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Veröffentlicht am 01.03.2023

Tolle Botschaft!

Die Wilden Rüben 1: Das Geheimnis von Garten Nr. 8
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Paula liebt es im Schrebergarten von Onkel Hajo zu graben, pflanzen, wässern und dem Gemüse beim Wachsen zuzusehen. Am liebsten gärtnert sie in der Gartenkolonie "Kraut und Rüben" mit ihren besten Freunden ...

Paula liebt es im Schrebergarten von Onkel Hajo zu graben, pflanzen, wässern und dem Gemüse beim Wachsen zuzusehen. Am liebsten gärtnert sie in der Gartenkolonie "Kraut und Rüben" mit ihren besten Freunden Jette, Bruno und Jonas.

Sie freut sich schon auf die ersten Tage im Garten, denn der Frühling steht vor der Türe. Doch ausgerechnet jetzt muss Onkel Hajo beruflich auf die Galapagos Inseln und will den Garten aufgeben. Die Clique springt in die Bresche und pflanzt, hackt, sät und giesst was das Zeug hält. Doch es warten auch einige Abenteuer auf Paula, Bruno, Jette und Jonas.


Paula ist ein Naturkind und am liebsten draussen. Etwas, was mir grundsätzlich gefällt und hoffentlich eine tragende Botschaft für alle Kinder, die dieses Buch lesen, ist. Draussen in der Natur spielen, statt drinnen vor der Flimmerkiste sitzen! Diese Botschaft, dass man in der Natur viele Abenteuer erleben kann, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Die Clique beobachtet nicht nur die Frösche auf ihrer Wanderung, die sich zu einem Froschkrimi, der aufgeklärt werden muss, entwickelt. Sondern sie hegen und pflegen auch den Schrebergarten von Onkel Hajo. Die Kinder pflanzen Kartoffeln, entfernen Laub und veranstalten auch mal Schubkarren - Rennen. Es geschieht immer irgendetwas und die Geschichte ist voller überraschender Elemente.

Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, was vor allem für selbst lesende Kinder ja sehr wichtig ist. Wobei ich mir bei diesem Buch vorstellen kann, dass man ganz nach dem Motto " nur noch ein Kapitel" im Lesefluss einfach nicht stoppen kann. "Die wilden Rüben" eignet sich jedoch auch sehr gut zum Vorlesen und könnte als Eröffnung in die Gartensaison genutzt werden.

Wunderschön illustrierte Bilder von Stefanie Klassen, thematisch zum Text, runden die Geschichte hervorragend ab.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Vielseitig und spannend!

Internat Schloss Sommerberg - Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss
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Im Internat Schloss Sommerberg ist einiges los. Eine Kröte sorgt bei einigen Schülerinnen für Aufregung und die organisierte nächtliche Kröten – Rettungsaktion noch für ein grösseres Durcheinander.


Finn, ...

Im Internat Schloss Sommerberg ist einiges los. Eine Kröte sorgt bei einigen Schülerinnen für Aufregung und die organisierte nächtliche Kröten – Rettungsaktion noch für ein grösseres Durcheinander.


Finn, Lilli, Dalena, Anton und Hund Schponsch erleben die schönsten und spannensten Abenteuer und retten sogar ein Eichhörnchen!




Gleich auf der ersten Seite ist man als Leser mitten im Internatsgeschehen, das auch die weitere Geschichte prägt. Finn, Lilli, Dalena und Anton gehen im Internat Schloss Sommerberg zur Schule und erleben da die tollsten Abenteuer. Dazu gehört auch Schponsch, der Hund der Köchin.

Die Figuren in diesem Erstlesebuch sind liebevoll charakterisiert und mit Charaktereigenschaften und Szenen gesegnet, die Kinder wohl auch an sich wiedererkennen. Einen angematschten Kopf von Mathe? Lieber mit einem Hund im Wald trickreiche Kunststücke üben, statt am Unterricht teilzunehmen? Einander Rückendeckung geben, wenn jemand zu spät in der Schule auftaucht?
Solche Situationen werden die Kinder, die diese Geschichte lesen, sicher auch kennen. Nebenbei erfahren sich auch noch Wissenswertes über Amphibien und Reptilien. Doch es wird auch spannend, denn es werden Kröten gerettet und Geister schlurfen durch die Gänge des Internats.

Die Handlung ist vielseitig und es geschieht immer irgendwas, das kleine Leserinnen und Leser dazu animiert, noch eine Seite umzublättern und weiterzulesen. Kindgerechte Themen sind gut verpackt in einer lustigen, spannenden Geschichte. Die Botschaft dieser Geschichte, dass man mit Freundschaft sehr vieles erreichen kann, ist zentral.

Die Illustrationen von Dagmar Henze sind sehr schön gestaltet und sogar ein dreidimensional gezeichneter Ortsplan des Internats und seiner Umgebung fehlt nicht.

Als Reihenauftakt ist die Geschichte zwar in sich abgeschlossen. Etliche Passagen in der Nebenhandlung leiten aber den Inhalt zu den nächsten Bänden weiter. Mit «Fünf Pfoten» und der geheimnisvolle Steinbruch» erscheint im August 2023 der zweite Band der Clique aus Schloss Sommerberg.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Hat mich überzeugt!

Die Herzchirurgin
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Dr. Anna Jones ist eine erfolgreiche und renommierte Herzchirurgin und muss die Arbeit und ihren Sohn Zack unter einen Hut bringen. Denn nach der Trennung von ihrem Mann Adam erzieht sie Zack allein. Glücklicherweise ...

Dr. Anna Jones ist eine erfolgreiche und renommierte Herzchirurgin und muss die Arbeit und ihren Sohn Zack unter einen Hut bringen. Denn nach der Trennung von ihrem Mann Adam erzieht sie Zack allein. Glücklicherweise hat sie dabei Unterstützung in ihrer Nachbarin Paula gefunden.

Eines Abends kommt Anna nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause, Paula wurde ermordet und Zack ist spurlos verschwunden. Sehr schnell wird Anna daraufhin von den Entführern kontaktiert, mit der Forderung den Mann, den sie in wenigen Tagen operieren soll, während dieser Operation sterben zu lassen. Erst dann wird Zack freigelassen.




Ein Elternteil, der mit dem Kidnapping seines Kindes erpresst wird und etwas tun muss, damit das Kind freikommt. Diese Idee ist in einem Thriller nicht bahnbrechend oder neu. Schon viele Male so gelesen. Was hier neu ist, ist die Sache, die Dr. Anna Jones tun muss, um ihren 8-jährigen Sohn Zack lebend wieder zu bekommen. Einen Mann bei einer Operation zu töten.

Ein Teil der Geschichte handelt in der Welt der Krankenhäuser und des Operationssaals, was ich als sehr fesselnd empfand. Man spürt die Luft regelrecht vibrieren, als Dr. Anna Jones operiert. Leider hat sie das Pech, nach der OP, die ihren Sohn Zack retten soll, vom Feuer in die Traufe zu kommen. Damit ist ihre Angst und Anspannung nicht ausgestanden und uns Leser eröffnet sich eine Wendung, die mich begeistert hat.

Ein Ventil für all das Grauen, das Anna erlebt, findet sie in einem Zwang, von dem ich noch nie gehört habe. Trichotillomanie war mir bisher nicht bekannt. Diese Zwangsstörung ist großartig in die Geschichte und in die Charakterisierung von Anna integriert. Die Herzchirurgin Dr. Anna Jones empfand ich durchwegs überzeugend. Erst ihre Zerrissenheit, als alleinerziehende Mutter zwischen Kind und Beruf. Dann die Angst, das Grauen nach dem Verschwinden von Zack und schlussendlich die taffe und kompetente Chirurgin im OP. Eine starke Figur!

Die Geschichte wird in wechselnden Perspektiven aus der Sicht dreier Figuren geführt. Da ist Anna, dann Margot, ihre rechte Hand im Operationssaal und Rachel, die Ermittlerin in dem Fall. Oft ist es so, dass die Handlung zum Beispiel im OP aus der Sicht von Anna und im nächsten Kapitel aus der Sicht von Margot weitererzählt wird. Diese Wechsel machen die Story abwechslungsreich, rasant und ich konnte mich sehr gut in die Figuren hineinversetzen.

Jack Jordan hat mit diesem Thriller ein deutsches Debüt geliefert, das mich nicht nur in Plot, Stimmigkeit und Spannung überzeugt hat. Er hat zudem die genau richtige Dosierung an medizinischen Details gefunden, damit ich die Handlungen nachvollziehen konnte, jedoch nicht zugeschüttet wurde mit diesen medizinischen Begriffen.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Spannend wie ein Thriller!

In blaukalter Tiefe
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Es soll ein Urlaub wie kein anderer werden für Caroline und Andreas Kepler. Sie haben für zehn Tage ein Segelschiff gechartert. Nicht nur Eric, der Skipper und Besitzer der Yacht, ist mit dabei. Andreas ...

Es soll ein Urlaub wie kein anderer werden für Caroline und Andreas Kepler. Sie haben für zehn Tage ein Segelschiff gechartert. Nicht nur Eric, der Skipper und Besitzer der Yacht, ist mit dabei. Andreas lädt auch Daniel, mit dem er in der Kanzlei zusammenarbeitet und dessen Freundin Tanja ein. Was gut beginnt, entwickelt sich immer mehr zum Horrortrip. Denn nicht nur Andreas treibt seine Machtspielchen, auch der Skipper ist seltsam und undurchsichtig. Bisher unterdrückte Spannungen treten ans Tageslicht. Bis die Situation eskaliert!




In abwechselnden Kapiteln wird jeweils eine Figur in den Vordergrund gestellt. Hier erfährt man als Leser Näheres über dessen Gedanken, Gefühle und die Einstellung zum Erlebten auf der Segelyacht. Mir hat sehr gut gefallen, dass man so mehrere Perspektiven zu einer Situation erhält und das ist genau das, was den Plot ausmacht.

Denn je länger die Crew unterwegs ist, desto stärker tritt Ungesagtes aus der Vergangenheit, jedoch auch Dinge, die auf dem Schiff geschehen, ans Tageslicht. Es geschieht, was wohl zu erwarten war, bei fünf unterschiedlichen Menschen, die sich vorher nicht oder kaum gekannt haben. Auf engstem Raum aneinandergebunden, brechen unweigerlich Streit und Zerwürfnisse aus. Dass Andreas da, als Geldgeber der Reise, versucht die Ueberhand zu behalten, ist klar. Daniel, als sein Untergebener, muss seine Freundin Tanja, die Sturm läuft, besänftigen. Tanja hingegen, die sich kleiner und weniger wert fühlt als die mondäne Caroline und von Andreas bedrängt wird, lässt sich nicht alles bieten. Damit wird die Reise in die schwedischen Schären unheimlich lang für die Urlauber und deren Skipper Eric.

Für uns Leser allerdings ist die Geschichte sehr spannend und abwechslungsreich, Unterschwellig wartet man auf den Showdown, der unweigerlich kommt.

Die Autorin wirft den Leser zu Beginn regelrecht in die Geschichte. Eine Einführung in die Figuren, deren Anzahl auf die fünf auf dem Schiff beschränkt ist, geschieht erst nach und nach. Erst nach etlichen Seiten tröpfeln Details zu den Figuren und ihren Lebensumständen . Trotzdem wirken die Figuren nicht unnahbar. Im Gegenteil! Ich konnte stets nachvollziehen, warum die Figur gerade so handelt oder denkt.

Der Schreibstil ist schnörkellos, klar und gradlinig. Meine Bedenken, dass oft Segeljargon angewendet wird, waren vergebens. Es wird authentisch, jedoch nicht mit zu vielen fachlichen Ausdrücken das Leben an Bord beschrieben.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Romantisch!

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Hannah kommt gerade in London aus dem Spinningkurs, als ihr Handy klingelt. Am anderen Ende ist Davey, der in Austin, Texas, lebt. Die beiden kennen sich nicht, ein Zahlendreher ist der Grund für das telefonische ...

Hannah kommt gerade in London aus dem Spinningkurs, als ihr Handy klingelt. Am anderen Ende ist Davey, der in Austin, Texas, lebt. Die beiden kennen sich nicht, ein Zahlendreher ist der Grund für das telefonische Missverständnis. Doch beiden geht die sympathische Stimme am anderen Ende der Leitung nicht mehr aus dem Kopf und sie telefonieren nun häufiger. Aus Sympathie wird Freundschaft und dann Liebe, obwohl die beiden sich nie begegnet sind. Hannah ist sich ihrer Gefühle sicher und freut sich darauf, dass Davey nach London reist. Doch der grosse Tag, auf den sie schon so lange hinfiebert, bringt nur Enttäuschung!




Ohne Frage, dieser Roman ist eine Liebesgeschichte....wenn auch anders als gewohnt und in diesem Genre üblich. Romantisch und sehr gefühlvoll, ohne kitschig zu sein, ist man als Leser dabei, als Hannah und Davey einander kennenlernen, liebgewinnen und Zukunftspläne schmieden. Je häufiger die beiden telefonischen Kontakt haben, desto mehr schleicht sich Romantik in ihre Gespräche. Ich fand das echt schön zu lesen.

Nur habe ich dem Frieden nicht getraut und habe auf den grossen Knall gewartet. Zudem ich mir schwer vorstellen konnte, dass die Beziehung schon nach einem Drittel des Buches in trockenen Tüchern sein sollte. Der grosse Knall kam und macht für mich das Besondere an dieser Liebesgeschichte aus. Plötzlich wandelt sich die Grundstimmung von romantisch und heiter zu dunkel und bedrohlich. Was der Grund dafür ist, verrate ich hier natürlich nicht, um potenziellen Lesern nicht den Spass an der Entdeckung zu nehmen.

Ein paar Zufälle muss man in Kauf nehmen und diese haben mir auch nicht den Spass verdorben. Es waren eher Zufälle à la " unwahrscheinlich, jedoch nicht unmöglich" und damit konnte ich mich arrangieren.

Die Geschichte wird mehrheitlich aus der Sicht von Hannah erzählt. Clever eingesetzte Perspektivwechsel, in denen Davey zu Wort kommt, lassen gerade genug Spielraum, um einerseits seine Sicht zu sehen und ihn zu verstehen und andererseits mit Hannah mitzuleiden. Oh ja, denn ich habe definitiv mit ihr mitgefühlt und gelitten.

Ich lese eher selten Liebesromane. Diesen hier habe ich gemocht, weil es nie nur zuckersüss und rosarot ist. Sondern auch ernste Töne und tief gehende Verwicklungen enthält.

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