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Veröffentlicht am 15.03.2023

Liebe auf Umwegen

Familie to go
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Diese Liebesgeschichte von Maria Väth punktet von der ersten bis zur letzten Seite mit viel Humor. Die beiden Hauptprotagonisten, Laura und ihr Schwager Moritz, glänzen durch ihre Schlagfertigkeit und ...

Diese Liebesgeschichte von Maria Väth punktet von der ersten bis zur letzten Seite mit viel Humor. Die beiden Hauptprotagonisten, Laura und ihr Schwager Moritz, glänzen durch ihre Schlagfertigkeit und liefern sich einen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen. Aber auch andere Personen der Geschichte wie z.B. Gunther und Marie sind verbal voll auf der Höhe und nie um einen Spruch verlegen.
Die Geschichte ist von Beginn an interessant und bleibt bis zum Ende spannend. Laura und Moritz sind durch ihre Schlagfertigkeit von Beginn an sympatisch, wachsen einem aber im Verlauf der Geschichte immer mehr ans Herz. Man will beide beschützen.

Besonders Moritz zieht durch sein schweres Familienschicksal und der Art, wie er damit fertig wurde, die Sympathie der Leser auf sich. Wie kann eine Mutter ihr Kind so im Stich lassen. Natürlich kann ich verstehen, dass die Mutter Gunther nach jahrelanger Vernachlässigung und auch Misshandlung verlässt. Aber wie kann sie ihren Sohn so im Stich lassen. Das Buch beschreibt tiefgründig das schlechte Gewissen, das Gunther wegen der Trennung von Björn quälte. Aber die Mutter? Sie lässt nicht mal von sich hören, als sie durch Laura erfährt, dass sie Kontakt zu den beiden Männern der Familie aufgenommen hat. Hat sie gar kein schlechtes Gewissen?

Das Buch handelt zu meiner Freude mal in Deutschland in der heutigen Zeit. Dafür von mir ein extra Lob. Obwohl ich selbst ein großer Fan von Schottland, Irland, Skandinavien oder auch des Mittelmeerraumes bin, kann ich nicht verstehen, warum deutsche Schriftsteller ihre Geschichten fast nur noch im Ausland spielen lassen!

Als kleine Schwachstelle empfinde ich die Darstellung der freien Autowerkstatt. Diese Werkstätten gab es noch vor Jahren sehr oft im ländlichen Raum. Ich war selbst oft Kunde dieser sympatischen kleinen Familienbetriebe. Aber sie sterben immer mehr aus. In unserer Gegend haben erst in den letzten 3 Jahren wieder einige geschlossen. Sie kämpfen alle ums Überleben. Die Darstellung im Buch ist glaube ich etwas realitätsfern.

Danke für das phänomenale Finale des Buches. Ab der Geburtstagsfeier der Werkstatt bis zum lustigen Finale im Polizeirevier konnte ich gar nicht mehr loslassen.

Eine super Liebesgeschichte mit viel dramatischer Lebensgeschichte der Familie Schwarz und sehr viel Hum

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Lulu und Levi bewätigen wilde Harpyie

Das Tierheim der seltsamen Wesen (Band 1) - Das Geheimnis der Harpyie
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Das Ende des Buches hat mich nicht so begeistert wie die ersten 9 Kapitel. Beim Finale im Tierheim bin ich hin- und hergerissen.

Die sanfte Bewältigung der wilden Harpyie vermittelt zunächst die Botschaft, ...

Das Ende des Buches hat mich nicht so begeistert wie die ersten 9 Kapitel. Beim Finale im Tierheim bin ich hin- und hergerissen.

Die sanfte Bewältigung der wilden Harpyie vermittelt zunächst die Botschaft, das Tier wollte nur dazugehören, es wollte nicht ausgegrenzt sein. Damit, dass sie es in die Gemeinschaft aufgenommen haben, sind alle Probleme beseitigt. Diese Botschaft kann auch auf Menschen übertragen werden und es ist richtig, sie den Kindern zu vermitteln.

Auf der anderen Seite könnten die lesenden Kinder es aber auch so verstehen, dass sie sich bei richtigen wilden Tieren so verhalten sollen wie Lulu bei Harpyie und das könnte tödlich enden. Man stelle sich mal einen Tiger oder Löwen an Stelle der Harpyie vor.

Auch das Papa Leichtfuss bis zum Ende der geleisteten Arbeit im Tierheim nicht mitbekommt, was dort vor sich geht, finde ich etwas befremdlich. Wenn meine Kinder eine solch große Wandlung durchleben, macht es mich doch neugierig, was die Ursache dafür ist und ich schaue mal genauer hin.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Junge Cupcake-Bäckerin findet ihr Glück

Mein kleiner Cupcake-Laden
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Anna, die junge Eigentümerin eines kleinen, aber feinen Cupcake-Ladens in Linz am Rhein, findet beim Aufräumen Liebesbriefe aus dem Jahr 1950. Um diesen auf den Grund zu gehen, bricht sie zu einer Urlaubsreise ...

Anna, die junge Eigentümerin eines kleinen, aber feinen Cupcake-Ladens in Linz am Rhein, findet beim Aufräumen Liebesbriefe aus dem Jahr 1950. Um diesen auf den Grund zu gehen, bricht sie zu einer Urlaubsreise ins 1000 km entfernte Montertelot in Frankreich auf.

Unbekümmert wirbelt sie das Leben einer französischen Familie kräftig durcheinander. Durch ihre Hartnäckigkeit findet sie den Verfasser der Briefe und schafft es, ihn mit seiner Tochter wieder auszusöhnen. Nebenbei findet Anna die große Liebe, die es in ihrem bisherigen Leben noch nie gab.

Locker und leicht schreibt Jessica Lobe diese kleine, schöne Liebesgeschichte. Das Happy End ist traumhaft und passt gut zur Geschichte.

Ich bezweifle allerdings, dass man sich in der Bretagne gut mit Englisch verständigen kann. Das geht nach meiner Erfahrung wirklich nur in Paris.

Zum Schluss fehlen mir noch ein paar erläuternde Worte zur geplanten Perspektive des jungen Paares, denn beide haben ja ihr Leben in 1000 km entfernten Ortschaften.

Toll finde ich die Rezepte. Die werde ich auf alle Fälle mal ausprobieren.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Zwillingssehnsucht klärt die eigene Familientragödie auf

Der Fjord schweigt
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Annika erfährt nach dem frühen Krebstod ihres Vaters von ihrem mit 2 Jahren verunglückten Zwillingsbruder. Da sie von seiner existenz nichts wusste, ihre depressive Mutter ihr nichts erzählen will, fährt ...

Annika erfährt nach dem frühen Krebstod ihres Vaters von ihrem mit 2 Jahren verunglückten Zwillingsbruder. Da sie von seiner existenz nichts wusste, ihre depressive Mutter ihr nichts erzählen will, fährt sie kurz entschlossen nach Norwegen an den Ort des Unfalltodes ihres Bruders.

Der Roman erzählt in zwei Zeitebenen das Schicksal von Annika und ihrer Familie. Vor der gigantischen Kulisse der norwegischen Natur erzählt Gabriele Popma, wie ein Mann immer wieder Menschen in seinem Umfeld manipuliert und damit eine ganze Familie und das Leben von Kerstin, Annikas Mutter, vollständig zerstört.

Das Buch ist klasse geschrieben und zu keiner Zeit langweilig. Man kann es kaum aus der Hand legen, bevor man nicht alles erfahren hat. An manchen Stellen war mir die Familiengeschichte etwas zu dick aufgetragen. Dafür einen Punkt Abzug.

Ansonsten eine spannende zeitgenössische Familienstory mit gutem Ende.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Zwei gebrochene Herzen kämpfen um ihr Glück

Sheltieküsse in den Highlands
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Sowohl Rose als auch Alick sind nach traumatischen Erlebnissen in ihrer Jugendzeit von zu Hause geflohen und haben sich abgeschottet. Der unerwartete Krebstod von Tante Rosie veranlaßt die Rückkehr von ...

Sowohl Rose als auch Alick sind nach traumatischen Erlebnissen in ihrer Jugendzeit von zu Hause geflohen und haben sich abgeschottet. Der unerwartete Krebstod von Tante Rosie veranlaßt die Rückkehr von Rose an den Ort ihrer Kindheit. Dort trifft sie auf den charmanten, sehr einfühlsamen neuen Nachbar ihrer Tante ,Alick. Er wartet schon sehnsüchtig auf Rose, die er durch die Erzählungen ihrer Tante sowie den Briefwechsel zwischen den Beiden schon sehr gut kennt und sehr liebenswert findet. Wie so oft helfen sich die beiden verletzten Seelen gegenseitig.

Sissi Steuerwald erzählt diese erwärmende Liebesromanze mit sehr viel schottischem Lokalkolorit und wie der Titel schon sagt, mit sehr viel Sheltieliebe. Muffin,der junge Sheltie von Nachbar Alick und Rose finden sich von der ersten Minute ihres Kennenlernens an sehr sympathisch und Muffin verkuppelt die beiden Menschen zielstrebig miteinander.

Das Buch nimmt den Leser emotional stark mit. In der ersten Hälfte der Geschichte musste ich bei den Schilderungen aus Roses Kindheit und Jugend mehrmals ein paar Tränen vergießen. Durch das Zusammentreffen mit Alick hofft man , dass die Beiden sich verlieben und ein glückliches Paar werden. Doch zunächst trifft Rose erneut auf die Peiniger ihrer Jugendzeit, Kamden, der sie damals beinahe vergewaltigt hatte und die immer allgegenwärtigen bösen Tratschweiber.

Aber als in Abwesenheit von Alick Roses bisheriger Lebensgefährte auftaucht und brutal übergriffig wird, zeigt die dörfliche Gemeinschaft ihren Zusammenhalt.Gerade Kamden kann durch sein Hilfe zeigen, dass er nicht mehr der Bösewicht ist, sondern erwachsen geworden ist.

Neben den tollen Schilderungen der schottischen Highlands sowie des sympathischen Shelties Muffin hat mir vor allem die Beschreibung des Lesecafes in Inverness gefallen. Traumhaft. Das absolute Highlight für mich jedoch - die Löwenzahn-Metaphern!


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