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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2023

Ungewöhnlicher Heimatkrimi

Ein Toter im Inn
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Dies ist bereits der 5. Fall aus der Reihe um die Kräuterrosi, eine kräuterkundige Best Agerin, die in Kriminalfälle stolpert. Mir hat gut gefallen, dass die Personen zu Beginn noch einmal ausführlich ...

Dies ist bereits der 5. Fall aus der Reihe um die Kräuterrosi, eine kräuterkundige Best Agerin, die in Kriminalfälle stolpert. Mir hat gut gefallen, dass die Personen zu Beginn noch einmal ausführlich beschrieben und eingeordnet wurden, weil es für mich das erste Buch aus dieser Reihe und dieser Autorin war. Das tolle, witzige Entencover hatte mich neugierig gemacht. Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen, könnte vielleicht etwas mehr Absätze haben und jedes Kapitel beginnt mit einer Kräuterrezeptur. Die Figuren sind eigenwillig, urig und bodenständig, aber natürlich ziemlich überzeichnet – wie man das von Cosy Crime auch erwartet. Der Fall ist recht wild und ungewöhnlich zwischen Rotlichtmilieu und Tarot-Aberglauben. Die zweite Hälfte des Buches hat deutlich mehr Fahrt aufgenommen und es wurde zuletzt richtig spannend und actionreich. In Summe hat mich das Buch gut unterhalten, ich bin allerdings mit den umtriebigen Rentnern nicht ganz warm geworden, aber das Lokalkolorit wurde überzeugend getroffen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Realistisch und nachvollziehbar

Wovon wir leben
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Die Motive des Buchs orientieren sich an bekannten, sozialpsychologischen Studien. Dies macht sich bei den gekonnt gezeichneten Charakteren bemerkbar, da ihr Verhalten sehr plausibel und nachvollziehbar ...

Die Motive des Buchs orientieren sich an bekannten, sozialpsychologischen Studien. Dies macht sich bei den gekonnt gezeichneten Charakteren bemerkbar, da ihr Verhalten sehr plausibel und nachvollziehbar ist. Der Schreibstil ist sehr direkt und wirkt etwas spröde, was aber sehr gut zum Charakter der Erzählerin passt, aus deren Perspektive das Buch erzählt wird. Julia, die eher ungern in ihr Elternhaus zurückkehrt, wird dabei mit einem Kampf gegen familiäre Erwartungen und für ein selbstbestimmtes Leben konfrontiert. Die Art und Weise, wie sie mit ihrer Lebenskrise fertig wird, ist wirklich realistisch und mit einem feinen, psychologischen Gespür dargestellt. Ich bin regelrecht durchs Buch geflogen und hätte fünf Sterne gegeben, wenn mir das Ende besser gefallen hätte. Es hat zwar irgendwie in die Geschichte gepasst, war aber für mich mit der Charakterentwicklung von Julias Mutter nicht vereinbar.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Interessante Konflikte

In blaukalter Tiefe
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Die Geschichte über eine Gruppe Personen auf einem gemeinsamen Bootsausflug und mit der Zeit aufkommenden Spannungen und Anziehungen ist kein neues Motiv, wurde aber spannend und interessant umgesetzt. ...

Die Geschichte über eine Gruppe Personen auf einem gemeinsamen Bootsausflug und mit der Zeit aufkommenden Spannungen und Anziehungen ist kein neues Motiv, wurde aber spannend und interessant umgesetzt. Die Personen und ihre Geheimnisse werden glaubhaft dargestellt und auch die Beziehungen und Spannungen zwischen ihnen entwickeln sich nachvollziehbar. Das Unbehagen steigert sich langsam und es entfaltet sich ein feiner psychologischer Roman. Manche Entscheidungen und Handlungen der Personen, die sich aus diesen Konflikten ergeben, konnte ich nur schwer nachvollziehen, waren aber für die Handlung notwendig. Die Liebe der Autorin zum Segeln lässt sich durchaus erahnen. Für mich als Person ohne Segelerfahrung waren es teilweise ein paar Details zu viel, da ich sie einfach nicht verstanden habe. Dennoch eine unterhaltsame Lektüre, die über Lebensentscheidungen und Neuanfänge nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Gelungene Fortsetzung

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Den ersten Fall für das Fräulein vom Amt hatte ich gelesen und mich bereits auf diese Fortsetzung gefreut. Band 2 hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass man dieses Buch auch gut lesen kann, ohne ...

Den ersten Fall für das Fräulein vom Amt hatte ich gelesen und mich bereits auf diese Fortsetzung gefreut. Band 2 hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass man dieses Buch auch gut lesen kann, ohne Band 1 zu kennen. Die Kriminalgeschichte paßt zu den 1920er Jahren und die vielen historischen Details wurden liebevoll recherchiert und in den Plot integriert. Das Lebensgefühl der 1920er Jahre wird dadurch erlebbar. Alma ermittelt in der ihr eigenen, unaufgeregten Art mit den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Es wirkt vollkommen natürlich, wie sie z. B. über ihre Freundin Kontakt zu Verdächtigen und Zeugen sucht. Mir gefallen auch die starken und exzentrischen Frauenfiguren in diesem Kriminalroman. Einen kleinen Abzug gibt es dafür, dass für mich das Gleichgewicht zwischen historischen Details und Entwicklung des Kriminalfalles nicht ganz ausgewogen ist. Die Herleitung der Indizien und Verdachtsmomente hätte ausführlicher sein können und die nebensächlichen (wenn auch interessanten) Details etwas weniger. Besonders gut gefallen hat mir, dass im Nachwort und Glossar auf einigen Seiten viele Motive des Buches erklärt und historisch unterfüttert werden.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Eindringlich

Das Schweigen in mir
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Das Buch beginnt mit allgemeinen Beobachtungen über verschiedene Nachbarn, die ich sehr gelungen fand und mir gut gefallen haben. Dann wechseln sich Kapitel über aktuelles Geschehen im Wohnviertel, veröffentlichte ...

Das Buch beginnt mit allgemeinen Beobachtungen über verschiedene Nachbarn, die ich sehr gelungen fand und mir gut gefallen haben. Dann wechseln sich Kapitel über aktuelles Geschehen im Wohnviertel, veröffentlichte Artikel der Journalistin und bruchstückhafte Erinnerungen an ihr Leben in Syrien und die Flucht ab. Die Erinnerungen sind teilweise sehr nebulös, werden nur angedeutet, verschwimmen mit Alpträumen, Ängsten und Panikattacken. Dadurch wurde für mich schwer greifbar, was der Hauptfigur und ihren nahestehenden Personen wirklich passiert ist und ich hätte mir gewünscht, dass die losen Enden deutlicher gelöst worden wären. Aber vielleicht ist es auch Absicht, die Ungewissheit, die bei Geflüchteten über den Verbleib einiger naher Personen herrschen dürfte, dem Leser näherzubringen. Insgesamt fand ich die Figur der sprachlosen, traumatisierten Schriftstellerin sehr eigenwillig, aber nachvollziehbar und durchaus sympathisch. Ihre Stummheit und ihr Rückzug aus dem Leben sind glaubhaft und wie sie durch die steigende Nähe zu ihren Nachbarn zurück ins Leben findet, wird wirklich schön geschildert. Diesen Blickwinkel auf eine Asylsuchende empfand ich als sehr eindringlich, da für sie aufgrund ihrer Traumata erst nur dieses schweigsame, zurückgezogene Leben möglich war.

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