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Veröffentlicht am 25.02.2023

Grandios - noch mitreißender als Band 1!

Die Wallflowers - Lillian & Marcus
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Er über sie:
"»Ein Blick genügt, und jeder halbwegs vernünftige Mann würde schreiend in die entgegengesetzte Richtung davonrennen.«"

Was für eine bezaubernde Buchreihe! … die mit jedem Band besser und ...

Er über sie:
"»Ein Blick genügt, und jeder halbwegs vernünftige Mann würde schreiend in die entgegengesetzte Richtung davonrennen.«"

Was für eine bezaubernde Buchreihe! … die mit jedem Band besser und besser zu werden scheint! Hatte der Auftakt um die liebenswerte Mauerblümchen-Clique mir schon wunderbar gefallen, bin ich nun gänzlich hingerissen.

Die romantische Love Story von Lillian und Marcus hat alles, was mein Regency-Herz begehrt! Die Annäherung zwischen den beiden Hauptfiguren, überhaupt die Ausarbeitung der Charaktere ist ein Knüller!

"Sie war […] so unterhaltsam in ihrer kratzbürstigen Sturheit, dass er der Herausforderung, die sie darstellte, nicht hatte widerstehen können. […] Ihre außerordentlich freche Art unterschied sie von allen anderen Frauen […]."

Die clevere, wortgewandte, toughe Amerikanerin Lillian war von Anfang an meine unangefochtene Favoritin unter den Wallflower-Mädels. Ich liebe ihre Schlagfertigkeit! Lillian schert sich herzlich wenig um die stocksteifen Konventionen der englischen Adelsgesellschaft, was mitunter zu traumhaft amüsanten, spritzigen Dialogen zwischen ihr und Lord Westcliff führt - ich war begeistert!!

"Für Lillian, die schon immer dazu geneigt hatte, Autoritäten Eier ins Gesicht zu werfen, stellte Westcliff eine unselige Versuchung dar. Nur wenige Momente waren so befriedigend gewesen wie die, in denen sie ihn über alle Maßen verärgert hatte."

Und was den charismatischen Marcus betrifft … auf Simons Hunts guten Freund hatte ich bereits im ersten Band ein Auge geworfen. Es widerstrebt dem für seine kühle Dominanz bekannten Aristokraten zutiefst, dass ausgerechnet dieses ungehobelte, scharfzüngige, "mit einem gepflegten Zynismus" und katzenhaften Augen ausgestattete Frauenzimmer sein Blut in Wallung bringt. Er, der normalerweise die Beherrschung in Person ist, erkennt sich plötzlich selbst kaum wieder - dabei ist Lillian Bowman ein wahrer "Teufelsbraten"!

Mit jeder Seite habe ich mich tiefer in die Geschichte hineingeträumt, verlor mich in den atmosphärischen Beschreibungen, spürte das heftige Knistern zwischen Lillian und Marcus … und genoss diese rundum gelungene, unterhaltsame Enemies-to-Lovers-Regency-Romance in vollen Zügen!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Ein Muss für alle Regency-Leser:innen! Auch #Bridgerton -Fans sollten sich dieses Juwel nicht entgehen lassen, denn es gibt so manche spicy scenes, die ziemlich hot sind. Zum Glück steht Band 3 schon im Regal parat, denn der Teaser für Evies Story hat mich eiskalt erwischt, I can’t wait!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Könnte direkt aus Austens Feder stammen - wundervoll!

Miss Bennet
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"Es ist eine traurige Tatsache, dass eine junge Frau, die unglücklicherweise ohne die geringsten Aussichten auf die Welt kommt, gut daran tut, wenigstens als Schönheit geboren zu werden. Arm und hübsch ...

"Es ist eine traurige Tatsache, dass eine junge Frau, die unglücklicherweise ohne die geringsten Aussichten auf die Welt kommt, gut daran tut, wenigstens als Schönheit geboren zu werden. Arm und hübsch zu sein ist schon schlimm genug; aber bettelarm und unansehnlich zweifellos ein hartes Schicksal."

Dieser Schmöker von 700+ Seiten war viel zu schnell ausgelesen, das sagt eigentlich schon alles, oder?!

Ihr Lieben, ich konnte mein Glück kaum fassen. - Janice Hadlow ist mit diesem herausragend geschriebenen Meisterwerk etwas gelungen, was ich nie für möglich gehalten hätte: Ihr Schreibstil ist so nah an der Erzählkunst meiner auf ewig verehrten Lieblingsautorin Jane Austen dran, dass man zwischenzeitlich meinen könnte, es handele sich um ein weiteres Austen-Original. Wow, wow, wow!

Ich erlebte die Ereignisse aus meinem 'Lieblingsbuch auf Lebenszeit' (= "Stolz und Vorurteil") aus der Perspektive der unscheinbarsten Bennet-Schwester. Neben der klugen, wortgewandten, humorvollen Elizabeth, der bildhübschen, sanftmütigen Jane, der übermütig-frechen, stürmischen Lydia und der an Lydias Lippen und Rockzipfel hängenden Kitty verblasst die ruhige Mary aka das Sandwich-Kind der in Longbourn ansässigen Familie komplett. "[…] ihre Schwestern überstrahlten ihre Unscheinbarkeit, ja, schienen ihre Existenz gänzlich auszulöschen." Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Mary jemals heiraten, geschweige denn wahre Liebe erfahren wird. Für ihre Eltern, speziell für ihre Mutter, ist sie eine einzige Enttäuschung.

"Inmitten einer großen Familie war sie mutterseelenallein."

Diese Geschichte hat mir sowas von das Herz gebrochen! Ich habe ja generell ein Faible für Underdog-Charaktere und hatte mich schon immer gefragt, wie Marys Sicht der Dinge wohl aussehen würde. Sagen wir’s mal so: Meine heimliche Sympathie für Mama Bennet bleibt einzig im Austen-Werk bestehen, hier jedoch verpuffte sie binnen weniger Zeilen und wandelte sich in tiefe Abneigung. Es ist mir unbegreiflich, wie man so lieblos und gehässig dem eigenen Kind gegenüber sein kann. Ernsthaft, ich war fassungslos.

"Mary hatte den Fehler begangen, weder das Aussehen noch den Charme der anderen weiblichen Familienmitglieder zu erben. Diese Sünde war in Mrs Bennets Augen unverzeihlich, wie Mary schon früh begriff."

Von der ersten Zeile an tauchte ich tief in die mir so wohlvertraute Storywelt ab, litt mit Mary mit, verdrückte im Laufe der Handlung einige Tränen und wünschte der warmherzigen, von ihrem Umfeld permanent missverstandenen und ungerecht behandelten jungen Protagonistin alles Glück der Welt.

Papa Bennets gleichgültiges, rücksichtsloses Verhalten Mary gegenüber entsetzte mich, selbst Lizzie und Jane sah ich dank dieses gänzlich neuen Blickwinkels plötzlich in einem mitunter unschmeichelhaften Licht, während andere Figuren wie Charlotte oder Mr. Collins nicht nur aufgrund ihrer Rolle, sondern auch wegen ihrer facettenreichen, tiefgründig ausgearbeiteten Wesenszüge eine willkommene Überraschung darstellten.

Gekonnte bedient sich die Autorin bedeutsamer Plot-Elemente aus "Pride and Prejudice", lässt sie - versehen mit einem Twist - spielerisch in die neue Geschichte einfließen; so findet beispielsweise das legendäre Gespräch zwischen Lizzie und Lady Catherine de Bourgh hier zwischen Mary und einer anderen Dame statt. Herrlich!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Herzzerreißend und traumhaft schön zugleich, ich bin begeistert! Dieses Werk ist ein absolutes Must-Read für jede Janeite (sowie für alle Regency-Fans und Leser:innen von historischen Frauenromanen). Hoffentlich beglückt uns Janice Hadlow ganz, ganz bald mit einem weiteren Regencyroman!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Highlight!

Bissle Spätzle, Habibi?
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Mit ihrem durch und durch bezaubernden Debütroman (- nicht zu fassen, dass es sich hierbei tatsächlich um ein Erstlingswerk handeln soll, was für ein unfassbares Schreibtalent! -) hat Abla Alaoui sich ...

Mit ihrem durch und durch bezaubernden Debütroman (- nicht zu fassen, dass es sich hierbei tatsächlich um ein Erstlingswerk handeln soll, was für ein unfassbares Schreibtalent! -) hat Abla Alaoui sich direkt in mein Herz geschrieben.

Wenn du ein Buch nicht zur Seite legen kannst, obwohl du eigentlich längst schlafen solltest und du so hooked bist, dass du dir bei jedem Kapitel denkst: 'Ach, eins geht noch, eins muss noch sein!' …

… wenn du dermaßen mit den wundervollen Figuren mitfieberst, dass du sie am liebsten aus den Seiten heraus- und in dein reales Leben hineinzerren würdest (- Amaya, Klara, Enni, habt ihr beim nächsten Mädelsabend noch ein Plätzchen für mich frei?! -) …

… wenn der mitreißende Schreibstil sämtliche Emotionen in dir weckt - dich herzlich auflachen, Tränen verdrücken und von der ersten Zeile an einen Film vor deinen Augen ablaufen lässt …

… wenn du dir noch während der Lektüre sagst: 'Von dieser Autorin wird ab sofort jedes Folgewerk gekauft!' …

… dann kann man zu Recht von einem absoluten Lesehighlight sprechen.

Ich hab’s so geliebt! Die Story, die Charaktere, die Kapiteleinleitungen (= traumhaft schöne Redewendungen!), die Dialoge, den kulturellen Aspekt …

Für mich ist "Bissle Spätzle, Habibi?" DER Überraschungs-Hit des jungen Jahres. Nochmal zum Mitschreiben für eure Wunschliste: Sen-sa-tio-nell gut!!

Mit charmanter Leichtigkeit bringt die Autorin uns die arabische Kultur näher und ja, hier und da blitzt schon mal ein kleines Klischee auf, aber es wird mit einem Augenzwinkern erzählt und tut dem Lesegenuss keinerlei Abbruch.

Der geduldige, verständnisvolle Daniel tat mir zwischendurch echt leid; es war eine ziemlich verzwickte Situation für ihn, die ich niemandem wünsche. Im Gegensatz zu Susanne hätte ich als Mama sicherlich weniger entspannt reagiert, wenn mein Kind von seiner Freundin vor deren Verwandtschaft wie ein verbotenes Geheimnis behandelt werden würde. Apropos Mama: Von Daniels goldigen Eltern (zum Knuddeln!) hätte ich gerne mehr gelesen. Über den Ausflug zu ihnen nach Stuttgart war ich jedenfalls mega happy!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰

Kreativ, spritzig, tiefgründig und so sympathisch! Ein Buch, das ich am liebsten allen Leser:innen von Feel-Good-Stories persönlich in die Hand drücken würde. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Toller historischer Roman mit Krimi-Elementen

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Wow, dieser vor Esprit strotzende Roman hat mich enorm überrascht! Mit herrlich atmosphärischen Beschreibungen, zeitgerechter Wortwahl (inklusive Dialekt) sowie durch und durch authentisch gezeichneten ...

Wow, dieser vor Esprit strotzende Roman hat mich enorm überrascht! Mit herrlich atmosphärischen Beschreibungen, zeitgerechter Wortwahl (inklusive Dialekt) sowie durch und durch authentisch gezeichneten Figuren erweckt Autorin Petra Aicher das München um 1912 direkt vor meinen Augen zum Leben und lässt mich tief ins Geschehen eintauchen. Geschickt verbindet sie geschichtliche Fakten mit Fiktion und reichert die Handlung mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit an.

Die Story um das ungewöhnliche Ermittler-Duo Anna und Fritz (aka Friedrich) hat mich rundum überzeugen können. Es war mein erster Roman aus dem Subgenre historischer Krimi, wobei ich das Werk im Nachhinein eher als einen (sehr gelungenen) historischen Roman mit eingewobenen Krimielementen bezeichnen würde.

SIE (- Mädchen vom Land, klug, aufrichtig, herzensgut, tugendhaft -) arbeitet seit Kurzem in der Gerichtsmedizin und ist not amused, als sie herausfindet, dass ER (- Spross aus vermögender Adelsfamilie, der heimlich eine Skandalzeitung veröffentlicht -) sie zu Beginn ihrer Bekanntschaft bewusst getäuscht hat, um ihr Informationen zu entlocken. Aber da kann der wortgewandte Herr noch so charmant tun, Anna lässt sich nicht von ihm um den Finger wickeln.

Hach, es war absolut erfrischend, wie sie ihm regelmäßig die Leviten gelesen hat hinsichtlich seiner polarisierenden, frechen Artikel. Zudem fühlt sie sich von seiner Aufmerksamkeit zwar geschmeichelt, weist ihn allerdings bezüglich ihrer unverhofft aufkeimenden Freundschaft klar in seine Schranken und bleibt ihren Prinzipien treu: Keinerlei Anbändeln - der Mann ist schließlich verheiratet! Dennoch liegt etwas in der Luft, es knistert leicht zwischen ihnen; beide genießen die gemeinsamen Momente und die wachsende Vertrautheit.

Fritz (dessen Frau nur an seinem Adelstitel interessiert gewesen war und nach der Geburt zweier Kinder ihre eheliche Pflicht als erfüllt sieht) hat in der Tat häufig Affären. Eine davon, die clevere Schauspielerin Carlotta, lernen wir direkt zu Beginn kennen und sie nimmt eine bedeutende Rolle in der Handlung ein. Ihr Pragmatismus, ihre Schlagfertigkeit und ihr Humor haben mir sehr imponiert; ich mochte sie richtig, richtig gerne. Trotz ihres Rufes (- Schauspielerinnen galten als sündige, leichte Frauen -) hat Carlotta das Herz definitiv am rechten Fleck und ich hoffe inständig, in den Folgebänden hin und wieder von ihr lesen zu dürfen.

Auch die anderen Nebenfiguren sind wahre Unikate, z.B. Annas Vorgesetzter - der sympathische Dr. Gernhuber, Annas Mentor, war mein Star; ich liebte seine Kabbeleien mit Co-Arzt Dr. Schmidt sowie dem Gehilfen Lobinger!

Was den Schreibstil betrifft: Wunderbar!! Ich war rundum zufrieden mit der intensiven Vorstellung der Charaktere (facettenreich, glaubwürdig agierend) und dem Spannungsbogen samt völlig überraschender Auflösung. Einzig die Ermittlungsarbeit hätte gerne noch einen Tick stärker in den Vordergrund gestellt werden können, doch wie gesagt: Für mich war es ohnehin mehr spannender Histo-Read als reiner Krimi, daher vergebe ich sehr gerne volle 5 Sterne.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Den Namen dieser talentierten Autorin muss ich mir merken! Ich war mehr als happy mit meinem Leseerlebnis und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band ("Die Schwabinger Morde" erscheint im Juli 2023). Klare Empfehlung für alle Fans von historischen Romanen!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Genial!

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Nachdem ich in letzter Zeit leider einige Cosy-Crime-Romane erwischt hatte, die mich weitaus weniger begeistert haben, als ich es aufgrund ihres vielversprechenden Klappentextes erwartet hätte, wollte ...

Nachdem ich in letzter Zeit leider einige Cosy-Crime-Romane erwischt hatte, die mich weitaus weniger begeistert haben, als ich es aufgrund ihres vielversprechenden Klappentextes erwartet hätte, wollte ich nicht zu euphorisch in diese Geschichte starten. Aber was soll ich sagen … es war Liebe auf den ersten Blick! - Gelungener Einstieg, stimmungsvoller Verlauf, ein Ende, das mich sehr zufrieden zurücklässt … und nicht zu vergessen: die wunderschöne Gestaltung der Innencover. Kurzum: Ich war mehr als happy mit diesem grandiosen Leseerlebnis.

Hoffentlich ist irgendwo in Shaftesbury noch ein süßes kleines Cottage für mich frei, idealerweise auf einer leichten Anhöhe (damit ich nicht jedes Mal auf den Friedhof gehen müsste, um eine neue Rezension posten zu können, hehe). Ernsthaft, dieses entzückende Örtchen mag winzig sein, aber es ist für alles gesorgt - ob Buchclub-Treffen, historisch interessante Rundgänge auf Blackmore Manor (samt Whiskey-Verkostung und Unterrichtung in Sachen Rosenzucht), sündig leckere Köstlichkeiten im stilechten Tearoom von Mrs Winterbottom (Darjeeling-Tee gefällig? Yes, please!), ein angeregter Plausch mit Laura in Mrs Hazeldines Gemischtwarenladen oder mit Luke, dem sympathischen Barkeeper des lokalen Pubs 'The Golden Horse' (der gerne mal Rocksongs auf der Kirchenorgel spielt) … langweilig wird es einem in Shaftesbury garantiert nicht. Auch für das tierische Wohl ist dank Tierarztpraxis und passioniertem Tierarzt gesorgt, was natürlich Musik in meinen Hundemama-Ohren war.

Ein rundum atmosphärisches Setting und herrlich warmherzige Charaktere - die lebensnahe Figurenzeichnung ist der Autorin ganz hervorragend gelungen; überhaupt war ich hin und weg von ihrem wunderbar angenehmen Schreibstil! So oft musste ich über die kleinen kreativen Details schmunzeln (wie z.B. Erwin = den lokalen Pfau, die Mission 'verstecktes Eichhörnchen' oder den amüsanten Bettenkauf) und auch wenn ich eine leichte Ahnung hatte, wem ich lieber nicht über den Weg trauen würde, haben mich die Hintergründe tatsächlich überrascht.

Meine einzige vorherige Sorge war gewesen: Würde ich mit der weiblichen Hauptfigur warmwerden können? (Ganz wichtiges Kriterium! Nur wenn ich die Figuren sympathisch finde, kann eine Geschichte wirklich bei mir punkten.) Immerhin suggeriert der Klappentext mehr oder weniger, dass Penelope St. James keine Tiere mag, und solche Leute sind mir per se suspekt. I mean … dass man vielleicht Angst vor bestimmten Tieren hat oder einfach keine Haustiere halten möchte - fair enough. Aber wenn es heißt, jemand kann generell mit Tieren 'nichts anfangen', denke ich mir immer: 'Hmm, wir beide werden sicher keine Freunde werden.' Zum Glück entpuppte sich jegliche schlimme Befürchtung dieser Art als völlig unbegründet, da Penny das Herz durchaus am rechten Fleck hat und letztlich viel besser mit Tieren auskommt, als sie selbst je vermutet hätte. Sie ist eine tolle Hauptprotagonistin! Selbstironisch, realistisch, elegant … Außerdem liebe ich ihre ehrgeizige Es-gibt-viel-zu-tun-also-packen-wir's-an-Mentalität!

Erzählt wird aus ihrer sowie aus Sams Perspektive, jeweils in der dritten Person. Besonders gut gefiel mir die realistische Darstellung von Sams Umgang mit seiner kleinen Tochter. Lilly ist so eine niedliche, clevere Maus! Oft werden Kinder in Romanen ja eher stereotypisch dargestellt (als dauerquengelig/anstrengend, altklug … bzw. sie sind permanent am Weglaufen - gefolgt von dramatischer Suchaktion, etc.) oder bekommen in den Dialogen eine Wortwahl verpasst, die nicht so recht zum eigentlichen Kindesalter passen will - im vorliegenden Werk hingegen ist all dies nicht der Fall. Sams aufgeweckte Tochter war eine echte Bereicherung, kein ergänzendes Beiwerk zur Hauptstory. Er bemüht sich nach Kräften, ihr die verstorbene Mutter zu ersetzen, wirkt im hektischen Alleinerzieher-Alltag manchmal auf rührende Weise überfordert und liebt sein Kind einfach über alles.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
In einem Wort: WUNDERVOLL! Nach Beendigung der Lektüre verspürte ich das dringende Bedürfnis, sofort die Homepage des Aufbau Verlags nach Informationen zum Folgeband zu durchforsten. "Ein Herz und eine Tote" erscheint am 17. Mai 2023 - ist notiert! An alle Cosy-Crime-Fans: Lasst euch dieses Juwel nicht entgehen. Klare Leseempfehlung!

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