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Veröffentlicht am 19.02.2023

Sei frech, wild und wunderbar!

Wild und wunderbar (1). Zwei Freundinnen gegen den Rest der Welt
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Linn könnte eigentlich happy sein: Sie hat eine tolle Stimme und würde gerne singen, in der Schule bekommt sie gute Noten und sie hat einen total coolen Bruder. Aber sie wird für die falschen Gründe gehasst: ...

Linn könnte eigentlich happy sein: Sie hat eine tolle Stimme und würde gerne singen, in der Schule bekommt sie gute Noten und sie hat einen total coolen Bruder. Aber sie wird für die falschen Gründe gehasst: In der Schule wird sie von drei fiesen Mädchen gemobbt, weil sie das Lehrerinnenkind des säuerlichen Schuldrachen ist, ihre Klamotten sind voll langweilig, ihre seit dem Tod des Vaters laufend mürrische Mutter schimpft ständig und verbietet ihr Gesangsunterricht, und sie hat keine einzige Freundin. Eigentlich versucht Linn ihren Alltag nur noch zu überleben.
Dann jedoch verlässt die hippe Nachbarin für einige Monate das Land für eine Reise, und ein zieht deren Nichte mit dem Spitznamen Shark, die fortan alleine in dem Haus wohnt, was Linn direkt mal sehr cool findet. Überhaupt ist alles an Shark cool, angefangen von ihren bunten Leggins, ihrer karierten Haarsträhne auf dem Wuschelkopf, wie sie mit den Lehrern redet und ihr bewundernswerter Mut. Shark tut nämlich, was Linn sich nicht traut – sie schlägt die drei gemeinen Mädels in die Flucht, als diese einmal wieder Linn ärgern. Shark und Linn werden Freundinnen, und mit der Zeit färbt etwas von Sharks Mut auf Linn ab. Die beiden Freundinnen entwickeln Pläne wie die Verkuppelung mit Linns Mama oder Revanchen für ihre Peiniger. Bei einer Schulveranstaltung hofft sie zeigen zu können, was in ihr steckt. Mit der Zeit sieht sie, dass es für alle Gründe Ursachen gibt und erkennt zudem, dass auch starke und bisweilen strenge Menschen ihre wunden Momente haben und sich anlehnen müssen.

Ilona Einwohlt hat es sich zur Aufgabe gemacht Bücher für Mädchen zu schreiben, die Mut machen sollen. Mit "Wild und wunderbar" ist ihr dies gelungen, obwohl man sich natürlich fragen muss, ob die Rache an ihren Mobbern der richtige Weg ist. Mit diesem Buch zeichnet sie jedoch eine Geschichte, die dazu anregt für sich einzustehen.
Ich freue mich auf den nächsten Band, der im Januar 2019 rauskommen soll!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

A rose that grows in the concrete

The Hate U Give
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It's the story of Starr and Khalil, former besties who didn't see each other for months now at this point and meet again at a party. After they hear gunshots they leave the party together and Starr gets ...

It's the story of Starr and Khalil, former besties who didn't see each other for months now at this point and meet again at a party. After they hear gunshots they leave the party together and Starr gets a lift in Khalil's car. During the ride they'll be pulled over by a policeman. Khalil's active part ends with the cop shooting him.
Throughout the story Starr has to deal with her grief and her anger, with the political turmoil of a black boy being killed by a white cop, with her own identity.
Up to this night Starr lives two lifes: One is with her family in a ghettoized hood in which her dad – former gangbanger an ex-con – owns a small grocery. The other part of her life takes place at a well-posed high school in a more distant district where she is along with her brother the only afro-american students among many white rich kids. Starr separates both lives from one another, she'll never introduce her white boyfriend to her dad and in school she behaves like all the others and speaks without any slang.
The dreadful night in which she watched Khalil die forces her to face up to her origins, who she is and what a person she wants to be.
Besides Khalils murder and the thus resulting racism there are many different narrative sideshows such as her boyfriend, her partly complicated family history, her friends at school on one hand and her friends in the hood on the other hand so that the book devotes to the fact of Khalil's murder but doesn't only focus Starr's story to the incident of that one night. The reader witnesses not only a developement on Starr but also on many of the other protagonists who accompany her during the course of the book.

I not only had a wonderful reading experience but also some moments in which I would've cried along the protagonists as well. I read the text in English and can recommend to everybody for the atmosphere to dulge into the wording and the slang in it's authentical original language!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Sinn und Wirklichkeit oder Unsinn und Unwirklichkeit

Vom Unsinn des Sinns oder Vom Sinn des Unsinns
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In diesem Büchlein, als mehr ist es mit seinen 96 Seiten (inklusive Vorwort) nicht zu bezeichnen, findet man die Publikation von zwei thematisch miteinander verwandten Vorträgen zum Thema Wirklichkeit ...

In diesem Büchlein, als mehr ist es mit seinen 96 Seiten (inklusive Vorwort) nicht zu bezeichnen, findet man die Publikation von zwei thematisch miteinander verwandten Vorträgen zum Thema Wirklichkeit von 1989 und 1991, die Paul Watzlawick in Wien gehalten hat.
So kompakt dieses Buch auch ist, so viel Materie ist in ihm enthalten. Anhand diverser Beispiele und Erklärungen zeigt Watzlawick auf, dass die Wirklichkeit etwas von Menschen (und bisweilen Tieren) konstruiertes ist, das auf dem jeweiligen Beobachtungspunkt, der auf persönlichen, sozialen und kulturellen Erfahrungen des individuellen Menschen beruht.
Die Essenz des Buches ist schwer in wenigen Worten wiederzugeben, mich hat die Abhandlung allerdings nachhaltig bereichert und animiert mich dazu weitere Werke von Watzlawick lesen zu wollen.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine reale Dystopie in ihren Kinderschuhen

Schönes neues Geld
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„Schönes neues Geld“ kommt daher wie eine moderne Dystopie. Aber es ist keine Dystopie, denn das Beschriebe ist auf dem Weg bald Realität zu werden.

Norbert Häring berichtet in seinem Buch mit zahlreichen ...

„Schönes neues Geld“ kommt daher wie eine moderne Dystopie. Aber es ist keine Dystopie, denn das Beschriebe ist auf dem Weg bald Realität zu werden.

Norbert Häring berichtet in seinem Buch mit zahlreichen Quellangaben über die Absicht bekannter Finanzunternehmen wie PayPal, Mastercard, Amazon, Microsoft usw. das Bargeld abzuschaffen, um wie man so schön sagt den Menschen gläsern zu machen. Unter dem Deckmantel Korruption und Schwarzgeld bekämpfen zu wollen, wird die Freiheit des anonymen Bezahlens mit der finanziellen Inklusion vorangetriben. Angestrebt wird aber etwas viel Perfideres: Die Identifikation einer Person über verschiedene Datenbanken hinweg wie Krankenkassen, Meldeämter, private Einrichtungen und Versicherungen. Unsere Daten sind pures Geld wert, und deshalb wollen Finanzunternehmen auch möglichst viel über den individuellen Menschen wissen, um ihn und seine Finanzkraft in einem Rating bewerten und entsprechend sanktionieren zu können.

Untermalt wird die Absicht der finanziellen Inklusion, also die Abschaffung des baren Geldes, mit drei besonders prägnanten Beispielen: Indien, Afrika und China.
In Indien wurden über Nacht seitens der Regierung die gängisten Rupien-Scheine für ungültig erklärt. Zeitgleich wurden hohe Rupien-Scheine eingeführt, die de facto jedoch wertlos sind, es es kein Wechselgeld gibt, um mit diesen einen Gütertausch betreiben zu können, was die Menschen dazu zwingt digitalen Zahlungsverkehr zu nutzen.
Über Afrika berichtet Häring, dass Finanzunternehmen der Bevölkerung Bankkonten bereitstellt, deren Bankkarten gleichzeitig als biometrisches Ausweisdokument wie der deutsche Personalausweis fungieren. Dort ist es also so, dass Finanzdienstleister die Funktion von Meldeämtern/Behörden übernehmen. Sowas wäre in einer etablierten Demokratie undenkbar!
Mit China hat der Autor das bisher heftigste Beispiel bereitgestellt. Dort ist die systematische Abschaffung von Bargeld im Zuge eines höheren Ziels bereits nahezu abgeschlossen. Ziel ist die Vernetzung öffentlicher, beruflicher und privater Stellen im Sozialpunktesystem Chinas. Punkte bekommt man, indem man sich systemkonform und parteizugewandt verhält, Schulden fristgerecht zurückzahlt und bescheiden lebt. Punkte abgezogen bekommt man, wenn man oft krank ist, über seine Verhältnisse wirtschaftet, dem Alkohol zu stark zugeneigt ist, und bei Rot die Straße überquert – vollumfassende Videoüberwachung macht es möglich. Dort hat der Staat Einsicht in nahezu das gesamte Privatleben. Wo der Staat bestimmt, was gekauft werden kann, hat er auch die Macht es individuell zu verbieten, und wer sich nach chinesischen Vorzeigeansichten „daneben“ benimmt, wird beispielsweise damit sanktioniert, keinen guten Arbeitsplatz oder eine gute Wohnung zu erhalten oder dass er keine Flug- oder Bahntickets mehr kaufen kann.
Und der große Initiator dahinter ist kein geringerer als die USA mit den Errungenschaften des Silicon Valley. Warum und mit welchen weiteren Mitteln sowie Strukturen die Vereinigten Staaten den gläsernen Menschen durch die Abschaffung des Bargeldes formen wollen, lest besser selbst. Auch, wenn ich nun bereits viel zu diesem Buch geschrieben habe, werdet ihr die Köpfe schütteln, wenn ihr es selbst lest.

Es ist sehr erschreckend zu lesen, was uns bevorsteht. In Industrienationen wie Deutschland muss eine Demokratie überwunden werden. Aber fest steht: Aufzuhalten ist dieser Vorgang, der bereits in anderen Gegenden der Welt längst vollzogen ist, nicht. Ich finde es jedoch wichtig sich darüber zu informieren und die Vorgänge (zumindest im Ansatz, auch wenn man kein Wirtschaftsexperte ist) zu verstehen.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Phantastisch! Bitte mehr davon!

Winterhaus
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Also in dieses Buch habe ich mich ja verliebt! Ich arbeite mich mal von außen nach innen, denn auch das Äußere des Buches ist durchaus erwähnenswert. Ich bin absolut kein Fan von Schutzumschlägen – es ...

Also in dieses Buch habe ich mich ja verliebt! Ich arbeite mich mal von außen nach innen, denn auch das Äußere des Buches ist durchaus erwähnenswert. Ich bin absolut kein Fan von Schutzumschlägen – es sei denn, sie sind so phantasievoll wie das von „Winterhaus“; eingestanzt sind nämlich kleine Fensterchen, so dass man, wenn man den Schutzumschlag entfernt, einen vollkommenen Blick auf das Innere des Hotels auf dem eigentlichen Cover des Buches erhält. Da hat der Verlag Freies Geistesleben sich wirklich was tolles einfallen lassen!
Das Vorsatzpapier zeigt ein wunderschönes farbliches Bild von Winterhaus und seiner Umgebung, was zur späteren Orientierung innerhalb der Geschichte visuell definitiv weiterhilft!
Im Buch selbst ist ein Lesebändchen vorhanden, das in der himmelblauen Farbe passend zum Buchrücken gehalten ist.
Optisch schon von außen ein Augenschmaus!

Ben Gutersons „Winterhaus“ beginnt so ein bisschen wie Harry Potter; Elizabeth lebt bei ihrer Tante und ihrem Onkel, die schon mit ihrer Abwesenheit in einer Hundsgemeinheit sondergleichen glänzen. Onkel und Tante sind über die Winterferien schon mal in den Urlaub unterwegs, Elizabeth erwartet eine verschlossene Haustür, ein paar Kleidungsstücke in einer Plastiktüte am Türgriff des Hauses, ein Busticket, drei Dollar und ein Brief von Tante Purdy, in dem steht, dass Elizabeth in drei Stunden am Bahnhof sein soll, um den Bus zum Winterhaus zu nehmen, wo sie ihrerseits die Ferien verbringen soll.
Für Elizabeth ist es natürlich ein großes Glück die Weihnachtsferien nicht mit ihren Verwandten verbringen zu müssen, aber sie weiß auch gar nicht, was das Winterhaus eigentlich ist.
Im Bus widmet sich das bücher- und rätselliebende Mädchen dann direkt ihrer Lektüre, sie stellt aber schnell fest, dass sie von einem komischen, dunkel gekleideten Ehepaar hinten im Bus gemustert wird. Am Winterhaus wird Elizabeth vom Besitzer des Hotels, Norbridge Falls, fröhlich begrüßt. Direkt kommt es aber zu einem Zwischenfall mit dem ominösen Ehepaar aus dem Bus, die ihre freien Tage ebenfalls im Winterhaus verbringen. Da es schon spät ist, bekommt sie von Norbridge nur eine kleine Führung durch das Hotel, uns sofort verliebt sich Elizabeth in die große Bibliothek.
Am nächsten Morgen beim Frühstück lernt Elizabeth Freddy kennen, einen Jungen in ihrem Alter, den sie direkt ins Herz schließt, weil er wie sie eine besondere Vorliebe für Rätsel und Wortleitern hat. Gemeinsam mit ihm löst Elizabeth die Rätsel von Winterhaus.
Was es mit dem merkwürdigen Ehepaar, der Legende des Hotels um ein sagenumwobenes Buch, dem manchmal seltsamen Vehalten von Norbridge und Elizabeths Gefühl einer Vorahnung auf sich hat, das müsst ihr selbst lesen. Ich verrate nur, dass es wirklich eine zauberhafte Geschichte ist, in der auch ein wenig Magie vorkommt, deren Spannung sich langsam aber stetig aufbaut. Ich wollte ab der Mitte des Buches einfach nur noch immer weiterlesen und wissen, was als nächstes kommt, da es immer spannender wird!

Zunächst sind dem Leser die Überschriften ein Rätsel, denn unter der Überschrift stehejn immer auch Wörter in einer Zeile untereinenader, die offenbar nichts miteinander zu tun haben. Nach der ersten Begegnung mit Freddy löst sich dieses Rätsel ganz von allein auf.

Begleitet wird die Geschichte durch schwarz-weiße Illustrationen mit einem ganz eigenwilligen Stil, der mich sofort begeistert hat.

Wer Bücher um Rätsel, Chiffren und Codes mag, der sollte sich „Winterhaus“ von Ben Guterson nicht entgehen lassen, und als weiterführenden Tipp zu dem Thema werfe ich gerne auch noch Jennifer Chambliss Bertman „Mr Griswolds Bücherjagd“ ein.

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