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Veröffentlicht am 11.02.2018

spannender Debütroman mit Potential

Die Heilerin vom Strahlenfels
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Ein schönes Cover mit einem Bündel Kräuter zieht sofort die Blicke des Betrachters auf sich. Die alte Schrift passt farblich sehr gut.
Die Protagonistin des Romans Katharina von Velden lebt anno 1509 mit ...

Ein schönes Cover mit einem Bündel Kräuter zieht sofort die Blicke des Betrachters auf sich. Die alte Schrift passt farblich sehr gut.
Die Protagonistin des Romans Katharina von Velden lebt anno 1509 mit ihrem Ehemann, dem Reichsritter Thassilo auf Burg Strahlenfels in der Nähe von Nürnberg. Schon seit frühester Jugend hat sie viel über Heilkräuter gelernt, durch Klosterschule und Bücher und baut Kräuter im Burggarten an. Doch damit ist sie dem päpstlichen Inquisitor Bonifatius ein Dorn im Auge, denn er ist als päpstlicher Inquisitor im Einsatz gegen Hexen….
Die Heilerin vom Strahlenfels ist der Debütroman von Antonia Salomon, ein sehr spannend und flüssig geschriebener Roman, der fesselt. Der Leser spürt, dass die Autorin sich viel mit der Heilkunst beschäftigt hat, sie hat viele Informationen mit einfließen lassen, aber nicht nur mit der Heilkunst, sondern auch mit der damals leider üblichen grausamen Folter, die sie allerdings nicht en Detail beschreibt. Die Charaktere wirken authentisch und vielschichtig, nur Katharina wirkt auf mich als Leser ein wenig zu gut, zu perfekt. Ihr Gegenspieler, Bonifatius, konnte mich als machtzerfressener, sich selbst geißelnder Sadist überzeugen.
Zum Ende des Romans überschlagen sich die Ereignisse, was mir persönlich ein wenig zu schnell ging, das Ende war nicht so ganz ausgefeilt, wie ich es mir gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 14.08.2017

unterhaltsamer Sommerschmöker

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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Carina, die Protagonistin des Romans Carina ist seit zehn Jahren mit Jonas verheiratet. Sie haben zwei Kinder, um die sich fast ausschließlich Carina kümmert, ihr Mann Jonas ist vielbeschäftigter Anwalt ...

Carina, die Protagonistin des Romans Carina ist seit zehn Jahren mit Jonas verheiratet. Sie haben zwei Kinder, um die sich fast ausschließlich Carina kümmert, ihr Mann Jonas ist vielbeschäftigter Anwalt und nimmt sich vom Leben, was er braucht, im Gegenteil zu Carina, die als Ehefrau und Mutter kein Auto besitzt, alles mit dem Fahrrad erledigen muss und für die es nur Küche und Kinder gibt und ihren kleinen Freundeskreis. Als ihr eines Tages der Koffer ihres Mannes, der angeblich auf einem Geschäftstermin auswärts war, zugespielt wird, erkennt sie schnell, dass irgendwas nicht stimmen kann, denn Spitzenunterwäsche Gr. 34 und eine Rechnung von einem Romantikhotel über zwei Gäste sind sicherlich kein Geschäftstermin, die Erkenntnis, dass ihr Mann sie betrügt, trifft sie wie ein Schlag. Carina sinnt auf Rache, setzt Jonas vor der Tür, der dreht ihr den Geldhahn zu, sie ist verzweifelt, aber da tun sich plötzlich neue ungeahnte Möglichkeiten auf und Rache ist süß….
Es war mein erster Roman von Ellen Berg und er hat mir gut gefallen, wenn auch nicht umgehauen.
Der Roman besticht durch einen locker, leichten Schreibstil, mit spritzig-frechen Sprüchen, der Leser kann sich manchmal eines kleinen Schmunzelns oder Lachers nicht erwehren. Die Geschichte ist unterhaltsam, wenn auch einfach und simpel gestrickt, vorhersehbar und trotzdem recht unterhaltsam.
Mit dem Roman kann man dem Alltag für ein paar Stunden entfliehen, sich einfangen lassen vom dem Rachefeldzug einer betrogenen Ehefrau, einige Sprüche bleiben haften, andere nicht. Leichte luftige Sommerlektüre.

Veröffentlicht am 10.08.2017

historischer Roman mit einigen Längen

Die letzte Gemahlin des Königs
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Klappentext: Heimlich unterhält die Witwe Kateryn Parr eine Affäre mit ihrer großen Liebe, dem Baron Thomas Seymour. Doch als König Henry VIII. um ihre Hand anhält, hat sie keine Wahl: Sie muss das Angebot ...

Klappentext: Heimlich unterhält die Witwe Kateryn Parr eine Affäre mit ihrer großen Liebe, dem Baron Thomas Seymour. Doch als König Henry VIII. um ihre Hand anhält, hat sie keine Wahl: Sie muss das Angebot annehmen und darf Thomas nie wiedersehen.
Kateryn weiß genau, in welche Gefahr sie sich begibt – schließlich wird sie die sechste Gemahlin des launischen Königs. Von zwei ihrer Vorgängerinnen trennte er sich, zwei ließ er hinrichten. Mit der Zeit wähnt sie sich aber in Sicherheit: Im Herzen des Hofes gründet sie einen Studierzirkel und bestimmt als Regentin die Geschicke des Landes in Henrys Abwesenheit. Doch als Befürworterin religiöser Reformen zieht sie schließlich doch Henrys Zorn auf sich …

Dieser historische Roman war der erste Roman, den ich von der Autorin Philippa Gregory gelesen habe, es handelt von der siebten und letzten Ehefrau von König Henry VIII, Kateryn Parr, einer eher unscheinbaren Persönlichkeit, die nicht die Bekanntheit und Berühmtheit einer Anne Boleyn hatte, oder einer Jane Seymour. Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar, allerdings fehlt es dem Roman an Spannung. Kateryn befasst sich sehr viel mit Religion und ich empfand gerade diese Passagen als sehr langatmig, es ist sicherlich eine sehr gute Recherche, allerdings hätte es mir persönlich gereicht, die Passagen knapper zusammenzufassen, es ging dadurch recht viel Spannung verloren.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Schilderungen über das überaus komplizierte Leben am Hof des Königs, seine Stimmungsschwankungen, sein Machtspiel, alles und jeden gegeneinander auszuspielen um damit seine Macht zu demonstrieren. Selbst vor Kateryn schreckt er nicht zurück und demütigt sie auf herabwürdigende Art und Weise. Emotional beschrieben und einfühlsam ebenfalls die Annäherung an die Kinder des Königs, das Knüpfen zarter Bande zu einer Familie.
Ein interessanter, gut geschriebener historischer Roman, wenn man die langatmigen und auch langweilig werdenden Passagen außer Acht lässt.

Veröffentlicht am 09.08.2017

Sommerschmöker mit kleinen Schwächen

Mein wunderbares Gartencafé
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Ein schönes Cover, ein sommerlich gedeckter Tisch, darum Stühle, die alle verschiedenen sind und trotzdem ein harmonisches Bild ergeben, lädt ein, die Geschichte zu lesen.
Fay, die Protagonistin des Romans, ...

Ein schönes Cover, ein sommerlich gedeckter Tisch, darum Stühle, die alle verschiedenen sind und trotzdem ein harmonisches Bild ergeben, lädt ein, die Geschichte zu lesen.
Fay, die Protagonistin des Romans, Anfang 40, die sich aufopferungsvoll um ihre Mutter kümmert. Eigentlich ist Fays Mutter nicht bettlägerig, hat aber irgendwann beschlossen, sie sei krank und könne nicht mehr aufstehen. Sie kommandiert von ihrem Schlafzimmer aus ihre Tochter herum, die dabei ist, ihr Garten Café mit kleinem Verlaufsladen auf dem Hausboot in Schwung zu bringen umso Geld zu verdienen, um das alte Hausboot ihres Vaters wieder instand zu setzen und ihre Mutter versorgen zu können. Ihre einzige Angestellte, die wortkarge und manchmal schroffe Lettin Lija, hilft ihr unermüdlich und langsam geht es bergauf mit dem kleinen, aus der Not heraus gegründeten Unternehmen. Als eines Tages ein anderes Hausboot an ihrem Hausboot anlegt und Danny an Land kommt und nach Arbeit fragt, ändert sich etwas in Fays leben….
Carole Matthews schreibt leicht und flüssig mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen rund um die Kanallandschaft. ´Die Charaktere wirken authentisch, Fay ist besorgt um alle und alles in ihrem Umfeld und stellt sich selbst hinten an. Anthony, ihr Lebensgefährte, ist prüde und spießig, immer korrekt gekleidet, Leiter des Handglockenchors und ein totaler Langweiler. Fays Mutter ist die typische Alte, welche drangsaliert, nur fordert, der Fay nichts recht machen kann. Danny ist der Sunnyboy, vom Investmentbanker zum Aussteiger auf einem Hausboot, der noch so viel erben möchte. Zum Schluss wäre da noch Eddie, die jüngere Schwester von Fay, erst Ekelpaket, die zum Schluss des Romans eine für meine Begriffe nicht ganz realistische Wandlung durchmacht.
Leider kamen zum Ende hin die Wendungen ein wenig zu schnell, waren für mich nicht ganz rund, trotzdem war es ein schöner, leichter und gefühlvoller Sommerroman.


Veröffentlicht am 27.07.2017

Vergangenheitsbewältigung

Ein Sommer in Wales
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Klappentext: Die sechzehnjährige Ally Carter verbringt die Sommerferien mit ihren Eltern und ihrem zehnjährigen Bruder Simon im walisischen Küstenort Cardigan Bay. Als sie sich eines Tages heimlich mit ...

Klappentext: Die sechzehnjährige Ally Carter verbringt die Sommerferien mit ihren Eltern und ihrem zehnjährigen Bruder Simon im walisischen Küstenort Cardigan Bay. Als sie sich eines Tages heimlich mit dem Studenten David verabredet, anstatt sich um ihren Bruder zu kümmern, macht sich Simon auf, um das geheimnisvolle Morlan House zu erkunden. Doch Simon kehrt nie zurück; am Abend wird seine Leiche in der Bucht gefunden. Zehn Jahre später: Als Ally den Auftrag erhält, einen Reisebericht über Cardigan Bay und Morlan House zu schreiben, muss sie sich ihren Schuldgefühlen und Ängsten stellen. Doch bei ihren Recherchen macht sie eine schreckliche Entdeckung...

Der Roman beginnt mit der Beschreibung von Simon Carter, der sich allein zu Morlan House in Wales aufmacht, um das alte Gemäuer zu erkunden und sich dort mit jemandem zu treffen….
Ally, die Protagonistin des Romans und Schwester von Simon arbeitet 2012 als Redakteurin eines Reisemagazins in London. 10 Jahre, seitdem ihr Bruder in der Nähe von Morlan House ertrunken ist, ihre Eltern sich haben scheiden lassen und sie sich die Schuld für den Tod ihres Bruders gibt, den sie damals hätte begleiten sollen, aber es nicht getan hat, weil sie verliebt war und keine Lust hatte, auf ihren Bruder auszupassen….und erhält den Auftrag ihres Chefs eine Reise Reportage über eben diesen Teil von Wales zu schreiben….
Constanze Wilken schreibt flüssig, spannend und fesselnd. Der Roman zieht den Leser in seinen Bann, er ist eine traurige Familiengeschichte, ein ebenso spannender Krimi, eine wundervolle und detaillierte Reisebeschreibung und eine Liebesgeschichte. Die Autorin schreibt in zwei Handlungssträngen, die vor den Augen des Lesers die damalige und jetzige Situation beschreiben, die Stück für Stück miteinander verwoben werden und erst am Ende zusammenfinden.
Ein Stück weit vorhersehbar und nach den Hinweisen nicht mehr überraschend, aber gut geschrieben, wenn mich auch das zu glatte Ende des Romans ein wenig enttäuscht hat, das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.