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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2023

"Nicht alle, die wandern, sind verloren" JRR Tolkien

The Travel Episodes
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Dieses Buch war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk einer Freundin. Sie war überrascht, dass ich als langjährige Weltenbummlerin, diese Reihe noch nicht entdeckt hatte... Mir waren weder der Verlag noch ...

Dieses Buch war ein verspätetes Geburtstagsgeschenk einer Freundin. Sie war überrascht, dass ich als langjährige Weltenbummlerin, diese Reihe noch nicht entdeckt hatte... Mir waren weder der Verlag noch die beteiligten Autor:innen bekannt, da ich Kurzgeschichten nicht sonderlich mag. Was allerdings nicht für Reiseberichte zuzutreffen scheint

Da die Weihnachtszeit bevorstand, habe ich das Buch spontan zu einem Adventskalender umfunktioniert und mich jeden Tag auf ein anderes gedankliches Reiseziel gefreut. Definitiv auch für Gelegenheitsleser oder Wiedereinsteiger zu empfehlen. Kürzlich wurden in einem anderen Forum Ideen erörtert, wie der Social-Media-Konsum im Gegenzug für mehr Lesezeit reguliert werden kann - auch dafür die (täglichen) Kurzgeschichten sicher gut geeignet.

Bei einigen Geschichten handelt es sich um Auszüge erweiterter Reiseliteratur, welche im gleichen Verlag erschienen sind. Die verschiedenen Anekdoten bieten dabei einen guten Einstieg um Schreib- und Erzählstil der jeweiligen Autor:innen kennenzulernen. Die unterschiedlichen Ziele werden zur besseren Übersicht und Orientierung auf Landkarten dargestellt. Angemerkt sei, dass im Buch keine Pauschalreisen thematisiert werden, da der Fokus klar auf Reportagen Individualreisender liegt. Die Bandbreite von über 20 Regionen sorgt für abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung, wobei der Umfang der jeweiligen Anekdoten mit 5 - 25 Seiten angenehm bemessen ist. Meine eigenen Erfahrungen und Begegnungen wurden definitiv um neue Perspektiven ergänzt. Mir persönlich riefen die vielfältigen Inhalte vorrangig schöne Erinnerungen ins Gedächtnis als das sie Inspiration für zukünftige Reisen boten, aber das dürfte jeder anders empfinden.

Fazit: Ich werde gern bei den weiteren Titel der Reihe zugreifen - bevorzugt in der Vorweihnachtszeit

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Der Puppenspieler von Warschau

Jakobs Mantel
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Ich bin zwar noch nicht lange dabei, habe auch nach vielen Jahren noch dieses ungewöhnliche Buch in Erinnerung: Jakobs Mantel. Durch eine Werbeaktion gelockt, habe ich das Buch während der Weihnachtstage ...

Ich bin zwar noch nicht lange dabei, habe auch nach vielen Jahren noch dieses ungewöhnliche Buch in Erinnerung: Jakobs Mantel. Durch eine Werbeaktion gelockt, habe ich das Buch während der Weihnachtstage verschlungen... Der Roman spielt größtenteils in der Vergangenheit - im Warschauer Ghetto während des 2. Weltkrieges - hat aber durch die Erzählweise (Großvater Mika berichtet seinem Enkel von seiner Jugend) auch Bezug zur Neuzeit. In 2 Teilen bekommt man einen anschaulichen und traurigen Einblick in die Zeit des Holocaust - zuerst aus Sicht des jungen Mika und seinen Jahren als Puppenspieler, später durch das weitere Leben des Wehrmachtssoldaten Max. Beide sind durch die Puppen verbunden... Sicher keine leichte Kost, aber durch den flüssigen Schreibstil, absolut fesselnd. Im Gedächtnis bleibt mir das tolle Buch jedoch aus einem anderen Grund: der unerschütterlichen Hoffnung!

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Veröffentlicht am 14.02.2023

"Ein und dieselbe Geschichte wird von jedem anders empfunden. Man muss versuchen, die zu leben, die zu einem passt."

Lieber mit dem Kopf durch die Wand als gar kein Durchblick
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Was haben ein Autoverkäufer, ein Rentner und ein ausgesetzter Hund gemeinsam? Sie sind Bestandteil der Geschichte und sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Alle Protagonisten sind realistisch und ...

Was haben ein Autoverkäufer, ein Rentner und ein ausgesetzter Hund gemeinsam? Sie sind Bestandteil der Geschichte und sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. Alle Protagonisten sind realistisch und liebevoll gezeichnet. Kurze Kapitel und ein angenehm flüssiger Schreibstil sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Vor ca. 10 Jahren habe ich einige Bücher von Alexandra Potter gelesen und als klassische RomComs in Erinnerung behalten. Dieses Buch ist anders. Es bewahrt seine Leichtigkeit und auch die Liebe kommt nicht zu kurz - auf mich wirkt es jedoch deutlich erwachsener.

Der Klappentext vermittelt eine lineare Erzählstruktur um Liv und ihren Neuanfang in den Yorkshire Dales. Sie ist der Mittelpunkt verschiedener Episoden und unterschiedlichster Charaktere ihres neuen Umfelds. Wer Filme wie "Tatsächlich Liebe" oder „Valentinstag“ mag, wird auch an diesem Buch Freude haben.

Ohne zu Spoilern beschreibt das folgende Zitat Liv's Entwicklung: "Frauen sind wie Teebeutel, erst wenn es darauf ankommt, zeigt sich, wie stark sie sind."

Auch Themen wie Trauer, Verlust, Schmerz und Veränderung kommen nicht zu kurz und schaffen ein glaubwürdiges, aber trotz allem optimistisches Buch für Leserinnen und Leser jeden Alters. Empfehlenswert...und weckt die Reiselust

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Glücklich sind die mit den Rissen im Leben, denn sie lassen das Licht herein. Yvan Audouard

Das Haus der Frauen
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Im Original erschien das Buch unter dem Titel „Les Victorieuses“ – Die Siegerinnen. Ein Roman über die Kraft der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.

Im Paris der Gegenwart hat die 40-jährige Solène - nach ...

Im Original erschien das Buch unter dem Titel „Les Victorieuses“ – Die Siegerinnen. Ein Roman über die Kraft der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.

Im Paris der Gegenwart hat die 40-jährige Solène - nach dem Selbstmord eines Mandaten - mit einem Burn-Out aufgrund „beruflicher Überbeanspruchung“ zu kämpfen. Bereits im Alter von 22 Jahren gehörte sie der Anwaltskammer an und wurde im Laufe der Zeit voll und ganz von ihrer Karriere vereinnahmt. Um langsam ihr Leben wiederaufzunehmen, übernimmt sie eine ehrenamtliche Tätigkeit als öffentliche Schreiberin in einem lokalen Frauenhaus.

Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 1925. Blanche Peyron steht seit 40 Jahren im Dienst der Heilsarmee. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Ehemann und ihren 6 Kindern. Unermüdlich kämpft sie für Menschen am Rande der Gesellschaft. Besonders liegen ihr dabei alleinerziehende Mütter und misshandelte Frauen am Herzen.

Dann wäre da noch der „Palast der Frauen“: über 400 Menschen finden hier in 350 regulären Wohneinheiten für Frauen sowie 20 Unterkünften für Paare und Familien Unterschlupf. Für Notfälle stehen weitere 40 Plätze zur Verfügung. Durchschnittlich bleiben den Bewohnerinnen 3 Jahre, um ihre Schicksale zu bewältigen. Das Frauenhaus ist ein Schmelztiegel verschiedener Religionen, Sprachen und Traditionen.

In einem Zug habe ich dieses interessante und wichtige Buch gelesen, mit den Protagonisten gelitten und beide Handlungsstränge mit Spannung verfolgt. Vor allem der reale Bezug zu Blanche Peyron und die persönlichen Geschichten der Bewohnerinnen regen zum Nachdenken an. Laetitia Colombani’s Werk ist ein Spiegel der Gesellschaft - macht jedoch auch Mut und gibt Hoffnung. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 10.02.2023

„Was man mit Trübsal aushält, kann mit einem Lächeln nur einfacher werden“

Zoe und die Liebe
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Das Buch „Zoe und die Liebe“ war der Geburtstagswunsch einer Freundin. Nach einem Blick auf den Klappentext, habe ich mir die dazugehörige Leseprobe und anschließend die komplette Geschichte heruntergeladen. ...

Das Buch „Zoe und die Liebe“ war der Geburtstagswunsch einer Freundin. Nach einem Blick auf den Klappentext, habe ich mir die dazugehörige Leseprobe und anschließend die komplette Geschichte heruntergeladen. Direkt zu Beginn trifft der Leser auf Zoe London, eine lebensfrohe 29-jährige Rockabilly-Chick aus Köln. Sie ist die Stimme von „London Calling“ - einer erfolgreichen, wenngleich konfliktarmen Nachmittagsshow von Radio Okay. Zoe ist so vielfältig und facettenreich wie die Bandbreite der von ihr gespielten Songs: von Elvis bis Christina Aguilera ist alles dabei :) So weit so gut, wären da nicht Zoe’s Chef Tobias und seine „Ideen“, um die Quoten von „London Calling“ auf Vordermann zu bringen und Zoe’s Leben gehörig auf den Kopf zu stellen… Wird es Zoe gelingen, ihre Komfortzone zu verlassen?

Autorin Janna Solinger verpackt die Antwort auf diese und weitere Fragen in eine kurzweilige Geschichte mit hohem Wohlfühlfaktor. Cover und Titel machen neugierig und wurden passend zum Inhalt gewählt. Zoe ist eine sympathische Hauptprotagonistin mit einer Vorliebe für Vintage und leicht antiquierte Begriffe à la „sapperlot“ oder „Ei der Daus“. Auch die weiteren Charaktere sind äußerst liebenswert und wachsen einem im weiteren Handlungsverlauf ans Herz. Der humorvolle Schreibstil zaubert dem Leser hier und da ein Lächeln ins Gesicht und sorgt für unterhaltsame Lesestunden. Der Klappentext verrät wenig über der Handlung. Ohne zu Spoilern kann ich jedoch behaupten, dass abwechslungsreiche und unvorhersehbare Themen aufgegriffen werden. Passend zur jeweiligen Situation ist das Buch gespickt mit charmanten Lebensweisheiten, die hier und da zum Nachdenken anregen. Obwohl ich Schauplätze außerhalb von Deutschland und kürzere Kapitel (12 Stück verteilt auf 400 Seiten) bevorzuge, hat sich dieses Buch als eine positive Überraschung in meinen Lesealltag entpuppt. Ich freue mich bereits auf weitere Bücher der Autorin.

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