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Veröffentlicht am 28.06.2017

Ein guter Anfang aber definitiv noch Luft nach oben!

Die Rebellion der Maddie Freeman
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Buchinfo
Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft: Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich ...

Buchinfo
Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft: Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich das anfühlt. Bis sie sich Hals über Kopf in den etwas älteren Justin verliebt. Für ihn findet das wahre Leben offline statt. Er nimmt Maddie mit in Coffeeshops und Clubs und sie fühlt sich immer mehr von diesem echten Leben angezogen.
Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Künstlichkeit der Welt und die Anonymität der sozialen Netzwerke. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zur Schlüsselfigur. Doch für welche Seite wird sie sich entscheiden? (Verlag)

Erster Satz
An meinem siebzehnten Geburtstag schenkte mir meine Mutter ein altes, in Leder gebundenes Tagebuch.

Meine Meinung
Du glaubst, dass die Technik dich nicht beherrscht? Dass du nicht Abhängig vom Internet oder irgendwelchen Maschinen bist? Technologie ist nicht ständig in deinem Leben vertreten?
Dann denk das nächste Mal genau darüber nach, wenn du dir schnell mal was in der Mikrowelle warm machst. Oder du dein Smartphone zückst, wenn du auf die Bahn wartest um die App zu starten, anstatt auf den Abfahrtsplan aus Papier zu schauen. Oder du nicht deine Eltern fragst, wenn du was nicht weißt, sondern Google aufrufst.
Wir alle sind mittlerweile abhängiger von Elektronik, als uns lieb ist und wir zugeben würden. Sei es einfach aus Bequemlichkeit oder weil es nicht anders geht - ohne Strom sähen wir wirklich alt aus. Doch was wäre, wenn die Regierung genau das will? Wenn Politiker so vermeiden, dass Menschen sich in Gruppen zusammenfinden und Dinge hinterfragen?

Setzen wir sie einfach vor einen Bildschirm und kauen ihnen alles vor anstatt sie selbst denken zu lassen...

Maddie Freeman lebt in so einer Welt. Alles läuft nur noch online und digital, für jedes Problem gibt es einen elektronischen Helfer. Doch Maddie ist nicht wirklich Teil von dieser Gesellschaft. Bereits vor zwei Jahren hatte sie sich einer Rebellengruppe angeschlossen und ihren Vater damit in ernste Schwierigkeiten gebracht. Außgerechnet ihn - Entwickler der Digital School, welche von der Regierung als Pflichtprogramm eingesetzt wurde. Und eigentlich steht sie unter Beobachtung, sollte sich also keinen Schnitzer mehr erlauben und die perfekte Tochter sein. Eigentlich. Denn plötzlich ist da Justin. Ein Freigeist und Selbstdenker, der mehr off- als online ist und Maddie zu einem Leben außerhalb ihres Zimmers verführt...

Ich selbst komme noch aus der letzten Generation, die ohne großen Technik-Schnick-Schnack ausgekommen ist. Wir haben beim Telefonieren auf die Uhr gucken müssen, da noch nie jemand etwas von Flatrates gehört hatte. Es hat einen Unterschied gemacht, ob es sich um ein Orts- oder Ferngespräch handelte. Wir mussten noch zu unseren Freunden hin, klingeln und der Satz "Darf der/die XY zum Spielen raus?" gehörte zum Stammwortschatz. Zwischendurch zu Hause melden, weil es eben kein Handy gab mit dem man mal schnell bescheid geben konnte, dass alles in Ordnung ist. Beim Spielen in den Bach gefallen? Kein Problem! Das Einzige was nass werden konnte waren die Kleider und vielleicht mal ein Bonbon in der Hosentasche. Keine zu kurzen Nächte, weil man noch am Smartphone daddelt, obwohl das Licht längst aus ist. Da hat ein "Ich schwöre" noch ausgereicht und niemand wollte das Beweisbild einer Unterhaltung sehen um etwas zu glauben. Niemand wurde mit irgendwelchen Banalitäten berühmt, da es YouTube noch nicht gab. Man musste sich wegen einem Lied eine ganze CD kaufen und konnte es eben nicht irgendwo einzeln downloaden oder streamen.
Ob diese Zeit besser war? Nein. Sie war eben einfach anders. Aber manchmal würde ich mir trotzdem wünschen, dass sich Teenies heimlich Zettelchen zuschieben anstatt sich über Whatsapp zu schreiben. Der kleine Herzinfarkt, wenn der Lehrer diesen Zettel zu fassen bekommt und fragt, ob es für den Rest der Klasse nicht auch interessant zu wissen wäre, ist einfach unbezahlbar

Die Idee dieser Buchreihe hat mich interessiert, seit ich davon gehört hatte. Da es nun Thematisch zur Panem-Challenge gepasst hat, wurde es endlich Zeit, dass ich zumindest den ersten Teil lese.

Der Einstieg wurde Jugendbuch-Typisch einfach gestaltet und war überhaupt kein Problem. Sehr gut gefallen hat mir auch der flüssige Schreibstil, durch den man sehr gut vorankommt und die beschreibende Art der Autorin. Auch wir haben heutzutage einiges von der benannten Technologie, aber das ein oder andere eben (noch) nicht und da ist es wichtig, es sich gut vorstellen zu können. Das konnte ich das gesamte Buch über.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass es in einigen Dingen eines von diesen ganz typischen Jugendbüchern ist. Da ist Maddie, die sich ihrem Alter absolut angemessen verhält, aber dadurch eben doch nervt. Es gibt einige Stellen, bei denen ich vor lauter Fremdscham am liebsten im Boden versunken wäre. Und dann hätten wir noch Justin. Ein klein wenig älter als sie und der absolute Mädchenschwarm. Da er so unglaublich gutaussehend, einfühlsam, intelligent und philosophisch ist, fliegen ihm alle weiblichen Herzen zu. Aber was macht Justin? Anstatt diese Situation zumindest das ein oder andere Mal zu nutzen (wie es in diesem Alter absolut normal wäre) will er natürlich von keinem Mädel etwas wissen. Lieber vergräbt er sich in sich selbst und wird nicht müde zu beteueren, dass er nicht gut für irgendwen ist, dass er nicht in dem Maß lieben kann wie er müsste und lieber als einsamer Wolf durch die Welt zieht anstatt jemanden zu verletzen - was natürlich passieren würde. Doch Moment...da ist ja Maddie...bei ihr ist er immer so anders. Auch seine Freunde haben es schon gemerkt. Maddie muss einfach etwas ganz Besonderes sein. Meine Meinung dazu: Das ist so ausgelutscht wie es nur geht. Egal ob Good Boy oder Bad Boy...keiner kann lieben, aber dann kommt SIE. Logo. Absolut realistisch und jedem von uns schon bestimmt drölf Mal passiert.
Was mich in dem Zusammenhang allerdings überrascht hat, war die Tatsache, dass sie nicht innerhalb von zwei Minuten die Big Love gefühlt haben und sich sicher waren, dass es 4 ever and ever ist...den Göttern sei Dank ^^

Trotzdem fand ich die Idee an sich sehr gut umgesetzt, auch wenn noch Luft nach oben ist. Da hoffe ich auf die zwei Bände die noch folgen.

Textstelle
"Dieser Planet wird uns alle überleben. Wir Menschen haben nur das Glück, eine kurze Weile als Besucher auf ihm zu verbringen. Aber wir sind so mit uns selbst beschäftigt, dass wir das nicht kapieren. Stattdessen bilden wir uns ein, dass wir ihn beherrschen können...oder ihn zerstören."
(Seite 290)

"[...] Wir haben nur ein kurzes Gestspiel auf diesem Planeten, mehr nicht."
(Seite 290)

Fazit
Die Idee von der absolut durchdigitalisierten Welt hat mir sehr gut gefallen. Ebenso der Schreibstil und auch das Talent Dinge zu beschreiben und damit Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen.
Leider wurde (wie bei vielen Jugendbüchern üblich) alles noch mit einem "Er liebt mich, er liebt mich nicht...jetzt mach doch, dass er mich liebt"-Kitsch überzogen, der aber nicht ausufernd ist. Auch wenn die eigentliche Geschichte dann manchmal angehalten wird, geht sie danach flüssig weiter.

Es ist definitiv noch Luft nach oben. In dem Fall hoffe ich auf die zwei noch folgenden Teile.

Veröffentlicht am 13.07.2023

Den Hype verstehe ich nicht ganz. Solider Thriller, aber leider auch nicht mehr

Thirteen
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Buchinfo
Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen ...

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Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.


Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...(Quelle: Amazon)

Anfang
Es war zehn nach fünf an einem eisigen Dezembernachmittag. Joshua Kane lag auf seiner Pappe draußen vor dem Strafgerichtsgebäude in Manhattan und dachte daran, jemanden zu ermorden. Nicht irgendjemanden. Er hatte einen ganz bestimmten Menschen im Sinn.

Meine Meinung
Ein Postbote verletzt aus Versehen einen Obdachlosen und lässt sich von ihm überreden, ihn dort hin zu bringen, wo Obdachlose medizinisch versorgt werden. Eigentlich darf er niemanden mitnehmen, also lässt er ihn hinten in seinen Transporter rein, wo die Postsäcke stehen. Da kann ihn niemand sehen und an der Post hat er ja eh kein Interesse. Klingt nach einem guten Plan! Doch warum wurden dann Fotos von Briefumschlägen gemacht und wieso hat der Postbote am Ende eine Kugel im Kopf?

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Schon vorm Erscheinen gab es einen riesen Hype darum und kurz drauf hat man einfach überall Bilder des Covers gesehen. Doch wer meine Rezensionen schon länger verfolgt, weiß, dass ich mit Hypes nie so wirklich gut fahre. Meist bin ich danach nämlich ziemlich enttäuscht. So auch hier.

Doch was war geschehen? Immerhin entfallen 65% der Rezensionen zu diesem Buch bei einem großen Onlinehändler auf fünf Sterne Bewertungen...Was kann mir denn dann mal wieder nicht gefallen?

Wie eben erwähnt, war ich wahnsinnig gespannt auf dieses Buch. Die Grundidee klang einfach unglaublich gut und bei guten Thrillern bin ich ja sowieso immer Feuer und Flamme! Also setzte ich mich hin, nahm das Buch in die Hände und begann zu lesen.

Den Anfang fand ich mega. Die Nummer mit dem Obdachlosen, dem Postboten und was sich dahinter verbirgt war so gut durchdacht und wahnsinnig gut geschrieben, dass ich direkt gefangen genommen wurde. Doch leider flachte diese Euphorie recht zügig wieder ab und wollte sich auch nicht mehr neu entzünden lassen.

Versteht mich nicht falsch, es ist ein solider Thriller, aber ich war so aufgepeitscht vom Anfang, dass ich einfach was erwartet habe, was mir nicht gegeben wurde.

Wer sich für das US amerikanische Rechtssystem interessiert, kommt hier absolut auf seine Kosten. Nach etwa drölfhundert US Polizeiserien für mich aber eigentlich nichts Neues mehr.

Fazit
Ein solider Thriller, aber leider auch nicht mehr. Nach dem Hype, der bereits vor dem Erscheinen um das Buch gemacht wurde und nachdem ich vom Anfang des Buches so angefixt wurde, war ich von der Gesamtleistung leider enttäuscht.

Schade!

Veröffentlicht am 08.05.2023

Dieses Buch hat mich beim Lesen sehr gespalten

Girl A
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Eltern sollten ihre Kinder lieben und beschützen. Was, wenn sie das Gegenteil tun?

»Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich ...

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Eltern sollten ihre Kinder lieben und beschützen. Was, wenn sie das Gegenteil tun?


»Mein Name ist Alexandra Gracie, ich bin 15 Jahre alt. Bitte rufen Sie die Polizei.« Unzählige Male hat sich Lex Gracie vor ihrer Flucht aus dem Elternhaus diesen Satz vorgesprochen, angekettet an ihr Bett, vor Dreck starrend, bis auf die Knochen abgemagert. Mit ihrer Kindheit im Horrorhaus, wie die Presse das Elternhaus der sieben Geschwister bald nach Lex‘ Flucht taufen sollte, muss sich die mittlerweile erwachsene Anwältin konfrontieren, als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und ihr das Elternhaus vermacht. Alles, was sie jahrelang verdrängt hat, bricht sich nun Bahn: der Hunger, die Angst – und ihre Identität als Girl A, das Mädchen, das entkam. (Quelle: Amazon)

Anfang
Sie kennen mich nicht, aber bestimmt haben Sie mein Gesicht schon mal gesehen. Auf den ersten Bildern hatten sie uns verpixelt, bis hinunter zur Taille; wir hätten zu leicht an den Haaren erkannt werden können. Aber die Story wurde langweilig, ihre Beschützer wurden müde, und nach einer Weile war es einfach, uns in den dunkleren Winkeln des Internets aufzuspüren.

Meine Meinung
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich eine Triggerwarnung aussprechen. In diesem Buch geht es ganz massiv um physische und psychische Gewalt an Kindern und was das in ihnen auslöst. Ich muss das direkt zu Beginn machen, da es wirklich explizite Szenen gibt und die nicht ohne sind. Solltest du mit diesem Thema nicht zurecht kommen, dann lies nicht weiter und verbanne dieses Buch aus deinen Gedanken!

Lex ist Girl A. Das Mädchen, das entkam. Dank ihr konnten sie, ihre Brüder (Boy A - D) und ihre Schwestern (Girl B und C) aus dem jahrelangen Leid und der Qual des Elternhauses befreit werden. Die Geschwister hatten über die Jahre wenig bis gar keinen Kontakt untereinander, alle haben versucht irgendwie mit dem Leben klarzukommen und auch Lex ist das gelungen. So lange bis ihre Mutter im Gefängnis an Krebs stirbt und ihr das Horror-Haus ihrer Kindheit vererbt. Nun muss sie sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Geschwistern auseinandersetzten - ob sie will oder nicht.

Der Klappentext hat mich wirklich sehr gelockt und ich habe mich gefreut, dass mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Die Vorfreude war groß (wegen des Themas jetzt bitte nicht falsch verstehen), weil es für mich nach einem sehr spannenden Roman mit eventuellen Thrillerelementen klang. Leider habe ich schnell feststellen müssen, dass ich mir mehr erhofft hatte, als ich bekam.

Man erlebt die Geschichte um Lex und ihre Vergangenheit aus ihrer Perspektive. So etwas finde ich immer sehr gut, da man die volle Breitseite an Gefühlen und Gedanken zugeworfen bekommt. Dies ist hier leider nicht der Fall. Für mich las es sich so nüchtern und emotionslos wie ein Schulaufsatz mit dem Thema: "Mein Leben bis zum heutigen Tag". Klar, es kann natürlich so geschrieben worden sein, um zu unterstreichen, dass sie diese Zeit von sich und ihrem Leben abkapseln will. Dass sie nicht so emotional werden möchte, um nicht daran zu zerbrechen...aber ich hätte mir da trotzdem etwas mehr gewünscht.

Ich stehe dem Buch ziemlich ambivalent gegenüber. Einerseits konnte es mich nicht so richtig packen und ich bin nicht vor Spannung vergangen, aber auf der anderen Seite hätte ich es auch niemals weglegen und abbrechen können.

Meine Spannungsmomente in diesem Buch betrafen Lex' Schwester Eve und ihren Bruder Daniel. Damit hätte ich dann wirklich nicht gerechnet!

Fazit
Ein thematisch sehr hartes Buch, was mich nicht wirklich losgelassen hat, aber auch nicht richtig überzeugen konnte. Auch nach knapp drei Monaten lässt mich das Buch noch immer etwas zwiegespalten zurück.

Veröffentlicht am 20.03.2023

Vermutlich wird die Autorin die gewünschte Zielgruppe nicht erreichen - schade!

Im Namen der Venus
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Buchinfo
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der Leber weg über das spricht, was sie und ihre Community am allermeisten beschäftigt: das Liebesleben. ...

Buchinfo
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der Leber weg über das spricht, was sie und ihre Community am allermeisten beschäftigt: das Liebesleben. Sind denn alle beziehungsunfähig? Warum ist es so schwer, die wahre Liebe zu finden? Was muss Frau eigentlich tun (oder lassen), damit Mann sie so liebt und begehrt, wie sie es verdient? Welche Fehler muss sie auf jeden Fall vermeiden, um den Fisch am Haken nicht wieder zu verlieren, und was darf sie eigentlich erwarten in der Liebe, der Beziehung, beim Sex? Unverblümt bis schonungslos nimmt Firlej in ihrem ersten Buch das Liebes- und Datingleben aufs Korn und bietet dabei beste Unterhaltung. (Quelle: Amazon)

Anfang
Wir lieben alles an euch.
Wir lieben eure Abenteuerlust. Wir lieben eure ausgeprägten Kieferknochen, die starken, sehnigen Hände, mit denen ihr uns beschützen und leidenschaftlich packen könnt. Wir lieben eure kratzigen Bartstoppeln. Wir lieben, wie ihr Sachen repariert und unsere Autoreifen aufpumpt, obwohl ihr wisst, dass wir es auch selbst könnten.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass mir der Name Jessica Firlej kein Begriff war (und prinzipiell auch jetzt nicht ist). Ich bin nicht auf TikTok unterwegs, lese nicht die Bild und höre keine Podcasts, wo sie auch mal als Gast auftritt. Angelockt haben mich das Cover und die Beschreibung des Buches - so konnte ich ganz unbefangen an die Sache rangehen.

Zu Beginn gibt es quasi eine "Triggerwarnung", in der die Autorin erklärt, dass dieses Buch Verallgemeinerungen enthält, der Unterhaltung dient und sie sich für die Heteronormativität entschuldigt. Ich bin etwas zwiegespalten was das betrifft. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn man so selbstreflektiert ist und weiß, dass im eigenen Werk nicht alles politisch korrekt abläuft und manche Dinge mit einem Augenzwinkern gesehen werden sollten. Auf der anderen Seite ist das natürlich eine perfekte Entschuldigung, falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, denn dann kann man auf den Anfang verweisen und der Person mit einem Achselzucken ein "Selbst Schuld, wenn du dich angegriffen fühlst, ich habe doch ganz vorne gesagt, dass alles nur Spaß ist" entgegenwerfen.

Und wenn Frauen Männer nicht mehr brauchen, dann müssen sie sie wollen, und sie wollen sie nur noch dann, wenn sie ein wirklich guter und liebenswerter Partner sind. Und so steht der Mann von heute vor der Herausforderung, seine Rolle als Ehemann, Vater und Liebhaber zu überdenken. Vieles, was für ihre Väter und Großväter noch galt, gilt heute nicht mehr.
(Seite 14, f.)

Ich habe jetzt gar nicht vor großartig auf den Inhalt einzugehen und genau zu beschreiben, bei welchen Themen ich ihren Ausführungen zustimme und bei welchen nicht. Bei einem Buch mit 199 Seiten hat man sonst auch schnell etwas zu viel erzählt.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich dieses kurzweilige Buch gut unterhalten hat. Natürlich stimme ich nicht immer 100%ig mit der Autorin überein - aber das muss man ja auch gar nicht, um Freude an der Lektüre zu haben.

Etwas problematisch sehe ich allerdings den Fakt, dass die gewünschte Zielgruppe dieses Buch sicherlich nicht lesen wird. Sowohl das Cover, als auch der Titel und die Art des Buches, wird vermutlich eher die Damen als Leser:innen anlocken. So erkennen wir zwar viele beschriebene Situationen wieder, aber an den Männern, die diese Ratschläge unbedingt mal bekommen sollten, wird das Buch ungelesen vorbeigehen. Schade!

Fazit
Ja, das Buch konnte mich durchaus unterhalten, allerdings gab es auch Abschnitte, die mir nicht so gut gefallen haben. Manchmal war es mir dann doch zu klischeehaft und/oder übertrieben.

Leider vermute ich auch, dass Jessica Firlej nicht den Personenkreis als Lesende gewinnen wird, an die sich dieses Buch eigentlich richtet und so wird es viele Menschen geben, die die beschriebenen Situationen zwar kennen (und stellenweise hassen), aber ändern wird sich dadurch eben leider trotzdem nichts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.02.2023

Das Ende hat mir die Geschichte leider madig gemacht

Andere Sterne
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Buchinfo
Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht ...

Buchinfo
Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht sich endlich einen eigenen Tannenbaum. Nur hat ihr Vater, der viel zu oft viel zu viel trinkt, leider gerade mal wieder seinen Job verloren. Ronja besorgt ihm mit Hilfe eines Freundes, dem Hausmeister, eine neue Anstellung auf dem Weihnachtsbaummarkt. Für ein paar Tage scheint sich alles zum Guten zu wenden: Ihr Vater bleibt nüchtern, es gibt anständiges Essen und vielleicht sogar Weihnachtsgeschenke. Doch als er wieder zu trinken beginnt, ist seine Arbeit – und damit das Einkommen der Familie – erneut in Gefahr. Melissa sieht keinen anderen Ausweg, als auf dem Weihnachtsbaummarkt einzuspringen. Ronja unterstützt ihre große Schwester nach Kräften. Die Arbeit ist hart, der Chef streng und das Wetter eisig. Aber da sind auch drei weise Männer, ein Stern und ein magischer Wald … (Quelle: Amazon)


Anfang
Manchmal stelle ich mir Tøyen vor. Dann sehe ich es bildlich vor mir.

Meine Meinung
Ronja und ihre ältere Schwester Melissa leben mit ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Eine Muter gibt es nicht und da der Vater oft und viel trinkt, sind die beiden Mädchen auf sich allein gestellt. Doch so arg viel macht ihnen das gar nicht aus, denn sie haben bereits Übung darin.

Kurz vor Weihnachten ist der Vater mal wieder trocken und hat sogar einen Job. Es gibt genug Essen im Haus und Ronja kann es sich erlauben, von einem Weihnachtsbaum zu träumen. Immerhin hat ihr Vater ihr dieses Jahr einen versprochen!

Doch es kommt wie es kommen muss - die alten Freunde des Vaters schlagen wieder auf, er trinkt und verliert mal wieder seinen Job. Nun liegt es an Melissa die Familie durchzubringen. Sie erbettelt sich den verlorenen Job ihres Vaters (zu viel schlechteren Konditionen) und versucht ihrer Schwester ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten.

Dabei ist es das Schlimmste, wenn sich jemand kümmert. Das wusste ich schon immer.
(Position 814)

Ich muss gestehen, dass diese Geschichte nicht so richtig mein Geschmack war. Das Buch hat sich gut lesen lassen und ich kam auch erstaunlich gut voran, aber der Inhalt hat mir nicht wirklich zugesagt.

Beworben wurde dieses Buch als "kitschfreie Weihnachtsgeschichte" - und das war es tatsächlich auch. Kitsch, weihnachtliche Romantik und Szenen, in denen einem beim Lesen warm ums Herz wird, sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es vernachlässigte Kinder und zerplatzende Träume.

Das Ende fand ich ziemlich verwirrend und auch absolut unpassend. Im Endeffekt hat es mir die bis dahin "ganz gute Geschichte" dann eben doch zerstört.

Fazit
Kein Buch für mich. Fand ich die Geschichte eigentlich ganz okay soweit, hat das Ende all das für mich zerstört.

Ich habe aber auch Rezensionen gelesen, in denen die Lesenden das Buch feiern - ihr solltet euch also lieber selbst ein Bild davon machen!