Gelöscht
Kinder und Jugendliche, die zu Straftätern werden, werden geslated. Ihre Erinnerungen und ihr Persönlichkeit werden gelöscht, um ihnen die Chance zu geben, ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden ...
Kinder und Jugendliche, die zu Straftätern werden, werden geslated. Ihre Erinnerungen und ihr Persönlichkeit werden gelöscht, um ihnen die Chance zu geben, ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden zu können. Kyla ist genau das geschehen und während sie sich noch in ihrem neuen Leben zurechtzufinden versucht, bekommt der schöne Schein Risse, als unerklärliche Dinge geschehen. Denn Kyla ist anders, als andere Slater und sie beginnt, alles zu hinterfragen - vor allem das Slating. Denn wer bist du, wenn du deine Vergangenheit nicht kennst? Und inwiefern kannst du dann dem System vertrauen, wenn Slater, die auffällig werden und zu alt fürs erneute Slating sind, vom Erdboden verschwinden?
Man findet sehr schnell in Geschichte hinein. Kyla befindet sich in einer Ausnahmesituation, da sie ihre neue Familie kennenlernen und mit ihnen das Krankenhaus, wo sie geslated wurde und alles neu gelernt hat, verlassen wird. Dadurch lernt man gemeinsam mit Kyla ihre Familie und ihre neue Welt kennen. Das ist auch nötig, da sich sehr viel verändert hat.
Viele Figuren kann man nicht richtig einschätzen, was teilweise auch bis zum Ende des Hörbuchs anhält. Das ist irgendwie passend, da Kyla durch das Slating ein wenig naiv durch die Welt geht, wobei sie gegenüber den übrigen Slatern noch recht normal ist. Ihre Schwester Amy ist da der perfekte Gegensatz, da sie nichts hinterfragt und sich beinahe an alle Regeln hält. Sie bemerkt einiges nicht, was merkwürdig wirkt, auch wenn man weiß, wieso es so ist.
Wie in jeder guten Dystopie gibt es natürlich auch eine Rebellengruppe, von der man leider nur relativ wenig mitbekommt. Man erfährt nicht mal, ob es eine oder mehrere Gruppierungen sind und ich hoffe, dass sich das in den Folgebänden ändern wird. Gerade solche Gruppierungen sind gut, um einen noch tieferen Einblick in die Gesellschaft und ihre Fehler zu bekommen. Außerdem ist man gespannt darauf, mehr über Kylas Vergangenheit zu erfahren.
Der Sprecherin gelingt es, Kyla sehr sympathisch und ihre Emotionen nahbar herüberzubringen. Sie hat eine ganz angenehme Stimme und man könnte ihr stundenlang zuhören. Dadurch taucht man noch tiefer in die Geschichte ein und kann sich dieser Spannung einfach nicht entziehen. Man fühlt mit Kyla mit, kann ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen nachvollziehen und verliert sich gänzlich in der Geschichte.
Hier und da werden Andeutungen gemacht und ab einer bestimmten Stelle ist man sich sicher, zu wissen, warum Kyla so anders ist. Durch die Enthüllungen gegen Ende ist man sich dann doch wieder unsicher, was einen umso gespannter auf die Fortsetzungen macht.