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Veröffentlicht am 24.02.2023

Die bösen Nachbarn

Overkill
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In einem Mehrfamilienhaus am idyllischen Starnberger See spielen sich Dramen ab. Ein Mann ist in seiner Wohnung kaltblütig ermordet worden. Er wird mit durchtrennter Kehle aufgefunden, vom Täter keine ...

In einem Mehrfamilienhaus am idyllischen Starnberger See spielen sich Dramen ab. Ein Mann ist in seiner Wohnung kaltblütig ermordet worden. Er wird mit durchtrennter Kehle aufgefunden, vom Täter keine Spur. Schnell liegt der Verdacht aufgrund des elektronisch Eingangs, der jedes Kommen und Gehen registriert, dass der Täter höchstwahrscheinlich unter den Nachbarn zu finden ist. Die Kommissarin Mo Celta bekommt es mit einem kniffligen Fall zu tun, bei dem auch noch die Zeit drängt, denn es deutet alles auf weitere Taten hin...

Die Autorin Astrid Korten hat mich schon viele Male mit ihren psychologischen Thriller in den Bann gezogen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die kleine böse Welt des Mehrfamilienhauses am Starnberger See zieht. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Mord an Andreas Teuber gut aufgebaut und über die anschließenden Entwicklungen auf ein immer höher ansteigendes Niveau gehoben. Astrid Korten taucht dabei tief in die Seelen der Protagonisten ein und es kommt zu einer rasanten Kombination aus Gewissen, Schuld, Verantwortung und Leidenschaft. Das Buch entwickelte sich im Verlauf für mich immer mehr zum Page-Turner und die clever konzipierte Geschichte lädt zum eigenen Spekulieren bezüglich Täter und Tathintergründe ein. Das aus meiner Sicht grandiose Finale wartet dann noch mit einer mehr als überraschenden Wendung auf, die den Thriller gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Overkill - Der Sündenfall" ein absolut packender Thriller, der mit einige spannende Lesestunden bescherte. Da es sich um den Auftakt einer neuen Reihe der Autorin handelt, freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Fall der sehr analytischen udn im Hintergrund agierenden Ermittlerin Mo Celta. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Parasiten

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Noch von den schweren persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet versinkt Harry Hole in der Nähe von Los Angeles im Alkoholsumpf. Auch der Hilferuf seiner ehemaligen Partnerin Kommissarin Katherine Bratt, ...

Noch von den schweren persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet versinkt Harry Hole in der Nähe von Los Angeles im Alkoholsumpf. Auch der Hilferuf seiner ehemaligen Partnerin Kommissarin Katherine Bratt, ihr bei der Suche nach einem möglichen Serientäter zur Seite zu stehen lässt ihn kalt. Er will mit seiner Vergangenheit abschließen und sieht auch keinen Grund, seiner tiefen Depression zu entfliehen. Erst als eine gute Bekannte vor Ort aufgrund hoher Schulden von ihren Geldgebern zunehmend unter Druck gesetzt wird, lässt er sich auf einen hoch dotierten Deal mit einem Immobilienmakler ein und übernimmt die privaten Recherchen in dem selben Fall. Es beginnt die Jagd auf einen scheinbar schwer gestörten Täter, die schnell zum Wettlauf mit der Zeit wird...

Der norwegische Autor Jo Nesbo ist für mich ein Meister der Spannung und des düsteren Thrillers. Auch in seinem neuen Werk "Blutmond" gewährt er dem Leser wieder den Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele und sorgt für ein beängstigendes Szenario. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt flüssig zu lesenden und zugleich fesselnden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der schrecklich entstellten Leichen der beiden jungen Frau sehr gut aufgebaut und über eine Handlung voller unerwarteter Wendungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefällt mir auch die Weiterentwicklung der interessant gezeichneten Protagonisten, die der Reihe ihren besonderen Stempel aufsetzen. Das äußerst fulminante Finale sorgt dann mit einer für mich überraschenden Auflösung für einen gelungen Abschluss.

Insgesamt stellt Jo Nesbo aus meiner Sicht mit "Blutmond" erneut unter Beweis, dass er das Genre des Thrillers bestens beherrscht und er das Erzähltalent besitzt, den Leser bis zur letzten Seite mit seiner Geschichte zu fesseln. Trotz einer durchaus komplexen und raffiniert konzipierten Story fällt es nicht schwer, der Handlung zu folgen, was sicherlich auch dem hohen Erzähltempo geschuldet ist. Ich freue mich schon auf den nächsten "Harry Hole", empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Gegen das Vergessen

Zürcher Verstrickungen
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Ein Dokudrama auf einem Züricher Filmfestival sorgt für viel Unruhe in der Stadt Zürich. Inhalt ist die kolonialistische Vergangenheit der Stadt, über die wohl einige Bürger aus den oberen Reihen lieber ...

Ein Dokudrama auf einem Züricher Filmfestival sorgt für viel Unruhe in der Stadt Zürich. Inhalt ist die kolonialistische Vergangenheit der Stadt, über die wohl einige Bürger aus den oberen Reihen lieber den Mantel des Schweigens gelegt hätten. In diesem Zusammenhang tauchen auch Filmaufnahmen auf, die eine Frau zeigen, die schon lange als vermisst gilt. Offizielle Ermittlungen würden direkt im Keim erstickt, so dass Zita Schnyder und Werner Meyer die Ermittlungen in die Hand nehmen. Bei den Recherchen tauchen sie auch tief in die Vergangenheit ein und stoßen immer wieder auf Verbindungen in die Filmwelt und zu renommierten Familien der Stadt...

"Zürcher Verstrickungen" ist mittlerweile der achte Band um das Ermittler-Duo Zita Schnyder und Werner Meier. Die vorherigen Bände konnten mich alle in den Bann ziehen, so dass ich mich natürlich auf den neuen Fall sehr gefreut habe. Die Autorin Gabriela Kasperski erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden, aber sicherlich auch ein wenig herausfordernden Schreibstil, der die volle Aufmerksamkeit einfordert. Dies macht die Reihe für mich auch zu einer ganz besonderen, da Gabriela Kasperski gerne gesellschaftspolitische Themen mit einbindet, die die Fälle dann sehr komplex erscheinen lässt. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und über die aufwendigen und mühseligen Ermittlungsarbeiten eines Cold Cases auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Der ernste Hintergrund der mir bis dato nicht bekannten kolonialen Vergangenheit der Schweiz wirkt sehr gut recherchiert. Es gab zwar nie eigen Kolonien, aber Unternehmen und Handelshäuser waren tief in anderen Kolonien verwurzelt. Die tiefgehende Geschichte konnte mich bis zum Finale, welches das Ganze mit einer für mich sehr gelungenen und gut nachvollziehbaren Auflösung abrundet, fesseln.

"Zürcher Verstrickungen" ist für mich eine sehr gut gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit einem begnadeten Ermittler-Duo, speziellen und oft tiefgehenden Fällen sowie dem Erzähltalent der Autorin punkten kann. Ein wirklich besonderer und mehr als lesenswerter Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Spannender Kriminalroman um Antikenhehlerei

Ruhrpott-Connection
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Hauptkommissarin Maike Graf wird mit ihrem Partner und Lebensgefährten Jochen Hübner zu einem Einsatz gerufen. Es wurde eine Antiquitätenhandlung überfallen und bei dem Versuch der Inhaberin zur Hilfe ...

Hauptkommissarin Maike Graf wird mit ihrem Partner und Lebensgefährten Jochen Hübner zu einem Einsatz gerufen. Es wurde eine Antiquitätenhandlung überfallen und bei dem Versuch der Inhaberin zur Hilfe zu eilen wird Jochen Hübner niedergeschossen. Der Schock sitzt bei Maike Graf tief, zumal sie aufgrund von Befangenheit an den offiziellen Ermittlungen nicht teilnehmen darf. Es stellt sich schnell heraus, dass der Hintergrund der schrecklichen Tat wohl im Milieu der Antikenhehlerei zu finden ist. Fest entschlossen, den Täter für den immer noch im Koma befindlichen Jochen Hübner zu finden, macht sich Maike auf den Weg nach Ägypten, um den Spuren einer neuen Grabaushebung zu folgen. Ein Unterfangen, was sich als sehr gefährlich herausstellen wird.

"Ruhrpott-Connection" ist bereits der fünfte Band um die sympathische Ermittlerin Maike Graf. Die vorherigen Fälle haben mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in den aktuellen Teil gestartet bin. Die Autorin Astrid Plötner erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Kriminalroman für mich schnell wieder zum Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem dramatischen Überfall auf die Antiquitätenhandlung zu beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auch außerhalb der gewohnten Regionalität auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die Weiterentwicklung der Protagonisten und die sorgfältig recherchiert wirkende Aufarbeitung eines Verbrechenbereichs, der bisher trotz seiner Lukrativität wenig Beachtung gefunden hat. Die Story konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer überzeugenden und gut nachvollziehbaren Auflösung das Ganze gelungen abrundet, absolut fesseln.

Insgesamt ist "Ruhrpott-Connection" eine für mich mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mich mit interessant gezeichneten Hauptprotagonisten einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin immer wieder begeistern konnte. Ich empfehle den Krimi daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Toller Ratgeber für saisonales und regionales Kochen

Homefarming: Das Kochbuch
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Nachdem uns die beliebte Fernseh-Moderatorin und Nachrichtensprecherin Judith Rakers in ihrem Ratgeber "Homefarming" bereits aufgezeigt hat, wie man sich auch ohne grünen Daumen sehr gut selbst versorgen ...

Nachdem uns die beliebte Fernseh-Moderatorin und Nachrichtensprecherin Judith Rakers in ihrem Ratgeber "Homefarming" bereits aufgezeigt hat, wie man sich auch ohne grünen Daumen sehr gut selbst versorgen kann, geht sie mit ihrem neuen Buch "Homefarming - Das Kochbuch" in die Verarbeitung der wertvollen Produkte.

Aus meiner Sicht sehr gelungen gegliedert begleitet uns Judith Rakers durch ein ganzes Jahr und verrät uns Monat für Monat, welche Schätze wir in den jeweiligen Zeiten aus unseren Gärten entführen können und natürlich auch, was wir mit ihnen zubereiten können. Aber sie gibt auch wertvolle Tipps, was wir in den Zeiten auch wieder aussäen können, um einen fortlaufenden Ertrag aus unseren Gärten zu erzielen. Die beigefügten Rezepte sind einfach erklärt, bodenständig aber auch zugleich kreativ. Zum Nachahmen wird mit tollen begleitenden Fotos animiert und der Erfolg liegt in der Qualität der Zutaten. Ich war schon vorher ein Freund der saisonalen und regionalen Küche und hier wird uns aufgezeigt, wie vielseitig sie sein kann. So konnten mich im Monat März sowohl die "Grüne Petersilienwurzelsuppe" als auch der aus meiner Sicht sehr kreative "Rosenkohl mit getrockneten Kirschen und Schafskäse" begeistern. So können wir uns in jedem Monat entsprechende Highlights raussuchen und mit den dann regional verfügbaren Lebensmitteln tolle Gerichte zaubern.

Die Zutaten aus dem eigenen Grund und Boden zu generieren, verleiht den Speisen natürlich noch einmal eine ganz besondere Note, aber auch wenn die Möglichkeiten zum Eigenanbau beschränkt oder gar nicht vorhanden sind, können die beschrieben Rezepte mit den aktuellen Zutaten zubereitet werden, ohne das diese hunderte bis tausende Kilometer auf dem Buckel haben, ehe sie im Kochtopf landen. Für mich ist daher der vorliegende Ratgeber "Homefarming - Das Kochbuch" eine sehr wertvolle Ergänzung in meinem Kochbuchregal, um auch in der Küche mehr Nachhaltigkeit einziehen zu lassen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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