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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2023

Sehr abgefahren: abenteuerliches Alien-Abenteuer

Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)
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Das Buch war ganz anders als ich es erwartet habe.
Ich dachte, Schulausflug, Abenteuer und irgendwas Mystisches, ja, klingt gut.

Aber bekommen habe ich Schulausflug, Abenteuer und völlig abgefahrene Story ...

Das Buch war ganz anders als ich es erwartet habe.
Ich dachte, Schulausflug, Abenteuer und irgendwas Mystisches, ja, klingt gut.

Aber bekommen habe ich Schulausflug, Abenteuer und völlig abgefahrene Story mit einer guten Portion Gruselfaktor und einer mindestens ebenso großen Portion Witz.
Anfangs habe ich mich noch etwas schwer getan, weil ich nicht genau wusste, wie ich das Buch einordnen sollte.
Doch irgendwann habe ich nicht mehr versucht, eine gedankliche Schublade zu finden, sondern habe einfach gelesen.

So ein schräges Buch für Kinder habe ich schon lange nicht mehr gehabt, ich fand es köstlich. Es hatte genau das gewisse Etwas, Zusammenhalt und Freundschaft, eine überhaupt nicht vorhersehbare Handlung (deshalb gehe ich hier auch nicht genauer darauf ein, man muss sie auf sich zukommen lassen), die richtige Dosis Durchgeknalltheit und schön ausgearbeitete Charaktere.

Man muss aber schräge Handlungen mögen und sich auf etwas Realitätsferne einlassen können. Dann aber ist das Buch einfach nur köstlich.

Jetzt kommt das aber: wir haben das Buch nacheinander gelesen, erst die Tochter, dann ich. Und die Dreizehnjährige konnte meine Euphorie nicht teilen, ihr war es definitiv too much. Sie fand es "seltsam".

Deshalb vier Sterne, fünf von mir, drei vom Tochterkind - macht einen Vier-Sterne-Durchschnitt.

Veröffentlicht am 03.01.2023

Quereinstieg nicht empfehlenswert

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Dies hier ist bereits der elfte Band der Reihe und warum auch immer bin ich jetzt erst eingestiegen.
Das war hier nicht die allerbeste Idee - auch wenn der Fall an sich in sich abgeschlossen ist, habe ...

Dies hier ist bereits der elfte Band der Reihe und warum auch immer bin ich jetzt erst eingestiegen.
Das war hier nicht die allerbeste Idee - auch wenn der Fall an sich in sich abgeschlossen ist, habe ich lange gebraucht, bis ich im Buch angekommen bin. Ich vermute, dass es daran liegt, dass mir die Charaktere völlig unbekannt waren, während treue lange Lesende sofort wussten, wer mit wem und warum. Ich hingegen habe mich etwas verloren gefühlt.

Aber auch unabhängig davon gibt es relativ schleppend los, besonders gefesselt war ich die erste Hälfte des Buches nicht.
Lediglich die Rückblicke in das Leben von Lola, einer Transfrau und ihrer kleinen Tochter fand ich von Beginn an spannend.
Überhaupt war der Strang für mich sehr stark - und mit Lola habe ich sehr mitgelitten.

Die Charaktere in der Gegenwart fand ich - nach einer sehr langen Einlesezeit - dann aber auch gut geschildert.

Es war dann irgendwann schon sehr absehbar, wohin die Reise geht bzw. wer der oder die Übeltäter waren, trotzdem gab es in der Auflösung noch die ein oder andere Überraschung.

Mir hat es insgesamt dann doch gut gefallen und ich habe jetzt Lust bekommen, die Reihe von Beginn an zu lesen.

Veröffentlicht am 01.01.2023

Keine leichte Kost

Das Leuchten der Rentiere
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Bei dem Buch haben mich Cover und Titel sofort angesprochen - ein so schöner Buchumschlag und eine Handlung ganz hoch oben im Norden.

Es geht um Elsa, die zu Beginn des Buches neun Jahre alt ist und zusehen ...

Bei dem Buch haben mich Cover und Titel sofort angesprochen - ein so schöner Buchumschlag und eine Handlung ganz hoch oben im Norden.

Es geht um Elsa, die zu Beginn des Buches neun Jahre alt ist und zusehen muss, wie ihr Rentier ermordet wird. Es ist aber nicht nur ihr Rentier, das getötet wird - das passiert in größerem Stil.
Die Kurzbeschreibung des Buches lässt eine Entwicklung Richtung Krimi vermuten, dem ist aber nicht wirklich so.

Es geht um das Leben der Sámi - in der Kälte und im Schnee hoch oben im Norden.
Ich wusste bislang kaum etwas über die Sámi (nicht einmal die korrekte Bezeichnung) und das Buch ermöglicht Einblicke, die nichts mit Rentierschlitten-Romantik gemein haben (das Bild lief vor meinem inneren Auge immer ab).

Ein Buch über Rassismus.
Diskriminierung, Gleichgültigkeit, Ignoranz und Ablehnung sind Alltag - und das in einer Ausprägung, die sehr erschüttert.
Es ist keine leichte Lektüre und ich habe auch sehr lange gebraucht, bis ich im Buch war. Normalerweise lese ich Bücher zügig durch - das ging hier nicht. Ich habe mir immer kleine Leseabschnitte vorgenommen.

Anfangs war es auch wirklich zäh zu lesen, die Thematik hat mich aber so interessiert, dass Abbrechen keine Option war.

Ein starkes Buch!

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Für Brokkoli-Hasser, Weltraumfans und kleine Wutzwerge

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Harrison ist ein ganz normaler Junge. Er mag seine kleine Schwester, bemüht sich immer, alles richtig zu machen...doch manchmal kommen urplötzlich schreckliche Wutanfälle. Damit kann er nicht umgehen - ...

Harrison ist ein ganz normaler Junge. Er mag seine kleine Schwester, bemüht sich immer, alles richtig zu machen...doch manchmal kommen urplötzlich schreckliche Wutanfälle. Damit kann er nicht umgehen - und auch seine Familie leidet darunter.
Bis er eines Tages auf einem Kindergeburtstag einen Luftballon bekommt, der sich als schwarzes Loch entpuppt. Alles, was er nicht leiden kann, lässt er darin verschwinden. Praktisch! Oder vielleicht doch nicht? Denn dummerweise landen nicht nur Brokkoli und Leber darin, sondern auch der süße Nachbarshund und ...

Das Buch ist klasse! Britischer Humor und mit Harrison eine sympathische Figur, in der sich sicherlich viele Kinder wiederfinden. Er muss lernen, mit seinen Wutanfällen klarzukommen, hat Angst z. B. vor Wasser, fiese Klassenkameraden und interessiert sich für Sterne und schwarze Löcher. Und wird herausfinden, dass Verschwindenlassen nicht die Lösung schlechthin ist.

Es hat Spaß gemacht, Harrison zu begleiten und zu sehen, wie er Stück für Stück besser mit seinem Wutproblem klarkommt. Und die Weltraum/Sterne/Schwarze Löcher Thematik war natürlich auch ganz großes Sternenkino.

Veröffentlicht am 14.11.2022

Erinnert an "Tod auf dem Nil"

Die Passage nach Maskat
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Bei dem Buch hatte mich das Cover sofort - ich finde es rundum gelungen und auch nach dem Lesen muss ich sagen: passt perfekt!

Es ist 1929 und eine Hamburger Kaufmannsfamilie reist mit dem Schiff in den ...

Bei dem Buch hatte mich das Cover sofort - ich finde es rundum gelungen und auch nach dem Lesen muss ich sagen: passt perfekt!

Es ist 1929 und eine Hamburger Kaufmannsfamilie reist mit dem Schiff in den Orient. Der Handel mit Gewürzen ist lukrativ.
Mit dabei sind die herrischen Eltern, ihre zwei erwachsenen Kinder und Theodor, der Ehemann von Tochter Dora.
Nach kurzer Zeit an Bord verschwindet Dora - und alle behaupten, sie wäre nie an Bord gewesen. Theodor zweifelt an seinem Verstand...

Ein klassischer Kriminalroman im Stil von Agatha Christie. Tatsächlich erinnerte er mich sehr an "Tod auf dem Nil" - fast etwas zu sehr. Und den direkten Vergleich mit der Meisterin des Genres kann einfach kein Autor bestehen, deshalb wurden es auch "nur" vier Sterne.
Mir fehlt etwas der Spannungsbogen, es plätscherte eher gemütlich vor sich hin.

Dafür fand ich aber die Schilderungen der Jahres 1929 sehr gelungen.
Kriegsveteranen, die ihr schweres Päckchen tragen mussten und damit nicht klarkommen, treffen auf jüngere Menschen, die diese Erfahrungen nicht haben - und schon jetzt ist absehbar, in welch furchtbare politische Richtung die Reise gehen wird. Nicht auf dem Schiff, sondern in der Weltgeschichte.

Die unterschiedlichen Klassen an Bord - vom prallen Luxus zum mühsamen Reisen - aber auch so kleine Dinge wie eben nicht selbstverständliche Bäder in den Kabinen der Ersten Klasse.
Oder die Landausflüge: das Erklimmen der Pyramiden, ich habe mir noch nie Gedanken gemacht, wie die behäbige Dekadenz der Luxusklasse diese erklommen haben soll - hier erfährt man es.
Das war ein schönes buntes, stimmiges Bild über diese Schiffsreise, das mir sehr gut gefallen hat.

Da habe ich dann auch großzügig über die für mich nicht ganz überzeugende Auflösung der Story hinweggesehen, eine gute Unterhaltung war es auf jeden Fall.

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