Ein Inhalt, der überzeugt
Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hatWilli Sitte s Urgroßneffe Aron Boks beschreibt in diesem Buch nicht nur das Leben von seinem Vorfahren Willi (28. Februar 1921 geboren in Kratzau, Tschechoslowakei; gestorben am 8. Juni 2013 in Halle (Saale)), ...
Willi Sitte s Urgroßneffe Aron Boks beschreibt in diesem Buch nicht nur das Leben von seinem Vorfahren Willi (28. Februar 1921 geboren in Kratzau, Tschechoslowakei; gestorben am 8. Juni 2013 in Halle (Saale)), sondern auch die (Lebens)Umstände in der DDR. Als Künstler, als Mensch, der aneckte, jahrelang bespitzelt wurde und in seinem Tun und Denken heute (auch) sicherlich ein Großer wäre.
Ich bewundere die akribische Nachforschung des Autors von nur ca. 1,5 Jahren anhand von Fotos und Erzählungen, aber auch seinen Schreib- bzw. Erzählstil. Treffend und wortgewandt ohne abgehoben zu wirken, ehrlich ohne anzupragern.
Der Titel sprach mich persönlich zunächst nicht sofort an, aber ich gab der Leseprobe eine Chance und wurde nicht enttäuscht.
Mir persönlich war der Maler Willi Sitte vor dem Lesen des Buches zudem völlig unbekannt, allerdings ist die Kunst auch nicht unbedingt mein Steckenpferd.
Anderen ist er vielleicht ein Begriff, wurden ihm zu DDR-Zeiten höchste Ehrungen zu teil. Nach der Wende geriet der "Staatsmaler" jedoch in Verruf und durch sicherlich in Vergessenheit.
Anhand von Fußnoten werden Begriffe und Ereignisse näher erklärt, so dass man als Leser einen guten Lesefluss hat.
Einzig Bilder haben mir persönlich in dem Buch gefehlt, eben weil es doch um einen Maler geht und auch die Recherche des Autors größtenteils mittels Bildern erfolgte. Schade.
Die 400 Seiten haben mich gut unterhalten und so bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen.