Der Einsiedler
Ein letztes Opfer: ThrillerVera Profanter will in einer Grazer Zeitung einheimische Dichter zu Wort kommen lassen. Ein Gedicht macht sie neugierig. Es wurde von einem Einsiedler aus Südtirol geschrieben. Dieser Einsiedler war früher ...
Vera Profanter will in einer Grazer Zeitung einheimische Dichter zu Wort kommen lassen. Ein Gedicht macht sie neugierig. Es wurde von einem Einsiedler aus Südtirol geschrieben. Dieser Einsiedler war früher Lehrer an einem Grazer Gymnasium, Dieses Gedicht hat Vera angesprochen, da es sehr traurig, aber authentisch klang. Deshalb beschließt sie den Dichter zu interviewen. Da er aber keine Internet Verbindungen und kein Telefon hat, will sie sich auf die Reise nach Südtirol machen. Dieser Einsiedler ist in dem Ort Rabenstein nicht gut angesehen, denn die Einwohner halten ihn für einen Mörder. Denn jedes Mal an Michaeli kommt eine Frau zu Tode. Alles weist auf Unfälle hin, doch Schneider weiß es besser und die Dorfbewohner auch. Auch in diesem Jahr steht Michaeli vor der Tür und die große Frage ist wer wird das diesjährige Opfer des Michaeli Mörders?
„Ein letztes Opfer“ von Heidi Troi ist ein Krimi, der in Graz und in Rabenstein, Südtirol spielt. Größer könne die Unterschiede nicht sein, meint man. Doch Vorverurteilungen sind hier und da an der Tagesordnung. Geschrieben ist dieser Krimi über den Einsiedler Schneider und seine Schuld, die er immer wieder betont. Es wird nur langsam klar, worüber er redet. Auf der anderen Seite ist eine junge Journalistin aus Graz, die den Einsiedler wegen eines sehr düster, emotionalen Gedichts, interviewen möchte. Doch nicht alle sind damit einverstanden, auch nicht ihr Freund Jakob und der Chefredakteur der Zeitung, nur ihre Freundin ist begeistert und begleitet sie. Diese beiden Hauptcharaktere sind sehr schön beschrieben, mit all ihren Besonderheiten. Nur langsam erfährt man durch Rückblenden etwas mehr über das Leben des Wilhelm Schneider aus Graz und es kristallisiert sich nur langsam heraus, wo denn seine Schuldvisionen herkommen und was sie mit aktuellen Todesfällen in Rabenstein an Michaeli zu tun haben. Für die Bevölkerung des Dorfes ist klar, der Schneider war es. Der Autorin gelingt es immer wieder den Leser in die Fälle mit einzubeziehen und seine Sympathien zu verteilen. War er es oder nicht? Was geschieht mit Vera und Anna? Das ist finde ich sehr spannend und das beruht auf die immer wieder eingeblendeten Gedanken des Mörders. Dieses Spannungsbogen bis zu seinem Ende so zu entwickeln, finde ich grandios.
Ich habe diesen Krimi mit großem Interesse verschlungen, da mein Interesse immer wieder herausgefordert wurde, durch die oben beschriebenen Fragen. Ein Roman, der mein Kopfkino auf jeden Fall auf höchst Touren laufen ließ. Sehr empfehlenswert.