So bunt die Farben, so grau Anna's Leben
Dieser historische Roman dreht sich um Anna Barbaras Leben, als Herrin der Farben. Das Buch beginnt mit Annas besonderen Liebe zu Ihrem Nachbarn. Nach ihrem Alter hätte sie schon längst einen Mann heiraten ...
Dieser historische Roman dreht sich um Anna Barbaras Leben, als Herrin der Farben. Das Buch beginnt mit Annas besonderen Liebe zu Ihrem Nachbarn. Nach ihrem Alter hätte sie schon längst einen Mann heiraten und sogar ein Kind tragen können. Doch sie ist anders als ihre Freundinnen und wartet lieber auf den richtigen Mann, als nachher nur als 'Schmuck des Mannes' dazustehen. Doch auch die Neugier regt sie dazu an, mehr lehren zu wollen, als nur als Hausfrau zu dienen. Vor allem der Farbdruck hat es ihr angetan. Nach der Rückkehr von Johann, ihrem geliebten Nachbarn, leiten sie mit Ihm zum größten Teil die Fabrik von Johanns Vater und kümmern sich um die Farben der Mode.
Als Frau wurde es Anne oft nicht leicht gemacht. Schließlich wurde im 18. Jahrhundert eine Frau eher nicht auf die Arbeit genommen, sondern sollte sich um das Haus und die Kinder kümmern. Von Geschäften und Techniken würden anscheinend nur Männer verstehen. Doch Anne will es beweisen, dass Frauen ebenfalls arbeit können.
Als Leser wird einem Ebenfalls verdeutlicht, wie der Reichtum einen erblinden lassen kann und wie schrecklich Gewalt in der Ehe ist. Es muss grausam gewesen sein, sich an damalige Gesetze zu richten. (S.430 Unsere Gerichte ahmen nur Gott im Strafen nach, aber nicht im Belohnen.)
Leider wird in dem Buch vieles übersprungen, nur grob beschrieben, anderes hinausgezögert und wiederholt. Auch die Beschreibung der Gegend, die wirklichen Gefühle und eine Erkenntnis fehlen mir. Die Characktere zeigen zwar viele Facetten, allerdings werden diese nach meiner Meinung zu wenig vertieft.
Manche Geschehnisse scheinen mir sehr surreal. Zwar kann ein historischer Roman nicht nur auf Fakten basieren, aber mir ist es trotzdem wichtig, diesen real zu veranschaulichen. Was mir jedoch am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich mich mit Anna nicht wirklich verbunden fühle. Normalerweise schaffe ich es mich total in das Geschehen hineinzuversetzen und somit alles nachzuempfinden, doch dieses Buch hat mich leider nicht wirklich gepackt.