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Piatra

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Mehr Toleranz!

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
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Der Autor ist auf dem Land im Höxterschen aufgewachsen und dann später mit seiner Frau nach München gezogen. Dort haben sie ihr Großstadtleben in vollen Zügen genossen bis der Nachwuchs kam. Sie wollten ...

Der Autor ist auf dem Land im Höxterschen aufgewachsen und dann später mit seiner Frau nach München gezogen. Dort haben sie ihr Großstadtleben in vollen Zügen genossen bis der Nachwuchs kam. Sie wollten der Kinder wegen wieder aufs Land und sind dann an den Ammersee in ein Dorf gezogen. Diese Erfahrungen und die um sich greifende „Landlust“ haben den Autor bewogen, dieses Essay zu schreiben. Dabei kommt die Landbevölkerung und ihr Lebensstil nicht gut weg. Er beschreibt sie als gemein, die jede Abweichung von ihrer Norm und Vorstellung mit Ächtung, Verfolgung und Beschämung bestraft. Dem möchte ich so nicht zustimmen. Ich bin in einem Ballungsraum in NRW aufgewachsen und dann später in die absolute bayerische Provinz gezogen, weit weg vom Einzugsgebiet von München. Der beschriebene Umgang mit dem behinderten Kind während seiner Kindheit auf dem Land ist absolut verabscheuungswürdig und ganz sicher nicht verallgemeinbar. Und ganz sicher ist es klar, daß das Leben auf dem Land anderen Regeln folgt als in einer anonymen Stadtumgebung. Darauf muß man sich einstellen, wenn man dorthin zieht. Ich muß mich anpassen, nicht die Dorfgemeinschaft. Und wenn die Stadtflucht wie im Großraum München um sich greift und immer mehr wird, ist es klar, daß es früher oder später zu Unmut auf dem Dorf kommt, wenn sie von den Großstädtern überrannt werden. Etwas mehr Toleranz von beiden Seiten und das Zusammenleben klappt!
Auch wenn der Autor einige weitere Philosophen aus verschiedenen Zeiten zitiert, um seine Meinung zu unterstützen, bleibt das Essay subjektiv und einseitig.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Unterhaltsam, aber nicht wirklich ein Krimi!

Quallenplage
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Telse Himmel verliert ihren Job in Hamburg und zieht daher in das Gästehaus ihrer Freundin Wanda Holle in den kleinen Ort Schilksee an der Ostsee. Diese hat gerade ihre Freundin Kirsten verloren. Angeblich ...

Telse Himmel verliert ihren Job in Hamburg und zieht daher in das Gästehaus ihrer Freundin Wanda Holle in den kleinen Ort Schilksee an der Ostsee. Diese hat gerade ihre Freundin Kirsten verloren. Angeblich beim Schwimmen in der Ostsee ertrunken, aber Wanda glaubt nicht daran und beginnt, selber zu ermitteln. Ihr zur Seite steht Telse, die ihrer Freundin zuliebe mitmacht.
Das Buch lebt von seiner Regionalität. Obwohl das Buch als Ostseekrimi bezeichnet wird, ist es nicht so wirklich ein Krimi. Die Ermittlungen, auch die der Polizei sind eher dilettantisch, wirkliche Spannung kommt nicht auf. Aber unterhaltsam ist das Buch trotzdem. Skurrile Charaktere, einiges an Humor und vor allem die Landschaftsbeschreibungen machen es lesenswert. Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Eine passende Unterhaltung, wenn man ein wenig von der Ostsee träumen möchte.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Konnte mich leider nicht wirklich mitnehmen!

Spüre meinen Zorn
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Der erste Fall für den pensionierten Mordermittler Nathan Weiß. Grausam zugerichtete Männerleichen machen dem frisch gebackenen Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl schwer zu schaffen. Es läuft ein ...

Der erste Fall für den pensionierten Mordermittler Nathan Weiß. Grausam zugerichtete Männerleichen machen dem frisch gebackenen Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl schwer zu schaffen. Es läuft ein Serienmörder frei herum und er kommt bei den Ermittlungen nicht weiter. Daher bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Vorgänger um Hilfe bitten. Werden sie dem Täter gemeinsam auf die Spur kommen?
Eine spannende Geschichte. Durch die wechselnden Perspektiven zwischen Täterin und Ermittlern erhält man tiefe Einblicke in die jeweiligen Psychen und Gemütslagen. Der bildhafte Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Mir persönlich sind die Befindlichkeiten der Ermittler jedoch ein wenig zu viel. Der eine weiss nach seiner Pensionierung nichts mit sich anzufangen und grantelt immer noch rum über die Entscheidung zu seinem Nachfolger. Der andere fühlt sich völlig überfordert in seinem neuen Job, aber kann es nicht zugeben und um Hilfe bitten. Im Laufe der Handlung ändert sich das. Dazu kommt dann noch eine etwas überflüssige Liebesgeschichte zwischen Chef und jüngerer Mitarbeiterin. Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen und so wird es für mich wohl kein Wiedersehen mit Weiß und Stöhrl geben.


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Veröffentlicht am 14.02.2023

Konnte mich leider nicht wirklich mitnehmen!

Kannibal. Jagdrausch
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Der zweite Band um Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke. Mitten in Berlin wird ein Koffer voller menschlicher Knochen gefunden. Sie wurden sorgfältig abgeschabt und schnell konzentrieren sich ...

Der zweite Band um Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke. Mitten in Berlin wird ein Koffer voller menschlicher Knochen gefunden. Sie wurden sorgfältig abgeschabt und schnell konzentrieren sich die Ermittlungen auf Kannibalismus. Becker rutscht tief ab in das Milieu und verliert schnell den Boden unter den Füssen. Nur seine Kollegin Funke steht ihm noch zur Seite.
Es ist überhaupt kein Problem, diesen Band ohne Vorkenntnis des ersten Bandes zu lesen. Die Personen werden sehr gut eingeführt und charakterisiert.
Mit knapp 200 Seiten ist der Krimi recht kurz und leider konnte er mich nicht wirklich packen. Die Story ist gut, aber der doch eher nüchterne Schreibstil hat mich nicht in die Geschichte gezogen. So mag ich es persönlich gar nicht, wenn die Hauptpersonen nur mit ihren Nachnamen genannt werden. Ich finde das sehr unpersönlich und es erzeugt einen Abstand. Einiges an der Geschichte ist doch recht konstruiert. Interessant sind die Wechsel bei der Erzählung zwischen Täter und Ermittler. So erhält man einen tiefen Einblick in die Psyche des Täters. Immer wieder blitzt das umfangreiche Wissen des Autors als Kriminalbiologe auf. Das ist richtig interessant und spannend. Davon gerne mehr. Ich liebe seine Sachbücher. Gut gefallen hat mir auch das Cover und die Gestaltung der Kapitel.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Interessant, aber nicht, was ich erwartet habe!

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Die junge Anna kommt nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester auf Vermittlung ihres Onkels vom Land nach München an die Gerichtsmedizin. Dort soll sie als Assistentin den beiden Doktoren zur Hand gehen. ...

Die junge Anna kommt nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester auf Vermittlung ihres Onkels vom Land nach München an die Gerichtsmedizin. Dort soll sie als Assistentin den beiden Doktoren zur Hand gehen. Direkt am ersten Tag landet die Leiche einer alternden Schauspielerin auf dem Sektionstisch, die tot aus dem Fluß gezogen wurde. War es Selbstmord? Schnell kommen Zweifel auf!
Die Geschichte spielt in den Jahren 1912 bis 1914. Eigentlich ist dieses Buch eine gelungene Beschreibung der damaligen Gesellschaft, ihrer Ansichten und Gepflogenheiten. Für mich ist es weder ein Krimi, noch spielt das Thema Gerichtsmedizin eine größere Rolle. Es sind lediglich die Aufhänger für die Geschichte. Von daher fehlt mir eigentlich auch der Bezug zum Titel. Die Kriminalgeschichte ist im Hauptteil gar kein Thema mehr, die beiden Hauptprotagonisten ermitteln auch gar nicht im herkömmlichen Sinne. Daß Anna in der Gerichtsmedizin arbeitet, wird auch nicht weiter vertieft, wir erfahren auch nicht wirklich viel über ihre Arbeit und die damalige Gerichtsmedizin. Die „Prinzregentenmorde“ bezieht sich wohl auf das Attentat in Sarajewo, das den ersten Weltkrieg in Gang setzte.
Auch wenn das Buch nicht hält, was der Titel und der Klappentext versprechen, ist es sehr gut zu lesen. Der flüssige und leicht zu folgende Schreibstil zeichnen ein eindrückliches Bild der damaligen Gesellschaft, was ich sehr interessant finde. Die beiden Hauptprotagonisten agieren sehr sympathisch miteinander und es macht Spaß, ihren Dialogen zu folgen. Ich hatte angenehme Lesestunden.

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