Ein Weg durch die eigene Biografie mit Ziel zu sich selbst im Hier und Jetzt
Vergiftete KindheitSusan Forward ist eine renommierte Psychotherapeutin in den USA. Ihr Buch,„Vergiftete Kindheit“, ist ein wunderbares und hilfreicher Ratgeber für Betroffene und Angehörige gleichermaßen, das ganz ohne ...
Susan Forward ist eine renommierte Psychotherapeutin in den USA. Ihr Buch,„Vergiftete Kindheit“, ist ein wunderbares und hilfreicher Ratgeber für Betroffene und Angehörige gleichermaßen, das ganz ohne irgendwelchen esoterischen Schnörkel und ohne heuchlerisches Versöhnungsgerede auskommt.
Eine der wichtigen Botschaften für mich ist: Man muss einem giftigen Elternteil nicht vergeben und kann trotzdem die schlimmen und bisweilen traumatischen Erfahrungen bearbeiten.
Die Lektüre ist darauf bedacht von der ersten Seite an den Leser (und womöglich Betroffenen) auf seine Eigenverantwortlichkeit für das eigene Leben hinzuweisen und ihn daran zu erinnern. Susan Forward betont eingehend, dass das, was einem als Kind widerfahren ist, nicht in der eigenen Hand lag, das restliche und damit eigentliche Leben allerdings schon.
Es werden nicht nur Fallbeispiele aufgezeigt, Susan Forward erklärt sehr plausibel Zusammenhänge, Motive und Reaktionen. Ihr Ratgeber arbeitet auf Konfrontationen der giftigen Eltern ab, auch im Falle dessen, dass das/die Elternteil(-e) bereits verstorben sind – auch dafür hat sie Hilfe. Die realen Fälle, die Susan Forward für ihr Buch gewählt hat, werden Schritt für Schritt auf die Konfrontation vorbereitet und somit auch der Leser.
Wichtig ist im Grunde nicht die Reaktion derjenigen, die jahrelang falsch agiert haben, sondern sich darüber klarzuwerden was falsch lief und was einen bewegt auszusprechen. Man begegnet in den aufgezeigten Beispielen Fällen von wünschenswerter gelungener Konfrontation, wonach sich das Verhältnis zwischen Eltern und erwachsenen Kindern tatsächlich verbessert hat; aber auch gescheiterter Konfrontationen, nach denen die Verhältnisse gelitten haben – jedoch haben die Kinder das Siegesgefühl für sich eingetreten zu sein.
Wer eine Konfrontation plant, wird also für Reaktionen und Ausgänge verschiedener Art vorbereitet.
Wer in diesem Buch Hilfe sucht, wird sich von einigen erlernten und verinnerlichten Glaubensmustern verabschieden müssen, manchmal wird das Lesen schmerzlich sein und einige tief begrabene Erinnerungen wecken, aber man wird sehr viele Erkenntnisse für sich daraus ziehen können.
Zuerst habe ich es etwa 2007 gelesen und seitdem noch ein paar Mal. Für mich hat es nichts seiner therapeutischen Wirkung eingebüßt.