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Veröffentlicht am 24.02.2023

Ein Buch mit Nachhall ...

Die marmornen Träume
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Das ist wieder mal ein Buch mit Nachhall, am Ende hätte ich mir noch einen kleinen Epilog gewünscht mit einem Blick in die Zukunft, aber im Großen und Ganzen wissen wir ja alle, wie es damals endete.

Der ...

Das ist wieder mal ein Buch mit Nachhall, am Ende hätte ich mir noch einen kleinen Epilog gewünscht mit einem Blick in die Zukunft, aber im Großen und Ganzen wissen wir ja alle, wie es damals endete.

Der Autor erzählt uns die Geschichte dreier Menschen, die das Schicksal zusammenbringt und die trotz ihrer Unterschiede im Lauf der Zeit zu einem tollen Team werden.

Der Psychiater Simon Kraus, die Adelige Minna von Hassel und der Gestapo-Mann Franz Beewen versuchen gemeinsam, die Morde an mehreren Frauen aufzuklären. Die Opfer sind allesamt gut betuchte Damen mit Männern aus der Nazi-Oberschicht und gehören dem Wilhelmsklub im Hotel Adlon an. Brutal ausgeweidet werden sie gefunden und vom Täter fehlt lange jede Spur.

Die Ermittlungen führen zunächst in SS-Kreise, was die Sache für Franz nicht gerade einfacher macht. Wenn er versagt, kann das für ihn schlimme Konsequenzen haben. Er riskiert schon viel, indem er zwei Zivilisten mit einbezieht.

Das Buch startet etwas gemächlich, wir lernen zunächst Simon Kraus kennen. Er behandelt als Psychoanalytiker reiche Frauen, die ihm seine Alpträume anvertrauen.

Da eine seiner Klientinnen das erste Opfer der Mordserie ist, steht bald Franz Beewen vor seiner Tür. Die Männer trauen und mögen sich zunächst überhaupt nicht, stammen sie doch nicht zuletzt auch aus völlig unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft.

Das Trio wird komplettiert von einer weiteren Psychiaterin: Minna von Hassel betreut in ihrem Institut den Vater von Franz und sie kennt Simon aus früheren Zeiten. Bald gehen sie gemeinsam auf Spurensuche - und begeben sich auch selbst in so manche Gefahr.

Besonders an diesem Buch ist nicht nur der Schreibstil. Grangé spielt mit den Worten, er setzt ungewöhnliche Metaphern ein, beschreibt seine Schauplätze immer sehr lebendig und anschaulich. Auch die Figuren sind extrem vielschichtig und facettenreich und entwickeln sich im Lauf der Geschichte in einer Art und Weise, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, die Übergänge scheinen oft fließend.

Zunächst spielt sich alles innerhalb eines recht kurzen Zeitraums ab im Jahr 1939, um dann Ende 1942 fortgesetzt zu werden. Wir werden Zeuge der besonderen Gräuel dieser Epoche, die der Autor in vielen Szenen eindrücklich und oft emotional schildert. Es wird auch mal sehr blutig und grausam, aber nicht nur physisch sondern auch psychisch ist es stellenweise schwer zu ertragen. Führt man sich vor Augen, dass es sich bei vielen Szenen um traurige Realität handelt, dann zieht einen diese Geschichte noch mehr in ihren Bann.

Was die Auflösung der Mordserie betrifft gibt es viele Irrwege, falsche Spuren und überraschende Wendungen. Trotz allem zieht sich ein roter Faden durch das Buch und alles wird am Ende stimmig aufgelöst.

Dass das Buch fast 700 Seiten umfasst, merkt man bald nicht mehr. Trotz der Schrecken der Story habe ich mich mit den Figuren irgendwann so wohl gefühlt, dass ich gerne noch weiter gelesen hätte.

Es ist kein ganz typischer Grangé, aber der tolle Schreibstil und die durchgehende (wenn auch oft unterschwellige) Spannung sind auf einem Niveau, wie man es kennt. Ein gelungener Thriller, der im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Wirklich tolle Anregungen ...

Einfach schnell vegan
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Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal beschlossen, mich überwiegend vegan zu ernähren und war auf einem guten Weg. Leider habe ich mich dann vom Alltag und den Essgewohnheiten meiner Umgebung wieder ...

Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal beschlossen, mich überwiegend vegan zu ernähren und war auf einem guten Weg. Leider habe ich mich dann vom Alltag und den Essgewohnheiten meiner Umgebung wieder etwas abbringen lassen davon. Als ich jetzt so durch dieses Kochbuch geblättert habe, wurde ich wieder an einige Gerichte erinnert, die ich damals auch schon zubereitet hatte. Auch einige Basics, wie Hefeschmelz finden sich im Buch.

Anja Romaniszyn verspricht einfache Gerichte, die in weniger als einer halben Stunde zubereitet sind. Dabei verwendet sie Zutaten, die man zumeist schon zu Hause hat. Das sind Voraussetzungen, die mir sehr entgegenkommen, denn Rezepte mit ellenlanger Zutatenliste und komplizierter Zubereitung schrecken mich immer sofort ab.

Nach einem kurzen Vorwort sind die Rezepte in sechs Kategorien eingeteilt: vom Frühstück über Pasta, Aufläufe und Fingerfood bis hin zu Kuchen und Desserts ist alles vertreten. Da findet sicher jeder was Passendes.

Oft verwende ich Kochbücher eher als grobe Anregung und variiere die Rezepte je nach Lust und Laune und dem, was der Vorrats- oder Kühlschrank gerade so hergibt. Dazu eignet ich das Buch auch wirklich toll.

Super finde ich auch die ansprechenden Fotos, die jedes Rezept begleiten. Das macht sofort Lust aufs Nachkochen.

Die Mengen- und Zeitangaben sind meistens ganz passend angegeben, also es funktioniert auch, wenn man streng nach Rezept kocht.

Einige Sachen habe ich bereits ausprobiert und es war für mich jetzt auch ein Ansporn, den Weg zur veganen Ernährung wieder verstärkt einzuschlagen! Dafür danke ich der Autorin und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Ich mag diese Reihe ...

Isengrim
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Christoph Görg hat sich mit dieser Reihe etwas ganz Besonderes ausgedacht: er schickt einen jungen Mann aus dem Jahr 2017 direkt ins finsterste Mittelalter nach 1193.
Wie genau Niki (Nikolaus) Wolff dort ...

Christoph Görg hat sich mit dieser Reihe etwas ganz Besonderes ausgedacht: er schickt einen jungen Mann aus dem Jahr 2017 direkt ins finsterste Mittelalter nach 1193.
Wie genau Niki (Nikolaus) Wolff dort landet, bleibt zwar technisch sein Geheimnis, aber dieser kleine Ausflug in die Science-Fiction oder Fantasy-Ecke macht auch nur einen geringen Teil der Reihe aus. Auch für den Protagonisten selbst ist das „Wie“ und „Warum“ irgendwie nie wirklich ein Thema, er entscheidet sich schnell ganz bewusst für das Leben in der Vergangenheit. In „Isengrim“ finden sich auch keine Szenen mehr aus seinem „modernen Leben“, alles spielt sich im Mittelalter ab.
Während er mit seinen neuen Freunden – und vor allem mit seiner Liebsten Engel(trud) – in den ersten beiden Bänden zahlreiche Abenteuer überstehen muss, findet Niki in Band 3 seine Bestimmung als kriminelle Spürnase.
Im Auftakt „Troubadour“ muss er sich erst einmal in seinem neuen „alten“ Leben zurechtfinden und wird dabei gleich mit niemandem Geringeren als Richard Löwenherz konfrontiert. Im Nachfolgeband „Reliquiae“ müssen Niki und seine Gefährten einen historischen Roadtrip überstehen und im fernen Konstantinopel nach einem außergewöhnlichen Mitbringsel suchen.
Beide Bücher habe ich mit Begeisterung gelesen und würde jedem raten, die Reihenfolge einzuhalten, da sich die Figuren schon sehr weiter entwickeln und man dann mehr Hintergrundwissen mitbringt. Natürlich könnte man aber grundsätzlich auch alle Bände getrennt voneinander verstehen, denn sie enthalten ja immer in sich abgeschlossene Geschichten.

In „Isengrim“ finden wir im Gegensatz zu den Vorgängern ein sehr komprimiertes Setting: wie der Untertitel besagt, spielt sich alles innerhalb von sieben Novembertagen des Jahres 1194 ab. Auch die Schauplätze sind nicht so vielfältig wie wir es von den ersten Bänden kennen.
Dank des sehr lebendigen und atmosphärischen Schreibstils kann man sich die Orte immer bestens vorstellen. Niki zieht auch oft Parallelen zur Gegenwart, so dass man sich die Schauplätze im heutigen Zustand auch selbst ansehen könnte.

Die Figuren sind durchweg vielschichtig und wirken sehr real; vor allem Niki, seine Engel und deren Bruder sind mir bereits sehr ans Leserherz gewachsen. Der Autor schließt alle Bereiche des Lebens mit ein, es gibt kaum Tabus und die Emotionen der Protagonisten machen das Gelesene noch greifbarer und lebendiger. Man kann mit den Figuren lachen, weinen und bangen – eine gelungene Mischung für uns Leser!
Natürlich gibt es auch weniger freundliche Zeitgenossen, die müssen auch sein für eine runde Story.

Das Buch beginnt mit einem grausamen Mord, dem ausgerechnet Engels sehr gute Freundin zum Opfer fällt. Ein Schuldiger ist schnell ausgemacht, doch Niki ist sicher, dass es sich dabei nur um einen Sündenbock handelt, damit die Stadtwache die Sache wieder zu den Akten legen kann. Er beschließt, den wahren Täter ausfindig zu machen, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von Engels Bruder und einigen anderen lieben Mitstreitern.
Super fand ich, dass Niki als Hauptfigur trotzdem nicht der unfehlbare Über-Held ist, sondern durchaus öfters nur die zweite Geige spielt, wenn es um die wichtigen Schlussfolgerungen bei der Aufklärung des Falles geht.
Die Geschichte ist spannend, fesselnd und geprägt von falschen Fährten und überraschenden Wendungen – eben ein richtiger Krimi. Die Auflösung fand ich sehr gelungen und stimmig. Ein bisschen Action gibt es auch mal zwischendurch, es wird nie langweilig beim Lesen.

Jetzt freue ich mich sehr auf den nächsten Teil, in dem Niki und Engel ganz neue Herausforderungen meistern müssen, aber ich will noch nicht zu viel verraten. Ich mag die Reihe und empfehle die Bücher gern weiter an Leser, die historische Romane und spannende Geschichten lieben.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Hoffentlich nicht der letzte Teil ...

In tiefen Seen
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Die Südtirol-Krimireihe von Lenz Koppelstätter liebe ich sehr und habe bisher fast alle Bände gelesen. Es ist immer wieder toll, Neues von den lieb gewonnenen Figuren zu erfahren.

Im Mittelpunkt steht ...

Die Südtirol-Krimireihe von Lenz Koppelstätter liebe ich sehr und habe bisher fast alle Bände gelesen. Es ist immer wieder toll, Neues von den lieb gewonnenen Figuren zu erfahren.

Im Mittelpunkt steht Kommissar Grauner, der im Herzen eher Kuhbauer als Polizist ist, der aber trotzdem jeden seiner Fälle mit vollem Einsatz löst. Dabei wird er tatkräftig unterstützt von seinem Kollegen Saltapepe, der aus dem sonnigen Sizilien ins beschauliche Südtirol versetzt wurde. Außerdem ist Grauners Assistentin Tappeiner noch mit von der Partie, die auch alles gibt, um Licht ins Dunkel zu bringen.

In diesem Buch haben sie es mit einem besonders grausamen Mordfall zu tun: ein Künstler wird auf offener Wiese getötet und schlimm zugerichtet. Die Dorfgemeinschaft schweigt, obwohl sie die Schreie des Opfers gehört haben müssen ... was steckt dahinter?

Die Ermittlungen führen bald in die Kunstszene und außerdem in die Vergangenheit. Grauner und sein Team knien sich so rein, dass sie bald selbst alle mehr oder weniger in Gefahr schweben. Es gibt viele Verdächtige und einige der Spuren führen ins Leere, zusätzlich sorgen überraschende Verbindungen in der Vergangenheit für fesselnde Leseunterhaltung.

Dank des lebendigen und atmosphärischen Schreibstils ist man immer mittendrin. Als Verfilmung könnte ich mir die Reihe auch super vorstellen. Die Charaktere sind liebenswürdig und wirken authentisch. Besonders gefällt mir auch der Humor, der in diesem Band nicht zu kurz kommt, manchmal nur unterschwellig, aber oft auch begründet durch die Eigenheiten der Figuren.

Ganz nebenbei konnte ich auch in diesem Band wieder ein bisschen Neues erfahren, diesmal über die Kriminalität in der Kunstszene.

Der Krimi ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem man meist gar nicht merkt, wie schnell man die Seiten umblättert. Die Story ist fesselnd, bestens durchdacht und am Ende stimmig aufgelöst. Etwas Sorgen macht mir das Ende und ich hoffe nicht, dass es bedeutet, dass Grauner tatsächlich nun in den Ruhestand gehen möchte. Ich würde gern noch mehr von ihm lesen.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Den Namen muss man sich merken ...

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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Das Buch bildet den Auftakt zu einer neuen Krimireihe, in deren Mittelpunkt der Meisterdieb Felix Blom aus Berlin steht. Für mich war es die erste Begegnung mit einem Buch von Alex Beer, aber - so viel ...

Das Buch bildet den Auftakt zu einer neuen Krimireihe, in deren Mittelpunkt der Meisterdieb Felix Blom aus Berlin steht. Für mich war es die erste Begegnung mit einem Buch von Alex Beer, aber - so viel sei verraten - sicher nicht die letzte.
Der Schreibstil ist mitreißend und sehr lebendig. Dank ausführlicher Recherchen findet man sich wieder im eindrucksvollen Berlin Ende des 19. Jahrhunderts. Die Figuren sind vielschichtig und die Hauptpersonen Felix Blom und Mathilde Voss haben sich sofort einen Platz in meinem Leserherz erobert. Sympathisch und mit etwas Humor und viel Gerissenheit werden die beiden künftig hoffentlich viele Fälle lösen in ihrer gemeinsamen Detektei.
Doch vorher erfahren wir in diesem Reihenauftakt, wie es dazu kam und wie Felix es schafft, einem drohenden Mordversuch zu entgehen. Eine extrem spannende und fesselnde Lektüre, die ich kaum noch aus der Hand legen konnte. Viele Geheimnisse wollen aufgedeckt werden und überraschende Wendungen sorgen für beste Leseunterhaltung!

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