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Veröffentlicht am 20.02.2023

Die Wellen der Nordsee spülen ein Geheimnis nach dem anderen an

Inselangst
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Ein Vermisstenfall wird für Hella Brandt zu einer Art Puzzlespiel, denn nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die scheinbar weltoffene Art einer Kommune birgt mehr Grund für Spekulationen, ...

Ein Vermisstenfall wird für Hella Brandt zu einer Art Puzzlespiel, denn nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die scheinbar weltoffene Art einer Kommune birgt mehr Grund für Spekulationen, denn die Vermisste hat dort ihre Zelte aufgeschlagen. Doch hinter der aufgeschlossen Art der Bewohner:innen brodelt es. Hella muss nun in alle Richtungen ermitteln, denn der Fall bekommt eine unerwartete Wendung...


Rieke Husmann zeichnet statt Dünenzauber und Wellenflüstern eine sehr düsteren und geheimnisvolle Atmosphäre auf Spiekeroog, die vom ersten Augenblick an für mehr Fragen als Antworten sorgt. Auch Hella Brandt steht gleich vor mehreren Rätseln, die es zu lösen gilt. Auch wenn sie hofft, dass ihr die Bewohner:innen der unkonventionellen WG aufgeschlossen und weltoffen begegnen, hat sie es mit eher verschlossenen und abweisenden Menschen zu tun, die sich winden wie ein Aal und sie mehr oder weniger gegen eine Wand des Schweigens laufen lassen.

Aber Hella wäre nicht Hella, wenn sie gleich bei der ersten Hürde aufgeben würde. Sie lässt nicht locker, dreht jedes Sandkorn zweimal um, bis sie die Hinweise erhält, auf die sie gehofft hat. Husmann verbindet die Puzzlestücke mit einem gut durchdachten Plot, der von toxischen Beziehungen, Zwangsheirat und falschen Versprechungen handelt.

Auch wenn die Charaktere sehr undurchsichtig und vielschichtig sind, können sie manchmal nicht ganz so überzeugen, wie ich das von anderen Insel-Krimis aus der Feder von Husmann gewohnt bin. Hella wagt immer wieder den Spagat zwischen Beruf und Familie und an ihr nagt das schlechte Gewissen. Das ist auch sehr gut nachvollziehbar und hemmt sie manchmal in ihren Entscheidungen.

Bis zur Auflösung des Falles sind Lügen und Intrigen an der Tagesordnung und stiften so einige Verwirrung. Mir persönlich fehlt der Bezug zum Titel, denn mit der Angst hätte man meines Erachtens noch mehr "spielen" können. Alles in allem ein solider Krimi, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Auf gute Nachbarschaft ?!

Jenseits der Marsch
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Über Eiderstedt liegt der leichte Hauch von Gegrilltem und eine kleine, aber feine Grillsause in in vollem Gange. Diese nimmt ein jähes Ende, als Renate von Jarchow leblos in ihrem Stuhl zusammen sinkt. ...

Über Eiderstedt liegt der leichte Hauch von Gegrilltem und eine kleine, aber feine Grillsause in in vollem Gange. Diese nimmt ein jähes Ende, als Renate von Jarchow leblos in ihrem Stuhl zusammen sinkt. Der herbeigerufene Arzt möchte sich nicht festlegen und stellt den Totenschein mit einer ungeklärten Todesursache aus. Kommissar Große Jäger steht zunächst vor einem Rätsel, denn alle Anwesenden sind gut miteinander befreundet und zudem Nachbarn, die sich wirklich gut verstehen. Doch erstens kann man niemand hinter die Stirn schauen und zweitens bröckelt die Fassade...


Hannes Nygaard lädt zum nachbarschaftlichen Grillen ein und lässt verführerische Grillaromen durch die Seiten ziehen. Es ist ein wirklich gemütliches Stelldichein, an dem seine Leser:innen teilhaben dürfen. Und doch ist die Stimmung irgendwie angespannt und unterschwellige Misstöne sind zu vernehmen, die in kleinen Sticheleien ihren Ausdruck finden.

Das Ganze endet mit dem Tod von Renate von Jarchow und das Rätselraten fängt an. Was auf den ersten Blick noch wie das Zusammentreffen von wirklich guten Nachbarn, die im Verlauf der Jahre zu echten Freunden geworden sind, aussieht, entwickelt sich nach und nach zu einer Büchse der Pandora, die mit den tragischen Ereignis geöffnet worden ist. Der Autor lässt tief in menschliche Abgründe blicken, die bisher hinter dem schönen Schein gewohnt haben.

Da sich alles in der der kleinen Straße abspielt, bewegen sich die Leser;innen mit dem Husumer Kult-Duo im Mikrokosmos und decken immer neue Geheimnisse auf, die nicht nur erkenntnisreich sind , sondern auch teilweise eine unglaubliche Unverfrorenheit ans Tageslicht bringen, mit der hier gelogen wird, dass sich die Balken biegen.

Die Ermittlungen gleichen dem Wühlen im Sündenpfuhl, sodass sie die Gartenzwerge bei Pfeiffers im Garten verschämt die roten Zipfelmützen über die Augen ziehen. Manche Erkenntnisse liegen schon recht früh auf der Hand und führen bei erfahrenen Leser:innen im Krimi-Genre dazu, dass die Auflösung schon zum Greifen nah ist. Jedoch bleibt es bis zum Schluss spannend, welche Hinter- & Beweggründe letztendlich dazu geführt habe, dass Renate von Jarchow aus dem Weg geräumt wurde.

Auf gute Nachbarschaft hinterm Deich ?! Bei Hannes Nygaard wohl kaum, denn er kitzelt das Böse aus den Menschen und macht sie alle zu potentiellen Verdächtigen.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Ein Himmelfahrtskommando zwischen Hass und Hoffnung

In den letzten Stunden der Dunkelheit
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Der Krieg liegt in den letzten Zügen, als Carvis 1945 nach Berlin zurückkehrt. Zurück in eine Stadt, mit der er wunderschöne Erinnerungen verbindet, die ihn nicht mehr loslassen. Doch zwischen all den ...

Der Krieg liegt in den letzten Zügen, als Carvis 1945 nach Berlin zurückkehrt. Zurück in eine Stadt, mit der er wunderschöne Erinnerungen verbindet, die ihn nicht mehr loslassen. Doch zwischen all den Trümmern, Verwundeten und dem erbitterten Kampf ums Überleben scheint kein Platz zu sein für die Suche nach Anna, der Carvis Herz gehört. Vielmehr sieht sich Carvis als Teil eines Himmelfahrtskommandos, um den Physiker Bergmann aus Berlin herauszuholen, damit seine Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf den Bau einer Atombombe nicht in falsche Hände geraten...


Peter Klisa lässt von der ersten Seiten an das Grauen aus den Seiten steigen und zeigt seinen Leser:innen ein völlig zerstörtes Berlin, das nicht nur in Trümmern liegt, sondern Schauplatz eines erbitterten Kampfes wird. In Rückblenden gelingt es dem Autor, die Erinnungen an Olympia 1936 in unglaublich bunten Farben und lebendigen Szenen zu schildern und gemeinsam mit Carvis und Anna den Sportler:innen zuzuschauen, wie sie den olympischen Geist leben und zum Gelingen des Großsportereignisses beitragen. Sportgrößen wie Long und Owens treten gegeneinander an und es ist eine Freude, ihnen beim Wettkampf zuzuschauen und mit in diese unglaublich trubelige Atmosphäre einzutauchen.

Der Sprung in das Jahr 1945 könnte nicht krasser und ernüchternder sein, denn hier herrscht der erbitterte Kampf uns Überleben, der sinnlose Gehorsam zum Töten für den Endsieg und es pfeifen tatsächlich beim Lesen die Geschosse um die Ohren. Die Bilder sind so real, dass ich eine unglaublich Anspannung beim Lesen spüre.

Ist der Einstieg ins Buch noch etwas schleppend, da viele technische Details und Fachbegriffe aus der Physik vorherrschen, gelingt es dem Schreibenden, die Leser;innen nach und nach mit ins Boot zu holen und sie gemeinsam mit Carvis auf eine Mission zu schicken, die scheinbar zum Scheitern verurteilt ist. Dabei tauchen die Lesenden tief in die fesselnde Geschichte ein. Klisa schafft es nämlich , aus tatsächlich wahren Geschehnissen in Verbindung mit Ereignissen, die nicht stattgefunden haben und Personen, die seiner Fantasie entsprungen sind, eine neue Realität zu schaffen, die so authentisch vermittelt wird, dass sich alles genauso hätte zutragen haben können.

Mit Carvis hat der Autor eine sehr starke Persönlichkeit erschaffen, die auf positive Weise sehr einnehmend und fordernd zugleich ist. Mit ihm steht und fällt die Handlung und ich kann nicht anders, als ihn für seine Courage und seinen unbedingten Willen, das gesteckte Ziel zu erreichen, zu bewundern.

Die Wirren des Krieges im Buch vereinen sich mit den aktuellen Bildern aus dem Urkainekrieg und zeigen so die schreckliche Fratze eines Krieges, den niemand gewollt hat und in den Unschuldige hineingezogen werden .Auch wenn im Buch der Zweite Weltkrieg in seinen letzten Zügen liegt wird deutlich, dass die Lunte recht kurz ist, um den Kampf gegen die Zeit zum Bau der ersten Atombombe erneut in einer Katastrophe enden zu lassen.

Der Roman ist eine gelungene Mischung aus historischen Ereignissen, Romanze und mitunter Nerven zerreißenden Szenen und daher gibt es 4 Sternchen von mir


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Veröffentlicht am 11.02.2023

Stein für Stein ins Reich der Fantasie

Wir bauen einen Damm!
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Manchmal braucht es nicht viel, um das größte Abenteuer zu erleben. Mia, Leni und Noah spielen am See und bauen eine Damm. Mit jedem Stein, den sie auf den Damm setzen, wächst dieser nicht nur und staut ...

Manchmal braucht es nicht viel, um das größte Abenteuer zu erleben. Mia, Leni und Noah spielen am See und bauen eine Damm. Mit jedem Stein, den sie auf den Damm setzen, wächst dieser nicht nur und staut das Wasser auf, sondern er lockt auch Besucher an, die die Kinder in ein echtes Abenteuer verwickeln...


Dieses wunderschöne Kinderbuch im Panoramaformat setzt genau da an, wo manche Erwachsene aufstecken und kapitulieren müssen, denn sie haben die kindliche Fähigkeit verloren, echte Abenteuer in ihrer Fantasie zu erleben. Die Zeichnungen beschränken sich auf den Mikrokosmos Staudamm und doch zeigen sie ihre ganze Bandbreite an Abenteuerlust und haben eine große Aussagekraft.

Die Handlung wird in einfachen Sätzen erzählt, sodass sich die wesentlichen Informationen zwar darin befinden, aber, angeregt durch die Zeichnungen, Kinder dazu anregt, ihre Fantasie zu gebrauchen und ihre Vorstellungskraft zu nutzen, um in das wirklich aufregende Abenteuer am See einzutauchen. Wie oft vergessen nämlich Kinder im Spiel die Realität und lassen nur durch ihre Vorstellungskraft die Fantasie Wahrheit werden.

Der Schluss des Buches lockt ein Grinsen aufs Gesicht und führt vor Augen, dass auch das schönste Spiel mitunter ein sehr abruptes Ende findet, wenn eine/r nicht am gleichen Strang zieht.

Wunderschön ausgedacht, einfallsreich umgesetzt und faszinierend bebildert ist dieses Buch ein kleines großes Leseabenteuer.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Ideale Lektüre für Einsteiger:innen

365 Tage Selbstversorgung
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Der Selbstversorgergarten erlebt ein unglaubliches Comeback und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wer sich mit dem Gedanken trägt, in Zukunft auch mit den eigenen Händen leckeres Obst und Gemüse ...

Der Selbstversorgergarten erlebt ein unglaubliches Comeback und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wer sich mit dem Gedanken trägt, in Zukunft auch mit den eigenen Händen leckeres Obst und Gemüse anzupflanzen, steht oft vor einer schier unendlichen Fülle an Lektüre, die meist mehr verwirrend als hilfreich ist.

Im vorliegenden Buch finden Neulinge in Punkto Selbstversorgung wirklich viele Anregungen und hilfreiche Tipps, um den Start so einfach und übersichtlich wie möglich zu gestalten. Dabei sind die Inspirationen praxisnah und alltagstauglich, sodass es wirklich gelingt, den Traum von der Ernte aus dem eigenen Garten oder Balkonkasten in die Tat umzusetzen. Es ist kein reines Fachbuch, sonder vielmehr ein breiter Fächer an Möglichkeiten und trendigen Themen. Es fehlt die Tiefe, aber das ist nicht weiter schlimm, denn nur die Erfahrung im eigenen Garten lässt die Gartelnden in Zukunft von dem Gelesenen profitieren.

Vom Anlegen eines Hochbeets über richtiges Kompostieren, Schädlingen und anderen Übeltätern, kunterbunten Einsteiger:innenbeeten, Saatgutgewinnung, Ernte und den richtigen Gartenwerkzeugen finden Interessierte alles übersichtlich und sehr anschaulich erläutert, um mit dem Abenteuer Selbstversorgung beginnen zu können. Das Buch hat keine Gelinggarantie, denn nur die praktischen Erfahrungen und Lerneffekte aus Fehlern zu Beginn formen die Gartenneulinge zu richtig guten Selbstversorger:innen, aber es ist durchaus geeignet, um an 365 Tagen Ernteglück aus eigenen Anbau zu genießen.

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