Liebe kann toxisch sein
Kurze Zusammenfassung
Amelie hat häufig geweint, während sie mit Reese zusammen war, und trotzdem war es zu Beginn die perfekteste Beziehung, die sie sich vorstellen konnte.
Mit diesem Buch erinnert ...
Kurze Zusammenfassung
Amelie hat häufig geweint, während sie mit Reese zusammen war, und trotzdem war es zu Beginn die perfekteste Beziehung, die sie sich vorstellen konnte.
Mit diesem Buch erinnert sich Amelie an all die Orte, an denen sie geweint hat - wegen Reese. Sie erinnert sich an die schönen Dinge und Situatonen, genau so allerdings auch an all die Schwierigkeiten, Ungerechtigkeiten und Gemeinheiten.
Wird Amelie aufgrund ihrer aufgeschriebenen Geschichte letztendlich verstehen können, was in ihrer Beziehung schief gelaufen ist und findet sie einen Weg, ihren Schmerz zu heilen?
Meine Meinung
Vielleicht sollte ich vorab erwähnen, dass ich bis dato weder etwas von der Autorin Holly Bourne gehört, geschweige denn gelesen habe. Von daher hatte ich wenig Erwartung an diese Geschichte rund um Amelie und Resse.
Natürlich gibt die kurze Inhaltsangabe einen kleinen Einblick, worum es in diesem Buch geht und was uns Leser erwartet. Doch ehrlich gesagt habe ich zu keinem Zeitpunkt damit gerechnet, welch emotionale und fesselnde Geschichte sich hier hinter dem Cover verbirgt.
Amelie, unser Hauptcharakter, ist mir von der ersten Zeile an sympathisch. Der lockere und leicht verständliche Schreibstil der mir bis dato völlig unbekannten Autorin Bourne hat es mir nicht schwer gemacht, mich von Anfang an von Amelie´s Geschichte abholen zu lassen. Die Tatsache, dass Amelie diese Geschichte aus ihrer eigenen Sicht erzählt, hat mich das komplette Buch mitfiebern und mitleiden lassen. Der Umstand, dass Amelie ihren Reese gezielt direkt anspricht, lässt das Ganze noch authentischer und echter wirken.
Bourne versteht es richtig gut, uns Leser Stück für Stück erfahren zu lassen, was es mit der Beziehung zwischen Amelie und Reese auf sich hat, wie einzelne Situationen und Gegebenheiten zustande kommen und immer wieder eskalieren. Ich als Leserin konnte immer mehr spüren, welche Ängste und Unsicherheiten sich bei Amelie aufgebaut haben, wie sie faktisch immer "kleiner und kleiner" wurde, wie Reese zunächst mit Worten, letztendlich allerdings auch mit Taten immer grausamer wurde und so Amelie beinahe zerstört hätte. Mindestens genau so intensiv habe ich die Therapie empfunden, auf die Amelie sich - zunächst absolut unfreiwillig - eingelassen hat. Ich habe hier bis zum Schluss gezittert, ob diese Maßnahme wirklich etwas bringen, ob sie Amelie tatsächlich die Augen öffnen und ob sie am Ende dann die Stärke beweisen kann, die so sehr nötig war.
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass dieses Buch meine Erwartungen komplett übertroffen hat. Am Freitag habe ich die letzten Seiten gelesen, das Buch dann zugeklappt und erstmal ganz tief durch geatmet. Wenn ich sagen würde, dass das hier ein tolles Buch ist, wäre das nicht so ganz richtig, irgendwie aber auch doch. Wenn ich überlege, dass ich eine Tochter habe, die etwa in dem gleichen Alter ist wie Amelie, bekomme ich direkt einen dicken Kloß im Hals. Ich habe ihr das Buch übrigens hingelegt, sie wird es dann wohl auch lesen.
Fazit
Ein absolut expressives Buch über toxische Liebe, über (emotionale) Abhängigkeiten, über Missbrauch und Trauma, letztendlich aber auch über die Möglichkeit der Verarbeitung und der Heilung! Ich kann und werde diese Geschichte rund um Amelie vorbehaltlos weiter empfehlen!