Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Schade drum!

Sibir
0

Die Lektüre der 27-seitigen Leseprobe von Sabrina Janeschs beim Rowohlt Verlag in Berlin erschienenem historischen Roman "Sibir" (Sibirien) konnte mich zwar irgendwie nicht so ganz überzeugen, zumal mir ...

Die Lektüre der 27-seitigen Leseprobe von Sabrina Janeschs beim Rowohlt Verlag in Berlin erschienenem historischen Roman "Sibir" (Sibirien) konnte mich zwar irgendwie nicht so ganz überzeugen, zumal mir hier leider wieder einmal die "Gänsefüßchen" zur Kennzeichnung der wörtlichen Rede fehlten, aber die Thematik interessierte mich gleich zweifach, einmal vom Historischen her und dann im Hinblick auf die Krankheit Demenz.
Also gab ich dem Buch eine Chance.
Behandelt werden 3 die Familie Ambacher mehr oder weniger stark belastende Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts: In Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zunächst die Vertreibung aus dem Egerland mit anschließender Verschleppung nach Sibirien, dann etwa 10 Jahre später die Ansiedelung in Niedersachsen und schließlich nach dem Fall der Mauer und dem Ende der Sowjetunion die Ankunft von Aussiedlern .
Interessant und berührend.
Aber ungemein anstrengend zu lesen.
Ständig wird zwischen den drei Ereignissen hin und her gesprungen und zwar ohne Übergang geschweige denn Kennzeichnung in Kapitelüberschriften mit Orts- und Zeitangaben.
Schade, wirklich sehr schade!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2022

Mehr erwartet

Die Kaiserin
0

Bereits das Cover von Gigi Griffis` bei Harper Collins Germany erschienenem historischen Roman "Die Kaiserin", welcher aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites in die deutsche Sprache übersetzt ...

Bereits das Cover von Gigi Griffis` bei Harper Collins Germany erschienenem historischen Roman "Die Kaiserin", welcher aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites in die deutsche Sprache übersetzt wurde, fand ich, mit Verlaub gesagt, überaus abstoßend.
Ich schaue kein Netflix, kenne also die in der Werbung erwähnte Serie nicht. Die 3 Romy Schneider-Filme allerdings gehören bei mir - neben dem "Kleine(n) Lord Fauntleroy" und "Aschenbrödels Haselnüssen" und einem James-Stewart-Film seit Jahren zum festen Weihnachtsprogramm. Auch habe ich zig Biografien über Elisabeth gelesen, angefangen mit dem guten Standardwerk von Brigitte Hamann "Elisabeth - Kaiserin wider Willen" über Bücher von ihr nahestehenden Verwandten wie der Lieblingstochter Marie Valerie bzw. Bediensteten wie ihrer letzten Hofdame. Irma Gräfin Sztáray bis hin zu dem zugegebenermaßen manchmal recht blumenreich formulierenden 1886 geborenen Egon Caesar Conte Corti. der sich noch mit Zeitzeugen unterhalten konnte.
Deshalb ist mir bekannt, dass beispielsweise gerade die "Sissi"-Filme von Marischka nur einen verschwindend geringen Wahrheitsanteil aufweisen. Allerdings ist das hier vorliegende Buch nach einem einigermaßen akzeptablen Anfang mindestens genauso verkitscht und daneben, ohne den Anmut der Marischka-Dialoge aufzuweisen. Ich fühlte mich an eine Sissi-TV-Comic-Serie erinnert, deren Abartigkeiten in der Bezeichnung "Kaiserin Sophie" gipfelten, obwohl die Mutter des Kaisers, Erzherzogin Sophie, als Kaiser Ferdinand I. (1793–1875), geistig schwach, aber allgemein als "der Gütige" bezeichnet, für den u. a. Metternich die Regierung geführt hatte, nach der Märzrevolution 1848 und dem Wiener Oktoberaufstand 1848 kinderlos sein Amt niederlegte, ihren Ehemann, Ferdinands jüngeren Bruder, Franz Karl (1802–1878), überredete, zugunsten ihres ältesten Sohnes, Franz Joseph, auf den Thron zu verzichten. So wurde dieser bereits im Alter von 18 Jahren österreichischer Kaiser und sie selbst nie Kaiserin.
Jedenfalls erwies sich die Lektüre zunehmend als enttäuschend und bleibt wohl als kitschiger Liebesroman, der mit berühmten Namen aufzuhübschen versucht wurde, in Erinnerung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2022

Mehr erwartet

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
0

Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um ...

Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um drei Freundinnen.
Im ersten Band steht die junge Nina von Veltheim im Mittelpunkt des Geschehens, leider eine für meinen Geschmack wesentlich zu ich-bezogene Protagonistin, mit der ich bis zum Schluss nicht recht warm werden konnte. Sie zeigt zwar Leidenschaft und Engagement, auch Mitgefühl, stellt aber das Ziel, alles allein zu schaffen, über alles andere, will keine Hilfe annehmen.
Ihr Traum ist es, auf der Bühne, in Film, Theater oder Varieté bis ganz nach oben zu kommen. Nina dabei zu begleiten ist, da man als Leser*in ja nicht persönlich in Mitleidenschaft gezogen wird, trotz allem recht interessant, allerdings kommt es doch hin und wieder zu störenden Längen.
Dieser Roman beginnt mit einem Conférencière-artig aufgezogenem Vorwort der Autorin und endet mit einem umfangreichen Glossar.
Das Cover passt in die damalige Zeit, auch die Innenklappen sind ansprechend gestaltet. Der Klappentext hingegen ist mit dunkelgrau auf schwarz nicht einfach zu entziffern.

Fazit: Keine Zeitverschwendung, aber ich hatte mir bei der grundsätzlich interessanten Handlung vor ebensolchem historischen Hintergrund doch etwas mehr versprochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2022

Enttäuschung

Das Zuhause
0

Sowie Emanuele Coccias Sachbuch "Das Zuhause - Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes" in der Vorschau auftauchte, interessierte mich auf Anhieb die Beschreibung "wie Wohnzimmer, Flur & Küche die ...

Sowie Emanuele Coccias Sachbuch "Das Zuhause - Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes" in der Vorschau auftauchte, interessierte mich auf Anhieb die Beschreibung "wie Wohnzimmer, Flur & Küche die Psyche prägen".
In der Leseprobe war es das Kapitel "Dinge des Zuhauses", das mich besonders ansprach.

Umso größer dann die Enttäuschung! Das aus dem Italienischen von Andreas Thomsen in die deutsche Sprache übersetzte und mit 160 Seiten für 22.- € m.M.n. nicht gerade günstige Buch erwies sich für mich leider als außergewöhnlich schwer lesbar.
Ich besitze die Fachhochschulreife und lasse mich beim Lesen gern belehren, Fremdwörter pflege ich normalerweise umgehend zu ergooglen. Hier aber sah ich mich mit Latein (2 Jahre auf dem Gymnasium absolviert) und Altgriechisch geradezu überrollt. Ganz abgesehen davon, dass der sich offenbar in einem Hörsaal unter Studenten des Abschlusssemesters fühlende Autor derart sowohl durch seine (zweifelsohne nicht uninteressante) Vergangenheit und dann wieder Zukunft oder Gegenwart mäanderte, dass ich auf der Suche nach dem sprichwörtlichen roten Faden nahezu verzweifelte und Coccia mich bei den Betrachtungen über seinen Zwillingsbruder schließlich "verlor". Ich las "quer".
Schade.
Ein Buch von R. D. Precht erscheint dagegen fast wie ein Pixibuch.
Hervorzuheben ist allerdings das wundervoll gestaltete Cover!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2021

Enttäuschend: Nora Joyce

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
0

Nuala O'Connors Romanbiografie "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" erwies sich leider als große Enttäuschung für mich.
Das von Eike Schönfeld in die deutsche Sprache übersetzte Buch erschien im ...

Nuala O'Connors Romanbiografie "Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern" erwies sich leider als große Enttäuschung für mich.
Das von Eike Schönfeld in die deutsche Sprache übersetzte Buch erschien im Original unter dem meiner Auffassung nach wesentlich besser passenden - und vor allem keine falsche Erwartungen weckenden! - Titel "Nora. A Love Story of Nora and James Joyce".
Die sehr spezielle Beziehung zwischen Nora Barnacle, einem anfangs 20jährigen Dubliner Zimmermädchen und dem ebenfalls recht speziellen und erst ziemlich spät zu Ruhm und Geld kommenden Ulysses Autor James Joyce führt uns Leser zunächst nach Pula, Triest und Zürich, auch reisen wir nach Irland, England und Frankreich und, erfahren m.E. unnötig) viel über intime Details und ein wenig über politische Gegebenheiten wie den (Nord-)Irlandkonflikt sowie den beginnenden Zerfall des Habsburgerreiches.
Berührt hat mich die an Theo van Gogh erinnernde brüderliche Fürsorge von Stanilaus Joyce, aber schwer fiel es mir, James gegenüber die einem chaotischen egozentrischen und rücksichtslosen Künstler oft zugestandene Nachsicht aufzubringen.
Sowohl von Joyce himself als auch vom Buch hatte ich wesentlich mehr erwartet, zur Hauptperson kann ich nur sagen "Wie man sich bettet, so liegt man!"
Das Cover passt, das irische Glossar und die Autorenanmerkungen das weitere Schicksal der wichtigsten Familienangehörigen betreffend konnten meine Enttäuschung leider nicht ausgleichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere