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Veröffentlicht am 26.02.2023

Die Evangelien im Handy-Format

Jesus-Stories_gechillt
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Die Inhalte erfassen und verstehen, ist sicherlich mit dem Büchlein nicht möglich, wenn man mit dem Bibellesen keine oder nur wenig Erfahrungen hat. Aber wenn man die Bibelgeschichten ein wenig kennt, ...

Die Inhalte erfassen und verstehen, ist sicherlich mit dem Büchlein nicht möglich, wenn man mit dem Bibellesen keine oder nur wenig Erfahrungen hat. Aber wenn man die Bibelgeschichten ein wenig kennt, dann hat man die Geschichten durch die "Kurznachrichten" auch bald vor Augen. Darum finde ich die Idee, die Evangelien so darzustellen, dass sie in dieses Handy-Format passen, total witzig.

Auch in einer kleinen Handtasche findet das Büchlein Platz und mir gefällt es.

Ich finde es gut für mich und auch zum Verschenken als nicht alltägliche Idee schön.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Die Gier hat mich gepackt

Ostfriesengier
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Große Begeisterung meines Mannes, der alle Bücher von Klaus-Peter Wolf gelesen hat, und einige Lesungen, die wir gemeinsam besucht haben, fand ich zwar richtig gut, konnten mich aber nicht zum ...

Große Begeisterung meines Mannes, der alle Bücher von Klaus-Peter Wolf gelesen hat, und einige Lesungen, die wir gemeinsam besucht haben, fand ich zwar richtig gut, konnten mich aber nicht zum Selbstlesen animieren.
Jetzt hat die Ostfriesen Gier gesiegt. Ich habe endlich meinen ersten Fall mit Ann Kathrin Klaasen „bearbeitet“ – und bin restlos begeistert.
Es ist eigentlich ständig etwas los, immer wieder wechseln die Schauplätze, aber egal, wo wir uns gerade befinden, der Spannungsbogen bleibt straff gespannt. Unheimliche Gefühle, Angst vor Entdeckung, Hoffen auf Hilfe…
Nach den ersten etwa 50 Seiten war es mir fast noch ein bisschen zu witzig, doch dann war es einfach nur noch spannend und ich habe das Buch (fast) in einem Rutsch durchgelesen.
Dass reale Personen, Orte und Plätze einfach in die Geschichte einfließen und so eingewebt werden, dass alles wahr zu sein scheint, ist von Wolf meisterhaft gemacht.
Großartig auch Textstellen wie die, in der ein Stück Holz mit dem Leben verglichen wird: Was man daraus machen kann – alles ist formbar.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein Stern, der Hoffnung schenkt

Der Stern vor meinem Fenster
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Aniyah ist zehn Jahre alt und lebt seit einiger Zeit mit ihrem kleinen Bruder bei einer Pflegemutter. Sie weiß nicht, warum ihre Mutter sie verlassen hat, aber sie weiß genau, dass sie nicht für immer ...

Aniyah ist zehn Jahre alt und lebt seit einiger Zeit mit ihrem kleinen Bruder bei einer Pflegemutter. Sie weiß nicht, warum ihre Mutter sie verlassen hat, aber sie weiß genau, dass sie nicht für immer gegangen ist.
In dem Buch behandelt die Autorin Onjali Q. Raúf das Thema häusliche Gewalt. Niemals vorher habe ich etwas aus diesem Bereich gelesen, das mich mehr berührt hat als die Geschichte von Aniyah und Noah, die mit absoluter Sicherheit und voller Vertrauen wissen, dass der neue Stern, der am Himmel entdeckt wurde, ihre Mutter ist.
Ich hatte das große Glück, wohl behütet in einer liebevollen Familie aufzuwachsen. Dennoch glaube ich, dass dieses Buch ein wertvoller Ratgeber und eine wunderbare Hilfe sein kann für Menschen, die unter häuslicher Gewalt leiden müssen.
Raúf hat eine ganz besondere Gabe, den Menschen zur Seite zu stehen und Hilfe zu geben, und zwar nicht nur durch die Geschichte, die Mut, Kraft und Hoffnung schenkt, sondern auch dadurch, dass sie am Ende des Buches noch Erklärungen gibt zur Frage „Was ist häusliche Gewalt?“ und Vorschläge macht, wohin man sich wenden kann, um Hilfe zu bekommen.
Jedem Kapitel sind Sternbilder zugeordnet. Wer mag, kann sich über die Geschichten der Sterne erkundigen und herausfinden, wie sie in die Geschichte passen, rät die Autorin.
Ich weiß gar nicht, ob ich alles erwähnt habe, was in diesem wunderbaren Buch steckt. Es ist für Kinder ab 10 Jahren gedacht und ich empfehle es wirklich aus vollem Herzen!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Ein bewegtes und bewegendes Leben

Der Ruf des Eisvogels
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„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein bewegender Roman von Anne Prettin. So schön wie das Blumenarrangement mit dem Eisvogel auf dem Cover, so ist auch der Weg, mit dem der Großvater Olga die Natur ...

„Der Ruf des Eisvogels“ ist ein bewegender Roman von Anne Prettin. So schön wie das Blumenarrangement mit dem Eisvogel auf dem Cover, so ist auch der Weg, mit dem der Großvater Olga die Natur erklärt. Pa, wie Olga ihren Großvater nennt, hängt mit absoluter Liebe und Fürsorge an seiner Enkelin und nimmt die Stelle ihres Vaters ein. Auch die Liebe zum Beruf als Arzt überträgt er auf Olga. Schon als Kind geht sie ihrem Großvater in der Praxis zur Hand und begleitet ihn bei seinen Krankenbesuchen.
Die unglaubliche Willensstärke, mit der Olga ihren Wunsch verfolgt, selbst einmal Ärztin zu sein, ist bewundernswert, allerdings ist das nur ein Teil ihres Lebens ist, das bereits mit ihrer Geburt im Jahr 1925 einen dramatischen Anfang genommen hat.
Über ihre Vergangenheit redet Olga nicht. Erst als ihre Tochter und Enkelin sie mit einer Reise in ihr Heimatdorf in der Uckermark überraschen, beginnt auch für Olga die Konfrontation mit ihrer eigenen Vergangenheit. Als Leserin habe ich es genossen, in den Jahren zwischen 1925 und 1991 hin- und hergeworfen zu werden und damit einen Teil von Olgas bewegtem Leben begleiten zu können.
Anne Prettin hat Olgas Geschichte lebendig werden, die Tage ihrer Jugend aufleuchten lassen und auch die Schrecken des Krieges mit allem gewollten und ungewollten Geschehen zu Bildern werden lassen, die Olga am liebsten nie wiedersehen, sondern für immer verdrängen wollte.
Dass ihr wohlgehütetes Geheimnis aufgedeckt würde, hatte ich mir gewünscht, aber das Ende, wie es dann war, hatte ich auf keinen Fall so erwartet. Es war so gut!
Eine großartige Leistung einer ganz besonderen Autorin, die mir traurig-schöne, aber auch freudige Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Eine Geschichte, die alle etwas angeht!

HIRNSALAT
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Veronique Hübner hat mit „Hirnsalat“ einen klaren, einfachen Weg gefunden, um auf die Nöte und Bedürfnisse der Menschen aufmerksam zu machen, die aus neurologischer Sicht besonders sind. #Neurodiversität

Wir ...

Veronique Hübner hat mit „Hirnsalat“ einen klaren, einfachen Weg gefunden, um auf die Nöte und Bedürfnisse der Menschen aufmerksam zu machen, die aus neurologischer Sicht besonders sind. #Neurodiversität

Wir lernen in dem Buch vier Kinder kennen – alle verschieden, so wie sie schon auf dem Cover zu sehen sind. Hier sind die Unterschiede äußerlich zu sehen, aber Noah, Lea, Oskar und Nancy haben eines gemeinsam, unter dem sie alle, wenn auch auf unterschiedliche Weise, leiden: Hirnsalat!

Durch den Einblick in die Gefühlswelt der Kinder wird spürbar, wie sehr sie selbst unter der „ver-rückten“ Art leiden, die ihr Hirn mit ihnen spielt. Als erwachsene Person bin ich manchmal viel zu schnell dabei, sie als unerzogen abzustempeln und die Schuld für das Verhalten der Kinder bei den Eltern zu suchen. Mit Hilfe dieses Buches sehe ich vieles klarer.

„Noah kann sich selbst nicht erklären, warum er manche Dinge tut. Das passiert einfach. Er meint es auch gar nicht böse. Sein größter Wunsch ist doch, einfach nur dazuzugehören.“

Diesen Satz habe ich ausgewählt um deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sensibel miteinander umzugehen und nicht gleich Vorurteile parat zu haben, wenn ein Kind sich nicht „normgerecht“ verhält.

Schön, dass die vier Kinder aus dem Buch einen Weg für sich gefunden haben, der ihnen Hilfe bringt: den Hirnsalatclub!

So wichtig und so besonders wie das, was Veronique Hübner zu sagen hat, sind auch die mit Buntstiften gemalten Bilder der Illustratorin Uli Erbes, die wie das i-Tüpfelchen zum geschriebenen Wort passen.

Meine volle Empfehlung für dieses Buch, das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene lesenswert ist – oder noch besser geeignet zum gemeinsamen Lesen.

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