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Veröffentlicht am 19.02.2023

Leider wieder nix

Dein Verlangen gehört mir 01
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Mir fehlte es bei dieser Story ein wenig an Substanz. Schlecht beginnt es ja nicht: Die Schülerin Rei und ihr draufgängerischer Mitschüler Mahiro sind durch die Heirat ihrer Eltern mittlerweile Geschwister ...

Mir fehlte es bei dieser Story ein wenig an Substanz. Schlecht beginnt es ja nicht: Die Schülerin Rei und ihr draufgängerischer Mitschüler Mahiro sind durch die Heirat ihrer Eltern mittlerweile Geschwister und wohnen im selben Haus zusammen. Mitsamt der Schulleitung und den Eltern wurde beschlossen diesen Umstand zu verheimlichen, und so wissen die anderen Schüler in der Klasse nichts davon.
Rei und Mahiro jedoch können einander nicht leiden, es scheint als würde Rei Mahiro dafür verachten, dass er sich ständig mit unterschiedlichen Mädchen herumtreibt. Es fällt sogar der Satz, dass er nie zweimal Sex mit derselben hat. Eines Nachmittags nach der Schule treibt Rei Mahiro zur Weißglut, dass dieser sich auf sie stürzt und zu vergewaltigen droht. Es kommt raus, dass es eigentlich keine Vergewaltigung gewesen wäre, hätte sie stattgefunden, weil Rei ganz schön heiß auf Mahiro ist, was sie ihm auch sagt. Dieser jedoch fängt sich in letzter Sekunde wieder und stellt daraufhin jegliche Versuche ein mit Rei auszukommen, ganz im Gegenteil meidet er sie ab sofort, geht morgens früher zur Schule als sie und kommt abends als letztes Familienmitglied heim. Rei stellt ihm dennoch weiterhin ständig nach und Mahiro stellt fest, dass er sich nicht von Rei fernhalten kann, also gehen die beiden zusammen auf ein Date und es kommt heraus, dass Rei sich in Mahiro verliebt hat. Während eines klischeehaften Regenschauers suchen die beiden Schutz in einem Love-Hotel (wie könnte es anders sein?), und Mahiro gesteht Rei daraufhin, dass er sie ebenso liebt. Er sagt ihr, dass er künftig keine lose Rumsexelei mehr betreiben will. Somit will er keinen Sex mit Rei haben, solange sie die drei Worte nicht offen sagt (alles andere an sexuellen Spielarten aber macht er, um ihr Liebesgeständnis aus ihr herauszustöhnen...). Der Manga endet mit dem Versprechen, dass er versuchen wird, sie dazu zu bewegen ihm zu gestehen, dass sie ihn liebt und die beiden ein Paar werden.

Die Geschichte könnte an sich ganz nett sein, wenn nicht diese deplatzierten Momente, die wohl gleichermaßen erotisch wie lustig wirken sollen, eingestreut wären. Sex und Erotik erscheinen in diesem Manga wie ein Springteufel, und es wirkt wenig authentisch (zumindest auf mich), dass ein Mädchen sich nicht trauen soll „Ich liebe dich“ zu sagen, aber völlig frei mit Pokerface fordern kann von ihrem Schwarm (anal) benutzt und genommen zu werden.
Ich suche seit einiger Zeit einen Manga wie „Game – Lust ohne Liebe“, der mir wiklich gut gefallen hat, wo Sex ganz natürlicherweise und nicht überzogen reingezwungen vorkommt.Es gestaltet sich wirklich als schwierig einen Manga zu finden, bei dem Erotik niveauvoll in die Geschichte eingearbeitet ist und einem nicht in den unpassendsten Momenten entgegenspringt.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Hat leider nicht meinen Geschmack getroffen

Subaru - My Dirty Mistress 01
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Ich bin zufällig auf diesen Manga gestoßen, die Beschreibung ließ eine interessante alternative „Liebesgeschichte“ vermuten.

Akira kennt Subaru seit Kindheitstagen. Subaru ist sehr intelligent, und so ...

Ich bin zufällig auf diesen Manga gestoßen, die Beschreibung ließ eine interessante alternative „Liebesgeschichte“ vermuten.

Akira kennt Subaru seit Kindheitstagen. Subaru ist sehr intelligent, und so hat sie es mittlerweile auf eine Elite-Schule geschafft. So haben sich die beiden Jugendlichen aus den Augen verloren. Akira jedoch kann seine Kindheitsfreundin und Jugendliebe nie vergessen, was ihn dazu antrieb so diszipliniert zu lernen, dass auch er es auf die Elite-Schule geschafft hat. Jetzt ist er Subaru zwar räumlich näher, eine Kluft der Gefühle aber bleibt.
Dies ändert sich, puff!, als Akira dem Gerücht glaubt, man könne sich für einen Tribut von einer Gottheit einen Wunsch erfüllen lassen und äußert, dass das Zimmer von Subaru mit seinem verbunden sein soll. Vermeintlich ein einseitiger Wunsch, stellt sich jedoch heraus, dass die geschäftstüchtige Gottheit lediglich dann einen Wunsch erfüllt, wenn er von allen betreffenden Parteien geäußert wird, und prompt wird Subaru zur Hauptvertragspartnerin erklärt, die täglich für die Dauer von einer Stunde ihre Selbstbeherrschung verliert.
Was mit einem Weinkrampf beginnt, in dem Subaru ihre verheimlichten Gefühle für Akira äußert, mutiert nach dem ersten Tag zu einer anspruchslosen Schmuddelparodie. Subaru hat ihre Libido fortan für die Dauer dieser besagten Stunde nicht mehr unter Kontrolle und wird nicht müde ständig zu betonen wie vor Erregung ihre Unterwäsche immer aufs Neue durchweicht.

Es wird zwar unter „Comedy 18+“ bei Tokyopop geführt, ich hatte mir jedoch eine etwas ernsthaftere Geschichte versprochen, da sie bisher weder lustig noch ästhetisch-erotisch ist, sondern einfach nur flach.
Ich denke daher nicht, dass ich mir den zweiten Band zulegen werde.

Veröffentlicht am 13.01.2024

Faktenfernes Gegrantel

Willkommen im falschen Film
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Monika Gruber ist im Moment in aller Munde. Deshalb auch dieser pelzig-eklige Geschmack wie kurz nach dem Aufstehen. Um dieses Buch zu besorgen, musste ich kreativ werden. Es enthält tatsächlich so wenig ...

Monika Gruber ist im Moment in aller Munde. Deshalb auch dieser pelzig-eklige Geschmack wie kurz nach dem Aufstehen. Um dieses Buch zu besorgen, musste ich kreativ werden. Es enthält tatsächlich so wenig Literatur, dass nicht mal die Mayersche Gelsenkirchen es im Angebot hatte, gefunden habe ich es in der Bahnhofsbuchhandlung, ein wirklich passender Ort für illegal eingewanderte aus dem Süden mit Fantasieberufen wie "Kabarettistin", die nichts für die Wirtschaft unseres Landes tun, sondern allenfalls für die Schankwirtschaft in Inzesttal an der Brunz. Selbst bei der einleitenden Triggerwarnung versucht Gruber sich an ihrem humoristischen Metier und scheitert grandios. Hahaha es gibt Menschen die die Umwelt mögen. Hohoho es gibt Menschen die nicht alt, weiß und hetero sind. Der Sommer 2023, er war sehr heiß. Das fällt spätestens im Vorwort auf, in welchem sich Hock und Gruber relativ kabelverschmort über alles auslassen, was in unserem Land angeblich falsch läuft. Energiewende, die Flüchtlinge, die Jugend. Gelobt werden vor allem die Menschen aus der eigenen Zunft, die seit geraumer Zeit mit kaum mehr auffallen als faktenfernem Gegrantel, wie etwa der wie sediert sprechende Mopper-Oppa Dieter Nuhr. Da benötigt es zunächst einen Kuschelkurs. Die Armen und Abgehängten müssen eingefangen werden. Das klappt am besten mit Polemik. Im Bundestag sitzen ja gar keine einfachen Leute sondern nur studierte, die das Leben nicht kennen! Ja genau. Lasst doch den Hintertupfinger Toni aus der Metzgerei das Außenministerium machen. Der peilt zwar nix, aber es gibt lecker Spanferkel. Freilich gilt das für PolitikerInnen sämtlicher Parteien, ausgenommen natürlich der CSU. Gruber und Hock werfen PolitikerInnen also mangelnde Arbeitsfähigkeit vor, jemand der wie Gruber aber wenig Zeit in einem seriösen Beruf verbracht hat (Quelle: Wikipedia ?) möchte mir jetzt erzählen sie wüsste, wie Politik im Land angepackt werden muss. Der wohl beste Gag ihrer gesamten Laufbahn ? Dass sie als Fremdsprachenassistentin in gleich mehreren Sprachen ihre Meinung verbreiten darf, kann schon einmal Gänsehaut verursachen. Wie viele Wörter kennen Sie für braun? Politisch bekommen wir anschließend ewig gestriges, konservatives Geblubber über den Wohlstand unserer Eltern und Großeltern (Den die niemals hatten, der Kapitalismus war damals einfach nicht bis zum bitteren Ende ausgeschöpft), der Habeck ist doof, die Baerbock ist doof, der Aidolf ist aber super und supportet ordentlich. Zum ersten, offenen Rassismus kommt es bereits auf den Seiten 47-54. Gefolgt wird dieser von Diffamierungen psychischer Erkrankungen, da wird Eltern, die auf ihr Handy schauen, tatsächlich "halbautistisches Borderline-Verhalten" unterstellt, freilich offenbar ohne überhaupt zu wissen was genau diese Krankheiten bedeuten und welchen Stigmatisierungen sich diese Menschen ausgesetzt sehen, aber was schert's die Gruber. Die sitzt mit ihrer Sektflöte irgendwo in Bayern und guckt wie eine permanent erstaunte Bockwurst. In Bayern gibt es keine Probleme. Da regiert der Grüßaugust mit dem Koalagesicht in bräsiger Wahlmonarchie und solange diesen Leuten verbal die Weißwurst gezuzzelt wird haben Leute wie Gruber und Hock nichts zu befürchten. Und nun liebe Leute wird es wild. Auf Seite 71 nämlich beginnt eben jenes anstößige Kapitel, welches auf Bookstagram momentan seine Kreise zieht und völlig zu Recht einen Sturm der Aufregung entfacht hat. Die angegriffene Person wird nicht nur unter Nennung ihres Klarnamens im Buch diffamiert, oder, um es ganz klar zu sagen: Rassistisch beleidigt, auf eine angemessene Entschuldigung des Verlages wartet sie bisher vergeblich. Der rote Aufkleber "Spiegel Bestseller" des vorherigen Buches ist für den Piper Verlag offenbar Grund genug, Rassismus und Beleidigungen Tür und Tor zu öffnen, denn die (Ruf-)Geschädigte sieht sich von allen Seiten einem braunen Sturm ausgesetzt, die Wahl der Farbe ist hierbei kein Zufall. Denn natürlich KANN man hingehen und sich über die von Rechten unterwanderte Hobbyszene lustig machen, dieses Gelächter kollidiert aber ungut mit den von Agrardiesel benebelten Schwurbelbauern, die sicher keine Linkshänder sind, zwinki zwonki. Denn da sind natürlich die BayerInnen vorne mit dabei. In diesem Kapitel mokiert Gruber, die deutsche Bevölkerung würde nur die Klappe halten und Steuern zahlen. Was das Klappe halten angeht sorgen wir schon dafür dass die gute Monika Gruber (was irgendwie doch stark nach Bund deutscher Mädchen klingt) auf beiden Ohren gut hört, was wir zu sagen haben. Zumindest was ich zu sagen habe:
Ich bin der Meinung, Sie verbreiten und fördern Rassismus.
Ich bin der Meinung, Sie verbreiten Verschwörungstheorien.
Ich bin der Meinung, Sie versuchen sich an der Spaltung der Gesellschaft und schielen nach Rechts.
Ich bin der Meinung, sie sind eine mittelmäßig begabte Kleinkünstlerin.
Ich werde auch nicht dazu aufrufen, irgendwas in irgendeiner Form mit dem Piper Verlag zu machen. Ich glaube das muss ich auch nicht, ihr wisst selbst alle, was möglich ist. Bookstagram braucht einen starken Zusammenhalt gegen Rechte Einflüsse. Wie der Verlag selbst, der seinen Goldesel mit dem roten Sticker nicht verlieren möchte, schweigen insbesondere die großen Accounts, die Tatsache, dass Schweigen und Aussitzen hier offenbar vielfach zur Kultur gehören kotzt mich, gelinde gesagt an. Buhu meine Rezensionsexemplare, buhu meine Reichweite. Ja, heult. Fragt euch doch mal lieber wer eure Beiträge beklatscht und pusht wenn ihr schweigt. Diese Inkonsequenz ist bestenfalls Mist. Ich will nicht behaupten dass sich irgendwer außerhalb unserer Bubble dafür interessiert, was wir hier vom Stapel lassen. Aber innerhalb darf es zum Thema Rechtsruck keine zwei Meinungen geben. Ich fordere volle Solidarität mit der (Ruf-)Geschädigten. Wegen jedem Furz wird auf Bookstagram politisch wochenlang agitiert und alles wird totgeritten, dieser abfrühstückende Storyaktivismus um sich besser zu fühlen reicht aber leider nicht immer. Natürlich behaupte auch ich permanent unpolitisch zu sein und halte mein Maul. Weil aktiv sein ist ja auch unglaublich anstrengend. Mittlerweile sollte aber jeder Mensch auf Bookstagram begriffen haben dass unsere freiheitlich demokratischen Grundwerte in Gefahr sind. Und dass die Ottos die man uns alle paar Jahre zur Wahl vorsetzt zwar nicht unbedingt kompetent oder empathisch sind, aber zumindest größtenteils keine rechten Schwurbler. Auch am Feminismus arbeitet sich Gruber ab, Gendern hält sie für "die geistige Onanie von untervögelten Pseudo-Feministinnen", die Amadeu-Antonio-Stiftung ist antidemokratisch, da sie den Grünen nahesteht und Meldungen von Diskriminierung verlinkt sie nonchalant mit der Stasi. Generell scheut sich keiner der beiden Akteur
Innen davor, samt und sonders rechte Positionen den Linken zuzuschieben um die eigene Ideologie salonfähig zu machen. Ein bisschen wie ein sehr kruder Heimatfilm mit geheimer Hypnose-Nachricht.

Monika Gruber und Andreas Hock haben es geschafft dermaßen stringent Scheiße auf Papier zu bringen dass, wäre es tatsächlich eine Wurst, ein Eintrag ins Guinness Buch sicher wäre ob der Länge. Des san zwa Leit, die genauso deppert san wie's auf dem Cover ausschaun. Meine Meinung. Ich möchte hier noch einmal ausdrücklich dazu aufrufen, dieses Buch nicht zu lesen. Auch nicht aus Spaß, Neugierde oder sonstwelchen Gründen. Es steht natürlich frei, aber man kann diese 22 Euro auch sehr gut in sich selbst oder den Antirassismus investieren. Wobei ich tatsächlich noch anmerken muss, dass das belanglose Geschreibsel Hocks beinahe harmlos erscheint im Vergleich zu Grubers verbaler Rundumpeitsche. Im sich mit Religion befassenden Kapitel konstatiert Gruber etwa, Menschen, die Traditionen und Werte ablehnten seien empfänglicher für absurde Ideologien und Hysterie. Und da stimme ich Frau Gruber absolut zu! Die glauben wirklich jeden Scheiß den der Vetter des Cousins seine Taube erzählt hat und predigen dann panisch den Untergang, nein mehr noch, sie schreiben Bücher wie "Willkommen im falschen Film". Und das geht ja nicht nun wirklich nicht. Dass es Kritik dafür geben wird dass ich für dieses Buch Geld bezahlt habe und es auch noch "verbreite" war mir bei Erwerb des Buches bewusst. Ich bin aber der Meinung dass Dinge nicht verschwinden bloß weil man sie aus dem Sichtfeld ignoriert. Ich verstehe eure Kritik und erkenne sie absolut an. In Zeiten eines in Deutschland aufblühenden Rassismus bringt uns Wegsehen allerdings nicht weiter. Jeder von uns muss aktiv tätig werden. Der blinde Fleck im rechten Auge hat zu politischen Verwerfungen in Deutschland geführt, die Menschen ängstigen, beleidigen und in ihrer Existenz bedrohen. Ich möchte fernerhin darauf verweisen, dass eventuelle Namensnennung unter satirischen Aspekten erfolgt sind und im Zweifelsfall von meinem Bruder geschrieben wurden. Falls sich jemand außer dem genannten Autor*Innen-Duo angesprochen fühlen sollte, ist das nicht mein Problem.