Rising Bahia

Der durchaus gelungene Auftakt einer Fantasy-Reihe über Jul, die ein Auslandsjahr in Brasilien macht. Doch dort erkennt sie, dass sie die Tochter einer mächtigen Göttin ist und schließt sich der Wiederstandsgruppe gegen den Präsidenten Ramos an, dessen skrupelloses Regime das Land erschüttert. Der Schreibstil erzählt aus Juls Sicht und liest sich schön einfach und flüssig. Und auch der Plot bietet Abwechslung; das Setting ist mal was anderes, wirklich lebensecht und interessant umgesetzt. Die Armut und Not in Brasilien wird realistisch beleuchtet und der Kampf gegen Ramos, der die Armenviertel am liebsten auslöschen will, ist verständlich und holt einen als Leser sehr gut ab. Dennoch ist die Atmosphäre irgendwie teilweise sehr beruhigend und gemütlich, weshalb man sich gern in der Story fallen lässt. Die Götter, Juls Abstammung und die damit verbundenen magischen Kräfte sind dabei als einzige Fantasy-Elemente eher dezent eingebracht, aber das passt auch sehr gut so. Mein einziger Kritikpunkt ist tatsächlich, dass die Geschichte leider lange braucht, bis Spannung aufkommt. Zwar mochte ich Juls Freiwilligenarbeit in der Grundschule, das Entdecken ihrer Kräfte und die Organisation der Wiederstandstruppe gerne, aber vieles konnte mich einfach nicht ganz fesseln. Zum Ende hin wird es dann aber doch sehr actionreich und der Cliffhanger sorgt dafür, dass ich unbedingt weiterlesen will. Jul ist eine sympathische Protagonistin und auch ihr Love Interest Pantera, so wie die anderen Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und gefällig. Insgesamt also ein lesenswertes Buch für alle, die eine erfrischende Geschichte mit Fantasy-Elementen suchen, die aber auch reale Probleme thematisiert und kritisiert. »Rising Bahia« ist wirklich sehr originell und ich freue mich auf mehr aus der Reihe.

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