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Veröffentlicht am 08.03.2023

Der Einsiedler

Ein letztes Opfer: Thriller
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Vera Profanter will in einer Grazer Zeitung einheimische Dichter zu Wort kommen lassen. Ein Gedicht macht sie neugierig. Es wurde von einem Einsiedler aus Südtirol geschrieben. Dieser Einsiedler war früher ...

Vera Profanter will in einer Grazer Zeitung einheimische Dichter zu Wort kommen lassen. Ein Gedicht macht sie neugierig. Es wurde von einem Einsiedler aus Südtirol geschrieben. Dieser Einsiedler war früher Lehrer an einem Grazer Gymnasium, Dieses Gedicht hat Vera angesprochen, da es sehr traurig, aber authentisch klang. Deshalb beschließt sie den Dichter zu interviewen. Da er aber keine Internet Verbindungen und kein Telefon hat, will sie sich auf die Reise nach Südtirol machen. Dieser Einsiedler ist in dem Ort Rabenstein nicht gut angesehen, denn die Einwohner halten ihn für einen Mörder. Denn jedes Mal an Michaeli kommt eine Frau zu Tode. Alles weist auf Unfälle hin, doch Schneider weiß es besser und die Dorfbewohner auch. Auch in diesem Jahr steht Michaeli vor der Tür und die große Frage ist wer wird das diesjährige Opfer des Michaeli Mörders?
„Ein letztes Opfer“ von Heidi Troi ist ein Krimi, der in Graz und in Rabenstein, Südtirol spielt. Größer könne die Unterschiede nicht sein, meint man. Doch Vorverurteilungen sind hier und da an der Tagesordnung. Geschrieben ist dieser Krimi über den Einsiedler Schneider und seine Schuld, die er immer wieder betont. Es wird nur langsam klar, worüber er redet. Auf der anderen Seite ist eine junge Journalistin aus Graz, die den Einsiedler wegen eines sehr düster, emotionalen Gedichts, interviewen möchte. Doch nicht alle sind damit einverstanden, auch nicht ihr Freund Jakob und der Chefredakteur der Zeitung, nur ihre Freundin ist begeistert und begleitet sie. Diese beiden Hauptcharaktere sind sehr schön beschrieben, mit all ihren Besonderheiten. Nur langsam erfährt man durch Rückblenden etwas mehr über das Leben des Wilhelm Schneider aus Graz und es kristallisiert sich nur langsam heraus, wo denn seine Schuldvisionen herkommen und was sie mit aktuellen Todesfällen in Rabenstein an Michaeli zu tun haben. Für die Bevölkerung des Dorfes ist klar, der Schneider war es. Der Autorin gelingt es immer wieder den Leser in die Fälle mit einzubeziehen und seine Sympathien zu verteilen. War er es oder nicht? Was geschieht mit Vera und Anna? Das ist finde ich sehr spannend und das beruht auf die immer wieder eingeblendeten Gedanken des Mörders. Dieses Spannungsbogen bis zu seinem Ende so zu entwickeln, finde ich grandios.
Ich habe diesen Krimi mit großem Interesse verschlungen, da mein Interesse immer wieder herausgefordert wurde, durch die oben beschriebenen Fragen. Ein Roman, der mein Kopfkino auf jeden Fall auf höchst Touren laufen ließ. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Das Schmiedehandwerk

Mostviertler Grafen
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Auf einem Schmiedeevent das im Medlingtal in Niederösterreich stattgefunden hat, wird der „Schmiedepapst“ Lugbauer tot im Fluss gefunden. Er wurde mit einem geschmiedeten Nagel ermordet. Die Kripo aus ...

Auf einem Schmiedeevent das im Medlingtal in Niederösterreich stattgefunden hat, wird der „Schmiedepapst“ Lugbauer tot im Fluss gefunden. Er wurde mit einem geschmiedeten Nagel ermordet. Die Kripo aus Sankt Pölten ist dafür zuständig und Kommissar Brandner und seine junge Kollegin Lindner ermitteln hauptsächlich im Teilnehmerkreis der Veranstaltung und bei den Kollegen von Lugbauer. Er war nicht sehr sympathisch und außerdem hat er auch mit verschiedenen Frauen nicht nur geflirtet. Schnell haben sie einen Verdächtigen dessen Fingerabdruck auf dem Nagel gefunden wurde. Doch die Verdachtsmomente lassen sich nicht verifizieren und die Ermittler weiten ihre Ermittlungen aus. Vielleicht geht es ja auch um Eifersucht oder aber auch um Neid, um den großen Auftrag den Lugbauer bekommen hat, eine Aussichtsplattform zu bauen. Doch irgendwie tappen die beiden Kommissare noch im Dunkeln und es bedarf noch eines Mordes, um Licht ins Dunkel zu bringen.
„Mostviertler Grafen“ von Helmut Scharner ist ein spannender, regionaler Krimi aus dem Mostviertel in Niederösterreich. Das Mordwerkzeug ist sehr ungewöhnlich, ein geschmiedeter Nagel und dann noch mit einem Fingerabdruck. Unheimlich viel Zufall, dem das Ermittlerteam aus Sankt Pölten auf die Spur gehen müssen. Das Team ist sehr interessant zusammengestellt. Da ist auf der einen Seite der erfahrene Kommissar Brandner und auf der anderen Seite seine junge, unerfahrene Inspektorin Lindner. Nicht nur das Aussehen ist ungewöhnlich bei Inspektorin Lindner auch ihre Arbeitsmethoden. Aber zusammen sind sie unschlagbar und sehr sympathisch. Schön finde ich auch das das Privatleben der Ermittler nicht außen vor gehalten wird. Spannend ist auch, das immer wieder in die Vergangenheit zurückgeschaltet wird, um das Geschehen nachvollziehbarer zu machen. Ebenso ungewöhnlich, aber auch sehr interessant, finde ich die eingeschobenen und kursiv gedruckten Gedanken der Ermittler. Ich konnte gleich besser nachvollziehen, warum die Entscheidungen getroffen wurden. Der Spannungsbogen ist hervorragend aufgebaut und bis zum Ende führt das Miträtseln nicht zum Ziel. Das finde ich sehr gelungen und zeugt für die Qualität dieses Krimis.
Ich habe mich sehr gut in diesem Krimi unterhalten gefühlt und das, was für mich einen guten regionalen Krimi ausmacht, eine Mischung aus Krimi und Beschreibung der Region, ist hier sehr gelungen. Ich kann also diesen Krimi sehr gut empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Antiquitätenhandel

Ruhrpott-Connection
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Maike und Jochen sind unterwegs um sich eine Wohnung anzusehen und geraten mitten in einen Mordfall an einer Antiquitätenhändlerin, die dem der Täter Jochen schwer verletzt. Im Laufe der Untersuchungen ...

Maike und Jochen sind unterwegs um sich eine Wohnung anzusehen und geraten mitten in einen Mordfall an einer Antiquitätenhändlerin, die dem der Täter Jochen schwer verletzt. Im Laufe der Untersuchungen stellt sich heraus das auch der Mann der toten Frau Brecht in deren Haus gefoltert und ermordet wurde. Es gibt nur noch ein Verwandte der Brechts und das ist ihre Nichte Jana aus Hamburg. Aber über den Tod ihrer Eltern gibt es einen Cold Case, da der Mörder ihrer Mutter nicht gefasst wurde und der Vater spurlos verschwunden ist. Eine sehr verzwickte Lage für die Unnaer Kripo Beamten, die auch noch von den Ermittlungen der Dortmunder Kollegen fast ausgeschlossen wurden und so für sich ermitteln müssen. Maike, die durch die schwere Verletzung ihres Verlobten Jochen, von den Ermittlungen ausgeschlossen wurde, Will daher auf eigen Faust den Täter ermitteln und folgt einer Bande von Antiquitätenhehlern. Nachdem auch noch ein Mitarbeiter der Brechts ermordet und Jana mehrmals bedroht wurde, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und sind noch viele Puzzleteile nötig, um die Täter zu ermitteln.
„Ruhrpott-Connection“ ist der mittlerweile 5. Krimi den Astrid Plötner über ihre Heimatstadt Unna geschrieben hat. Jedenfalls hat sie die Tatorte sehr einfühlsam in das ländliche Unna eingefügt. Das Unna keine Großstadt ist merkt man auch an der Behandlung durch die Kripo aus der Nachbarstadt Dortmund. Allerdings sind die „Landbullen“ in diesem Krimi sehr erfolgreich. Diese Rivalität kenne ich nur zur genüge und muss deshalb immer wieder schmunzeln über diese Bilder. Zum Fall. Eine Antiquitätenhändlerin, Frau Brecht, wird in ihrem Geschäft erschossen und auf seiner Flucht verletzt der Täter den Verlobten von Maike, Jochen, sehr schwer. Auch Herr Brecht wird in seinem Haus tot aufgefunden, gefoltert und erschossen. Das in dieser ruhigen, ländlichen Umgebung, oder soll ich besser sagen gerade da. Um was es geht, wird allmählich klar; es handelt sich um Antiquitätenhehlerei in großem Stil. Und hier erinnerte ich mich an den Prolog, da war doch was. Richtig, Jana, die Nichte der Brechts, werden Antiquitäten in ihr Gepäck geschmuggelt. Sie wird erwischt und bestraft. Und ihr damaliger Freund Adil spielt eine Rolle. Welche? Das wird im Laufe des Krimis deutlich. Aber zurück zu dem Ermittler Team aus Unna. Maike darf wegen Befangenheit nicht ermitteln und das ist für sie nicht möglich. Sie begibt sich auf Spurensuche der Antiquitäten und muss parallel zu den Ermittlungen in Unna ein Abenteuer auf den Spuren der Händler bestehen. Doch so wie die Autorin die Charaktere beschreibt bleibt es Nachvollziehbar und authentisch und langsam wird klar, Maike kann gar nicht anders handeln, aber das macht sie auch sympathisch. Genauso wie das Team Unna, das ihr den Rücken freihält. Tolles Teamwork. Am Rande wird dann noch Gastfreundschaft im Nahen Osten beschrieben und da muss ich sagen, gut recherchiert. Selbst die bösen Charaktere sind hier sehr genau beschrieben und es fiel mir nicht schwer diesen Mann zu hassen, aber eigentlich hat er ganz logisch gehandelt. Und auch dieser Charakter Jana, so unbeholfen sie dargestellt wird, so gut kann man sich in sie hineinversetzen. Den Spannungsbogen in diesem Krimi hat Astrid Plötner ganz behutsam aufgebaut, aber den eigentlichen Täter lange im Dunkeln gelassen und dazu gehört einiges, da das Miträtseln schon das Salz in der Suppe während eines Krimis ist.
Zusammengefasst möchte ich feststellen, dass ich auch diesen Krimi wieder mit Spannung gelesen habe und meine Erwartungen komplett erfüllt wurden. Ein regionaler Krimi, das auch immer wieder die Region und seine Umgebung mit einbezieht, aber alles in allem sehr für die Autorin spricht, die hier beheimatet ist. Und das merkt man ganz deutlich. Sehr lesenswerter Krimi.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Ein außergewöhnliches Team

Reibekuchenmord
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Es ist sehr ungewöhnlich das der Agrarkontrolleur im Landwirtschaftsamt Rheinbach in einen Mordfall rutscht. Ein verhasster Landwirt wird tot in seinem Forst aufgefunden. Gestorben an einem elektrischen ...

Es ist sehr ungewöhnlich das der Agrarkontrolleur im Landwirtschaftsamt Rheinbach in einen Mordfall rutscht. Ein verhasster Landwirt wird tot in seinem Forst aufgefunden. Gestorben an einem elektrischen Schlag, der lange nicht als Mord erkennbar war. Genauso wird der Fall von der Kripo betrachtet, als Unfall. Doch Mombert Gryn von Frenz, genannt Mo, ist davon überzeugt, dass es kein Unfall war. Also ermittelt er im Stillen weiter und erhält Unterstützung vom Dorfpolizisten Heckenbusch und der Bonner Kommissarin Papen. Dieses Team ermittelt allerdings privat, da offiziell der Fall schon zu den Akten gelegt wurde. Es sind allerdings Ungereimtheiten und Zuneigung zu der Witwe, die Mo antreiben. Er lebt in einem Wohnwagen und bei seiner Wirtin taucht ein Mann auf, der etwas gesehen hat. Diese Neugier hält das Team am Leben und bringt allerdings auch Mo in Gefahr. Doch jeder Ermittlungsschritt bringt sie dem Mörder näher.
In dem Krimi, „Reibekuchenmord“ von Mila Kuhn hat sich ein außergewöhnliches Ermittlerteam zusammengefunden hat, um einen Mord aufzuklären. Da ist der Adlige, dessen Name ja schon außergewöhnlich ist, aber dann noch lebend in einem Bauwagen und eine elektrische Sitar zu spielen, das ist schon mehr wie gewöhnlich. Da hat die Autorin, finde ich, in das oberste kreative Regal gegriffen. Doch der ist dann noch ein Beamter im Landwirtschaftsamt, also ein behördlicher Erbsenzähler, der hier auf die Mördersuche geht. Wahnsinn aus welcher Kiste dieser Mensch entsprungen ist. Dann kommen noch die amourösen, ich sag mal Interessen dazu, da geht ja nun gar nichts drüber. Aber auch seine Partner sind nicht ganz ohne. Der Dorfpolizist Heckenbusch, der sich seine Knarre hat klauen lassen, aber in diesem Team halt Hinz und Kunz kennt und die Halboffizielle Beteiligung der Bonner Kommissarin, die auch einiges zum Erfolg beizusteuern hat. Also so ein Team habe ich noch nicht gesehen. Vielleicht muss ich es ein wenig relativieren, es spielt im Rheinland, also da ist alles möglich. Die ganze Story wird dann auch noch durch den rheinischen Slang gewürzt und mit leckeren rheinischen Gerichten unterlegt. Der Spannungsbogen hat sich sehr schön entwickelt.
Es ist angerichtet für einen spannenden, sehr unterhaltsamen Krimi aus dem Rheinland und ich sehe die Menschen und die Region vor meinem Auge. Ein amüsantes Bild aus dem Rheinland, das ich zum Lesen empfehlen kann. Hier wird öfter mehr als ein Auge zugedrückt!!!

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Bis zum bitteren Ende

Erzfeindschaft
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Ariane Itzen wird in ihrer Wohnung überfallen und unter Druck gesetzt, dass sie sich aus den weiteren Nachforschungen heraushalten soll. Ariane ist so geschockt, dass sie dieses auch umsetzen will. Die ...

Ariane Itzen wird in ihrer Wohnung überfallen und unter Druck gesetzt, dass sie sich aus den weiteren Nachforschungen heraushalten soll. Ariane ist so geschockt, dass sie dieses auch umsetzen will. Die Polizei rettet sie bei dem Überfall und sie kommt für die erste Nacht bei Ben unter. Am nächsten Tag fahren die beiden nach Chemnitz, denn die Kripo will Ariane befragen und Ben soll auch Stellung beziehen. Nach dem Verhör ist Ariane völlig fertig und auch Ben ist klar und deutlich gesagt worden, dass er sich von Ariane fernhalten soll. Ariane weiß nicht wirklich weiter und ist eigentlich gewillt aufzuhören zu ermitteln, wenn da nicht dieses Foto wäre. Sie will die Menschen auf dem Foto identifizieren, um an den ominösen Spender heranzukommen. Zufällig trifft sie Jürgen wieder und eine Romanze findet seine Fortsetzung. Auf der Spur der Menschen auf dem Bild will sie die Frauen der Opfer befragen und trifft zufällig ihre Freundin Heike wieder und die bringt sie auf eine Spur, denn Ariane kann es nicht lassen, den Mörder zu finden.
Dieser Fall bringt Ariane an ihr Limit, vor allem persönlich. Dieser Krimi beinhaltet eigentlich eine Menge Polizeiarbeit, die Ariane macht. Ermittlungen, die die Polizei normalerweise durchführt. In dieser Story wird es sehr früh klar, dass es sich hier um ein Endspiel handelt, da der Autor konsequent auf die Aufklärung hinarbeiten lässt. Ich möchte hier auch gar nicht die Tatsache unter die Lupe nehmen, ob dieses in Realität möglich ist. Ich freue mich vielmehr an der geschaffenen Realität dieses Buches. Im Vergleich zu den vorherigen Bänden ist Ariane hier nicht mehr so übermütig, sondern eher zurückhaltend. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Autor Jürgen wieder auftauchen lässt, ebenso wie zwei andere ihrer Freunde. Ariane scheint hier eher geerdet. Außerdem sind die Schritte, die Ariane hier macht sehr logisch nachzuvollziehen. Ein bisschen unverständlich erscheint mir die Untätigkeit der Polizei, aber ich glaube, dass das die Ermittlungen von Ariane rechtfertigen soll. Der Spannungsbogen sehr gut bis zum bitteren Ende aufgebaut. Die Story ist gut und verständlich geschrieben und so lässt sich der Krimi auch sehr gut lesen.
Mir hat auch diese Geschichte aus Freiberg wieder gut gefallen. Sie ist gut nachzuvollziehen und auch spannend geschrieben. Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten und alle die regionale Krimis mögen können sicherlich hier auch Gefallen finden, auch wenn die Ermittlungen von Ariane manchmal sehr ungewöhnlich erscheinen.

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