Spannungsroman mit Tiefgang
Die 22 Tode der Madison MayDas Thema „Zeitreisen“ ist seit einigen Jahren präsenter denn je. Filme und Serien erzählen auf jede mögliche Art darüber. Sei es, die Zeit zurückzudrehen, in die Zukunft zu reisen oder ein Paralleluniversum ...
Das Thema „Zeitreisen“ ist seit einigen Jahren präsenter denn je. Filme und Serien erzählen auf jede mögliche Art darüber. Sei es, die Zeit zurückzudrehen, in die Zukunft zu reisen oder ein Paralleluniversum zu besuchen: Hier ist alles möglich. Nach „Die Frau des Zeitreisenden“ habe ich lange kein Buch mehr gefunden, welches mir ebenso viel Spaß gemacht hat. Bis mir Madison May in die Finger geriet.
Zugegeben empfinde ich es als ziemlich schwer, schriftlich Zeitreisen oder Paralleluniversen darzustellen. Das Medium „Film“ ist dafür besser geeignet, denn als Zuschauer staunt man unter Umständen ebenso wie der Protagonist, wenn sich eine neue Welt auftut. Bei Büchern hingegen ist es ein schmaler Grat, alles möglichst anschaulich zu beschreiben, ohne dass sich die Story dadurch zieht und verlangsamt. Max Barry hat einen guten Mittelweg gefunden. Während das Buch im Englischen als „Thriller“ gelistet ist, findet man es im deutschen als „Roman“ - und das spiegelt auch meinen Eindruck wider.
Zwar gibt es einige Spannungselemente. Die Mordrate ist sicher höher als in vielen anderen Thrillern. Dennoch ist die Geschichte von einer Leichtigkeit geprägt, die beim Lesen ein gutes Gefühl macht. Sie hat nichts Düsteres oder Beklemmendes. Felicity führte mich mit ihrer charmanten und zugewandten Art durch die Story, so dass ich mich wirklich dabei ertappte, wie ich mir Gedanken über Paralleluniversen machte. Auch Madison hat einen guten Eindruck bei mir hinterlassen, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Fazit: Wer dem Thema Zeitreise nicht abgeneigt ist, wird sicher Spaß mit diesem Buch haben. Allerdings sollte man nicht zu viel hinterfragen oder vergleichen. Einfach genießen.