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Veröffentlicht am 20.03.2023

Aus Marie-Luise wird Malou

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
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Wieder einmal hat mich ein Buch von Teresa Simon von Beginn an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil der Autorin lässt mich regelmäßig in der Geschichte versinken und dann nicht mehr los.
Nicht nur die ...

Wieder einmal hat mich ein Buch von Teresa Simon von Beginn an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil der Autorin lässt mich regelmäßig in der Geschichte versinken und dann nicht mehr los.
Nicht nur die Protagonist(inn)en sind hier lebensecht beschrieben, auch die Atmosphäre der 1960er Jahre erwacht wunderbar zum Leben!
Mit einer Elterngeneration, die Krieg und Vertreibung ertragen musste, streben jetzt ganz besonders die jungen Menschen nach der neu erlangten Freiheit. Sie wollen die Welt nun friedlich erobern, ihre eigenen Pläne und Träume verwirklichen - und Spaß am Leben haben!
Auch Malou ist eine sympathische junge Frau ihrer Zeit, die selbstbewusst ihre Ziele verfolgt.
Dabei trifft sie als Gesellschaftskolumnistin u.a. auch auf einige Showgrößen (und Sternchen) der damaligen Zeit - was einen beim lesen sehr oft lächeln lässt.
In der Redaktion muss Malou sich aber gerade bei den Männern besonders beweisen und manch einer traut dem "jungen Fräulein" nicht viel mehr zu als einfache Schreibarbeit, zu kopieren oder den Kaffee zu kochen.
Zum Glück hat sie aber auch in der Zeitung Freunde und Unterstützer!
Malous Privatleben ist stellenweise turbulent, Freundin Roxy versucht sich auf einem neuen, rebellischen Weg, aber ob dieser der richtige ist, erscheint zunächst fraglich!
Es macht Spaß die zuerst brave Apotheker-Tochter Marie-Louise auf ihrer Reise in einer sich rasant entwickelnden Zeit, zu Malou, einer aufstrebenden Journalistin, zu begleiten.
Das letzte Kapitel gibt den Spekulationen zu einem Geheimnis um Malous Mutter neues Futter - die Antwort bekomme ich aber erst im August in Band 2 und ich freue mich schon darauf.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Amsterdam - Krimi

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Mit einem großen Neufundländer namens Hund und einem Eichhörnchen namens Fru Gunilla hat die kleine Hausboot-Detektei zwei doch recht ungewöhnliche Haustiere - was aber hervorragend in diese skurrile Geschichte ...

Mit einem großen Neufundländer namens Hund und einem Eichhörnchen namens Fru Gunilla hat die kleine Hausboot-Detektei zwei doch recht ungewöhnliche Haustiere - was aber hervorragend in diese skurrile Geschichte passt.
Schon der jeweilige persönliche Hintergrund der fünf Detektiv*innen verdeutlicht: Dieser Krimi ist anders!
Arie wurde als Polizist gefeuert, weil er dem Lover seiner Ex-Frau seine Pistole an den Kopf gehalten hat.
Die vorbestrafte Maddie lebt zusammen mit ihrer Schwester, die geistig auf dem Stand eines Kleinkindes ist. Ihre Nachbarin und Freundin arbeitet als Domina.
Jan wurde als Janine geboren und von den Eltern nach ihrem Outing mehr oder weniger rausgeworfen.
Der Engländer Jack und die Schwedin Elin sind pleite und irgendwie in Amsterdam gestrandet.
So ungewöhnlich wie diese Personen sind auch ihre Hausregeln - mit dem Gesetz nehmen sie es jedenfalls nicht so genau.
Ihr erster Fall beginnt dann auch gleich mit einer Art Industriespionage, es folgen zwei Tote, Einbruch, Diebstahl, Vergiftungen - es geht kriminell zu in Amsterdam und die fünf neuen Freunde sind mittendrin!
Interessant fand ich, das abwechselnd auch aus der Sicht der Sterneköche Gabriel Petit und Femke Baas erzählt wird und die Leser(innen) so vieles wissen - oder stark erahnen - was im Konkurrenzkampf der beiden um den lukrativen Job passiert ist.
Ich mag es sehr, egal ob in einem Buch, Film oder im wahren Leben, wenn Menschen sich selbst nicht so ernst nehmen.
Und genau deshalb macht die komplette Geschichte hier großen Spaß und man liest sie durchgehend mit einem Schmunzeln.
Ein Krimi aus den Niederlanden war für mich eine Premiere - ich freue mich schon jetzt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Teil 4 der Reihe

Ein neuer Sommer am Inselweg
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Endlich ist es wieder Sommer, doch Sonja kann die Schönheit der Insel nicht genießen.
Als dreifache Single-Mutter mit Vollzeitjob ist sie vor allem eins: unendlich müde.
Dann steht Carl vor ihrer Tür.
Der ...

Endlich ist es wieder Sommer, doch Sonja kann die Schönheit der Insel nicht genießen.
Als dreifache Single-Mutter mit Vollzeitjob ist sie vor allem eins: unendlich müde.
Dann steht Carl vor ihrer Tür.
Der Star-Journalist und ehemalige Kollege von Sonjas Freundin Frieke wurde suspendiert, jetzt sucht er Abstand und hilft in Friekes Buchladen aus.
Völlig unerwartet entwickelt sich etwas zwischen Sonja und Carl - doch kann Sonja dem Mann vertrauen, der offensichtlich gelogen hat?
Und auch Frieke steht plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt.

Was wie ein sommerleichte Geschichte klingt, punktet hier recht schnell mit kritischen Untertönen zum Thema Frau und Beruf / Frau und Familie.
Wie fast überall in der Republik, stemmen auch auf Spiekeroog die Frauen den Großteil an Haushalt und Familien-Care, was nicht immer einfach ist, aber vom Umfeld selten gesehen und noch weniger gewürdigt wird!
Erst als Frieke für ein paar Tage nach Hamburg fährt, begreift Bengt, was seine Frau täglich leistet mit Beruf und Kleinkind. Passt da wirklich noch ein zweites Baby?
Und wie war das noch mit der Gleichberechtigung bei der Kinderbetreuung?
Emma dagegen wartet schon fast verzweifelt darauf überhaupt schwanger zu werden!
Die toughe Sonja ist ständig müde, weil ihr einfach alles über den Kopf zu wachsen scheint, sie aber für ihre drei Kinder stark sein will. Wie lange kann sie sich und allen andern weiter vormachen, es sei alles gut?
Carl hat Mist gebaut und will sich auf Spiekeroog erstmal aus der Schusslinie bringen - und auch seine Wunden lecken.
Recht schnell scheint auch er der Faszination der Insel zu erliegen.
Es scheint schnell klar: Zwischen Carl und Sonja könnte etwas entstehen.
Aber die beiden sind erwachsen, stehen im Leben und träumen nicht (mehr) von einer Märchenwelt mit garantiertem Happy-End:
Sonja wartet nicht auf einen Retter in schimmernder Rüstung auf weißem Pferd und auch Carl braucht keine Prinzessin, sondern einen Ort um zu überlegen, wie es in seinem Leben weitergehen soll.
Passen diese zwei und ihre unterschiedlichen Leben überhaupt zusammen? Oder sind die Unterschiede zu groß, ihre Schwerpunkte zu verschieden?
Welche Kompromiss kann und will man noch eingehen, wenn man nicht mehr jung und naiv ist?

Auch wenn es sich hier um den vierten Band der Spiekeroog-Reihe handelt, kann man das Buch sehr gut allein lesen (oder hören).
Die Beziehungen der Protagonist(inn)en zueinander werden ganz nebenbei und unaufdringlich eingeflochten.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Klamauk und schwarzer Humor

Tod im Stroh
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Mia will die Zelte in der Stadt abbrechen und im Haus ihrer Großmutter mitten im Schwarzwald neu beginnen.
Dass sie allerdings gleich am ersten Abend ihres neuen Lebens gemeinsam mit ihrer besten Freundin ...

Mia will die Zelte in der Stadt abbrechen und im Haus ihrer Großmutter mitten im Schwarzwald neu beginnen.
Dass sie allerdings gleich am ersten Abend ihres neuen Lebens gemeinsam mit ihrer besten Freundin Chrissi bei Nacht und Nebel einen völlig verwahrlosten struppigen Esel klaut und anschließend in ihrer Scheune über eine Leiche stolpert, gehört natürlich nicht zum Plan.
Was soll sie jetzt tun?
Auf keinen Fall kann sie als Eseldiebin die Polizei rufen!
Also beschließen Mia und Chrissi auf eigene Faust herauszufinden, wer der Tote ist und warum er ausgerechnet in ihrer Scheune gestorben ist.

Klamauk-Krimi trifft schwarzen Humor!
Eine gefundene Leiche erstmal in einer Tiefkühltruhe zwischenlagern, weil man nicht als Eseldiebe dastehen will - auf die Idee muss man erstmal kommen.
Oder sehr betrunken sein.
Und auch die zwei Juwelenräuber wirken wie aus einem Sketch von Monty Phyton entsprungen!
Ist der Krimi realistisch? Nicht mal ansatzweise!
Macht er Spaß? Und wie!
Wer "Mord mit Aussicht", "Der Tatortreiniger" oder auch "Ein Fisch namens Wanda" mochte, der wird auch dieses Buch feiern!
Es handelt sich hier um eine Neuauflage eines bereits 2014 erschienen Buches mit gleichem Titel.
Mein Kritikpunkt:
Mia und ihr dauer-twittern mit einer Schlagzahl ähnlich dem von Agent Orange während seines Wahlkampfes, ist spätestens seit der Twitter-Übernahme von Ego-Elon eher so...naja.
Bei einer Neuauflage nach knapp 10 Jahre hätte man vielleicht auf TikTok ändern können/sollen?!

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Teil 20 der Reihe

Agatha Raisin und die tote Rivalin
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Es beginnt wie ein weiterer Fall für die resolute Detektivin: Es geschieht ein Mord, dann folgen weitere, Agatha gerät zeitweilig selbst in Verdacht und sie bringt sich mal wieder in Lebensgefahr. Sogar ...

Es beginnt wie ein weiterer Fall für die resolute Detektivin: Es geschieht ein Mord, dann folgen weitere, Agatha gerät zeitweilig selbst in Verdacht und sie bringt sich mal wieder in Lebensgefahr. Sogar mehrere Mordanschläge werden auf sie verübt.
Ach ja, natürlich muss Aggi sich auch wieder verlieben.
Aber hier passiert noch so viel mehr!
Toni wurde hereingelegt, ihre Detektei ist deshalb pleite und so steigt sie wieder bei Agatha ein.
Zum Glück für sie, denn Toni ist nicht nur eine großartige Detektivin, auch rettet sie Agatha nicht nur einmal das Leben.
Es geht diesmal wirklich Schlag auf Schlag in den gar nicht so beschaulichen Cotswolds!
Aber Aggi hadert immer häufiger mich sich, ihren Fähigkeiten, ihrem Alter.
Auch ihre Freunde, James Lacey, Sir Charles, Roy Silver und natürlich Mrs. Bloxby können sie nicht aufmuntern.
Eine Reise nach Istanbul sollte Agatha aufheitern, gibt ihr aber den Rest nachdem ihr neuer "Love Interest" sich als Totalausfall entpuppt.
Agatha hat genug!
Die Detektei kann Toni übernehmen und Aggi kann endlich in Rente gehen und.... nichts tun.
Aber Agatha wäre nicht Agatha, wenn da nicht ein neuer, interessanter Bewohner von Carsley wäre...

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