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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2023

Gelungene Fortsetzung

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Den ersten Fall für das Fräulein vom Amt hatte ich gelesen und mich bereits auf diese Fortsetzung gefreut. Band 2 hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass man dieses Buch auch gut lesen kann, ohne ...

Den ersten Fall für das Fräulein vom Amt hatte ich gelesen und mich bereits auf diese Fortsetzung gefreut. Band 2 hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass man dieses Buch auch gut lesen kann, ohne Band 1 zu kennen. Die Kriminalgeschichte paßt zu den 1920er Jahren und die vielen historischen Details wurden liebevoll recherchiert und in den Plot integriert. Das Lebensgefühl der 1920er Jahre wird dadurch erlebbar. Alma ermittelt in der ihr eigenen, unaufgeregten Art mit den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Es wirkt vollkommen natürlich, wie sie z. B. über ihre Freundin Kontakt zu Verdächtigen und Zeugen sucht. Mir gefallen auch die starken und exzentrischen Frauenfiguren in diesem Kriminalroman. Einen kleinen Abzug gibt es dafür, dass für mich das Gleichgewicht zwischen historischen Details und Entwicklung des Kriminalfalles nicht ganz ausgewogen ist. Die Herleitung der Indizien und Verdachtsmomente hätte ausführlicher sein können und die nebensächlichen (wenn auch interessanten) Details etwas weniger. Besonders gut gefallen hat mir, dass im Nachwort und Glossar auf einigen Seiten viele Motive des Buches erklärt und historisch unterfüttert werden.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Eindringlich

Das Schweigen in mir
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Das Buch beginnt mit allgemeinen Beobachtungen über verschiedene Nachbarn, die ich sehr gelungen fand und mir gut gefallen haben. Dann wechseln sich Kapitel über aktuelles Geschehen im Wohnviertel, veröffentlichte ...

Das Buch beginnt mit allgemeinen Beobachtungen über verschiedene Nachbarn, die ich sehr gelungen fand und mir gut gefallen haben. Dann wechseln sich Kapitel über aktuelles Geschehen im Wohnviertel, veröffentlichte Artikel der Journalistin und bruchstückhafte Erinnerungen an ihr Leben in Syrien und die Flucht ab. Die Erinnerungen sind teilweise sehr nebulös, werden nur angedeutet, verschwimmen mit Alpträumen, Ängsten und Panikattacken. Dadurch wurde für mich schwer greifbar, was der Hauptfigur und ihren nahestehenden Personen wirklich passiert ist und ich hätte mir gewünscht, dass die losen Enden deutlicher gelöst worden wären. Aber vielleicht ist es auch Absicht, die Ungewissheit, die bei Geflüchteten über den Verbleib einiger naher Personen herrschen dürfte, dem Leser näherzubringen. Insgesamt fand ich die Figur der sprachlosen, traumatisierten Schriftstellerin sehr eigenwillig, aber nachvollziehbar und durchaus sympathisch. Ihre Stummheit und ihr Rückzug aus dem Leben sind glaubhaft und wie sie durch die steigende Nähe zu ihren Nachbarn zurück ins Leben findet, wird wirklich schön geschildert. Diesen Blickwinkel auf eine Asylsuchende empfand ich als sehr eindringlich, da für sie aufgrund ihrer Traumata erst nur dieses schweigsame, zurückgezogene Leben möglich war.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Dunkle Familiengeheimnisse spannend gelöst

Zürcher Verstrickungen
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Dies ist bereits der achte Fall für Schnyder und Meier, was mir vorab gar nicht klar war. Ich kann mir vorstellen, dass die Hauptfiguren eine längere Entwicklung durchgemacht haben, da dies an einigen ...

Dies ist bereits der achte Fall für Schnyder und Meier, was mir vorab gar nicht klar war. Ich kann mir vorstellen, dass die Hauptfiguren eine längere Entwicklung durchgemacht haben, da dies an einigen Stellen angeklungen ist. Aufgrund der Vielzahl an Personen und Perspektivwechseln hatte ich anfangs Probleme, die einzelnen Personen und Handlungen richtig einzuordnen. Wahrscheinlich ist das für die Leser einfacher, die das Ermittlungsteam schon kennen. Der Fall ist gut konstruiert, wird langsam entwickelt und die Verbindungen zu einem Cold Case und dunklen Familiengeheimnissen sind gelungen und glaubhaft verschachtelt. Das Kolonialismus-Thema ist zeigemäß und sehr informativ gelöst. Der Schreibstil ist angenehm und der Krimi hat sich gut und flüssig lesen lassen. Ich habe einen Stern für die für meinen Geschmack zu umfangreichen Privatthemen der Ermittler abgezogen, da es einiges gab, was für mich für die Story unnötig war.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Spannende Jagd auf einen Serienmörder

Spinnennetz
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Dies ist bereits das neunte Buch mit Kommissar Joona Linna, für mich war es das erste des Autors und aus der Reihe. Zu Beginn gibt es eine Warnung, dass Rätsel aus vorangegangenen Bänden enthüllt werden, ...

Dies ist bereits das neunte Buch mit Kommissar Joona Linna, für mich war es das erste des Autors und aus der Reihe. Zu Beginn gibt es eine Warnung, dass Rätsel aus vorangegangenen Bänden enthüllt werden, man kann also entscheiden, ob man dieses Buch liest, ohne die vorherigen zu kennen. Ich hatte keine Probleme, da die Handlung in sich abgeschlossen ist und Personen und ihre Vorgeschichten immer angenehm knapp erklärt werden, auch wenn es Berührungspunkte zu früheren Bänden gibt. Die Handlung ist spannend und rasant und hat mir gut gefallen. Die Durchführung der neun angekündigten Morde wird ganz unterschiedlich geplant und so bleibt es abwechslungsreich. Allerdings sind das Motiv und die Ausführung sogar für einen Serienmörderkrimi etwas weit hergeholt. Der Schreibstil ist sehr sachlich und wird auch der Handlung entsprechend verändert und angepasst. Auf mich hat er streckenweise etwas spröde gewirkt. Insgesamt solide Thriller-Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Nicht Ruth Wares bester Thriller

Das College
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Die Geschichte um die Ermordung Aprils und der Clique wird aus der Sicht Hannahs erzählt, die damals eine wesentliche Rolle als beste Freundin, Mitbewohnerin und Zeugin hatte. Die Erzählperspektive wechselt ...

Die Geschichte um die Ermordung Aprils und der Clique wird aus der Sicht Hannahs erzählt, die damals eine wesentliche Rolle als beste Freundin, Mitbewohnerin und Zeugin hatte. Die Erzählperspektive wechselt zwischen „Davor“ und „Danach“ bezogen auf die Tat. Erst nach zehn Jahren fängt Hannah an, sich Gedanken zu machen und Ungereimtheiten zu entdecken. Das Buch ist gut geschrieben und im angenehmen, konsequent gutem Aufbau, den ich von Ruth Ware kenne. Nach und nach lernt man die Hauptfiguren und den damaligen Ablauf kennen, allerdings braucht das Buch ziemlich lange, um echte Spannung aufkommen zu lassen. Aufgrund des guten Schreibstils hat mich das aber nicht so sehr gestört. Die Hauptfigur Hannah wurde mir leider nach einiger Zeit immer unsympathischer, da ihre „Ermittlungen“ immer wieder von Selbstvorwürfen und Zweifeln begleitet werden. Gegen Ende wird es dann doch richtig spannend und das hat meine Bewertung von drei auf vier Sterne steigen lassen. Das Buch ist mehr Psychothriller als Thriller und ich habe schon bessere Bücher von der Autorin gelesen.

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