Gute Idee versandet in trockener Handlung
Die Verräterin - Das Imperium der MaskenBaru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium ...
Baru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium der Masken hat andere Wertvorstellungen und als nach der unblutigen Eroberung einer ihrer Väter verschwindet, schwört Baru Rache. Sie lässt sich vom Imperium ausbilden und strebt eine Machtposition in Falcrest dem Regierungssitz an, um von dort aus ihrem Volk helfen zu können. Doch zuerst soll sie ihre Loyalität unter Beweis stellen und in einer anderen Region mit vielen Herzogtümern eine Rebellion zerschlagen.
Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen und ich fand die Idee der auf Handel basierenden, unblutigen Eroberung einer Welt faszinierend. Auch die für die Bewohner von Taranoke selbstverständlichen Zusammenstellungen von Familienmitgliedern, in beliebiger Anzahl und Geschlechter, fand ich erfrischend anders und interessant. So habe ich die ersten hundert Seiten direkt verschlungen, doch leider stoppte dieser Lesegenuss mit der Ankunft Barus in Aurdwynn und ihrer dortigen Tätigkeit als Reichsbuchhalterin. Ab da ging es nur noch um Politik, wirtschaftliche Winkelzüge, Intrigen und Machtspiele. Und das alles mit so vielen verschiedenen Personen, die in unterschiedlichen Abhängigkeiten zueinander stehen, dass ich bald den Überblick und die Lust am Weiterlesen verloren habe. Ich musste mich regelrecht durch die zähen und teilweise sehr langweiligen Dialoge und Beschreibungen kämpfen.
Zu den Charakteren konnte ich, außer zu Baru, auch keine Verbindung aufbauen. Dazu blieben sie mir zu distanziert und nüchtern. Dabei waren einige durchaus sehr vielversprechend, aber es fehlte die Lebendigkeit in ihrer Darstellung.
Ich finde es sehr schade, dass eine gute Idee hier in einer so trockenen und langweiligen Handlung versandet. Eine Fortsetzung der Reihe werde ich deshalb nicht lesen.