süß-romantische Vergangenheitsbewältigung
Sheltieküsse von Sissi Steuerwald hört sich erstmal nach einer schön hyggeligen Romanze an, die einem das Herz wärmt und rosa Wolken über den schottischen Himmel treibt und das war auch der Grund, warum ...
Sheltieküsse von Sissi Steuerwald hört sich erstmal nach einer schön hyggeligen Romanze an, die einem das Herz wärmt und rosa Wolken über den schottischen Himmel treibt und das war auch der Grund, warum ich Sissis Kooperationsanfrage über Storrie.de sehr gerne angenommen habe. Bin ich ich schließlich so eine kleine Wohlfühltante und liebe es Geschichten zu lesen, die die Romantik in der Welt feiern.
Tja, weit gefehlt würde ich dann hier aber mal zu dem Buch sagen. Hier wird nicht nur die Romantik gefeiert, sondern noch so viele andere Gefühle ebenfalls, schließlich ist Sheltieküsse so viel mehr als nur eine platte Liebesgeschichte.
Da nicht nur Rose so einiges aus ihrer Vergangenheit zu bewältigen hat, sondern Alick ebenfalls und ausgerechnet der Tod von Roses geliebter Tante Rosie führt nun diese beiden gequälten Seelen zusammen.
Alick, als Rosies Nachbar weiß auch schon mehr über Rose als diese über den recht jungen und attraktiven Nachbarn ihrer verstorbenen Tante. Hatte sie doch mit einem alten, knöttrigen Schotten gerechnet und nicht mit einem hübschen Kerl, der einfach nicht bei ihr locker lassen will und sie somit Stück für Stück aus ihrem eigenen emotionalen Gefängnis befreit.
Aber die Romantik kommt dabei nicht wirklich zu kurz, oder? fragt ihr Euch jetzt bestimmt und ich kann euch sagen: Ohja, die ist auf jeden Fall da und noch viele andere Emotionen, so dass ich beim Lesen teilweise einen Gefühlsschauer nach dem anderen hat, wenn es eben um die Aufarbeitung ihrer beider Vergangenheiten geht.
Ich bin dazu sehr fasziniert, wie Sissi all das schöne und nicht so schöne in der Geschichte verpackt und sogar die schweren, vielleicht auch bei einigen triggernden Themen so unterbringt, dass es sich trotzdem angenehm lesen lässt und die Lesenden eben so nach und nach erfahren, welch böse Spielchen da mit wem, warum gespielt worden sind und was es mit demjenigen dann gemacht hat.
Ich finde das Agieren der beiden miteinander einfach herzallerliebst, genau wie Muffin, der dem Buch namensgebende Sheltie von Alick. Alle anderen Figuren kommen nur leicht am Rand vor, so dass es für mich überhaupt nicht schlimm ist, dass wir über sie so gut wie nichts erfahren. Die Geschichte lebt einfach von Roses und Alicks Sichtweisen, was ich persönlich super finde und mir dieses Buch eine tolle und emotionalgeschwängerte Lesezeit beschert hat.
Ich kann es deshalb nur allen Lesenden empfehlen, die gerne Liebesgeschichten voller Gefühle mögen und dabei aber nicht vergessen, dass es eben außerhalb dieses Rosaflauschgefühls auch noch andere Nuancen in der emotionalen Farbwelt gibt und negative Dinge nunmal zum Leben genauso dazu gehören und selbst eine vernarbte Seele wunderschön sein kann.