Geheule am Abend – was kann das sein?
Wenn ein Kinderbuch mit dem Satz beginnt: „Ich sollte am Abend nichts mehr trinken.“ Dann ist der Ton schon gesetzt. Es geht natürlich um die reine Flüssigkeitsaufnahme und keine andere Assoziation, die ...
Wenn ein Kinderbuch mit dem Satz beginnt: „Ich sollte am Abend nichts mehr trinken.“ Dann ist der Ton schon gesetzt. Es geht natürlich um die reine Flüssigkeitsaufnahme und keine andere Assoziation, die wir Erwachsenen haben.
Petra Hartlieb kennen wir schon als passionierte Buchhändlerin aus Wien und auch als Autorin für uns Große. Nun erweitert sie ihr Repertoire gekonnt um Kinderbücher und hat zusammen mit Hubert Flattinger den ersten Fall für Martha & Mischa geschrieben: ‚Der Wald heult‘.
Das Kinderbuch ist so konzipiert, dass die 10jährigen Zwillinge Martha und Mischa im Wechsel in kurzen Kapiteln zu Wort kommen und man immer zu Beginn des Kapitels anhand eines lachenden oder eines wütenden Bildes des jeweiligen Erzählenden genau weiß wie die Stimmung ist. Zu Beginn sind beide eher…not amused…denn sie ziehen mit den Eltern aus der Stadt aufs Land nach Krähfeld und dann auch noch in ein olles Haus. Was die beiden daran – zu Recht - am meisten nervt, ist der Fakt, dass sie in die Entscheidung nicht eingebunden wurden. Null, nada. Aber es wird dann doch ganz nett, weil die wenigen Kinder vor Ort was taugen und das Freibad kann auch was. Nur das riesige Haus macht ihnen etwas Angst zu Beginn und dann ist da das nächtliche Geheule. Sind das Wölfe? Das gilt es herauszufinden.
Die hervorgehobene Klassifizierung als Tierschutz-Krimireihe hätte man sich eventuell sparen können, denn es geht auch recht weit am Ende um die Wölfe, aber hat keinen Schwerpunkt. Was es trotzdem zu einem gelungenen Kinderbuch macht und vielleicht ist Band 2 Tierschutz-lastiger? Wir werden sehen!
Super nett ist das ganze illustriert von Ulrike Halvax. Zeichnungen, die an kindliche, aber gekonnte Bilder erinnern. Mir hat es gefallen.
Das Buch ist aus meiner Sicht ab der 2./3. Klasse mit ersten Leseerfahrungen gut lesbar. Denn die Schrift ist zwar recht klein, aber der Zeilenabstand und Buchstaben pro Zeile überschaubar auf den 157 Seiten.