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Veröffentlicht am 23.02.2023

Volle 5 Sterne!

Gärten des Jahres 2023
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Klappentext:

„Einen einzigartigen Überblick über die schönsten Privatgärten der besten Gartenplaner im deutschsprachigen Raum bietet das Jahrbuch zum Wettbewerb GÄRTEN DES JAHRES 2023. Landschaftsarchitekten, ...

Klappentext:

„Einen einzigartigen Überblick über die schönsten Privatgärten der besten Gartenplaner im deutschsprachigen Raum bietet das Jahrbuch zum Wettbewerb GÄRTEN DES JAHRES 2023. Landschaftsarchitekten, Gartengestalter sowie Garten- und Landschaftsbauer waren erneut aufgerufen, besonders gelungene, realisierte Privatgärten einzureichen, die von einer renommierten Jury ausgewählt und prämiert wurden. Gezeigt wird eine beeindruckende Vielfalt unterschiedlichster Privatgärten anhand inspirierender Farbabbildungen und aussagekräftiger Gartenpläne. Detaillierte Angaben zu Besonderheiten des Grundstücks, des Konzepts, der verwendeten Materialien und der Auswahl der Pflanzen runden die 50 Gartenporträts ab. Ein unverzichtbares Werk für alle Gartenplaner und Gartenbesitzer!“



Die Ausgabe 2023 hat mir seit langer Zeit mal wieder extrem gut gefallen. Die Vielfalt des Garten-Universum wird hier komplett aufgezeigt: egal ob englisch angehaucht oder ganz puristisch - hier ist dieses Jahr alles dabei. Die Jury hat sich bei der Auswahl und Prämierungen wieder vielen Kriterien stellen müssen, hat aber für meine Begriffe bestens entschieden. Jeder ausgezeichnete Garten wird auf ca. 4 bis 5 Seiten vorgestellt. Neben den Bildern beinhalten die Texte genaue Erläuterungen zu der Auswahl der Materialien, Wegebau, Sichtachsen etc.. Wie jedes Jahr werden auch die Ideengeber dieser Gärten benannt und kommen hier und da zu Wort. Es geht um Beleuchtung, feste Punkte im Garten und eben auch um Vielseitigkeit. Selbstredend ist dies alles mit den Besitzern und ihren Wünschen bestens abgestimmt.

Bei der Optik und Haptik sei wieder zu erwähnen: es ist alles wie immer und somit reih sich dieses Buch perfekt in die bereits bestehende Buchsammlung ein. Die Qualität von Einband oder auch Seiten sowie Druck ist ebenfalls unverändert. Sie ist hochwertig wie eh und je und lässt dieses Buch wieder zu einem wahren Sammlerobjekt werden! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.02.2023

Ein wahrhaftiger Begleitband wie er im Buch steht

Vermeer
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Klappentext:

„Von Februar bis Juni 2023 werden in Amsterdam in der bisher weltweit größten Ausstellung zu Vermeer 27 seiner nur 35 bekannten Werke präsentiert. Der außergewöhnliche und reich illustrierte ...

Klappentext:

„Von Februar bis Juni 2023 werden in Amsterdam in der bisher weltweit größten Ausstellung zu Vermeer 27 seiner nur 35 bekannten Werke präsentiert. Der außergewöhnliche und reich illustrierte Begleitband widmet sich aller bekannten Werke des niederländischen Künstlers im Kontext der neusten Erkenntnisse der Forschung. Es ist ein Blick in eine stille, intime Welt des Alltags im 17. Jahrhunderts, die den Betrachter unweigerlich in seinen Bann zieht. So wird ein überraschend neuer Blick auf Vermeers Werk und den Künstler ermöglicht. Mit Essays von weltweit renommierten Kunsthistorikern und gestaltet von der weltbekannten Buchdesignerin Irma Boom.“



Dieser Begleitband zur aktuellen Ausstellung in Amsterdam ersetzt keinen Besuch - das steht felsenfest aber warum sollte man sich dann diesen „Katalog“ zulegen? Dieses Buch ist etwas ganz besonderes denn es zeigt von den ausgestellten Werken nur 10% des Werkes - genau das werden die Besuch des Rijksmuseums niemals so detailliert erleben - so dicht kommt man als Besucher niemals an die Werke. Warum? Jan Vermeer hatte einfach eine einmalige Pinselführung und ein wahrhaftiges Gefühl Linien zu ziehen und Weichheiten, Ausdrücke in den Gesichtern oder Lichteinfall besonders darzustellen. Der Blick ins Detail verrät sehr viel über den Künstler aber hier dürfen wir Leser noch mehr erfahren. Das Buch ist auch gleichzeitig eine Art Biografie, es zeigt den Künstler pur. Wir erlesen nicht nur Details zu den Werken selbst und Vermeers Leben sondern auch wo er Sichtachsen eingebaut hat, was er damit ausdrücken wollte und natürlich selbstredend die Wahl der Farben mit ihrer Intensität. Viele Kunsthistoriker kommen in diesem Buch zu Wort und bieten dem Leser somit ein mehr als vielfältiges Abbild Vermeer’s Kunst auf kit allen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Vermeer war detailverliebt und genau das kommt bei diesen Bildausschnitten bestens zur Geltung. Hier geht eine Person über eine Brücke, dort steht eine Magd im Gang…jeder wird hier den Blick halten können und gefesselt sein von den Werken selbst. Natürlich erhält der Leser auch den Blick auf die „vollen“ Werke - aber oft im kleinen Format (ungefähr 1/3 bis 2/3 einer Seite). Macht das Sinn? Ja! Der Blick vom Detail dann auf das Ganze ist ein großer Perspektivenwechsel der dem Leser ermöglicht, das Gesamtkunst von der anderen Seite zu betrachten, wie ich finde, eine wunderbare und einmalige Zusammenstellung! Man sucht dann den Herrn der über die Brücke ging oder die Magd aus dem Gang und wird sie auch finden - im Gesamtkunstwerk.

Buchdesignerin Irma Boom hat hiermit wahrlich ein separates Kunstwerk Vermeers geschaffen welches seine Kunst mit anderen Augen betrachtet. Der Begleitband trägt definitiv den Namen zurecht denn er begleitet einerseits den Besucher durch die Ausstellung aber nimmt auch den Leser zu Hause im Lesesessel perfekt an die Hand um „gedanklich“ durch diese Ausstellung zu lustwandeln.

5 von 5 Sterne inkl. Lese-und Genussempfehlung für die Sinne!

Veröffentlicht am 23.02.2023

Die Geschichte einer Mutter

Mameleben
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Klappentext:

„Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem ...

Klappentext:

„Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist.“



Michel Bergmann erzählt in seinem Buch „Mameleben“ die Geschichte seiner Mutter. Diese Geschichte ist jetzt keine vollwertige Biografie, sie ist vielmehr eine Erzählung über seine Mutter. Bergmanns Mame (die jüdische Bezeichnung für „Mutter“) hat ein mehr als bewegendes Leben hinter sich. Vom Krieg gezeichnet, von den Nazis verfolgt, ohne Heimat, ohne Heim muss sie sich durchkämpfen und dabei immer auf ihr Leben achten ohne dabei in die Fänge des braunen Sumpfes zu geraten. Bergmann brilliert in diesem Buch mit einem schonungslosen ehrlichen Ausdruck und mit Worten die auch uns Leser treffen. Sie treffen uns tief in unseren Herzen, denn Bergmann schildert wie oft Mame nervt, wie sie einem auf den Pinsel geht aber auch wie liebevoll und rührend sie sich um ihren Sohn kümmert und bemüht. Ein jeder von uns wird das nachvollziehen können wenn das Verhältnis zur eigenen Mutter ein gutes ist: ja, Mamas können auch gern mal nerven. Sie tun dies aber nicht mit Absicht sondern mit einem ganz bestimmten Gefühl - dem immer umsorgten Mutterherz. Bergmann zeigt hier auf, dass auch nervige Mütter einen Grund dafür haben dies zu tun und das man sie schwer davon losbekommt. Jede Mutter ist ein kleines Wunderwerk für sich und somit könnte man das Buch als Hommage an die Mütter erlesen aber hier ist es auch ganz explizit eine Art Liebeserklärung an Bergmanns Mame. Sie kämpfen für uns wie Löwinnen, sie beschützen uns, sie helfen uns, sie sind für uns da - unsere Mütter! Diese Geschichte hier berührt ungemein und geht wahrlich tief unter die Haut. Durch den wunderbaren Schreibstil fliegt man nur so durch‘s Buch. Fazit: eine lesenswerte Geschichte die tief berührt! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.02.2023

Er hat sein Herz, seine Seele an diese Insel verloren...

Der Inselmann
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!ein Lesehighlight 2023!


Klappentext:

„Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht ...

!ein Lesehighlight 2023!


Klappentext:

„Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen?“



Autor Dirk Gieselmann hat mit „Der Inselmann“ sein Debüt auf den Literaturmarkt gebracht und dies gleich mit einer enorm hohen Messlatte versehen. Seine Geschichte rund um die Familie Roleder bzw. der Hauptprotagonist ist eigentlich Hans, ist gespickt von einer kräftigen und deutlichen Sprache, von Gefühlen, von Wünschen, von Hoffnung. Einerseits beschreibt Gieselmann die „Flucht“ der Familie aus der Stadt raus in die Einsamkeit wie sie in der heutigen Zeit unheimlich populär geworden ist. Die Menschen wollen raus aus den Städten, sie wollen aufs Land, wollen ihre Ruhe, wollen zurück zu ihren „Wurzeln“ finden. Wie aber sehen das die Kinder? Hier in der Geschichte findet Hans sein ganz persönliches Glück: er findet die Einsamkeit in der er doch nicht wirklich einsam ist, denn die Natur wird sein Freund. Er er verwächst mit der Insel wie Moos auf Dächern oder Wiesen wo es eigentlich nicht immer erwünscht ist. Er verwächst aber positiv. Er lernt von der Natur, lässt sich auf sie ein und stellt keine Bedingungen an sie. Diese Blase platzt als der Brief von der Schulbehörde alles zunichte machen zu scheint. Das Moos wird aus dem Rasen geharkt - Hans soll die Insel verlassen. Es ist selbst für den Leser bedrückend zu lesen wie sehr ihn das alles schmerzt. Gieselmann holt hier zwar weit aus aber es passt alles sehr gekonnt zusammen. Der Ton, der Ausdruck, die Wortwahl (äußerst poetisch, fast lyrisch angehaucht!), die bildhaften Beschreibungen - alles passt perfekt zusammen! Hans hinterlässt ein Loch wie eben bei einem frisch vertikutieren Rasen und nicht nur er stellt sich die Frage, wie wird es sein wenn er wieder kommt? Füllt er dieses Loch wieder? Verwurzelt er mit seiner Insel wieder? Das müssen Sie aber schon selbst erlesen! Fest steht jedenfalls um es bildhaft und mit einer Metapher zu sagen: Moos kommt immer wieder, egal wie oft man vertikutiert oder es aus dem Rasen harkt. Ob das für Hans zutrifft? Lesen Sie diese bewegende Geschichte, die absolut zum nachdenken anregt und nachhallt. Dirk Gieselmann hat ein fabelhaftes Debüt vollbracht welches tief unter die Haut geht und Neugier wecken lässt auf die nächsten neuen Werke des Autors. Man sollte sich den Namen Gieselmann definitiv merken! 5 Sterne vergebe ich für „Der Inselmann“.

Veröffentlicht am 23.02.2023

Absolut lesenswert!

Schwester Christas Mischkultur
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Klappentext:

„Mischkultur ist eine Form des biologischen Gärtnerns, bei der Pflanzen zueinander gesetzt werden, die sich auf natürliche Weise gegenseitig begünstigen und stärken. Seit über 70 Jahren wird ...

Klappentext:

„Mischkultur ist eine Form des biologischen Gärtnerns, bei der Pflanzen zueinander gesetzt werden, die sich auf natürliche Weise gegenseitig begünstigen und stärken. Seit über 70 Jahren wird im Klostergarten in Fulda nach dieser Methode gegärtnert. Schwester Christa stellt neben fundiertem Basiswissen zum Thema Mischkultur, viele bewährte Pflanzenkombinationen vor und erläutert die positiven Einflüsse der Pflanzen aufeinander. Mit vielen praktischen Anleitungen und Musterbeeten zum Nachpflanzen gelingt die nachhaltige Bepflanzung Ihres Obst- und Gemüsegartens garantiert. Das Buch wird durch Reportagen ergänzt, in denen Gartenpersönlichkeiten von ihren Erfahrungen mit der Mischkultur berichten.“



Dieses Buch hat beim Ulmer-Verlag auch nach Jahren noch einen hohen Stellenwert und das auch ganz zu recht. Das Buch von Schwester Christa und ihren Mischkulturen und natürlich ihrem großen Erfahrungsschatz ist so zeitlos, dass dieses Buch im Jahr 2023 eine Neuauflage erfährt. Schwester Christa nimmt uns Leser einerseits mit durch den wundervollen Klostergarten der Abtei in Fulda zu lustwandeln aber dabei bleibt es nicht. Erfahrene Hobbygärtner wissen was gemeint ist: man lustwandelt durch das Wunderwerk und gleich fallen einem Dinge ein die noch gemacht werden müssen, die etwas mickrig wachsen und man nach dem Grund sucht oder eben erntet weil gerade etwas bestens gewachsen ist. Stillstand gibt es bei Schwester Christa nicht in jeglicher Hinsicht. Nach all den Jahren Gartenarbeit gibt sie uns ihre Erfahrungen weiter. Neben sehr anschaulichen und nachvollziehbaren Beschreibungen gibt es Tipps, Ratschläge, Denkanstöße, traumhafte Bilder und eben auch kleine versteckte Anekdoten die jeden Gärtner erfreuen. Mischkultur hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung in der Gartenwelt erfahren aber wer gern gärtnert weiß, das seit Jahrhunderten ein Zusammenspiel von Gemüse, Kräutern und Blumen mehr als förderlich ist. Dieses Buch sticht mit seinen eindrucksvollen Tipps hervor und eben mit verständlichem Wissen. Schwester Christa bringt beispielsweise Möhrensamen und Dillsamen gleichzeitig in einer Reihe aus! Wo andere Literatur davor warnt und immer nach Abständen giert, macht Christa dies anders. Und es wird schon seinen Grund haben! Fruchtfolgen werden bestens beschrieben und ergeben definitiv Sinn! Wo andere Fachbücher recht fest strukturiert sind und exakte Vorgaben machen, zählt bei Schwester Christa aber noch etwas anderes: man muss ein Auge darauf haben was man sät und es verfolgen und analysieren, sonst wird das nix! Neben Schwester Christa kommen aber auch joch andere Stimmen im Buch zu Wort. So erfahren wir etwas vom größten Nutzgarten Deutschlands (Schloss Ippenburg) uvm.. Das Buch ist in allem eine Bereicherung und bietet unzählige Anregungen für die eigene Gartenwelt. Optisch, haptisch und auch inhaltlich ist dieses Buch ein Genuss und eine Bereicherung für jede Gartenbibliothek! 5 Sterne hierfür!