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Veröffentlicht am 14.02.2023

Ein ganz wichtiges Buch

Elefanten weinen nicht
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Klappentext:

„Es ist ein ganz gewöhnlicher Morgen in der Savanne – anscheinend zumindest. Matti, die kleine Manguste, wacht auf und möchte das Näschen ins Freie recken. Nur, das geht nicht! Vor dem Eingang ...

Klappentext:

„Es ist ein ganz gewöhnlicher Morgen in der Savanne – anscheinend zumindest. Matti, die kleine Manguste, wacht auf und möchte das Näschen ins Freie recken. Nur, das geht nicht! Vor dem Eingang seines Baues hockt ein riesengraues Dings mit faltigem, borstigem Popo und versperrt Matti Weg und Sicht. Das ist Elias, der alte Elefant. Er ist sehr, sehr traurig – aber er hat verinnerlicht, dass Elefanten nicht weinen. Dabei würde er doch so gerne … Also sitzt Elias da so rum, seufzt und weiß nicht weiter. Zum Glück ist Matti ziemlich nett und auch ganz schön schlau. Die Manguste weiß genau, dass es viel, viel besser ist, zu fühlen und zu tun, was wir wollen – und nicht, was wir angeblich sollen. Er führt Elias am Rüssel durch die Savanne und sie treffen: einen Löwen, der sich fürchtet, obwohl doch alle Tiere ihn fürchten, er selbst aber keine Angst haben soll. Ein Nilpferd, das tagsüber am Ufer grast, und eine Leopardin, die auf ein Affenbaby aufpasst, statt es zu jagen. Elias ist verblüfft und er versteht, dass er sehr wohl zu seinen Gefühlen stehen und weinen darf. Und das macht er dann auch. Aber nicht mehr vor Traurigkeit, sondern vor Rührung und Freude. Endlich hat er einen Freund gefunden, der ihm geholfen hat, zu sein, wie er will. Und außerdem bilden Matti und Elias am Ende eine Herde – auch wenn Mangusten und Elefanten das eigentlich nicht sollen …



Bestärkt Kinder, Gefühl wahrzunehmen und zuzulassen



Emotionale und farbenprächtige Bilder von Julian Meyer



Mit tollen Fakten über Elefanten und Mangusten“



Heulen ist uncool? Völliger Quatsch! Elefant Elias und Manguste Matti geben hier den Kindern eine wunderbare Geschichte mit auf den Lebensweg: Gefühle zulassen und somit auch ehrlich zu sich selbst sein! Elias ist nämlich der Meinung das er nicht weinen darf, weil Elefanten das ja nunmal nich machen. Gehört sich eben nicht. Matti sieht das ganz anders und zeigt Elias in der Savanne das es auch andere Tiere gibt die Gefühle zulassen! Ein wunderbarer Tenor wird hier erzählt und zeigt den Kindern auf gefühlvolle Weise das man Gefühl zeigen darf, und auch muss! Elias findet das ganz wunderbar und ist schlussendlich ganz gerührt von Mattis Mühe und Arbeit. Bis eben die Tränen vor lauter Rührung kullern! Geht doch! Und keiner lacht Elias aus oder findet das komisch, ganz im Gegenteil.

Ein ganz wichtiges Buch mit einer enormen Botschaft! 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 14.02.2023

5 Sterne!

Macht
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Klappentext:

„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum ...

Klappentext:

„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden.Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung, wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut? Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, deren Bruder vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt worden ist, muss Liv ihr mühsam aufgebautes Leben verteidigen. Bei ihrer Familie und ihrer Freundin Frances findet sie Kraft und Trost: Sie wagt die Konfrontation und übt den Befreiungsschlag – denn sie will unbedingt die Macht über sich selbst zurück.“



Autorin Heidi Furres spricht in ihrem Roman „Macht“ Themen an, über die man nicht so ohne weiteres spricht. Es geht um den Umgang mit sexueller Gewalt, vielmehr geht es darum wie eine Frau der dies widerfahren ist, damit umgeht. Protagonistin Liv hat dies erlebt und sie erzählte es so gut wie niemanden. Selbst ihr Mann hat davon keine Ahnung. Einerseits ist es ihr Schutzschild damit irgendwie umzugehen aber ihrer Familie gegenüber ist es doch auch ungerecht da sie sie in vielen Situationen im Leben sie immer und immer wieder braucht. Einigen erscheint dies komisch, andere denken es ist ein Tick, aber die Wahrheit kennt nur Liv. Liv hat ihre Gewohnheiten und lebt damit, ihre Mitmenschen stellen dazu kaum Fragen aber dennoch. Sie gehört halt nicht zu der Spezies die sich offen hinstellt und ihre Lebensgeschichte in die Welt hinausposaunt. Schlussendlich stellt sich immer wieder die Frage wer hier die Macht über wem hat! Hat das Trauma Liv voll im Griff oder Liv das Trauma? Genau diese Entwicklung beschreibt Furres brillant in diesem Buch. Der Leser wird auf eine rasante und äußerst emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Man würde so gern mit Liv reden, ihr Mut machen endlich alles zu erzählen, damit ihre Seele zu erleichtern aber auch andere Frauen bzw. Menschen Mut zu machen diese Schandtaten öffentlich zu machen denn keiner ist damit allein! Liv ist mittlerweile so verbissen in diesem Trott das es schon selbst beim lesen weh tut. Sie muss ihren Weg selbst finden! Anders geht das nicht! Eine Wendung tritt ein als eine Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, ja, aber hier gilt es auch Grenzen einzuhalten und diese zu wahren. Furres erzählt die Geschichte brillant! Sie reibt viele Themen auf bis sie schmerzen. Ihr Wortwahl ist passend und der Ausdruck ebenfalls. Selbstredend ist die Geschichte keine leichte Kost aber es ist ein Meilenstein wenn auch über solche Opfer berichtet wird!

Ein gewaltiges Werk mit passendem Titel! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.02.2023

Der dunkle Fleck auf der weißen Weste

Saubere Zeiten
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt. In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.“



Man könnte jetzt anhand des Klappentextes meinen, Autor Andreas Wunn hat einfach den typischen und momentan so gängigen Typus Geschichte gewählt „Elternteil liegt im Sterben, Kind kommt in die alte Heimat und große Geschichten tun sich auf“. Ja, so ist es auch aber hier kommt das große ABER: Wunn dreht die Geschichte so gekonnt und so wortgewaltig, dass von einem „gängigen Typus“ keine Rede mehr ist. Seine Wortwahl ist überragend mal ganz treffend und dann mal wieder zweideutig. Alles gepaart mit ein wenig Witz, Trauer, Neugier und eben jenen großen Ereignissen das es nur so kracht! Vater Auber liegt im Sterben und Jakob tritt wohlmöglich seine letzte Reise zu ihm an. Wir erfahren etwas über die Familienverhältnisse aller drei Generationen und schnell stet fest Großvater Auber, Theodor, war wohl der Saubermann der Familie und das im wahrsten Sinne. Er war der Erfinder eines Waschpulvers und somit brachte er der eigenen Familie Glanz und Gloria aber auch seinen Kunden brachte es endlich saubere Zeiten. Nur war alles immer so „sauber“? Der tiefe Fall kam nicht von ungefähr doch wer redet gern darüber? Genau darum geht es hier. Wunn puhlt in alten Wunden die eben weh tun und so sauber alles nach außen hin scheint, ist die Welt der Auber-Männer keineswegs. Es tun sich Abgründe auf und diese lassen selbst unsere Leser sprachlos zurück. Sprachlos sind auch oft die Gespräche zwischen den Männern selbst - es scheint so typisch gewählt bzgl. des Bildes „Mann“ und dennoch folgt man der Geschichte sehr gut ohne Fragezeichen über dem Kopf. Es gibt hier extreme Wendungen die aber glänzend eingewoben worden sind und der Geschichte den perfekten Glanz verleihen. Dennoch bleibt der Ton immer ruhig und nie aufgeregt. Wunn beschreibt bildhaft aber übertreibt es damit nicht, hier ist alles gut dosiert und die Geschichte rollt wie bei 1000 Umdrehungen in der Waschmaschine gekonnt mit ohne das dabei zu viel Waschpulver verwendet wurde und alles überschäumt. Auch die Zeitenwechsel oder Ortswechsel sind äußerst stimmig und nehmen den Leser sehr gut an die Hand.

Fazit: Hier stimmt alles! Vom Cover bis hin zu den authentischen Figuren und einer wahrlich brillant erzählten Geschichte! 5 Sterne mit Leseempfehlung vergebe ich hier!

Veröffentlicht am 12.02.2023

Reni mit Gott zu vergleichen ist mehr als treffend in der Kunstwelt

Guido Reni
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Klappentext:

„Guido Reni war der Malerstar des italienischen Barocks, einer der erfolgreichsten Künstler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern. Wie kein anderer übersetzte er die Schönheit ...

Klappentext:

„Guido Reni war der Malerstar des italienischen Barocks, einer der erfolgreichsten Künstler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern. Wie kein anderer übersetzte er die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte. Dies trug Reni auch seinen Beinamen »il divino« ein. Später oft missverstanden und verdrängt, verdient er eine Wiederentdeckung. Der Katalog zur Ausstellung im Städel Museum stellt sein Schaffen, aber auch seine ambivalente Persönlichkeit umfassend und mit neuen Forschungsergebnissen vor. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren werden seine faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Radierungen wieder zusammengeführt und eröffnen einen neuen Blick auf einen der Großen der italienischen Kunst.

GUIDO RENI (1575–1642), in Bologna und Rom tätig, machte sich mit religiösen und mythologischen Sujets einen Namen. Schon die Zeitgenossen verstanden ihn als eine Art Gegenpart zur Kunst Caravaggios. »Der Göttliche« wurde damit für zwei Jahrhunderte eine der prägenden Figuren der europäischen Malerei.“



Reni muss mit Federn gemalt haben, oder die Engel haben ihm dabei geholfen, jedenfalls ist das meine Einschätzung zu seinem künstlerischen Tun und Handeln. Seine Pinselführung war grandios! Die Wahl seiner Farben und auch das Spiel mit Licht und Schatten ist einmalig. Guido Reni war ein wahrer Meister und dieser Katalog hier zeigt uns die gesammelte Schönheit seiner Werke in einem Buch vereint. Für meine Begriffe bestand die größte Herausforderung hier die Farben und die Reinheit seiner Bilder nicht beim Druck dieses Werkes zu verfälschen. Alles ist stimmig, die Farben strahlen (und das nicht zu gekünstelt oder zu unglaubwürdig) und auch die Qualität des Papiers ist bestens gewählt. Die Texte zu den Bildern sind sehr gut verständlich und treffend. Sie erklären nicht nur die Werke, sondern auch die Herstellung durch Reni und der Leser erhält dadurch andere, tiefgreifende Einblicke und Verständnis. 5 Sterne für dieses Werk sowie eine klare Lese- und Genussempfehlung für‘s Auge und die Seele!

Veröffentlicht am 12.02.2023

Klare Leseempfehlung!

Große Kunstgeschichten. Hokusai
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Klappentext:

„Auf den Spuren von Katsushika Hokusai: Kinder entdecken seine Welt



Das Meer und die Berge: Die Kunstwerke und Holzschnitte des japanischen Künstlers Hokusai sind weltberühmt – insbesondere ...

Klappentext:

„Auf den Spuren von Katsushika Hokusai: Kinder entdecken seine Welt



Das Meer und die Berge: Die Kunstwerke und Holzschnitte des japanischen Künstlers Hokusai sind weltberühmt – insbesondere „Die große Welle vor Kanagawa". Doch was für ein Leben führte der große Künstler? Mit dieser eindrucksvoll illustrierten Biografie tauchen die Kinder nicht nur in das Leben des inspirierenden Malers ein, sondern erhalten auch viele praktische Anregungen, den einzigartigen Stil selbst auszuprobieren.



Die Welt mit den Augen von Hokusai sehen



In seinen eindrucksvollen Werken hielt Katsushika Hokusai das bunte Leben in Japans Städten fest. In diesem Kunstbuch begleiten die Kinder den jungen Maler von seinen Anfängen bis hinein ins hohe Alter, als er schließlich mit seinen liebsten Motiven experimentierte: Tiere, Pflanzen, Berge und das Meer.

Ausdrucksstarke Illustrationen bilden die wichtigsten Lebensstationen des Künstlers ab und vermitteln Wissen über Kunst auf kindgerechte Art und Weise. Ergänzt wird das Buch durch Tipps, wie die Kinder Drucke mit selbstgemachten Stempeln herstellen können.



Große Kunstgeschichten für Kinder ab 8 Jahren



Auch wenn Kinder Malen und Zeichnen lieben, können sie mit der Kunst im Museum oft wenig anfangen. Zusammen mit einem der weltweit größten und renommiertesten Museen, dem Metropolitan Museum of Art (The MET) in New York, entstand diese Kunstbuch-Reihe, die Kindern die spannende Welt berühmter Künstlerinnen auf wunderbare Weise näherbringt. Im Mittelpunkt stehen die Biografien und Werke weltbekannter Malerinnen wie Hokusai, dessen Leben eine Inspiration für die kreativen Künstler*innen von morgen ist.



Kinder erleben große Kunst: Die anschaulich illustrierte Künstler-Biografie des berühmten Malers Hokusai.“



Ich bin immer sehr interessiert an Kinderbüchern die sich mit Themen wie eben bekannte Persönlichkeiten oder Kunst sprechen/ berichten. Es ist immer eine besondere Aufgabe und Kunst der Autoren eine große komplexe Welt den Kindern verständlich zu erklären die sich manches Mal selbst für Erwachsene schwierig vermitteln lässt.

Die Texte hier stammen aus der Feder von Susie Hodge und die Zeichnungen dazu liefert Kim Ekdahl. Hier geht es um den wohl bekanntesten japanischen Künstler überhaupt - Katsushika Hokusai. Die Kinder erhalten einen verständlichen Einblick in eine kurze Biografie ehe diese auf den folgenden Seiten genauer beleuchtet wird und mit Bildern untermalt wird. Alles ist hier stimmige und rollt wie die bekannte Welle Hokusai‘s durch die Buchseiten. Die Kinder sehen einerseits etwas über den Künstler aber blicken auch in die japanische Kultur. Zudem werden Kunsttechniken verständlich definiert. Kurzum: Das Buch ist äußerst informativ und hier wird kein Leser mit einem Fragezeichen über dem Kopf das Buch schließen, im Gegenteil! Kinder werden ganz schnell die große Welle erkennen genau so wie den Fuji und vielleicht lockt dieses Buch die Leidenschaft auf Kunst noch mehr heraus als schon vorhanden. 5 Sterne für dieses mehr als gelungene Kinderbuch!