Ich bin guerilla gardener. Meine Waffe ist die Schaufel.
Wilde HoffnungNotgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, ...
Notgedrungen muss Studentin Emmie bei der grummeligen und fiesen Rentnerin Vera einziehen. Sie macht ihr den Haushalt und geht mit dem Hund Gassi, dafür kann sie kostenfrei ein Zimmer bei ihr bewohnen, und das in Berlins bester Lage.
Ich finde die Stimmungen von Emmie sehr gut dargestellt. Ich habe mit ihr unter Veras Launen gelitten, mich ebenso mit den netten Nachbarn angefreundet und schließlich in den Garten verliebt, der so viele Menschen zusammenbringt und glücklich macht. Emmie ist einfach ein sympathischer Gutmensch.
Gärtnerische Unterstützung erfährt Emmie von Nachbar und Freigeist Lars. Er ist schwer einzuschätzen, nimmt er doch das Leben wesentlich leichter als die organisierte und zielgerichtete Emmie. Die Interaktion der beiden hat mir sehr gut gefallen. Sie ist geprägt von Höhen und Tiefen und weit weg von Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit. Letztendlich haben sie sich gegenseitig gut getan. Ich habe oft die Luft angehalten, weil ich immer Angst hatte, daß zwischen ihnen was verrutscht. Es ist eben nicht die klassische klischeetriefende Liebesgeschichte, die von Anfang an vorgezeichnet ist und dadurch viel authentischer. Und doch gibt es ein Happy End, so viel verrate ich schon mal.
Ich mag alle Charaktere im Buch, besonders die Kinder. Jeder trägt seinen Anteil zu einer bunten und wunderbaren Geschichte bei.
Der Garten ist ein zentrales Thema im Buch und trifft mit den Themen Nachhaltigkeit, gesunde und lokale Speisen, Upcycling, Umweltschutz und Gemeinschaftssinn absolut den Zeitgeist ohne belehrend zu wirken.
Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht, und ich wäre gerne noch länger in Berlin geblieben.
Das Cover ist jetzt schon eins meiner Jahres-Highlights.