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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

Anders als es scheint

The truth behind your lies
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Wie eine Videokassette aufgemacht, warum nur? Zwischen zwei massiven Pappdeckeln findet sich eine packende Geschichte über frisch gebackene Abiturienten. Fünf Freunde entschließen sich zum digitalen Detox ...

Wie eine Videokassette aufgemacht, warum nur? Zwischen zwei massiven Pappdeckeln findet sich eine packende Geschichte über frisch gebackene Abiturienten. Fünf Freunde entschließen sich zum digitalen Detox in einer abgelegenen Hütte. Ein Außenseiter ist unsichtbar dabei, hat sie per Kamera im Blick.
Silke Heimes hat durch geschickten Wechsel zwischen den Perspektiven einer Mitbewohnerin und der des Mitschülers Spannung erzeugt. Der Leser wird zum heimlichen Beobachter. Sind die Jugendlichen wirklich so, wie sie sich der Welt in ihren Blogs zeigen? Eine eingeschworene Clique ohne Probleme?
In angenehm kurzen und gut lesbaren Kapiteln zeigt sich eine Welt, die so ganz anders ist, als es für Außenstehende scheint.
Aktuelle, tief sitzende Probleme werden geschildert, Auswirkungen von Mobbing gezeigt, Nachdenkenswertes aufgezeigt. Die heile Welt vieler Blogger oder Influencer ist fragwürdig. Hier überspitzt, aber trotzdem eine spannende und lesenswerte Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Reinheitsgebot

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Fallanalytiker Max Bischoff bekommt überraschend einen Anruf von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin. Ihre Freundin hat bis zu ihrem Tod ein Geheimnis bewahrt. Sie und einige ...

Fallanalytiker Max Bischoff bekommt überraschend einen Anruf von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin. Ihre Freundin hat bis zu ihrem Tod ein Geheimnis bewahrt. Sie und einige andere haben Schuld auf sich geladen. Das allerdings ist 22 Jahre her.
Gegenseitige Antipathie kennzeichnet das Verhältnis zwischen Max und Keskin. Um einen möglichen Mord aufzuklären, übernimmt Max den Fall trotzdem. Mysteriöses wird angedeutet, viele Einwohner lassen ihn ihre Abneigung spüren. Was genau ist damals passiert, wer ist verstrickt?
Arno Strobel hat seine Protagonisten gut vorstellbar beschrieben, egal, ob den hartnäckigen Fallanalytiker, den ungewöhnlichen Psychoprofessor, die unsympathische Polizeirätin oder den arroganten Hauptermittler … .
Die Untersuchung schreitet voran, wird detailliert geschildert. Das Leben in dem kleinen Weinort Klotten an der Mosel wird miterlebbar aufgezeigt, Gerüchte machen die Runde. Sehr anschaulich. Die Spannung hält sich meist im Rahmen, neugierig machen einzig die geschickt eingeschobenen Gedanken eines Unbekannten.
Insgesamt wieder ein solider und gut lesbarer Krimi.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Wunderschöne Perlen

Das Haus der Perlen – Schimmern der Hoffnung
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Maries Mutter ist früh verstorben, hat ihrer Tochter Marie und den Söhnen Carl und Wolfgang die Liebe zu Perlen vererbt.
Wie diese gefischt werden - und das in Deutschland!, - wird gut vorstellbar beschrieben. ...

Maries Mutter ist früh verstorben, hat ihrer Tochter Marie und den Söhnen Carl und Wolfgang die Liebe zu Perlen vererbt.
Wie diese gefischt werden - und das in Deutschland!, - wird gut vorstellbar beschrieben. Viel darüber erfährt auch die sympathische und zupackende Marie, gehört das doch zu ihrer Arbeit als Schmuckverkäuferin dazu.
Zahlreiche Fakten sowohl aus der Geschichte der Perlenfischerei als auch aus der Schmuckherstellung werden einbezogen. Manchmal sogar etwas zu viel. Die realhistorischen Ereignisse oder stadthistorische Besonderheiten allerdings sind interessant.
Charlotte Jacobi hat wieder eine unterhaltsamen Roman mit Familiengeschichten, Erfolgen, Drama, Enttäuschungen und viel Liebe verfasst. Sehr romantische Lektüre, auf eine Fortsetzung darf man sich freuen!

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Teegeschichten aus aller Welt

Das Erbe der Teehändlerin
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1889, Frankfurt. Tee ist inzwischen in Deutschland weit verbreitet, wird aus China, Ceylon und Indien importiert.
Rolf Ronnefeldt plant kurz vor seinem 26. Lebensjahr eine Weltreise, um danach ins Familienteegeschäft ...

1889, Frankfurt. Tee ist inzwischen in Deutschland weit verbreitet, wird aus China, Ceylon und Indien importiert.
Rolf Ronnefeldt plant kurz vor seinem 26. Lebensjahr eine Weltreise, um danach ins Familienteegeschäft einzusteigen. Wieder gibt es viele Ereignisse im Leben der Teedynastie. Konkurrenz durch Messmer droht, ein Grundstück in Amerika birgt Geheimnisse, die Liebe klopft an, es gibt natürlich auch Missverständnisse. Zudem beeinflussen technische Neuerungen das tägliche Leben. Über den Aufbau und das Aussehen einer Niederlassung erfährt man Interessantes, kann sich das Anwesen gut vorstellen. Aber auch Anbaugebiete und die dortigen Bedingungen finden Beachtung. Indien, Ceylon, Amerika - überall erleben die Familienmitglieder Aufregendes.
Susanne Popp hat im dritten und letzten Teil der Ronnefeldt-Saga wieder Unterhaltsames und gut zu Lesendes aus der Familiengeschichte zu Papier gebracht. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Ein Albtraum

Die marmornen Träume
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August 1939. Simon Kraus ist ein zu kurz geratener Psychiater bzw. Psychoanalytiker, auch als Teilzeitgigolo unterwegs. Profitiert vom Nazi-System, lebt in einer enteigneten jüdischen Wohnung und erpresst ...

August 1939. Simon Kraus ist ein zu kurz geratener Psychiater bzw. Psychoanalytiker, auch als Teilzeitgigolo unterwegs. Profitiert vom Nazi-System, lebt in einer enteigneten jüdischen Wohnung und erpresst seine Patientinnen. Gern spaziert er durch das Berlin der dreißiger Jahre und betrachtet Gebäude und Menschen. Der Leser kann sich die Gegend um den Potsdamer Platz gut vorstellen.
Seine Patientinnen haben bizarre Träume, die sich um einen Marmormann drehen. Den gibt es aber auch im wirklichen Leben. Er ermordet die Frauen wohlhabender Nazis. Grausam und ohne Spuren zu hinterlassen.
Beween ist ein besonderer Charakter, skrupelloser und widersprüchlicher Gestapomann. Er soll die Morde aufklären. Tut er das, darf er an die polnische Front (?), schafft er das nicht, droht ihm der Abtransport ins KZ. Mit den beiden hat Jean-Christophe Grangé ein unsympathisches, in sich widersprüchliches Paar kreiert. Ergänzt durch eine Psychiaterin.
Irritierend war für mich, dass der Autor Meinungen vorgibt. Bilde ich mir lieber selbst. Auch seine Wortwahl war mitunter befremdend, teilweise schwülstig, teilweise niveaulos oder ungeschickt. Sein Lieblingswort ist „klein“. Nicht immer sind seine Intentionen logisch oder nachvollziehbar. Klischees werden bemüht. Häufig gibt es Überraschungen
Alle Kritik vergisst man, je weiter man liest. Es entwickelt sich eine interessanter, erschreckender und sich enorm steigernder Thriller. Ungeheuerliche Taten, die die Vorstellungskraft weit überfordern, werden beschrieben. Ein Albtraum. Nur für Leser mit starken Nerven zu empfehlen.

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