Farah ist die Tochter eines Müllers und wächst in einer Welt auf, in der das Feenvolk gefürchtet wird. Es ist verboten, mit den dunklen Feen einen Handel einzugehen, aber Farah bleibt keine andere Wahl. Durch unglückliche Umstände gerät sie in den Kerker der Königin und wird gezwungen, Stroh in Gold zu spinnen. Wird es ihr in nur einer Nacht gelingen?

In seinem eindrucksvollen und düsteren Neuerzählung des Märchens von Rumpelstilzchen führt Christian Handel den Leser mühelos durch eine flüssige und fesselnde Handlung. Der Autor überrascht den Leser mit unerwarteten Wendungen und legt dabei besonderen Fokus auf die Charakterentwicklung. Die Figuren entwickeln sich stark im Laufe der Geschichte, was den Leser tief in die Handlung hineinzieht und die Leserfahrung bereichert.

Farah ist es gewohnt, für ihre Familie einzustehen und ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen. Allerdings neigt sie dazu, es allen recht machen zu wollen und trifft oft leichtsinnige und riskante Entscheidungen. Ihr Ehrgeiz und ihr Bedürfnis, alles alleine zu schaffen, führen sie manchmal in gefährliche und vermeidbare Situationen. Trotzdem zeigt sie bemerkenswerten Mut und Stärke, wenn sie auf unüberwindbare Hindernisse trifft und schafft es, diese zu meistern.

Christian Handels Märchenadaption hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen. Obwohl die Handlung dem Original treu bleibt, verleiht Handel ihr mit düsteren Elementen und Lichtblicken eine ganz eigene Note. Besonders beeindruckt haben mich die bildhaften Beschreibungen des Feenvolkes, die mir das Märchen so lebendig vor Augen geführt haben. Farah als Protagonistin hat mich durch ihre Leichtsinnigkeit und ihr Verhalten oft enttäuscht, da sie das Vertrauen ihrer Liebsten verspielt hat. Dennoch hat mich ihre Stärke und ihr Kampfgeist tief berührt, insbesondere angesichts der schwierigen Umstände, in denen sie sich befindet. Die anderen Charaktere sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und tragen alle ihre dunklen und hellen Seiten in sich, was der Geschichte eine zusätzliche Tiefe verleiht. Alles in allem eine fesselnde Adaption, die ich jedem Märchenfan empfehlen würde.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

In "Die Geschichtenwandler - Magische Tinte", dem ersten Teil der Trilogie von Kristen Perrin, dreht sich alles um die 12-jährige Enna, die eine Geheimorganisation entdeckt, die Bücher umschreibt, um den Lauf der Geschichte zu verändern.

Enna hilft viel in der Buchhandlung ihrer Mutter aus, bis sie eines Tages einen Mann entdeckt, der ausgerechnet in dem teuersten Buch des Ladens mit einem Federkiel schreibt. Beim genauerem Hinsehen bemerkt Enna, dass das Ende des Buches umgeschrieben wurde, was Auswirkungen auf die Realität hat. Taxis wechseln plötzlich die Farbe, Statuen verschwinden oder werden durch andere ersetzt. Nachdem ihr eine besondere Einladungskarte in die Hände fällt, beschließt Enna herauszufinden, was in ihrer geliebten Stadt passiert.

Kristen Perrin erschafft eine magische Welt, die durch Bücher verändert werden kann. Mit ihrer originellen Idee inspiriert die Autorin und zeigt die Macht des geschriebenen Wortes. Rasant und actionreich begleitet man Enna durch London und seine Sehenswürdigkeiten. Der Plottwist ist gut durchdacht und konnte nicht vorhergesehen werden.

Die Sprecherin Nina Reithmeier hat eine sehr angenehme Stimme, die die Geschichte zum Leben erweckt. Dank ihrer Stimmfarbe kann man auch Ennas Emotionen nachempfinden und sich gut in die Geschichte einfinden. Die Sprechgeschwindigkeit ist angemessen und nicht zu schnell, da man ihr ohne Probleme folgen kann.

Enna ist ein mutiges, selbstständiges Mädchen, mit einer großen Liebe zu Büchern. Neugierig und abenteuerlustig tritt sie diese magische Reise an und bemerkt schnell, dass es moralisch fragwürdig ist, Bücher umzuschreiben. Enna wächst über sich hinaus und gibt nach Rückschlägen nicht auf. Sie gibt stets ihr Bestes für sich und ihre Freunde und Familie.

Eine sehr inspirierende Geschichte über die Macht des geschriebenen Wortes. "Die Geschichtenwandler" hat mir gut gefallen, vor allem die Auswirkungen der umgeschriebenen Bücher. Die Sprecherin Nina Reithmeier hat mich mitgerissen und ich konnte mit Enna mitfiebern. Ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

"Die Lady und der Lord Magier" ist ein Fantasy-Regency-Roman von Olivia Atwater und der erste Band der "True Crown"- Trilogie. Theodora Ettings, die keine Emotionen empfinden kann, nachdem ein Elf ihr die Hälfte ihrer Seele gestohlen hatte, erregt die Aufmerksamkeit dem widerspenstigen Lord Magier und gemeinsam versuchen sie ihre Gefühle wieder zurückzubringen.

Theodora Ettings, von allen Dora genannt, wird als Kind von einem Elfen angegriffen, der ihr die Hälfte ihrer Seele stiehlt, bevor er von ihrer Cousine mit einer eisernen Schere aufgehalten wird. Nun ihrer Gefühle wie Scham, Furcht und Schüchternheit beraubt, gerät Dora immer wieder in unangebrachte Situationen. Als ihre Tante beschließt, die Saison in London zu verbringen, läuft sie zufällig dem Lord Magier über den Weg, dessen Manieren von allen getadelt werden. Fasziniert von Doras Zustand versucht er ihr zu helfen, doch eine geheimnisvolle Seuche kommt ihnen in die Quere.

Olivia Atwater bringt neuen Schwung in den Regency Bereich. Magie, Elfen und Bälle passen nicht nur super zusammen, sie erschaffen eine große Spannung, die diesen Roman zum Pageturner machen. Mit Leichtigkeit fliegt man über die Kapitel, die zudem gepaart sind mit Witz und Charme. Die Charaktere sind einzigartig, dynamisch und schlagfertig.

Dora und der Lord Magier scheinen zunächst das Gegenteil des anderen zu sein, doch im Laufe der Geschichte nähern sie sich immer weiter an und ergänzen sich somit perfekt. Dora und ihre fehlenden Gefühle schaffen immer wieder witzige und charmante Momente. Obwohl es für diese Zeit skandalös war, steht sie für ihre Überzeugung ein, die sie mit ihrer Schlagfertigkeit noch verteidigt.

Dieser Regency-Fantasy-Roman ist einzigartig und ich habe jede Seite genossen. Dora ist trotz fehlender Gefühle mutig, witzig und liebenswert. Auch wenn mir der Magier erst arrogant und hochnäsig erscheint, wandelt er sich und wird zugänglicher und liebenswerter. Die Magie hat leider nur einen kleinen Teil ausgemacht und da hätte ich mir etwas mehr erhofft. Die Elfen sind ein Völkchen für sich, mit ihnen bin ich so gar nicht warm geworden. Ich bin schon auf das nächste Buch der Reihe gespannt.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

In "Skandal & Vorurteil-Ein Georgie Darcy Roman" von Amanda Quain geht es um Georgie Darcy, die nach dem Skandal um Wickham Foster, von allen an der Pemberley Academy gemieden wird und versucht ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Georgiana Darcy wird an der Pemberley Academy von ihren Mitschülern gemieden, da sie in einen Skandal mit Wickham verwickelt war, in dem es um Drogen ging. Nicht nur der Mangel an Freunde und schlechte Schulnoten machen ihr zu schaffen, sondern auch der Verlust des Vertrauens ihres großen Bruders. Fitz Darcy lässt ihr kaum noch Freiheit und bringt sie dazu, sich selbst als Schande der Familie Darcy zu sehen. Nur Avery scheint Zeit mit ihr verbringen zu wollen. Um ihrer Familie wieder Ehre zu bereiten und dem Namen würdig zu sein, schmiedet sie einen Plan, den sie nur mithilfe von Avery erreichen kann. Doch dafür stehen Georgie ihre eigenen Gefühle im Weg.

Amanda Quain hat mit dieser Nacherzählung von "Stolz und Vorurteil" eine schöne moderne Liebesgeschichte zum Leben erweckt. Mit neuen Wendungen, toxischen Beziehungen, wahrer Freundschaft und einem überfürsorglichen Bruder lernt man die Perspektive von Georgie kennen. Die Autorin bringt mit Witz und Charme auch schwierige Themen authentisch rüber, dadurch liest oder hört man sich schnell durch die Kapitel. Auch wenn das Setting nun in den USA an einem College spielt und die Geschichte etwas verändert ist, kann man trotz allem diese Liebesgeschichte genießen. Durch die großen Unterschiede zwischen den reichen und ärmeren Charaktere zeigen sich nicht nur die unterschiedlichen Weltanschauungen, sondern auch die Lebensweisen. 

Georgie ist durch den hohen Druck, den allein ihr Familienname auf sie ausübt, stark verunsichert, mit einem niedrigen Selbstwertgefühl. Selbstzweifel und Einsamkeit haben sie erst zu Wickham gezogen, der dies ausnutzte. Ihr großer Bruder, der zu überfürsorglich und einengend über sie wacht, verschlimmert das ganze noch. Erst durch Avery, der sie auf ihrem Weg begleitet, schafft Georgie es, sich auch aus anderen Augen zu sehen. Sie muss sich von der Beziehung zu Wickham endgültig lösen und mehr Selbstliebe zulassen. Die wichtigste Erkenntnis und zugleich die schwierigste ist, dass sie genug ist, um den Namen Darcy tragen zu dürfen.

Die Stimme von Elise Eikermann hat sehr gut zu Georgie gepasst und man konnte ihre Selbstzweifel sehr gut raushören. Alle Emotionen kommen gut beim Zuhörer an und bringen Georgie noch authentischer rüber. Die Sprechgeschwindigkeit ist angenehm und man kann sich gut zurücklehnen, ohne Angst zu haben, etwas zu verpassen.

Mir hat diese Liebesgeschichte gut gefallen, da ich sie nicht mit Stolz und Vorurteil verglichen habe. Für Jane Austen Fans würde diese Geschichte leider sehr negativ ausfallen, da das Setting verändert ist und auch die Wendungen zwar moderner gestaltet wurden, aber nicht an die Originalfassung anlehnen. Georgies Weg zu sich selbst finde ich sehr inspirierend und auch wie sie es schafft sich von Wickham zu lösen. Die Themen, die angesprochen werden, sind sehr aktuell und bringen mich zum Nachdenken. Das Hörbuch ist hier aber im Vorteil, da gerade Elise Eikermann, die Sprecherin, die Emotionen so gut rüberbringt, dass man direkt mitfühlen kann. Mich hat sie beeindruckt und der Geschichte richtig Leben eingehaucht.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

In "Die Macht der Zeit" von Anja Ukpai, dem dritten Band der "Meridian Princess"-Reihe, muss Jade den letzten Uhrzeiger finden, bevor die Time Knights und Chronos alle vernichtet, die sie liebt.

Jade ist zurück an der Clockmakers Academy, das letzte Jahr bevor sie ihren Abschluss macht. Doch auf sie ist ein Anschlag geplant und Chronos selbst ist hinter ihr her. Neben dem Lernen für die Abschlussprüfung, den Sorgen um die Anschläge, macht sich Jade auch Sorgen um Henry, der sich immer mehr verändert und nicht wiederzuerkennen ist. Als auch noch Master Gridlock verschwindet, weiß Jade, dass ihr die Zeit davon rennt. Als auch noch die Time Knights das Kommando über die Zeiterben übernehmen, muss sie ihre Aufgabe erfüllen und den letzten Uhrzeiger finden.

Anja Ukpai bringt uns mit ihrem dritten Band wieder an die Clockmakers Academy. Mit viel Action, einer rasanten Story und einer großen Portion Spannung liest man sich mit Leichtigkeit durch die Kapitel. Unerwartete Wendungen und viele Emotionen erwartet uns in dieser Geschichte. Die Charaktere müssen Stärke und Zusammenhalt präsentieren und der ein oder andere zeigt nun sein wahres Gesicht.

Jade muss sich in diesem Jahr nicht nur im Unterricht beweisen, denn sie hat eine wichtige Aufgabe, die nur sie erfüllen kann. Der letzte Zeiger soll gefunden werden, ohne dass er den Time Knights in die Hände fällt. Sie muss nicht nur Stärke zeigen, sondern auch viel Mut, um sich Chronos in den Weg zu stellen. Dabei erfährt sie endlich mehr über ihre Familie und auch die letzten Geheimnisse werden aufgedeckt.

Mat und Orla sind wie immer an ihrer Seite und helfen ihr und beschützen sie. Gemeinsam nehmen sie jedes Hindernis und wachsen zusammen an ihren Aufgaben.

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Endlich wurden alle Geheimnisse aufgedeckt und Jade konnte zeigen, was in ihr steckt. Ein guter Abschluss für diese Zeiterben-Reihe.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere