vergeblich.
Nichtsdestotrotz hat die Autorin es geschafft mich bis zum Ende bei der Stange zu halten und das ist hier wirklich eine Leistung.