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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2023

Inspirierend und Mut machend!

BECOMING
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Um Autobiografien von Stars und Sternchen mache ich normalerweise einen großen Bogen, aber „Becoming“ von der wunderbaren Michelle Obama will ich schon seit Jahren lesen. Jetzt war endlich der passende ...

Um Autobiografien von Stars und Sternchen mache ich normalerweise einen großen Bogen, aber „Becoming“ von der wunderbaren Michelle Obama will ich schon seit Jahren lesen. Jetzt war endlich der passende Zeitpunkt gekommen und ich bin begeistert! Michelle schreibt sehr persönlich, gesteht auch Fehler und Mißerfolge ein und lässt uns einen Blick in ihre Lebens- und Gefühlswelt werfen. Natürlich erfahren wir einiges über ihre Beziehung zu Barack, über ihr Familienleben und sie plaudert auch aus dem Nähkästchen, erlaubt Einblicke in das Leben im Weißen Haus und als First Lady und beschreibt Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten wie der Queen. Aber genauso häufig erzählt sie von den Unbekannten, den ganz normalen Menschen, die sie im Rahmen ihres Engagements treffen darf: Kriegsveteranen, Kinder und Jugendliche aus Ghettos mitten in Amerika, trauernde Angehörige von Opfern von Schusswechseln. Und sie spricht mit Begeisterung und tiefer Hoffnung von den Themen, denen sie sich als First Lady verschrieben hat: gesunde Ernährung und Bewegung, um Übergewicht gerade bei Kindern und Jugendlichen den Kampf anzusagen und dem Zugang zu Bildung und Chancengleichheit für Frauen und Minderheiten in der Welt.
Offen erzählt sie, wie es sich anfühlt, sich als Frau und Schwarze in der (Berufs)welt behaupten zu müssen, wie es ist, die „erste schwarze First Lady“ der USA zu werden, erzählt von den Menschen, die ihr auf ihrem Weg geholfen haben, in jedem Kapitel spürt man ihre Liebe und Dankbarkeit für ihre Familie und Freunde.
Ein sehr erhellendes, Mut machendes Buch von einer inspirierenden, großen Frau! Übrigens habe ich mir beim Lesen nicht nur Ausschnitte aus ihren Reden und denen von Barack angesehen, sondern auch ihr Carpool Karaoke mit dem The Late Late Show-Star James Corden – bei der Lektüre sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Überlebenskampf auf einer einsamen Insel

Stranded - Die Insel
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Maddy wird für eine TV-Produktion mit 7 Fremden ein Jahr auf einer einsamen Insel verbringen, komplett auf sich gestellt. Was anfängt wie ein spannendes Experiment, entwickelt sich schnell zu einem absoluten ...

Maddy wird für eine TV-Produktion mit 7 Fremden ein Jahr auf einer einsamen Insel verbringen, komplett auf sich gestellt. Was anfängt wie ein spannendes Experiment, entwickelt sich schnell zu einem absoluten Alptraum ohne Entkommen.
Lust auf einem absoluten Pageturner? Dann lest dieses Buch! Es ist gruselig, es hat das Potential für Alpträume und ich habe mich mehr als einmal richtig geekelt, aber es ist sooo gut! Sarah Goodwin hat eine sehr packenden, knackigen Schreibstil, und obwohl ich keine der Figuren besonders mochte, hatte ich sie alle deutlich vor Augen. Goodwin steigert die Spannung mit jedem Kapitel, die ominösen Andeutungen, die sie immer wieder einflicht, lassen ahnen wie weit die Situation noch eskalieren wird. Der Leser erlebt zusammen mit Maddy atemlos, wie die Stimmung auf der Insel kippt und Egoismus, Grausamkeit und der Überlebenswille die Herrschaft übernehmen.
Die Geschichte wird aus Maddys Perspektive erzählt, die schnell zum Außenseiter der Gemeinschaft wird. Durch Sarah Goodwins packenden Schreibstil hatte ich das Gefühl, hautnah an den Ereignissen teilzunehmen und Maddys Gefühle zu teilen. Der Überlebenskampf ist hart, es gibt einige ziemlich ekelige und grausame Szenen, die ich mir ebenfalls ziemlich bildhaft vorstellen konnte.
Zwischendurch habe ich angesichts der eskalierenden Situation gezweifelt, ob die Autorin es schafft, die Geschichte zu einem befriedigendem Abschluss zu bringen und alle offenen Fragen zu klären, aber ich kann versprechen: wenn man über einige logische Ungereimtheiten (z.B. ist der Schauplatz eine einsame Insel an der Küste von Schottland – gibt es dort heutzutage tatsächlich noch einen Ort, der weder von Booten angefahren noch von Flugzeugen überflogen wird?) hinwegsieht, werden alle Fragen zufriedenstellend geklärt.
Für mich ein absolutes Highlight, fesselnd und packend geschrieben und psychologisch sehr spannend.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Rasanter Thriller mit charismatischer Hauptfigur

Der Weg ins Feuer
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Betty ist zurück im Dienst. Nachdem sie von einer Drogenbande und deren Anführerin entführt und gefoltert wurde, hat sie eine lange Erholungsphase hinter sich. Ihre körperlichen Wunden verheilen langsam, ...

Betty ist zurück im Dienst. Nachdem sie von einer Drogenbande und deren Anführerin entführt und gefoltert wurde, hat sie eine lange Erholungsphase hinter sich. Ihre körperlichen Wunden verheilen langsam, aber ihr psychischer Zustand bleibt labil. Trotzdem stürzt sie sich in einen neuen Fall, bei dem sie an ihren eigenen Kollegen zweifeln muss.
Endlich mal wieder ein Buch, das mich wirklich begeistert hat, einfach weil Betty Rhyzyk so authentisch und motzig und ehrlich und mit dem Herzen dabei ist. Die Handlung des Thrillers ist dazu noch extrem spannend, das Erzähltempo rasant, der Schreibstil packend. Aber das Herzstück des Buchs bleibt Betty mit all ihren Launen, Ängsten, Verletzungen und Traumata. Dies ist kein Buch für schwache Nerven, es geht teilweise, sowohl sprachlich als auch in der Handlung, ziemlich rau zu, Betty nimmt kein Blatt vor den Mund und stürzt sich in jede Gefahrensituation, sei sie auch noch so blutig oder offensichtlich lebensgefährlich. Solche riskanten, macho-typischen Szenen würde ich normalerweise mit einem Augenrollen quittieren, aber für Betty mache ich eine Ausnahme Mein Fazit zu diesem Buch: Ganz großes Lob und eine klare Empfehlung an alle Thriller-Liebhaber!

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Ein aussergewöhnliches, poetisches Buch

Ein Geist in der Kehle
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Die Autorin beschreibt Episoden aus dem Alltag einer jungen Frau zwischen Windeln, Stillen und Schlafentzug und ihrer Suche nach Spuren des Lebens von Eiblhin Dubh Ni Chonaill, die eine besondere Anziehungskraft ...

Die Autorin beschreibt Episoden aus dem Alltag einer jungen Frau zwischen Windeln, Stillen und Schlafentzug und ihrer Suche nach Spuren des Lebens von Eiblhin Dubh Ni Chonaill, die eine besondere Anziehungskraft auf sie ausübt. Diese im 18.Jahrhundert lebende Irin hat eines der berühmtesten irischen Klagelieder gedichtet, nachdem sie ihren geliebten Mann ermordet aufgefunden hatte.
Warum dieses Buch? Die Leseprobe hat mich sofort angesprochen, ich habe mich in den ersten Kapiteln wiedererkannt: das Leben mit Säuglingen und kleinen Kindern, der Schlafentzug, das Gefühl, keine Kontrolle über den eigenen Körper zu haben, das habe ich damals auch alles so empfunden und mir mit dem Lesen eine kleine Welt nur für mich geschaffen. Für die Ich-Erzählerin ist die Suche nach Spuren des Lebens von Eiblhin Dubh Ni Chonaill der Anker, der sie mit dem eigenen Ich verbindet. Aber indem ich sie auf ihrer Suche begleiten konnte, ist mir auch noch einmal bewusst geworden, wie viele leere Stellen es in der männlichen Geschichtsschreibung der letzten Jahrhunderte gibt, die Stellen, an denen Frauen und ihre Werke und besonderen Taten einfach totgeschwiegen und ignoriert wurden. Nicht umsonst wiederholt Doireann Ni Ghriofa mantra-artig immer wieder einen Satz: „Dies ist ein weiblicher Text“.
Ein emotionaler, fast mystischer Text, gleichzeitig mit Abstand zum Geschehen und mit ganz viel Herzblut geschrieben, in einer poetischen, tastenden und gleichzeitig sehr eindringlichen Sprache. Ein ganz besonderes Buch, das ich nur empfehlen kann. Lasst euch Zeit beim Lesen, taucht ein in diese Sprache und in diesen sehr weiblichen Text.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Fantasy-Romance vom Feinsten

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Feyre jagt in den Wäldern, um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Doch sie tötet die falsche Beute – und muss dafür zahlen: sie soll den Rest ihres Lebens im Reich der geheimnisvollen Fae verbringen, ...

Feyre jagt in den Wäldern, um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Doch sie tötet die falsche Beute – und muss dafür zahlen: sie soll den Rest ihres Lebens im Reich der geheimnisvollen Fae verbringen, am Frühlingshof des Lord Tamlin. Anfangs ist die Flucht ihr einziges Ziel, bis sie nach und nach Tamlin und seine Welt besser kennen und lieben lernt. Aber ein böser Fluch liegt über den Fae und Feyre muss übermenschliches leisten, um ihre neue Heimat zu retten.
Das ganz kurze Fazit: das erste Drittel hat mich begeistert, der Mittelteil war mir zu langweilig mit der ganzen Romantik und Liebe, der Schluss hat es wieder rausgerissen… Der Schreibstil ist auf jeden Fall mitreißend, durch die Ich-Erzähler-Form ist man sehr nah am Geschehen. Ich fühlte mich unmittelbar beteiligt und Sarah J. Maas hat wirklich ein Händchen dafür, die Emotionen der Figuren zu vermitteln, vor allem im letzten Part habe ich mitgefiebert.
Ich bin keine große Liebesroman-Leserin, deshalb hätte meinetwegen das ganze Geturtel im Mittelteil ruhig wegfallen können… Aber wie gesagt, der Schluß macht einiges wieder wett, es gibt ein paar wirklich furiose Kampfszenen und Feyre muss herzzerreißende Entscheidungen treffen. Im Ganzen also sehr gute Unterhaltung und Fantasy-Romance vom Feinsten!
Der nächste Band, „Flammen der Finsternis“, steht schon auf meiner Liste, denn dann scheint Rhysand eine größere Rolle zu spielen, meine absolute Lieblingsfigur – so herrlich dunkel, geheimnisvoll und ränkeschmiedend!

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