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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2023

Beeindruckendes Debüt

22 Bahnen
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Tilda hat es nicht leicht. Die Mutter ist Alkoholikerin, Tilda kümmert sich um ihre kleine Schwester, studiert Mathematik, jobbt in einem Supermarkt und hat kaum ein eigenes Leben. Sie funktioniert und ...

Tilda hat es nicht leicht. Die Mutter ist Alkoholikerin, Tilda kümmert sich um ihre kleine Schwester, studiert Mathematik, jobbt in einem Supermarkt und hat kaum ein eigenes Leben. Sie funktioniert und ist völlig in ihrem durchgetakteten Alltag gefangen. Lichtblicke und Ablenkungen sind eher Mangelware. Einzig das Schwimmen im Freibad und das bei jedem Wetter, ist eine kleine Auszeit für Tilda.
Dort schwimmt Tilda regelmäßig ihre 22 Bahnen. Plötzlich taucht Viktor auf, der ebenfalls seine 22 Bahnen im Schwimmbad zieht. Viktor scheint ziemlich unnahbar zu sein, Tilda kennt ihn allerdings von früher. Sie war vor einigen Jahren mit seinem Bruder befreundet.
Als Tilda ein Angebot ihres Professors für eine Promotion in Berlin bekommt, zieht sie zum ersten Mal ein eigenes Leben in Betracht. Aber kann sie ihre kleine Schwester mit ihrer Mutter alleine lassen? Zwischen Verantwortungsbewusstsein und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung hin- und hergerissen erleben wir Tilda in ihrem Alltag.
In diesem Debütroman steckt eine Menge an Themen: Freundschaft, Liebe, Verantwortung, Schuldgefühle, Vergangenheitsbewältigung, Selbstverwirklichung, Alkoholismus, Freiheit, Familie und Zusammenhalt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil hat mich begeistert. Eine moderne Sprache, die sich auch der ein oder anderen Anglizismen bedient. Die Dialoge sind sehr interessant umgesetzt und erinnern an Regieanweisungen.
Die Beziehung zwischen den beiden Schwestern ist wunderbar herausgearbeitet und Ida, die kleine Schwester, hat mich besonders beeindruckt.
Die Lösung für Ida am Ende des Buches hat mir persönlich nicht zu 100 Prozent gefallen, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich werde diese Autorin auf jeden Fall im Blick behalten und hoffe, dass noch weitere Romane aus ihrer Feder folgen werden.
Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite!

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Kurz, knackig und kompetent

Superpflanzen
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Gleich vorneweg: das ist der beste Pflanzenratgeber, den ich jemals gelesen habe.
Aber nun der Reihe nach. Gleich im Anfangskapital ‚Vorausschauend gärtnern‘ erfährt der Gartenliebhaber eine Menge, z.B. ...

Gleich vorneweg: das ist der beste Pflanzenratgeber, den ich jemals gelesen habe.
Aber nun der Reihe nach. Gleich im Anfangskapital ‚Vorausschauend gärtnern‘ erfährt der Gartenliebhaber eine Menge, z.B. zum richtigen Düngen und Mulchen.
Elke Schwarzer stellt uns in ihrem Ratgeber ‚Superpflanzen‘ Stauden, Bäume und Sträucher vor, die besonders robust sind. Sie geht vor allem auf die folgenden Probleme ein: schwierige Standorte, die von Hitze und Trockenheit geplagt sind oder die dauernass und wechselfeucht sind oder schattig und trocken. In Steckbriefen zeigt sie uns Pflanzen, die mit diesen eher ungünstigen Standorten bestens zurechtkommen. Pro Pflanze gibt es eine Seite mit jeweils einem wirklich schönen Foto. Dazu alle Informationen, die man braucht. Alles kurz, knackig und kompetent.
Weiter geht es mit Pflanzen, die ein prima Klima zaubern, als Sonnenschutz dienen, für angenehme Kühle sorgen und auch als Windbrecher gepflanzt werden können.
Sicher für viele sehr wichtig, sind die Informationen zu Superpflanzen, die den gefräßigen Schnecken standhalten und auch dem Giersch im Beet Einhalt gebieten.
Dabei achtet die Autorin vor allem darauf, dass alle Pflanzen Insektenmagnete sind und somit Schmetterlingen, Bienen, Hummeln & Co einen Lebensraum bieten.
Informative Tipps, Adressen zu Bezugsquellen und Übersichtstafeln runden den Ratgeber ab.
Elke Schwarzer schreibt in einem lockeren und angenehmen Ton, sodass das Lesen richtig Freude macht und in einem den Wunsch weckt SOFORT mit der Gartenarbeit zu beginnen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Göttlicher Lesespaß

Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)
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Loki hat es mit seinen Späßen und Gemeinheiten zu weit getrieben. Odin und auch die anderen Götter haben genug und daher wird Loki für einen Monat in die Gestalt eines elfjährigen Jungen verwandelt und ...

Loki hat es mit seinen Späßen und Gemeinheiten zu weit getrieben. Odin und auch die anderen Götter haben genug und daher wird Loki für einen Monat in die Gestalt eines elfjährigen Jungen verwandelt und muss auf der Erde beweisen, dass doch noch ein Funken Gutes in ihm steckt. Er ist aber nicht alleine unterwegs. Thor steckt in der Gestalt seines Bruders und zwei Götter mimen die Eltern.
Jeden Tag muss Loki in eine Art Tagebuch schreiben, um zu beweisen, dass er sich bessert. Das Tagebuch ist unbestechlich, unempfänglich für Lügen und gibt jeden Tag den Punktestand der Tugend-Skala an. Loki soll den Minusstand in den Plusbereich bringen, ansonsten droht ihm ewige Verdammnis in Gesellschaft einer furchterregenden Schlange.
Rein optisch ist das Buch toll gemacht. Unterschiedliche Schrifttypen wechseln mit comicartigen Zeichnungen ab. Das lockert das Leseerlebnis auf. Ich habe mich beim Lesen bestens amüsiert. Loki ist im Grunde genommen unmöglich, dennoch mochte ich ihn sehr. Wir bekommen durch die Tagebucheinträge Einblick in seine Gedankenwelt und in seine Pläne. Das ist einfach nur lustig. Louie Stowell schreibt mit viel Humor und mit einem Augenzwinkern bedient sie sich bei der Götterwelt. Für Loki sieht es Tag für Tag schlechter aus, wieder bei den anderen Göttern in Asgard weilen zu können. Am besten lest ihr selbst, ob er dieser Aufgabe gewachsen ist. Zumindest an Selbstbewusstsein fehlt es ihm garantiert nicht.
Volle Sternenanzahl und eine klare Leseempfehlung nicht nur für Kids. Auch Erwachsene können daran ihren Spaß haben!

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein beeindruckendes Werk

Fünf Winter
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Joe McGrady wird zu einem Tatort gerufen und soll sich diesen näher ansehen. Er ist Detektive beim Honolulu Police Department. Sein Vorgesetzter kann ihn nicht leiden und hält ihn an der kurzen Leine. ...

Joe McGrady wird zu einem Tatort gerufen und soll sich diesen näher ansehen. Er ist Detektive beim Honolulu Police Department. Sein Vorgesetzter kann ihn nicht leiden und hält ihn an der kurzen Leine. Dieser Fall hat allerdings einen gewaltigen Einfluss auf McGrady’s Leben. Er soll einem Verdächtigen nach Hongkong folgen. Die Zustände dort spitzen sich zu, da die Japaner auf dem Vormarsch sind. Wir befinden uns im Jahr 1941. Der Detektive wird gefangen genommen und ihn erwartet als vermeintlicher Spion höchstwahrscheinlich der Tod. Dann naht unerwartet Rettung. Der Diplomat und Pazifist Takahashi Kansei und seine Tochter Suchi verstecken ihn während des Krieges. Als der Krieg zu Ende ist, kehrt McGrady nach Hause zurück und versucht den Fall nach fünf Wintern nun als Privatdetektiv zu Ende zu bringen.
Ein Krimi mit einem richtig tollen Setting und einem äußerst interessantem historischen Hintergrund. Das alleine hat mich schon neugierig auf das Buch gemacht. James Kestrel hat allerdings noch viel mehr hineingepackt. Eine Kriegsgeschichte, eine Liebesgeschichte, eine Spionageschichte und ein richtig spannender Krimi in einem. Ein 500 Seiten starkes Buch, bei dem mir nicht eine Sekunde langweilig war. Der Protagonist ist sympathisch, alle Figuren sind glaubwürdig gezeichnet, die Hintergründe sorgfältig recherchiert und der Fall ist spannend.
Die Dialoge sind ebenfalls richtig gut gelungen. Kein Wunder, dass diese Geschichte bereits einige Preise gewonnen hat.
Wer Lust auf einen besonderen Krimi hat, der liegt hier goldrichtig. Daher gibt es hier die vollen 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Mit jedem Band wird es besser!

Bluternte
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Gregor Cornelius möchte mal wieder nur ausspannen und das Landleben genießen. Tja, auch dieses Mal wird daraus nichts. Irgendwie scheint er Leichen magisch anzuziehen. Dieses Mal findet er einen toten ...

Gregor Cornelius möchte mal wieder nur ausspannen und das Landleben genießen. Tja, auch dieses Mal wird daraus nichts. Irgendwie scheint er Leichen magisch anzuziehen. Dieses Mal findet er einen toten Landwirt, der einige seiner Felder an einen Bauunternehmer verkaufen wollte. Jener wiederum wollte in der Nähe von Neukirchen einen Freizeitpark aufziehen, sehr zum Mißfallen einiger Dorfbewohner.
Ich liebe die Geschichten rund um den erimitierten Geschichtsprofessor aus München. Er stolpert über Leichen, erfährt so manches durch seine vertrauenswürdige Art und kombiniert sehr gut. Dazu hat er das Herz am rechten Fleck. Wir erfahren viel über das Leben der Dorfbewohner und auch so manches von ihren Geheimnissen.
Der Plot bleibt bis zum Ende spannend und nimmt gerade am Schluss nochmal richtig an Fahrt auf.
Von mir gibt es auch bei Band 3 eine klare Leseempfehlung.

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