Cover-Bild Als Großmutter im Regen tanzte
Band 1 der Reihe "Generationen-Reihe"
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.02.2023
  • ISBN: 9783104915289
Trude Teige

Als Großmutter im Regen tanzte

Roman | Der bewegende Jahres-Bestseller
Günther Frauenlob (Übersetzer)

»Der Roman ist bewegend; er ist schön und klug erzählt.« FAZ
Eine starke Frau in dunklen Zeiten. Und eine junge Frau, die zurückschauen muss, um nach vorn blicken zu können.
Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, entdeckt sie ein Foto: Es zeigt ihre Großmutter Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten. Wer ist der unbekannte Mann? Ihre Mutter kann Juni nicht mehr fragen. Das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter war immer von etwas Unausgesprochenem überschattet. 
Die Suche nach der Wahrheit führt Juni nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin im Osten Deutschlands, die nach der Kapitulation von der russischen Armee überrannt wurde. Juni begreift, dass es um viel mehr geht als um eine verheimlichte Liebe. Und dass ihre Entdeckungen Konsequenzen haben für ihr eigenes Glück.
»Als Großmutter im Regen tanzte« erzählt davon, wie uns die Vergangenheit prägt bis in die Generationen der Töchter und Enkelinnen. Doch vor allem ist es eine Geschichte über die heilende Kraft der Liebe.
Der bewegende SPIEGEL-Bestseller: drei Generationen, verbunden durch die Liebe und ein tragisches Geheimnis der Nachkriegszeit


»Dieses Buch lässt niemanden unberührt. Verpassen Sie es nicht.« Expressen
»Eine packende und erhellende Lektüre über die Liebe dreier Generationen im Schatten des Krieges. Ein eindrückliches Buch, das man unbedingt lesen muss. Geschrieben von einer Autorin, die weiß, wie man eine starke Erzählung schafft und die eine hochinteressante Geschichte zu erzählen hat.« M-Magasin

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Familiengeheimnisse

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Um aus ihrer lieblosen Ehe auszubrechen flieht Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern und hofft, auf der kleinen der norwegischen Küste vorgelagerten Insel zur Ruhe zu kommen. Dort entdeckt sie ...

Um aus ihrer lieblosen Ehe auszubrechen flieht Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern und hofft, auf der kleinen der norwegischen Küste vorgelagerten Insel zur Ruhe zu kommen. Dort entdeckt sie beim Aufräumen ein Foto, das Großmutter Arm in Arm mit einem deutschen Soldaten zeigt. Als sie dann noch die Heiratsurkunde ihrer Großeltern findet wird ihr klar, dass in ihrer Familiengeschichte ein Geheimnis verborgen ist. War das vielleicht der Grund, warum ihre Mutter Lilla mit Großmutter immer Streit hatte? Und warum liebte es Großmutter Thekla so sehr, bei Regen im Freien zu tanzen? Junis Neugier ist geweckt, sie forscht weiter, unterstützt von Nachbar Georg. Die Spur führt die beiden nach Deutschland, wo sie auf die schrecklichen Nachkriegs-Ereignisse in der Stadt Demmin stoßen …

Die Autorin Trude Teige wurde 1960 in einem kleinen Ort an der Küste Norwegens geboren. Sie ist ausgebildete Übersetzerin und Journalistin und arbeitete viele Jahre als Reporterin, Nachrichtensprecherin und Programmmanagerin beim norwegischen Sender TV2. Als Schriftstellerin debütierte sie 2002 mit einem historischen Roman, in dem sie viele Erlebnisse ihrer Urgroßmutter verarbeitete. Das Original des Romans „Als Großmutter im Regen tanzte“ war bereits 2015 ein Bestseller in Norwegen, ist inspiriert von tatsächlichen Ereignissen und Menschen und wurde für den Bookstore-Preis nominiert. Trude Teige hat zwei Töchter und lebt in einem Vorort von Oslo.

Dass der Zweite Weltkrieg viel Leid über Europa brachte, dürfte allgemein bekannt sein. Dass aber auch norwegische Frauen, die sich in einen deutschen Besatzungssoldaten verliebten, Schreckliches durchmachen mussten, wusste ich bisher nicht. Von solch einem Schicksal erzählt dieser Roman, von Schande, Bloßstellung, Angst, Hoffnungslosigkeit, verdrängter Trauer und versuchtem Vergessen.

In sachlichem, beinahe als nüchtern zu bezeichnendem Schreibstil beschreibt die Autorin in zwei Zeitebenen abwechselnd Junis Suche nach der Wahrheit und Großmutter Theklas Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland. Dabei schreckt sie auch vor gewalttätigen, brutalen Szenen nicht zurück und schildert diese ohne zu verurteilen. Wir erleben den Einzug der Roten Armee und erfahren vom Massensuizid in der Kleinstadt Demmin, bei dem sich aus Angst vor den russischen Soldaten mehrere Hundert Personen mit ihren Angehörigen das Leben nahmen. Die entsetzlichen Erlebnisse wirken nach und beeinflussen auch das Leben der nachfolgenden Generationen. Diese Einzelheiten lassen sich nur ertragen, weil wir immer wieder zur Enkelin Juni zurückkehren, sie bei ihren Recherchen begleiten, an ihrem neuen Leben auf der Insel teilhaben. Dass sie am Ende ein neues Glück findet, stimmt versöhnlich.

Fazit: Sehr gut recherchierte und spannend geschriebene Lebens- und Liebesgeschichte, bei der man viel über die unmittelbare Zeit nach Kriegsende erfährt – ein Buch, das noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Drei Frauen und ihre Geheimnisse

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Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann zieht sich Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Tekla zurück. Hier, auf der kleinen norwegischen Insel Kragerø will sie zur Ruhe kommen und über ...

Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann zieht sich Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Tekla zurück. Hier, auf der kleinen norwegischen Insel Kragerø will sie zur Ruhe kommen und über ihr weiteres Leben nachdenken.

Beim Aufräumen findet sie unter anderem ein Foto, das die junge Tekla mit einem unbekannten, deutschen Soldaten zeigt, sowie die Heiratsurkunde, die besagt, dass Lilla, ihre Mutter lange vor der Hochzeit geboren wurde. An sich, während der Nachkriegszeit kein ungewöhnliches Schicksal. Doch das Verhältnis Tekla zu Lilla war immer genauso konfliktbeladen wie ihre Junis, Beziehung zu ihrer Mutter Lilla. Juni kann weder Tekla noch Lilla fragen, da beide inzwischen verstorben sind.

In ihre Unschlüssigkeit, die Rätsel der Vergangenheit lüften oder auf sich beruhen zu lassen, platzt Georg, der neue Nachbar hinein. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen. Juni vertraut sich ihm an und die beiden begeben sich auf Spurensuche in die Vergangenheit, die so manches bittere Geheimnis zutage fördert. Die verworrenen Wege führen von Norwegen aus nach Berlin und in die ehemalige DDR, nach Demmin.

Meine Meinung:

Trude Teige nimmt sich in diesem Roman eines nach wie vor heiklen Themas an: Liebesbeziehungen zwischen deutschen Besatzern und norwegischen Frauen im Zweiten Weltkrieg. „Tyskertøs“ - Deutschenmädchen oder Deutschenhure werden jene genannt, die sich mit den Besatzern einlassen. Dass ihnen ihr Haar geschoren wird, ist nur ein Teil der Rache. Viele von ihnen werden von ihren Familien verstoßen, vor allem, wenn sie schwanger wurden. Diese Einstellung belastet familiäre Beziehungen bis heute.

In zwei großen Erzählsträngen werden die Familienbeziehungen zwischen den drei Frauen aufgerollt.

Die Suche nach Teklas Vergangenheit, die auch eng mit Junis Herkunft verwoben ist, gestaltet sich als Reise in die Nachkriegszeit, mit allen ihren Facetten wie zerbombten Städten, Hunger und Kälte, den unzureichenden Entnazifizierungen im Westen Deutschlands sowie der Errichtung der DDR im Osten. Interessant ist, dass Juni und Georg zahlreiche Zeitzeugen und Dokumente finden, die Auskunft über Tekla geben können.

Dabei stoßen sie auf die Geschichte von Demmin, wo sich aus Angst vor den Gräueltaten der Russen, mehrere Hundert Einwohner, vorrangig Frauen ihre Kinder getötet und anschließend Selbstmord begangen haben.

Die einzelnen Erzählstränge sind penibel recherchiert und fesselnd erzählt. Die Perspektiven wechseln mehrmals, was die Spannung beträchtlich erhöht.

Tekla kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Ihre Erlebnisse verarbeitet sie in ihren Bildern und manchmal tanzt sie, wohl in Erinnerung an Otto, im Regen. Lillas Schicksal kommt fast ein wenig zu kurz, obwohl sie eine Leidtragende der Ereignisse ist. Als herauskommt, dass ihre Mutter eine „Tyskertøs“ war, wird sie von ihrem Verlobten verlassen.

Fazit:

Das Buch ist, weil es an einem Tabu-Thema kratzt, keine leichte Kost. Gerne gebe ich diesem berührenden Buch, das penibel recherchiert und fesselnd geschrieben ist, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.02.2023

Ein sehr gutes, lehrreiches Buch

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Eine Geschichte im und nach dem Krieg um Norwegen und Deutschland, die mich sehr berührt und gleichzeitig fasziniert hat.
Alleine das Cover hat mir eine Sehnsucht gezeigt, Fernweh und auch Heimweh, einer ...

Eine Geschichte im und nach dem Krieg um Norwegen und Deutschland, die mich sehr berührt und gleichzeitig fasziniert hat.
Alleine das Cover hat mir eine Sehnsucht gezeigt, Fernweh und auch Heimweh, einer einzelnen jungen Frau, die weit entfernt von ihren Lieben und ihrer Familie in der Fremde schreckliche Dinge erleben musste.

Ein leichter Schreibstil begleitet den Leser in eine Zeit der Not, in der viel Leid geschah und in der unglaublich viele Menschen starben. Es ist alles sehr wahrheitsgetreu geschrieben, wenn auch Fiktion, so hat man als Leser tatsächlich das Gefühl alles hautnah mitzuerleben und mit zu leiden. Grausamkeiten, jedoch gleichzeitig auch Gefühlsregungen und Hilfe von dem sogenannten Feind. Ich persönlich durfte noch sehr viel über die Deutsch-Norwegischen Ehen lernen, ich kannte diese Geschichten nun gar nicht. Genau wie die Autorin schreibt, vieles wurde so gar nicht erzählt und das hat mir sehr gut gefallen.

Alles in allem ist das Cover absolut abgestimmt auf den Roman, auf Kriegs Geschehen und allem was damals geschehen ist. Ich hatte überhaupt nicht solch eine unglaublich gute Geschichte erwartet, sehr gut recherchiert und der Wahrheit nach geschrieben.

Der Roman hat mich absolut überzeugt in allem und ich vergebe sehr gerne hier 5 von 5 Sternen, denn er ist sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Gegen das Vergessen

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Juni will eine Auszeit nehmen und fährt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, es muss aufgeräumt und hergerichtet werden. Gleichzeitig kann sie dort über ihrer Zukunft nachdenken. Sie findet ...

Juni will eine Auszeit nehmen und fährt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, es muss aufgeräumt und hergerichtet werden. Gleichzeitig kann sie dort über ihrer Zukunft nachdenken. Sie findet ein sehr altes Foto ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten der Wehrmacht. Da auch ihre Mutter bereits verstorben ist, kann sie niemanden mehr fragen. sie recherchiert auf den Spuren ihrer Familie und kommt nach Berlin und einer kleinen Stadt im Osten Deutschlands, Demmin. Ein Ort in dem am Ende des Krieges Grauenhaftes geschah.
Es ist ein Buch über starke Frauen, Frauen die geliebt haben und dafür bestraft wurden, ein Buch über den Krieg den Männer führen und Frauen die die Folgen tragen müssen. Es sind viele geschichtliche Tatsachen verarbeitet, die auch nach so langer Zeit nichts an Grausamkeit verloren haben. Diese Details lassen sich nur ertragen, weil die Autorin immer einen Zeitenwechsel vollzieht. Mal begleiten wir Juni bei ihren Recherchen und dem neuen Leben auf der Insel. Dann wieder erleben wir die Lebensumstände von Thekla, der Norwegerin die einen deutschen Wehrmachtssoldaten geheiratet hat.
Trude Teige zeigt Folgen auf, die entstehen wenn jemand Zusammenhänge verschweigt, auch wenn es zum Schutz oder aus Liebe geschieht. Denn wir Menschen brauchen das Wissen um unsere Wurzeln, unsere Herkunft macht einen Teil unserer Identität aus.
Es war für mich ein wichtiges Buch, weil ich die geschichtlichen Details nicht kannte und weil es trotz allem zur Versöhnung aufruft. Die Autorin lässt Thekla sagen: Schauen Sie sich diese Menschen an, halb verhungert, verzweifelt ohne ein Dach über dem Kopf und die sollen Terroristen sein?
Immer nur nach vorn schauen geht nicht, man muss auch das Hinten im Blick haben.
Es gibt immer und überall zwei Seiten einer Medaille.

Veröffentlicht am 26.01.2023

Regen als Applaus des Lebens

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Nach dem Tode ihrer Mutter Lilla kehrt Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück. Beim Aufräumen und Sichten der Hinterlassenschaften findet sie ein bislang unbekanntes Foto, welches ihre Großmutter ...

Nach dem Tode ihrer Mutter Lilla kehrt Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück. Beim Aufräumen und Sichten der Hinterlassenschaften findet sie ein bislang unbekanntes Foto, welches ihre Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten zeigt. Dieser Fund weckt in Juni den Wunsch, die Geschichte hinter diesem Bild herauszufinden.

„Als Großmutter im Regen tanzte“ erzählt parallel die Geschichten von Juni und Tekla. Letztlich ist es die Geschichte beider bzw. aller drei Frauen, wenn man Lilla, Teklas Tochter sowie Junis Mutter, mit einbezieht. Es heißt ja, dass es wichtig sei, die eigenen Wurzeln zu kennen, was Juni in diesem Buch beflügelt.

Insbesondere der Lebensweg von Tekla ist aufgrund der Umstände zur Zeit des zweiten Weltkriegs keine leichte Kost. Die Lage in Deutschland und insbesondere in der ostdeutschen Stadt Demmin damals und heute erscheint mir sehr gut recherchiert und eröffnet auch mir neue Erkenntnisse über das Leben damals im russischen Sektor.
Trude Teige erzählt die Geschehnisse mit dem gebotenen Ernst, scheut auch vor Brutalität nicht zurück. Und trotzdem schafft sie für mich als Leser Rückzugsorte, welche mit einer scheinbaren Leichtigkeit die Schwere eines Lebens während der Nachkriegszeit reduziert.

Dieses Buch ist Fiktion. Bei ihren umfangreichen Recherchen traf Frau Teige auf eine Zeitzeugin, deren Berichte mit in diesen Roman eingeflossen sind. Für mich ist dieses Buch eine Aufarbeitung bis dato unbekannter deutsch-norwegischer Geschichte, ein Zeitzeugnis und ein schönes, gefühlvolles Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe.


Trude Teige, Als Großmutter im Regen tanzte, Roman, eBook, Fischer Verlag, 16,99 €, 384 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 22.02.2023

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