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Veröffentlicht am 16.02.2023

Teil 4 der Reihe

Ein neuer Sommer am Inselweg
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Endlich ist es wieder Sommer, doch Sonja kann die Schönheit der Insel nicht genießen.
Als dreifache Single-Mutter mit Vollzeitjob ist sie vor allem eins: unendlich müde.
Dann steht Carl vor ihrer Tür.
Der ...

Endlich ist es wieder Sommer, doch Sonja kann die Schönheit der Insel nicht genießen.
Als dreifache Single-Mutter mit Vollzeitjob ist sie vor allem eins: unendlich müde.
Dann steht Carl vor ihrer Tür.
Der Star-Journalist und ehemalige Kollege von Sonjas Freundin Frieke wurde suspendiert, jetzt sucht er Abstand und hilft in Friekes Buchladen aus.
Völlig unerwartet entwickelt sich etwas zwischen Sonja und Carl - doch kann Sonja dem Mann vertrauen, der offensichtlich gelogen hat?
Und auch Frieke steht plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt.

Was wie ein sommerleichte Geschichte klingt, punktet hier recht schnell mit kritischen Untertönen zum Thema Frau und Beruf / Frau und Familie.
Wie fast überall in der Republik, stemmen auch auf Spiekeroog die Frauen den Großteil an Haushalt und Familien-Care, was nicht immer einfach ist, aber vom Umfeld selten gesehen und noch weniger gewürdigt wird!
Erst als Frieke für ein paar Tage nach Hamburg fährt, begreift Bengt, was seine Frau täglich leistet mit Beruf und Kleinkind. Passt da wirklich noch ein zweites Baby?
Und wie war das noch mit der Gleichberechtigung bei der Kinderbetreuung?
Emma dagegen wartet schon fast verzweifelt darauf überhaupt schwanger zu werden!
Die toughe Sonja ist ständig müde, weil ihr einfach alles über den Kopf zu wachsen scheint, sie aber für ihre drei Kinder stark sein will. Wie lange kann sie sich und allen andern weiter vormachen, es sei alles gut?
Carl hat Mist gebaut und will sich auf Spiekeroog erstmal aus der Schusslinie bringen - und auch seine Wunden lecken.
Recht schnell scheint auch er der Faszination der Insel zu erliegen.
Es scheint schnell klar: Zwischen Carl und Sonja könnte etwas entstehen.
Aber die beiden sind erwachsen, stehen im Leben und träumen nicht (mehr) von einer Märchenwelt mit garantiertem Happy-End:
Sonja wartet nicht auf einen Retter in schimmernder Rüstung auf weißem Pferd und auch Carl braucht keine Prinzessin, sondern einen Ort um zu überlegen, wie es in seinem Leben weitergehen soll.
Passen diese zwei und ihre unterschiedlichen Leben überhaupt zusammen? Oder sind die Unterschiede zu groß, ihre Schwerpunkte zu verschieden?
Welche Kompromiss kann und will man noch eingehen, wenn man nicht mehr jung und naiv ist?

Auch wenn es sich hier um den vierten Band der Spiekeroog-Reihe handelt, kann man das Buch sehr gut allein lesen (oder hören).
Die Beziehungen der Protagonist(inn)en zueinander werden ganz nebenbei und unaufdringlich eingeflochten.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Klamauk und schwarzer Humor

Tod im Stroh
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Mia will die Zelte in der Stadt abbrechen und im Haus ihrer Großmutter mitten im Schwarzwald neu beginnen.
Dass sie allerdings gleich am ersten Abend ihres neuen Lebens gemeinsam mit ihrer besten Freundin ...

Mia will die Zelte in der Stadt abbrechen und im Haus ihrer Großmutter mitten im Schwarzwald neu beginnen.
Dass sie allerdings gleich am ersten Abend ihres neuen Lebens gemeinsam mit ihrer besten Freundin Chrissi bei Nacht und Nebel einen völlig verwahrlosten struppigen Esel klaut und anschließend in ihrer Scheune über eine Leiche stolpert, gehört natürlich nicht zum Plan.
Was soll sie jetzt tun?
Auf keinen Fall kann sie als Eseldiebin die Polizei rufen!
Also beschließen Mia und Chrissi auf eigene Faust herauszufinden, wer der Tote ist und warum er ausgerechnet in ihrer Scheune gestorben ist.

Klamauk-Krimi trifft schwarzen Humor!
Eine gefundene Leiche erstmal in einer Tiefkühltruhe zwischenlagern, weil man nicht als Eseldiebe dastehen will - auf die Idee muss man erstmal kommen.
Oder sehr betrunken sein.
Und auch die zwei Juwelenräuber wirken wie aus einem Sketch von Monty Phyton entsprungen!
Ist der Krimi realistisch? Nicht mal ansatzweise!
Macht er Spaß? Und wie!
Wer "Mord mit Aussicht", "Der Tatortreiniger" oder auch "Ein Fisch namens Wanda" mochte, der wird auch dieses Buch feiern!
Es handelt sich hier um eine Neuauflage eines bereits 2014 erschienen Buches mit gleichem Titel.
Mein Kritikpunkt:
Mia und ihr dauer-twittern mit einer Schlagzahl ähnlich dem von Agent Orange während seines Wahlkampfes, ist spätestens seit der Twitter-Übernahme von Ego-Elon eher so...naja.
Bei einer Neuauflage nach knapp 10 Jahre hätte man vielleicht auf TikTok ändern können/sollen?!

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Teil 20 der Reihe

Agatha Raisin und die tote Rivalin
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Es beginnt wie ein weiterer Fall für die resolute Detektivin: Es geschieht ein Mord, dann folgen weitere, Agatha gerät zeitweilig selbst in Verdacht und sie bringt sich mal wieder in Lebensgefahr. Sogar ...

Es beginnt wie ein weiterer Fall für die resolute Detektivin: Es geschieht ein Mord, dann folgen weitere, Agatha gerät zeitweilig selbst in Verdacht und sie bringt sich mal wieder in Lebensgefahr. Sogar mehrere Mordanschläge werden auf sie verübt.
Ach ja, natürlich muss Aggi sich auch wieder verlieben.
Aber hier passiert noch so viel mehr!
Toni wurde hereingelegt, ihre Detektei ist deshalb pleite und so steigt sie wieder bei Agatha ein.
Zum Glück für sie, denn Toni ist nicht nur eine großartige Detektivin, auch rettet sie Agatha nicht nur einmal das Leben.
Es geht diesmal wirklich Schlag auf Schlag in den gar nicht so beschaulichen Cotswolds!
Aber Aggi hadert immer häufiger mich sich, ihren Fähigkeiten, ihrem Alter.
Auch ihre Freunde, James Lacey, Sir Charles, Roy Silver und natürlich Mrs. Bloxby können sie nicht aufmuntern.
Eine Reise nach Istanbul sollte Agatha aufheitern, gibt ihr aber den Rest nachdem ihr neuer "Love Interest" sich als Totalausfall entpuppt.
Agatha hat genug!
Die Detektei kann Toni übernehmen und Aggi kann endlich in Rente gehen und.... nichts tun.
Aber Agatha wäre nicht Agatha, wenn da nicht ein neuer, interessanter Bewohner von Carsley wäre...

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Veröffentlicht am 07.02.2023

San Teodoro darf nicht sterben

Das Wunder von San Teodoro
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Bürgermeisterin Mafalda ist verzweifelt. So sehr sie sich auch bemüht: San Teodoro, ihr idyllisches Dörfchen in den kampanischen Hügeln, hat wohl keine Zukunft. Gerade einmal hundert Menschen leben noch ...

Bürgermeisterin Mafalda ist verzweifelt. So sehr sie sich auch bemüht: San Teodoro, ihr idyllisches Dörfchen in den kampanischen Hügeln, hat wohl keine Zukunft. Gerade einmal hundert Menschen leben noch hier, und wenn der alte Carmelo stirbt, wird der Ort mangels Einwohnern auch noch den Gemeindestatus verlieren.
In ihrer Not bittet Mafalda die Unternehmensberaterin Violetta um Hilfe.
Violetta verliebt sich erst in das Dorf, in seine traditionellen Pastagerichte - und dann in Fernando.
Sie ist entschlossen, San Teodoro zu retten - mithilfe einer Senioren-WG und deren Rezepten.
Doch womöglich kann nur ein Wunder des heiligen Teodoro alles zum Guten wenden...
Ein italienisches Dorf trotzt seinem Untergang mit Phantasie, Courage und dem perfekten Pastarezept!

Eine Geschichte, wie eine kleine Wohlfühl-Reise nach Kampanien.
Das fiktive San Teodoro ist in der Nähe von Salerno angesiedelt und weckt, allein schon bei den Beschreibungen von "Land und Leuten", Lust auf eine Reise an die wunderschöne Amalfiküste.
Natürlich ist der Kampf um die Eigenständigkeit von San Teodoro am Ende erfolgreich, was auch Regionalpräsident Diddio zähneknirschend anerkennen muss, aber der Weg dahin ist mit diversen Hindernissen gespickt.
Auch die Liebe darf in einem Italien-Roman nicht fehlen!
Hier sind es Mafaldas Sohn Fernando und die erfolgreiche Violetta, die sich - trotz aller Gegensätze -, ineinander verlieben.
Das Ende ist - zugegeben - etwas kitschig, aber hey, ich liebe es!
Pasta-Tage in San Teodoro - ich wäre gern dabei.
Die verschiedenen Pasta-Rezepte sind zum nachkochen (und zum nach Italien träumen) im Buch enthalten.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Diva assoluta

Die Diva
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Schon früh findet die junge Maria ihre Bestimmung - das Singen.
Mit ihrer Stimme, die drei Oktave umfasst, brilliert sie auf den Opernbühnen der Welt.
Sie ist die "Diva assoluta"!
Doch während die Welt ...

Schon früh findet die junge Maria ihre Bestimmung - das Singen.
Mit ihrer Stimme, die drei Oktave umfasst, brilliert sie auf den Opernbühnen der Welt.
Sie ist die "Diva assoluta"!
Doch während die Welt "die Callas" bejubelt, droht sie den Belastungen nicht länger standzuhalten - zu wenig Raum bleibt für die Frau hinter dem Mythos und lässt zeitweilig ihre Stimme versagen.
Dann trifft Maria den griechischen Reeder Aristoteles Onassis, mit den sie im Jetset der 1960er Jahre die Liebe ihres Lebens erlebt.
Bis Onassis, immer auf der Jagd nach neuen Trophäen, die Präsidentenwitwe Jackie Kennedy kennenlernt...

In dieser ausgesprochen interessanten Romanbiografie lernt man die Frau Maria hinter der Diva Callas ganz neu kennen.
Als frühes Scheidungskind wächst sie ohne Vater auf - jedoch mit einer Mutter, die in ihr eher eine Gelddruckmaschine, als eine geliebte Tochter gesehen hat.
Auf der Suche nach Liebe und Anerkennung heiratet sie ihren deutlich älteren Manager, in dem sie sicherlich auch eine Vaterfigur sieht.
Die eine große und einzige Liebe findet sie aber beim charismatischen Aristo Onassis.
Aber auch er, der aus seiner Heimat Smyrna fliehen musste und extrem früh auf sich selbst gestellt war, ist ein Getriebener auf der Suche nach Liebe und noch mehr nach Erfolg und Bestätigung.
Ob diese beiden unter anderen Umständen und in einer anderen Zeit eine Chance auf ein gemeinsames Glück gehabt hätten?
So bleibt ihre Beziehung tatsächlich im Nachhinein als eine "griechische Tragödie" des 20. Jahrhunderts in Erinnerung.

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