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Veröffentlicht am 26.01.2024

etwas enttäuschend

Judiths kleine Farm
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"Judiths kleine Farm - Kater Jack sucht einen Freund" von Judith Rakers erschien im Januar 2024 im Kosmos Verlag. Das farbig illustrierte Buch umfasst 40 Seiten und eignet sich zum Vorlesen für Kinder ...

"Judiths kleine Farm - Kater Jack sucht einen Freund" von Judith Rakers erschien im Januar 2024 im Kosmos Verlag. Das farbig illustrierte Buch umfasst 40 Seiten und eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab ca. 4 Jahren oder zum Selberlesen für ältere Kinder bis ca. 10 Jahren.

Der schüchterne Kater Jack findet als letztes Katzenkind seines Wurfes doch noch ein neues Zuhause. Judith holt den kleinen Racker zu sich auf ihre Farm. Dort trifft er nicht nur auf eine ältere abweisende Katzendame, die Judith partout nicht teilen will, sondern auch auf einen Maulwurf namens Günther, das Pferd Sazou, den Hahn Pavarotti und viele weitere Tiere.
Zusammen mit Jack können die Kinder so nach und nach die kleine Farm von Judith kennenlernen und dabei auch ein paar Tipps zum Gemüseanbau erfahren.

Das Buch ist farbig illustriert und der Text wurde in die Bilder integriert. Die Sätze sind manchmal lang und wirken etwas unbeholfen, was das Vorlesen teils erschwerte. Insbesondere, wenn in einer anderen Sprache vorgelesen wird, ist das Übersetzen manchmal schwierig.
Unsere Jüngste (2 Jahre) war immer verwirrt, wenn auf einer Seite dasselbe Tier mehr als einmal abgebildet war und so die Abfolge nicht ganz klar war. Warum hat es plötzlich drei Jacks?
Die Anleitungen zum Nachmachen haben uns etwas enttäuscht. In so vielen Kinderbüchern ist eine Anleitung zum Kresse anpflanzen drin, da hätte man etwas innovativer sein können. Auch die anderen Tipps sind nicht neu.

Das Buch ist zwar schön gestaltet und die Geschichte an sich nett, durch die manchmal holprige Sprache, die für die Jüngsten verwirrenden Bilder und die schon zigmal gelesenen Anleitungen aber leider kein Hit.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Romance-Thriller

Liebe ihn und leide
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Mit „Liebe ihn und leide“ veröffentlicht Harald Schmidt erneut einen Psychothriller.

Protagonist des Buches ist Jan Hellmann, ein ziemlich erfolgreicher Schriftsteller. Obwohl er sich durch seinen Erfolg ...

Mit „Liebe ihn und leide“ veröffentlicht Harald Schmidt erneut einen Psychothriller.

Protagonist des Buches ist Jan Hellmann, ein ziemlich erfolgreicher Schriftsteller. Obwohl er sich durch seinen Erfolg finanziell vieles leisten kann, ist er noch immer nicht über die Trennung von seiner Ex hinweg. Auch Jahre danach lebt er noch immer allein und kann nach wie vor nicht verstehen, warum sie ihn von heute auf morgen verlassen hat. Seit sie weg ist, konnte er keine neue Beziehung eingehen, sein Herz hängt zu sehr an seiner Ex. Doch dann tritt Sandra in sein Leben und alles verändert sich. Obschon sie eigentlich nur Kontakt mit Hellmann aufnimmt, um ihn für ihren Verlag zu gewinnen, entwickelt sich eine Beziehung zwischen den zweien. Kaum haben die beiden jedoch angefangen ihre neue Liebe richtig zu geniessen, beginnt auch schon der Albtraum. Hellmann erhält Drohbriefe mit der Aufforderung Sandra zu verlassen, da ihr ansonsten etwas Schlimmes zustossen wird.

Im ersten Teil des Buches geht es um die Liebesgeschichte von Sandra und Jan. Von einem Thriller merkt man kaum etwas. Der Schreibstil ist flüssig und der Erzählstrang macht Sinn, doch die Handlung scheint nicht wirklich auf Touren zu kommen. Die Sprache ist angemessen, jedoch zum Teil etwas holprig. Ausdrücke wie „Autotechnik-infiziert“ hören sich seltsam an.

Die Charaktere sind ausgereift und gut beschrieben. Die Konstellationen innerhalb der Geschichte sind durchdacht und wirken überzeugend. Weniger überzeugend ist manchmal der Handlungsverlauf. Es überrascht doch sehr, dass eine Frau bei einem Mann bleibt, welchen sie erstens erst seit kurzer Zeit kennt, zweitens beim Konsum harter Drogen erwischt und der ihr drittens gesteht schon mal aggressiv zu werden. Dies scheint etwas realitätsfern und sehr konstruiert.

Für einen Psychothriller gibt es zu wenig Spannung(en) im Buch. Die Drohbriefe sind schrecklich, ohne Zweifel, dennoch fehlt es dem Ganzen irgendwie an Tiefe. Das Versprechen eines „Psychothriller, der wieder einmal tief in das Seelenleben der Figuren eintaucht“ wurde nicht eingelöst. Zumal die Aufklärung des Motivs aussen vor bleibt und der Leser sich selbst seine Gedanken darüber machen muss. Über das Seelenleben des Täters wissen wir kaum etwas, da es weder Einblick in seine Emotionen gibt noch die Geschichte auch einmal aus seiner Perspektive erzählt.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

die Wahrheit über Vampire

Die Wahrheit hat Zähne
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Hinter dem Pseudonym David Pawn versteckt sich kein hauptberuflicher Autor, trotzdem hat er schon mehrere Werke, vor allem aus dem Fantasy-Genre, veröffentlicht. Mit „Die Wahrheit hat Zähne“ erschien nun ...

Hinter dem Pseudonym David Pawn versteckt sich kein hauptberuflicher Autor, trotzdem hat er schon mehrere Werke, vor allem aus dem Fantasy-Genre, veröffentlicht. Mit „Die Wahrheit hat Zähne“ erschien nun auch ein Vampir-Thriller aus Pawns Feder.

Bereits das Cover verrät, wo die Handlung spielt. Nämlich im wunderschönen Dresden. Und dies nicht im irgendwann im tiefen Mittelalter, sondern in der Gegenwart. Geraldine Silvestri, die Letzte aus der Familie der berühmten Vampirjägern van Helsing, setzt die Familientradition fort indem sie genau das tut, Vampire jagen und töten. Als sie jedoch den Vasallen Toralf Mahnsteins eliminiert, macht sie sich einen mächtigen Feind. Toralf sucht Rache und zwar im Duell mit Geraldine. Dazu ist ihm jedes Mittel rech, auch wenn Unschuldige sterben müssen. Geraldine, welche sich eigentlich absetzen und abwarten wollte bis Gras über die Sache gewachsen ist, sieht sich gezwungen, sich der Herausforderung zu stellen. Toralf ist jedoch bei Weitem nicht der Einzige, der Geraldine gerne zu Gesicht bekommen würde. Sie zieht auch die Aufmerksamkeit von Kommissar Winkler sowie die eines irren Stalkers auf sich.

Der Erzählstil ist flüssig und die Handlung wird rasch vorangetrieben. Bereits der Auftakt ist voller Spannung, denn der Leser findet sich inmitten eines Kampfes Mensch gegen Vampir wieder. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich, stellenweise etwas derb, was jedoch sowohl zu den Akteuren wie auch zur heutigen Zeit passt.
Was besonders auffällt, ist dass der Autor mit einigen gängigen Mythen über Vampire aufräumt. Durch die Stimme Toralfs erfährt der Leser welche der Vampiren zugeschriebenen Attribute tatsächlich der Wahrheit entsprechen und was ins Reich der Ammenmärchen gehört. Pawns Vampire – oder zumindest Toralf, andere werden nicht näher beschrieben – sind eine Mischung aus blutrünstigen Monstern und pragmatisch denkenden Zeitgenossen. Um ihren Blutdurst zu stillen, ist beispielsweise nicht von Nöten das Opfer dabei zu töten. Es reicht aus, sich von einem Menschen zu nähren, ohne dass er dabei das Leben lässt. Die Protagonisten Toralf und Geraldine werden am ausführlichsten beschrieben und man erfährt auch etwas über ihre Vorgeschichte. Dennoch bleiben sie irgendwie unnahbar. Es ist schwierig, sich in ihre Lage zu versetzen, geschweige denn, sich mit ihnen zu identifizieren. So richtig nahe kommt man ihnen nicht und somit schafft es auch die Geschichte nicht vollends zu fesseln. Als Leser bleibt eher der Beobachter aus sicherer Entfernung als jemand, der tatsächlich am Geschehen teilhat.

„Die Wahrheit hat Zähne“ birgt einen unterhaltsamen Lesenachmittag sowie einige (neue) Einblicke über das Wesen von Vampiren. Mich als Leser in den Bann zu ziehen, hat der Roman leider nicht geschafft. Auch der Schluss kam für mich wenig überraschend. Doch er lässt Raum für eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

mysteriöse Kurzgeschichten

Der Schatten aus der Tiefe
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"Der Schatten aus der Tiefe" ist ein Sammelband mit sechs Kurzgeschichten von Nathali Gutz. Erschienen ist er im BoD – Books on Demand Verlag im Jahr 2021.
Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise nach ...

"Der Schatten aus der Tiefe" ist ein Sammelband mit sechs Kurzgeschichten von Nathali Gutz. Erschienen ist er im BoD – Books on Demand Verlag im Jahr 2021.
Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise nach England in den Jahren 1811 bis 1813. Als historischer Hintergrund dienen die Industrielle Revolution und die Ludditenaufstände. Die Protagonisten sind Handwerker des Textilgewerbes. Es handelt sich dabei beispielsweise um Weber oder Tuchscherer.
Die Geschichten sind unterschiedlicher Art, allen gemeinsam ist jedoch ein mysteriöses, nicht erklärbares Phänomen.

Aufgrund der Buchbeschreibung habe ich mir erhofft mehr über die Ludditen-Bewegung zu erfahren. Diese wird zwar in den Geschichten angesprochen, aber nur am Rande behandelt. Als Leser erhält man Einblick in die damalige Lebens- und Arbeitsweise, was mir persönlich gut gefällt.
Was den Gruselfaktor der Geschichten anbelangt, war ich etwas enttäuscht. Die Geschichten sind von der Sprache her gut zu lesen, die Formatierung im Flattersatz erschwert jedoch das flüssige, zügige Lesen. Für mich fehlte das gewisse Etwas. Es gibt sehr spannende, tiefergehende "Gruselgeschichten", welche den Leser auch im Nachhinein noch beschäftigen. Das war im vorliegenden Band lieder nicht der Fall. Es handelte sich um eine kurzweilige Lektüre, die es nicht schaffte einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

am Ziel vorbei

Blaukäppchen und der gute Wolf
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"Blaukäppchen und der gute Wolf" von Nico Sternbaum erschien im März 2022 im Verlag Schneiderbuch. Das Kinderbuch umfasst 32 farbig illustrierte Seiten.

Der Wolf ist traurig, da keines der anderen Tiere ...

"Blaukäppchen und der gute Wolf" von Nico Sternbaum erschien im März 2022 im Verlag Schneiderbuch. Das Kinderbuch umfasst 32 farbig illustrierte Seiten.

Der Wolf ist traurig, da keines der anderen Tiere mit ihm spielen will. Alle gruseln sich vor ihr. Dank Blaukäppchen, welches sich für den armen Wolf einsetzt, lernen die Tiere, warum sie sich nicht von Äusserlichkeiten beinflussen lassen sollten.

Das Thema der Inklusion ist sicher sehr wichtig, wird hier aber unserer Meinung ungenügend behandelt.
Die Tiere fürchten sich vor dem Wolf bis ein kleines Mädchen vorbeikommt und ihnen sagt, dass dies nicht nötig ist. Gestützt auf eine einzige Aussage, wird die - wenn auch falsche - Annahme über Bord geworfen und eine andere Meinung vertreten. Unsere Tochter fragte auch: "Warum glauben sie was Blaukäppchen sagt?".
Die Hälfte der Tiere und Vorurteile, das Ganze dafür etwas aussführlicher, wäre unserer Meinung nach besser gewesen.
Dazu kommt, dass solche Bücher erst dann wichtig werden, wenn man den Kindern Inklusion nicht vorlebt. Geht man ganz natürlich mit anderen um, unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, körperlichen Beeinträchtigungen etc. brauchen sie gar keine solchen Bücher, welche Vorurteile aus der Welt schaffen wollen.
Unsere Kinder waren natürlich sehr gespannt auf die Geschichte als das Buch da war, es hat es bisher aber nicht nochmals in die Vorleserunde geschafft.

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