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Veröffentlicht am 20.03.2023

Intrigen in Florenz

Florentia - Im Glanz der Medici
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Die Medici sind ja eine Familie, um die sich viele Geschichten ranken und die immer wiederkehrendes Thema historische Romane und Verfilmungen sind. Daher waren natürlich einige Passagen der Geschichte ...

Die Medici sind ja eine Familie, um die sich viele Geschichten ranken und die immer wiederkehrendes Thema historische Romane und Verfilmungen sind. Daher waren natürlich einige Passagen der Geschichte bereits im voraus festgeschrieben, da die Geschichte ja nunmal nicht umgeschrieben werden kann. Aber auch sonst zog sich das Buch an einigen Stellen und hätte mehr Spannung aufbauen können.

Zum Inhalt: das Florenz der Renaissance, die Bankiersfamilie Medici herrscht über die Stadt und macht ihren Einfluss auch über deren Grenzen hinaus in Italien geltend. Aber nicht jeder ist der machtgierigen Familie wohlgesinnt und so sehen sich Lorenzo und Giuliano in einem Ränkespiel um Macht und Einfluss wieder, das alles zu zerstören droht, was ihnen wichtig ist.

Also zuerst vielleicht, was ich gerne positiv hervorheben möchte: dass der Kopf der Pazzi-Verschwörung in dieser Erzählung eine Frau ist, fand ich richtig gut. Die Autorin selbst gibt im Faktencheck am Ende des Buch an, dass wenig darüber überliefert ist, aber mir hat dieser Aspekt des Ränke schmiedenden Familienoberhaupts gut gefallen. Generell gibt es in diesem Buch viele starke Frauenfiguren, die nicht nur die Geschehnisse aktiv mitgestalten, sondern oft im Zentrum dieser stehen.

Im Zentrum der Handlung stand für mich neben dem Schicksal der Familie Medici die Liebesbeziehung zwischen Guiliano und Fioretta, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht verleugnen ließ. Besonders Fioretta war eine wirklich bemerkenswerte Protagonistin in dieser Geschichte und ihr Schicksal war wirklich berührend. Zudem hat mir sehr gefallen wie durch sie die Liebe zur Kunst vermittelt wurde.

Der Spannungsbogen hätte in meinen Augen ausgeprägter sein können, es gibt immer mal wieder größere Zeitsprünge und die Handlung zieht sich über etliche Jahre in denen die Figuren miteinander, gegeneinander und aneinander vorbei interagieren. Hier wird ein sehr umfassendes Gesellschaftsbild gezeichnet, was mit einerseits sehr stimmig erschien und politische Lage gut wiedergespiegelt hat, trotzdem fand ich nicht unbedingt alle Szenen für die haupthandlung relevant. Das große Finale, auf das die Handlung zusteuert, kam dann für meinen Geschmack zu schnell und zu kurz dafür, dass es auch den Abschluss des Buches bildet. Hier wurde das Potential des berühmten Putschversuchs nicht ausgeschöpft.

Insgesamt hat mir das Buch trotzdem gut gefallen, einfach weil die Figuren und ihre Interessen sehr lebendig wirkten. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2023

Final showdown

Die Stimme der Lüge
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Ich verfolge die „Ackerman und Shirazi“- Reihe von Beginn an und dieses Buch fühlte sich für mich irgendwie nach einem finalem Showdown an, ohne dass ich sagen könnte, ob es wirklich so vom Autor erdacht ...

Ich verfolge die „Ackerman und Shirazi“- Reihe von Beginn an und dieses Buch fühlte sich für mich irgendwie nach einem finalem Showdown an, ohne dass ich sagen könnte, ob es wirklich so vom Autor erdacht war. Das Buch war in vielerlei Hinsicht sentimentaler als seine Vorgänger, aber in meinen Augen auch deutlich schwächer, sodass ich um einen Abschied von der Reihe und dem Beginn einer neuen nicht unbedingt traurig wäre.

Zum Inhalt: nachdem Ackerman Demons teuflisches Labyrinth überlebt hat, befindet er sich immernoch in der Gewalt seiner Nemesis. Und Demon plant ein für allemal den Killer in Ackerman zu wecken und hat sich ein besonders perfides Spiel für diesen ausgedacht. In einem neuen mehrstufigen Labyrinth muss Ackerman nicht nur gegen verschiedene, von Demon geschaffene, Killer antreten, er muss dabei auch noch Zivilisten beschützen. Doch unter diesen könnte sich auch der eine oder andere Verräter befinden.

Das Setting fand ich diesmal echt überraschend und trotzdem sehr beklemmend und atmosphärisch, sodass es sehr gut zur Handlung gepasst hat. Das Gesamtkonzept des tödlichen Labyrinths und der Monster, denen Ackerman sich stellen muss hat mir gut gefallen, auch wenn ich fand, dass die Haupthandlung diesmal sehr langsam in die Gänge kam und es sich immer wiederholende Elemente gab, die irgendwann vorhersehbar waren.

Die Idee eines Verräters in Form einer zweiten Nemesis fand ich total genial, die Umsetzung dessen konnte mich diesmal aber nicht überzeugen, vielmehr war ich im Nachhinein sogar etwas enttäuscht. Wer in diesem Buch ebenfalls zu kurz kam war Nadia- von der taffen Powerfrau war absolut nichts zu sehen, stattdessen ließen ihre Auftritte sie eher schwach wirken und hatten einen fast schon kitschigen Touch.

Ungefähr ab der Hälfte hat mich die Story dann aber doch wieder catchen können und nimmt am Ende auch eine faszinierende Wendungen, die viel Spielraum für die folgenden Bücher lässt. Ich bin bei diesem Buch echt zwiegespaltener Meinung. Ein paar Action-Szenen und Ackermans unverwüstliche Art haben mir wieder sehr gut gefallen. Auch der Abschluss der Rivalitätssituation mit Demon war großartig umgesetzt und hat mich wieder voll überzeugt. Einiges anderes war aber einfach übertrieben und teilweise auch etwas vorhersehbar. Daher 3,5 Sterne von mir.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 13.03.2023

Interessantes Thema aber der Fall selbst hat sich gezogen

Die letzte Lügnerin
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Mit „die letzte Lügnerin“ ist nun der inzwischen dritte Teil der "Eberhardt und Jarmer"-Reihe erschienen. Die Justizfälle sind in sich abgeschlossen, aber da die Rahmenhandlung sich kontinuierlich entwickelt ...

Mit „die letzte Lügnerin“ ist nun der inzwischen dritte Teil der "Eberhardt und Jarmer"-Reihe erschienen. Die Justizfälle sind in sich abgeschlossen, aber da die Rahmenhandlung sich kontinuierlich entwickelt würde ich empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ist sicherlich kein Muss, wichtig Aspekte werden nochmal aufgegriffen, aber ich hab das Gefühl, dass man die Dynamik der Figuren untereinander dann vielleicht besser versteht.

Zum Inhalt: politischer Wohnungsbau in Berlin und dazu ein Mord. Eberhardt vertritt in diesem Fall einen Ex-Politiker, den ein Skandal sein Amt gekostet hat und der nun zu allem Überfluss des Mordes angeklagt ist. Die Indizienbeweise sprechen gegen ihn aber irgendwas komm Eberhardt komisch an dem Fall vor.

Das politische Thema rund um Wohnungsbau und Mietpreise finde ich sehr aktuell und dementsprechend auch sehr ansprechend. Das Buch gibt die vorherrschende Stimmung in Berlin und auch eigentlich im gesamten Land zu diesem Thema gut wieder. Besonders toll hat mir in diesem Zusammenhang der körperlose Kopf und das Rätsel, vor das er die Ermittler am Nebenschauplatz der Handlung stellt, gefallen.

Was mir diesmal sehr schwer gefallen ist sind die Zeitsprünge im Fall, in denen Eberhardt persönliche Beziehungen aufarbeitet oder Begleitumstände erläutert werden. So ausschweifend ist der Fall nicht gestrickt, wird aber dadurch in meinen Augen verkompliziert. Eine chronologische Erzählung hätte mir an dieser Stelle besser gefallen.

Insgesamt kam die Auflösung für mich überraschend aber auch etwas an den Haaren herbeigezogen daher. Der letzte Zeuge hätte einfach deutlich früher aktiv werden müssen, wie das im Rechtsprozess so hintenüber fallen konnte ist mir absolut schleierhaft. Bin aber auf diesem Gebiet keine Expertin, es kam mir einfach komisch vor.

Insgesamt hat sich der Fall für mich zu stark in die Länge gezogen und Jarmer sowie die Interaktionen mit ihm sind mir diesmal deutlich zu kurz gekommen. Ich hoffe, dass er im nächsten Band wieder mehr Einsatz zeigen darf. Trotz allem hat sich das Buch aber wieder gut lesen lassen und einen spannenden Fall aufgetan. Für mich nicht der beste Band der Reihe aber trotzdem lesenswert, weshalb ich 3,5 Sterne vergeben würde.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

An der Grenze zum Wahnsinn

Der mexikanische Fluch
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„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild ...

„Der mexikanische Fluch“ ist eins dieser Bücher, das schon einen Hype ausgelöst hat, bevor es überhaupt erschienen ist. Ich bin ehrlich, für mich wars ein Coverkauf. Die Farbgestaltung und das Coverbild üben quasi eine magnetische Anziehung aus und verleihen dem Buch von Beginn an etwas ätherisches. Mit dem Inhalt hab ich ab und zu gestrauchelt und hätte mir noch mehr Schaurigkeit gewünscht.

Zum Inhalt: ein Brief von ihrer Cousine lässt Noemi nach High Place in den mexikanischen Bergen aufbrechen. Fernab von städtische Zivilisation ragt das prächtige Herrenhaus aus dem Nebel auf. Düstere Geschichten umranken das Anwesen und eine beklemmende Finsternis nimmt auch Noemi schnell in Beschlag. Denn irgendwas stimmt im Hause ihrer Cousine nicht.

Fast von Beginn an wird an der bedrohlichen Atmosphäre rund um das Anwesen gearbeitet. Vieles davon passiert auf indirektem Wege indem Schauergeschichten über die Familie und die Mine erzählt werden. Aber auch Noemi selbst beginnt zu spüren, dass etwas in den Mauer des Hauses lauert, sie sieht sich verfolgt von Albträumen, meinte Dinge zu sehen und Stimmen zu hören. Es hat mir gut gefallen auf wie viele verschiedene, auch sehr unterschwellige Arten die Düsternis und Kälte des Ortes hervorgehoben wird.

Die eigentliche Story hinter der Geschichte fand ich dann etwas zu skurril und habe ich an eine HP Lovecraft Geschichte erinnert gefühlt. Das war mir dann fast schon too much, muss ich ehrlich sagen. Da hat mich die Geschichte ein bisschen verloren. Die Schilderungen grenzen da schon stark ans ekel- und wahnhafte.

Man hätte aus dieses Schocker-Geschichte noch deutlich mehr rausholen können, denn gruslig fand ich sie tatsächlich überhaupt nicht, eher abschreckend, zwischendurch hatte es Elemente eines schlechten Drogentrips.

Ich glaube durch den Hype waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Denn das Buch ist durchaus gut und catchy geschrieben. Man will schon dranbleiben und wissen, was im Haus vor sich geht und die unterschwellige Bedrohlichkeit ist toll inszeniert. Insgesamt hat mich die Geschichte aber einfach nicht so richtig erreicht.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Hot, hot hot

Love You After All
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Ich hab mir eigentlich geschworen keine Bücher mit nackter Männerbrust auf dem Cover mehr zu lesen, denn ich bin von dieser Gestaltung echt kein Fan. Wir Frauen wollen ja auch nicht so oberflächlich sexualisiert ...

Ich hab mir eigentlich geschworen keine Bücher mit nackter Männerbrust auf dem Cover mehr zu lesen, denn ich bin von dieser Gestaltung echt kein Fan. Wir Frauen wollen ja auch nicht so oberflächlich sexualisiert werden. Leider war dann aber der Klappentext sehr verlockend und ich bin schwach geworden. Enemies-to-lovers ist echt mein Guilty Pleasure und die Zänkereien und Tändeleien zwischen den beiden Protagonisten waren einfach nur genial und ziemlich heiß.

Zum Inhalt: Polizeiabsolventin Eden Brixton ist die beste ihres Jahrgangs und hat dadurch auch direkt den Polizeichef von Bluelick auf sich aufmerksam gemacht. Dieser teilt sie direkt nach ihrem Abschluss für eine Undercover-Ermittlung ein. Zu ihrem Unmut zusammen mit ihrem größten Konkurrenten Marc Swain. Und dann sollen die beiden auch noch ein verliebtes Pärchen spielen. Doch warum fällt das Eden leichter als gedacht?

Ich muss ja sagen, dass der Titel quasi schon ziemlich spoilert und auch zu Beginn des Buches schon direkt klar wird, dass es eine gewisse Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren gibt, auch wenn die sich das nicht offen eingestehen. Dann geht’s aber schon in die Haupthandlung der Geschichte und es dauert nicht lange, bis zwischen Eden und Marc die Funken fliegen. Und das ist tatsächlich höllisch sexy. Man merkt direkt von Beginn an, dass diese Rivalität eher einseitig von Eden ausgehend ist, auch wenn dafür eigentlich kein Anlass besteht und die Story an dieser Stelle etwas dünn ist. Marc tut zwar lange sehr unnahbar, dem Leser wird aber schnell klar, dass er eine Schwäche für Eden hat, die er sich auch deutlich schneller offen eingesteht als sie. Das Hin und Her zwischen den beiden ist total spannend zu verfolgen und die Entwickelung ihrer Beziehung hat mir gut gefallen.

Zudem mochte ich den Kleinstadtcharme der Geschichte. Ich hab den Identitäten der beiden direkt an eine Folge „Hart of Dixie“ oder andere Romcoms denken müssen, wo in urigen Kneipen zu Linedance geflirtet wird und wo Frauen Jeansshorts zu Cowboystiefeln tragen. Auch die vielen Nebencharakter fand ich direkt super und hatte sie quasi bildlich vor Augen. Ich mag diese Art von Geschichten, die vor Leichtigkeit und dem naiven Charme amerikanischer Kleinstädte nur so sprühen, wo man sich bereitwillig hilft niemand je misstrauisch ist.

Im Fokus steht ganz klar die Beziehung zwischen Eden und Marc, der Fall selbst ist sehr unspektakulär und erstaunlich schnell gelöst. Das stört mich aber in solchen Büchern nicht, da es eben nur die Rahmenhandlung vorgibt, weil die Figuren auch mal vor die Tür müssen. Alles hinter verschlossenen Türen war aber viel intensiver. Das Buch kann man schon getrost in die Kategorie Erotikroman stecken, denn ich denke dieser Aspekt macht ungefähr die Hälfte des Buches aus aber ohne obszön zu wirken. Der Schreibstil ist bildlich aber nicht übertrieben schmutzig, die Sexszenen wirken eher wie eine Ode an Edens Körper, auch wenn sie mal hitziger werden. Ich mag es ja irgendwie immer, wenn in solchen Geschichten der Mann zuerst interessiert ist und sich ein bisschen anstrengen muss.
Insgesamt eine solide Geschichte mit Fokus auf der körperlichen Beziehung. Mir hat der Funke darüber hinaus gefehlt, der kam erst ganz am Ende ein bisschen durch. 3,5 Sterne von mir.

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