Toller zweiter Teil
Grenzfall - Ihr Schrei in der NachtBand zwei der Grenzfall-Reihe "Ihr Schrei in der Nacht" von Anna Schneider knüpft nahtlos an den ersten Band an. Diesmal liegt der Fokus jedoch bei Alex Jahn und ihrem Team in Deutschland.
Kalendarisch ...
Band zwei der Grenzfall-Reihe "Ihr Schrei in der Nacht" von Anna Schneider knüpft nahtlos an den ersten Band an. Diesmal liegt der Fokus jedoch bei Alex Jahn und ihrem Team in Deutschland.
Kalendarisch ist es eigentlich schon Frühling, doch ein Schlechtwettereinbruch bringt wahre Schneemassen ins Karwendelgebirge. Die Medizinstudentin Juliane bricht von München zu ihrem Elternhaus in der Jachaneu auf. Es ist ihr Geburtstag und die Eltern warten auf sie, doch Juliane kommt nie zuhause an. Am selben Abend verschwindet ein Pärchen aus der Umgebung und in Innsbruck zwei Studentinnen aus dem Studentenheim. Alexa will diesmal mehr mit ihrem Kollegen Huber zusammenarbeiten und alles richtig machen. Sie verbeißt sich in den Fall um die verschwundenen jungen Menschen. Krammer hingegen hinterfragt seine Diensttauglichkeit, denn er vermutet einen Widersacher aus einem alten Fall.
Abwechselnd lesen wir aus der Sicht von Alexa oder Krammer. So sind wir immer auf den Laufenden, was die Vermisstenfälle betrifft. Beide Ermittler-Teams arbeiten mit Hochdruck an ihren Fällen und der Verdacht erhärtet sich immer mehr, dass diese zusammenhängen. Doch erst auf den letzten 50 Seiten arbeiten Alexa und Krammer gemeinsam vor Ort. Das fand ich etwas schade. Mir hätte es besser gefallen, wenn die beiden schon früher zusammengearbeitet hätten.
Neben den aktuellen Fällen wird auch die persönliche Geschichte der beiden Ermittler weitererzählt. Alexa rätselt, ob sie in Weilheim bleiben oder sich in München eine Wohnung suchen soll. Bernhard Krammer hingegen zweifelt an seinen Fähigkeiten, ist unsicher und kämpft mit seinen privaten Problemen.
Anna Schneider erzählt wieder sehr spannend und atmosphärisch. Ich bin durch die Schneemassen gegangen, habe das Dröhnen der Musik in der alten Disco vernommen und habe Bernhard Krammers Angst gespürt, die ihm einer seiner alten ungelösten Fälle bereitet. Gelungen sind auch die Einblicke in die Leiden der vermissten Menschen, die in der Dunkelheit ihr persönliches Grauen erleben.
Die Beschreibungen sind sehr bildhaft und lebendig. Die kurzen Kapitel verführen zum immer wieder Weiterlesen, auch wenn die Augen schon langsam zufallen. Überraschende Wendungen haben die Spannung zusätzlich erhöht und mich rätseln lassen, wer der Täter sein könnte. Diesmal habe ich den Entführer jedoch bald enttarnt, was der Spannung aber keinen Abbruch tat.
Ein sehr gelungener Krimi mit zwei tollen Ermittlern!
Fazit:
Mir hat der zweite Teil der Grenzfall Reihe noch besser gefallen, als der erste Band, obwohl hier Alexa mehr im Vordergrund steht und die Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland viel mehr in den Hintergrund rückt. Doch die Fälle sind sehr spannend und gelungen! Ich freue mich jetzt auf Band 3, der bereits hier liegt.