unterhaltsam
Kein guter OrtKein guter Ort ist der dritte Teil einer Reihe des deutschen Autors Bernhard Stäber, der vor Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Eben dort spielen auch die Kriminalromane um die Kommissarin Kari und ...
Kein guter Ort ist der dritte Teil einer Reihe des deutschen Autors Bernhard Stäber, der vor Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Eben dort spielen auch die Kriminalromane um die Kommissarin Kari und den Psychologen Arne. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, bin auch gut in die Reihe reingekommen. Es wird einiges aus den ersten zwei Büchern angerissen und erwähnt. Dadurch weiß man auch als Quereinsteiger genug, um der Handlung zu folgen und sich nicht ständig nach den Zusammenhängen zu fragen.
Der Plot beginnt ziemlich langsam und nicht wie sonst in Kriminalromanen mit einem Mord – also zumindest nicht mit einem, der für den eigentlichen Plot zu tun hat. Er nach und nach kommt dem Leser, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Wer den Klappentext nur überflogen hat, wie ich, wird überrascht sein, wenn man denn in der Rabenschlucht und bei einem mysteriösen unheimlichen alten Haus gelandet ist. Auch dass eine wichtige Person eine drogenabhängige Studentin ist, die die Sache erst ins Rollen bringt, wirkt ungewöhnlich und durchaus neu.
Der Fall an sich ist eher nebensächlich, finde ich. Im Mittelpunkt stehen die Charaktere, ihre Wünsche und Motivationen, ihre Gedanken. Der Krimi ist weder besonders blutig noch wirklich nordisch. Ich finde, man merkt ihm durchaus den deutschen Autor an. Allerdings sind die Darsteller fast alle Norweger und haben durchaus norwegische Eigenheiten. Die norwegische Mentalität und die gesellschaftspolitische Lage kommen im Buch ebenso vor, wie psychologische und mystische Elemente.
Ein unterhaltsamer Roman. Vier von fünf Sternen.