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Veröffentlicht am 23.02.2023

Das Landleben kann ganz schön aufregend sein

Der Wald heult - Ein Fall für Martha & Mischa
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Die Eltern von den Zwillingen Martha und Mischa haben beschlossen von Wien aufs Land zu ziehen. Damit wollen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens kann sich die Mutter endlich mit einer eigenen ...

Die Eltern von den Zwillingen Martha und Mischa haben beschlossen von Wien aufs Land zu ziehen. Damit wollen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens kann sich die Mutter endlich mit einer eigenen Tierarztpraxis ihren Traum erfüllen und zweitens hat das neue „Schloss“ so viel Platz, dass jeder der Zwillinge endlich ein eigenes Zimmer bekommt. Trotz der Aussicht auf ein eigenes Zimmer sind die Zehnjährigen nicht so begeistert von diesem Umzug.

Die Zwillinge sind sehr sympathische, mutige und hilfsbereite Kinder. Aber auch ihre Eltern sind sehr sympathisch. Das Familienleben ist harmonisch und teilweise ziemlich witzig. Mir hat hier besonders gefallen, dass Fernsehen und Handys so gut wie keine Rolle spielen.

Auch die „Dorfkinder“ sind sehr liebenswert dargestellt. Sie nehmen die Neuen sofort in ihrer Mitte auf und erleben zusammen ein tolles Abenteuer. Alle halten fest zusammen und wenn jemand Hilfe benötigt, sind sie zur Stelle.

Eine flüssig geschriebener Kinder-Tier-Krimi mit liebevoll gezeichneten Protagonisten, der nicht nur spannend sondern auch witzig ist. Er zeigt auch wie wieviel Spaß Kinder ohne Social Media miteinander haben können. Mein Fazit: gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

Meine fremde Mutter
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Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde ...

Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde Mutter“ schildert die Autorin wie das Leben von Rabea aus den Fugen gerät als sie bei der Beerdigung ihres Vaters erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist.

Im weiteren Verlauf macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter Nika. In vielen Rückblicken bekommen wir Einblicke in ihr Leben und erfahren wie sie immer weiter in den Terrorismus abgleitet.

Die Autorin ist es gut gelungen uns anhand von der fiktiven Geschichte um Rabea und ihre Mutter in die 1980er Jahre zurück zu katapultieren. Bei mir wurden hier die Erinnerungen an die RAF, den Deutschen Herbst und Demos gegen Atomkraft und Startbahn geweckt.

Auch wenn es sich hier nicht um einen Krimi handelt, so ist die Handlung doch fesselnd. Christiane Dieckerhoff konnte den Spannungsbogen während der ganzen Zeit gut halten.

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich fand das gewählte Thema interessant, denn Bücher über den „Deutschen Herbst“ habe ich bisher nicht gelesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Zürich und Kolonialismus, echt?

Zürcher Verstrickungen
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Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht ...

Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht hier um einen cold case. Am Tag vor 9/11 verschwindet die Mutter von Nelly spurlos. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war Zürich und so beginnt ihre Tochter Nelly hier ihre Suche. Ist der Fall damals aufgrund der Geschehnisse in New York nicht weiter verfolgt worden oder gab es dafür andere Gründe.

Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für ein Filmfestival, in dem die junge Regisseurin ihren Film ZüriKolon präsentieren möchte. Warum sind einige Familienmitglieder so gegen diese Filmpremiere, in der es um Zürichs Anteil am Kolonialismus geht?

Bei ihren Recherchen stoßen die Ermittler in ein regelrechtes Wespennest und es tun sich Abgründe in der bekannten und angesehenen Familie derer von Hartmann auf.

Gabriela Kasperski hat sich in diesem Buch einem interessanten Thema gewidmet. Ich habe die Schweiz bisher nie mit Kolonialismus in Verbindung gebracht, da es keinen direkten Meereszugang gibt. Aber klar, die Menschen haben ihr Geld mit den Produkten der Plantagen aus Übersee gemacht.

Ein toller Krimi mit engagierten Privatermittlern, bei dem ich zwar von Beginn an eine Ahnung gehabt habe wie was zusammenhängen könnte. Die Komplexität der unterschiedlichen Ereignisse konnte mich zum Ende hin, dann doch überraschen.

Gabriela Kasperski ist definitiv eine Autorin, die ich im Auge behalten werde.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Witzige Unterhaltung

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 2) - Rette sich, wer kann!
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Die Klasse 5a gilt an der Schule als Lehrerschreck und muss deswegen in den Raum direkt neben dem Lehrerzimmer umziehen. Von nun an heißt es kein toben in den Pausen und generell keinen Lärm machen. Aber ...

Die Klasse 5a gilt an der Schule als Lehrerschreck und muss deswegen in den Raum direkt neben dem Lehrerzimmer umziehen. Von nun an heißt es kein toben in den Pausen und generell keinen Lärm machen. Aber die 5a wäre nicht die 5a, wenn sie nicht auch aus dieser Situation ihren Vorteil ziehen könnte.

Ich finde ja, dass die Klasse gar nicht so schlimm ist wie ihr Ruf. Okay, ihnen müssten einige Benimmregeln beigebracht werden, aber sie sind nicht bewusst böse oder gemein. Sie haben sogar eine soziale Ader und sind in ihren Augen nur hilfsbereit. Den Kindern „passieren“ einfach immer ungewollt Dinge, die ein negatives Licht auf sie werfen.

Die Geschichte wurde von Juma Kliebenstein in einem einfachen, aber sehr lebendigen Schreibstil verfasst. Die eingefügten Gedanken vom Schulkater Bürste sorgen für Auflockerung. Sie sind witzig und jeweils durch eine kleine Skizzierung des Katers am Rand gekennzeichnet. Sie stammen vom Illustrator Zapf, der auch für weitere schwarz-weiße Illustrationen verantwortlich ist.

Ein unterhaltsames Kinderbuch mit einem altersgerechten Schreibstil und ebensolchen Witzen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Die Goldenen Zwanziger

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Das Autorinnenduo Charlotte Blum nimmt uns mit in den Kurort Baden-Baden im Jahr 1924. Nach Krieg und Inflation hat sich die Stadt wieder zu einem Treffpunkt der reichen Kurgäste entwickelt. Als bekannt ...

Das Autorinnenduo Charlotte Blum nimmt uns mit in den Kurort Baden-Baden im Jahr 1924. Nach Krieg und Inflation hat sich die Stadt wieder zu einem Treffpunkt der reichen Kurgäste entwickelt. Als bekannt wird, dass im Kulturhaus Verdis „Aida“ aufgeführt werden soll, verfällt die gesamt Bevölkerung nahezu in einen Ägyptenwahn.

Die sympathische und aufgeweckte Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, sieht sich zum zweiten Mal mit einem Mord konfrontiert. Nur auf Bitten ihrer Freundin Wölkchen beginnt sie mit eigenen Ermittlungen. Sie verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die ermittelnden Beamten und ist damit auch ziemlich erfolgreich. Allerdings gerät sie aufgrund ihrer Alleingänge auch in große Gefahr.

Die Autorinnen haben gekonnt den Zeitgeist der Goldenen Zwanziger eingefangen und geschickt mit dem fiktiven Kriminalfall verbunden. Der Leser erfährt einige interessante Dinge aus dieser Zeit als Telefongesprächspartner noch per Hand miteinander verbunden wurden, aber die Technik bereits auf dem Vormarsch ist. Ich hatte z. B. noch nie etwas über den Hutnadelstreit gehört. Zu den im Text erwähnten Persönlichkeiten und Liedern findet man im Glossar weitergehende Erläuterungen.

Ein unblutiger und eher ruhiger Krimi mit dem Flair der Zwanziger Jahre.

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