Im Kopf von Salomé
Salomés ZornWie ist es als einzige schwarze Kind unter vielen weißen Niederländer:innen aufzuwachsen? Wie ist es toleriert zu werden aber nicht gemocht? Die Protagonistin Salomé, die mit ihren Eltern aus dem Kamerun ...
Wie ist es als einzige schwarze Kind unter vielen weißen Niederländer:innen aufzuwachsen? Wie ist es toleriert zu werden aber nicht gemocht? Die Protagonistin Salomé, die mit ihren Eltern aus dem Kamerun als kleines Kind in die Niederlande kam und nun als Jugendliche auf das örtliche Gymnasium geht, ist fortwährend Rassismus, Xenophobie und Diskriminierungen ausgesetzt. Sie ist eine starke junge Frau, die sehr gebildet ist, aber eine tiefe Wut in sich trägt.
Es geht so weit, dass eine Situation eskaliert und Salomé für 6 Monate in der Jungendhaftanstalt landet. Hier ist sie gezwungen sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und ihrer Wut auf den Grund zu gehen. Helfen soll ihr dabei Frits, ein Therapeut. Auch hier wieder die Verwebung vom bekundeten Anti-Rassist, aber im Grunde ist er sich seiner rassistischen Bewertungen nicht bewusst.
Das Debüt der jungen Niederländerin Simone Atangana Bekono ist aus Sicht von Salomé geschrieben und man muss sich ein wenig einfuchsen in den Text. Eintauchen und ihren Gedanken folgen, ihrer Reflektionen den nötigen Raum geben.
‚Salomés Zorn‘ hat einen eindringlichen Rhythmus im Text, klingt ab und an fast lyrisch, aber erzählt auch sehr plastisch und gut vorstellbar. Ein gelungenes Debüt aus meiner Sicht. Ich kann es allen ans Herz legen, die das Thema Fremdenfeindlichkeit umtreibt.