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Veröffentlicht am 15.02.2023

Die Ostergeschichte kindgerecht erzählt

Tamara, Kiki und das Osterwunder
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Das Cover verrät direkt worum es hier geht, neben den beiden Tieren sind das offenenGrab und die drei Kreuze im Hintergrund zu sehen, was auf die Ostergeschichte hinweist.
Die Gazelle Tamara und der kleine ...

Das Cover verrät direkt worum es hier geht, neben den beiden Tieren sind das offenenGrab und die drei Kreuze im Hintergrund zu sehen, was auf die Ostergeschichte hinweist.
Die Gazelle Tamara und der kleine Spatz Kiki lernen sich kennen, als sie Jesus beim Einzug nach Jerusalem beobachten. Gemeinsam verfolgen sie das Geschehen und freunden sich an.
Sie erleben einen aufgebrachten Jesus, der die Händler aus dem Tempel vertreibt. Sie hören welche Worte Jesus an die Jünger richtet und erleben die Fusswaschung, das Abendmahl und den Abgang Judas. Im Garten Getsemani verfolgen sie entsetzt die Verhaftung Jesu und die Verleugnung durch Petrus. Die Verurteilung und Kreuzigung werden nur angeschnitten und nicht bildlich gezeigt. Die Trauer von Tamara und Kiki über diese Entwicklung steht hier kurzzeitig im Vordergrund, dieses Umschiffen der düsteren Szenen ist eine gute kindgerechte Lösung. Der Fokus liegt sehr schnell bei der Auferstehung und der frohen Botschaft: „Ich bin immer bei euch. Ich habe euch lieb, … Der Weg zu Gott ist frei!“ Tamara und Kiki freuen sich und wollen die Geschichte weitererzählen.

Das großformatige Hardcover - Bilderbuch hat 32 Seiten aus festem Papier und bleibt alleine aufgeschlagen liegen, so dass man in Ruhe vorlesen kann, während die Kinder die Bilder betrachten. Tamara und Kiki machen einen freundlichen zugewandten Eindruck und führen durch die Geschichte. Die Illustrationen sind hell und freundlich, die Bilder sind nicht überladen, fokussieren das Wesentliche und spiegeln den Text ausgezeichnet wieder, wichtige Emotionen sind gut zu erkennen. Die Ausdrucksweise und die Länge des Textes ist dem Alter angemessen. Eine schöne Unterstützung, um den Kleinsten die richtige Ostergeschichte nahezubringen.
Ein tolles Bilderbuch für schöne gemeinsame Vorlesemomente, dass ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Bibel für Erstleser

Die große Kinderbibel für alle. Die bekanntesten Geschichten aus der Bibel für Kinder erzählt. Originell & farbenfroh illustriert. Ab 6 Jahren oder zum Vorlesen in der Familie, Kita & Grundschule
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Die sehr schöne fast A4 große Bibel für Erstleser besticht schön äußerlich durch die tolle Gestaltung und das große Gewicht. Hier finden sich 18 bekannte Geschichten, die für Erstleser in einer geeigneten ...

Die sehr schöne fast A4 große Bibel für Erstleser besticht schön äußerlich durch die tolle Gestaltung und das große Gewicht. Hier finden sich 18 bekannte Geschichten, die für Erstleser in einer geeigneten Sprache nacherzählt wurden. Kurze Einheiten, große Schrift und tolle farbige Illustrationen sorgen für Spaß und Erfolge beim selbst lesen. Die Länge der Texte ist super an die Kinder angepasst, so fühlt sich niemand überfordert, sondern versucht eher noch einen Abschnitt. Die Bilder sind sehr gelungen, unterstützen die Texte und wirken auflockernd.
Ein toller Einstieg für junge Leser*innen, um sich die Bibel ein Stück weit selbst zu erschließen.
Ein schönes Geschenk für Erstklässler oder Erstkommunionkinder.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Schicksal der Verdingkinder

Die verlorene Schwester
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Linda Winterberg widmet sich in dem Roman "Die verlorene Schwester" dem Thema der Verdingkinder. Der historische Roman greift hiermit ein sehr schwieriges Thema auf, das noch gar nicht lange zurückliegt. ...

Linda Winterberg widmet sich in dem Roman "Die verlorene Schwester" dem Thema der Verdingkinder. Der historische Roman greift hiermit ein sehr schwieriges Thema auf, das noch gar nicht lange zurückliegt. Bis in die 1980er Jahre wurden Kinder in der Schweiz von Eltern weggegeben oder von Behörden den Eltern weggenommen und an Familien vermittelt, wo sie sich verdingen mussten. In diesen "Arbeitsstätten" wurden sie oft wie Sklaven behandelt. Erst im April 2013 bat die Schweizer Regierung für die Verletzung der Menschenwürde der Verdingkinder um Verzeihung. Unfassbar, dass so etwas bis vor kurzem noch möglich war. Der Roman ist in verschiedenen Zeitebenen angesiedelt. Annas Geschichte beginnt 2008 in Zürich, sie erfährt durch Zufall, dass sie adoptiert wurde und beginnt über ihre Wurzeln nachzuforschen. Maries und Lenas Geschichte beginnt 1968 in Bern damit, dass der Vater stirbt und sie der kranken Mutter weggenommen werden. Beide werden getrennt als Verdingkinder untergebracht. Lena trifft es besonders schlecht. Was diese Personen erleben und wie sie später mit dem Schicksal umgehen, kann auf knapp 450 Seiten sehr kurzweilig nachgelesen werden. Der Erzählstil ist flüssig und die Stimmung fängt einen sehr gut ein, man fühlte sich den Personen in ihrem Leid verbunden. Der Gedanke, dass dies keine Fiktion ist schwebt bedrückend über dem Leseerlebnis. Unfassbar, das so unnötiges Leid bis vor kurzem noch in unmittelbarer Nähe staatlich abgesegnet stattfand. Ich kann die Lektüre des Buches nur empfehlen. Toller historischer Roman aus jüngerer Vergangenheit, abgerundet durch ein schönes passendes Cover im Antiklook.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Welt vor 2000 Jahren

Die Welt in der Jesus lebte. Eine Entdeckungsreise. Der Alltag vor 2000 Jahren: Kinder-Sachbuch über die Zeit, in der das Neue Testament entstand. Für kleine Zeitreisende ab 8 Jahren
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Dieses großformatige Kindersachbuch beschreibt, wie die Welt vor rund 2000 Jahren war. Es versucht den Alltag und die wichtigen Eckpunkte dieser Zeit umfassend vorzustellen. Die Welt damals unterscheidet ...

Dieses großformatige Kindersachbuch beschreibt, wie die Welt vor rund 2000 Jahren war. Es versucht den Alltag und die wichtigen Eckpunkte dieser Zeit umfassend vorzustellen. Die Welt damals unterscheidet sich völlig von unserer Lebenswirklichkeit heute. Um Bibeltexte zu verstehen kann es hilfreich sein, diese Welt in der Jesus lebte, zu kennen, damit man bestimmte Aussagen und Begebenheiten besser einordnen kann.

Aber auch außerhalb des religiösen Kontextes ist dies ein tolles Buch für wissensdurstige Kinder, es bietet eine gute Möglichkeit sich auf eine spannende Zeitreise zu begeben. Der Verlag empfiehlt das Buch ab acht Jahren.

Nach der Einführung werden 24 spannende Themen auf jeweils einer Doppelseite behandelt. Die Seiten sind farbig unterlegt und sehr schön illustriert. Die einzelnen Themen sind unterteilt, so dass sich kürzere Textbausteine ergeben, die Bilder sind teilweise schematisch und gut beschriftet.

Das Leben damals wird von unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet, es gibt einiges zu Juden und Römern zu entdecken, das tägliche Leben von Kleidung, Essen, Behausung, Arbeiten und Beruf, Natur, Religion, Medizin und vieles mehr wird ausführlich vorgestellt.

Die Schriftgröße ist für Leseanfänger etwas klein, aber das hat die Begeisterung der Kinder nicht geschmälert. Das Wissen wird hier eingängig vermittelt, weil Neugier geweckt wird. Die schöne Gestaltung lässt einen das Buch immer wieder in die Hand nehmen und darin blättern, schnell liest man sich fest. Einen Einsatz dieses Buches in der Schule oder der Kinderkirche kann ich mir sehr gut vorstellen.

Für uns ein schönes Familienbuch, mit dem wir uns derzeit intensiv und gerne beschäftigen.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Modernes spannendes Märchen, das Werte vermittelt

Der Hoffnungsvogel
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Kirsten Boie hat hier ein sehr schönes Märchen geschrieben, dass die Kinder zu einem besonderen Abenteuer mitnimmt und nebenbei wichtige Werte (Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Streitkultur) ...

Kirsten Boie hat hier ein sehr schönes Märchen geschrieben, dass die Kinder zu einem besonderen Abenteuer mitnimmt und nebenbei wichtige Werte (Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Streitkultur) vermittelt.

Optisch und haptisch ist das Buch wunderschön, die kurzen Kapitel eignen sich super für Erstleser, aber auch zum Vorlesen.

Die freundlichen Menschen im glücklichen Land merken gar nicht, dass eine schleichende Veränderung sie in aggressive, ungeduldige und egoistische Menschen verwandelt. Die Gute Königin und der freundliche Prinz Jabu wollen den Prozess aufhalten, sie hoffen die Lage bessert sich, wenn der Hoffnungsvogel zurückkehrt. Jabu bricht auf, um den Vogel zu suchen. Unterstützung erhält er von Alva, der Tochter der Leuchtturmwärterin. Die Beiden erleben ein spannendes Abenteuer, dass mit einer märchenhaften Wendung endet, die sich jedoch ganz anders entwickelt, als in den altgedienten Märchen.

Boie nutzt hier eine besondere Erzählform, die Kinder werden direkt angesprochen und oft auch einbezogen, so entsteht eine schöne Einbindung, die zum Mitdenken und Hinterfragen anregt. Es gelingt ihr mühelos immer wieder nebenbei Werte zu vermitteln ohne zu belehren oder den erhobenen Zeigefinger zu erheben. Die Hinweise für die Kinder sind sehr nachvollziehbar.

Uns hat sehr gut gefallen, dass das typische klischeehaften Rollenverständnis hier aufgebrochen wurde, jeder kann jeden Beruf ergreifen, ohne Rücksicht auf Geschlecht oder Hautfarbe. Diese gelebte Gleichberechtigung wirkt in der Geschichte so authentisch, wie man es sich für die Realität wünscht.

Jabu und Alva haben hier eine schwere Aufgabe vor sich, sie werden alleine losgeschickt. Ihr Mut und ihre Zuversicht sind sehr hilfreich, sie treffen aber auch immer wieder auf hilfsbereite Menschen, die sie unterstützen. Ihr Gerechtigkeitsempfinden und ihre Beharrlichkeit zahlen sich letztendlich aus. Das Ende fand ich sehr schön, es wird gut vermittelt, dass man bereit sein sollte zweite Chancen zu geben, aber auch diese zu nutzen, wenn sie angeboten werden.

Die Welt wäre ein viel schönerer Ort, wenn alle hilfsbereit und freundlich wären, die Menschen im glücklichen Land haben es geschafft, sich diese Werte zu erhalten, wie schön wäre es , wenn man es außerhalb der Buchseiten auch hinbekäme.

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