Elfenwächter - Weg des Krieges
Autorin: Carolin Emrich
Seitenzahl: 400
Verlag: Sternensand Verlag
Erschienen: Juli 2017
Genre: Fantasy
Achtung, diese Rezension kann Spoiler zum ersten Band, "Weg des Ordens" enthalten!
Klappentext:
Die Armee des Königs steht vor den Toren des Elfenreiches. Ihr Ziel ist es, die Magie des Waldes zu zerstören, damit das Gebiet endlich eingenommen werden kann. Die ganze Hoffnung des Elfenvolkes liegt nun auf Avathandal. Er soll, unterstützt von Tris, den rechtmäßigen Thronfolger bei den Zwergen suchen, den König stürzen – und das alles, ehe die schützende Magie des Elfenwaldes erschöpft ist. Neue, aber auch alte Gefährten begleiten sie auf diesem Weg, der für das Land nur eines bedeuten kann: Krieg.
Meine Meinung:
Wer meine Rezension zum ersten Band der "Elfenwächter"-Trilogie kennt, der erinnert sich vielleicht noch, dass ich "Weg des Ordens" auf der FBM 2018 erworben hatte und mich danach tatsächlich ärgerte, dass ich die folgenden Teile nicht direkt ebenfalls mitgenommen habe. Aber gut, dass es genug Möglichkeiten gibt und nun wohnen auch Band 2 und 3 in meinem Regal. Natürlich konnte ich es kaum erwarten, weiterzulesen und zu erfahren, was nach den Ereignissen im ersten Band nunmehr passieren würde.
Nach den aufregenden Eregnissen im ersten Buch ist die Gefahr für das Elfenreich nicht mehr weit entfernt. Und sollte sich keine sinnvolle Lösung finden, so steht es kurz vor der Eroberung durch den Feind. Doch nicht alles scheint ausweglos. Avathandel, Tris und ihre Freunde machen sich auf den Weg, den rechtmäßigen Thronfolger ausfindig zu machen, damit jener die Krone übernehmen und die Gefahr abwenden kann. Doch dieser Weg ist steinig und voller Gefahren und der Krieg rückt immer näher....
Nachdem ich mit dem zweiten Band der Trilogie begonnen hatte, war ich sofort wieder eingenommen von der Faszination dieser Welt. Insbesondere durch die Gestaltung und den Schreibstil der Autorin kann man sich das Ganze wunderbar vorstellen und hat die entsprechenden Bilder direkt vor Augen. Insbesondere durch die Reihe, welche die Gefährten auf sich nehmen, gibt es hier viel Neues zu entdecken und man taucht noch viel tiefer ein, als zuvor. Besonders die Reise unter der Erde auf dem Weg zur den Zwergen fand ich sehr faszinierend, die Beschreibungen ließen es vorstellbar und lebendig wirken.
Was die Charaktere betrifft, so war ich gespannt, wie diese sich im Angesicht der drohenden Gefahr entwickeln würden. Insbesondere was Tris betrifft, hegte ich hier große Hoffnungen, nur leider konnte sie mich nicht 100% überzeugen. Während ich an manchen Stellen dachte, dass sie schon gewissermaßen "wachsen" kann, wirkte sie oftmals dann wieder sehr zurückhaltend und mitunter auch verklemmt, insbesondere im Hinblick auf ihre Beziehung zu Avathandal. Das passte für mch nicht ganz mit der Frau zusammen, die ich sonst eher in ihr sah und die anfangs immer für das einstand, was sie wollte und nun helfen will, die Gefahren abzuwenden. Aber ich habe die Hoffnung, dass sich das speziell im dritten Teil dann noch geben wird.
Avathandal wirkte indessen umso stärker auf mich. Er konnte mich ja bereits im ersten Teil direkt fesseln und auch hier füllt er sesine Rolle wieder wunderbar aus. Er ist stark, weiß, was er will und ist bereit, alles zu tun, was nötig ist. Er ist sowas wie der geborene Anführer und strahlt das auch absolut aus. Allerdings mache ich mir langsam Sorgen um ihn, denn das, was man hier teilweise erlebt was seine Kräfte anbelangt, gibt mir zu denken. Ich befürchte, er könnte sich ein wenig überschätzen und das wiederum könnte sich auch auf die Menschen um ihn herum auswirken. Lassen wir uns überraschen.
Auch die anderen Charaktere spielen hier eine größere Rolle, da sie direkt in die Geschehnisse involviert sind. Seien es Tian und Lanaya, neue Verbündete auf ihrer Reise oder auch alte Bekannte - was Letztere betrifft hülle ich mich jetzt aber in Schweigen, denn sonst verrate ich zu viel ;) Das sollt ihr lieber selbst entdecken. Doch jeder von ihnen hat seine Rolle in dem Buch und die Konstellation empfinde ich als äußerst gelungen.
Der Spannungsbogen in diesem Teil der Trilogie kam für mich nicht ganz so hoch rüber, wie noch im ersten Buch. Aber vielleicht wirkt das auf mich auch nur so und "Weg des Krieges" ist gewissermaßen eine Art Wegbereiter für das große Finale. Da lasse ich mich einfach mal überraschen. Während die Magie des Waldes, die im ersten Buch noch vorherrschte, diesmal durch die Reise der Charaktere eher in den Hintergrund rückt, steht diesmal die Magie der einzelnen Personen mehr im Vordergrund. Doch auch diese ist faszinierend und bietet einiges an Raum, was künftige Entwicklungen betrifft. Was ich nur ein wenig schade fand, war, dass die Thematik des eigentlichen Krieges nicht SO viel Raum bekam, wie ich eigentlich erwartete. Insbesondere im letzten Teil des Bücher hätte ich mir diesbezüglich noch ein paar Informationen gewünscht.
Nichtsdestotrotz ist "Weg des Krieges" ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Es ist spannend, es ist magisch, man erlebt Dramatik und auch Emotionen. In meinen Augen ein gelungenes Fantasywerk, das Lust darauf macht, den dritten und finalen Teil der Trilogie so schnell als möglich ebenfalls zu lesen.
Fazit:
★★★★☆
Auch, wenn ich diesmal den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt hatte, so tut das der Faszination des Buches keinen Abbruch. Ich bin sehr gespannt auf das Finale der Trilogie und vergebe für den zweiten Band 4 von 5 Sternchen! Und ich kann auch weiterhin eine Leseempfehlung für all jene geben, die gerne im Fantasybereich unterwegs sind.