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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Ein intensives Buch, das unter die Haut geht

Und hinter mir das Nichts
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Sara ist um die 30 Jahre alt, Psychotherapeutin und mit Steffen liiert. Sie ist gerade im Begriff ihre Wohnung in der Stadt aufzugeben und zu ihm aufs Land zu ziehen. Sie erfährt durch die Polizei, dass ...

Sara ist um die 30 Jahre alt, Psychotherapeutin und mit Steffen liiert. Sie ist gerade im Begriff ihre Wohnung in der Stadt aufzugeben und zu ihm aufs Land zu ziehen. Sie erfährt durch die Polizei, dass sich Herr Mangold, einer ihrer Klienten das Leben genommen hat. Ab diesem Moment geschieht etwas mit und in Sara. Sie möchte herausfinden, was zu diesem Suizid führte und ob sie Schuld daran trägt. Die Suche nach der Ursache und dem Auslöser wird immer mehr zu einer Obsession.
Durch den Suizid bricht etwas in Sara auf, Erinnerungen an ihre Kindheitserlebnisse drängen nach oben. Und dann tritt Nikto in ihr Leben. Eine junge Frau, die ihr vertraut zu sein scheint, bei der sie offen und ehrlich sein kann, sich zu ihr hingezogen fühlt und zugleich macht sie Sara Angst.
Berthe Obermanns hat hier einen eindrucksvollen Roman geschrieben, der unangenehme Themen zur Sprache bringt, wie Suizid, Tod, psychische Zerrüttung bis zur Psychose. Die Autorin schafft es, dass man ganz nah dran an der Protagonistin ist, mit ihr mitfühlt und ihre innere Zerrissenheit spürt. Teilweise fühlt sich das sehr beklemmend an und lässt einen doch immer weiterlesen. Das Buch entwickelt einen starken Sog. Es werden große Fragen aufgeworfen. Die Suche nach sich selbst, die Suche nach dem Sinn des Lebens, die Suche nach dem richtigen Lebensweg. Man fragt sich als Leser öfter, ist das real oder ist es ein Wahngeschehen? Die Autorin arbeitet gekonnt mit symbolischen Szenen und lässt dabei viel Deutungsraum zu. Gerade das macht das Buch wertvoll. Nichts ist eindeutig und genau so ergeht es auch Sara, denn sie erhascht immer nur Ausschnitte aus ihrem Leben in der Kindheit, sie schafft es nicht komplett hinzusehen und sich der Vergangenheit zu stellen.
Das Buch ist sicher keine leichte Kost, wer sich allerdings mit Psychodynamik und eher unbequemen psychologischen Themen auseinandersetzen möchte, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Mich hat die Autorin mit ihrem Werk auf jeden Fall stark beeindruckt.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Spannende Fortsetzung

Die Affäre Alaska Sanders
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Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen ...

Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen zum besseren Verständnis. Wir befinden uns im Jahre 2010. Sergeant Perry Gahalawood und Marcus Goldman, der Schriftsteller, nehmen erneut zusammen Ermittlungen auf. Dieses Mal dreht es sich um einen alten Fall aus dem Jahre 1999. In einem kleinen Dorf an der amerikanischen Ostküste wurde Alaska Sanders ermordet. Der Schuldige bzw. die Schuldigen scheinen schnell gefunden. Elf Jahre später ergeben sich neue Anhaltspunkte.
Das Duo Gahalawood und Goldman funktioniert sehr gut. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit zu rätseln, was damals wirklich geschah.
Das Spiel mit dem Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen beherrscht Joël Dicker wirklich gut. Der Fall ist spannend und auch die Auflösung bringt alle Handlungsstränge zusammen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass weniger hier mehr gewesen wäre. Der Handlungsstrang Harry Quebert wirkte für mich unglaubwürdig und einige Wendungen waren eher zu viel.
Nichtsdestotrotz gibt es von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Der Sommer 1961 in New Bremen

Für eine kurze Zeit waren wir glücklich
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Frank, 13 Jahre alt, lebt mit seiner Familie in New Bremen. Das Leben ist geprägt vom Beruf des Vaters, einem Pfarrer. Die Mutter singt im Chor der Kirche, die Tochter spielt die Orgel und Frank und sein ...

Frank, 13 Jahre alt, lebt mit seiner Familie in New Bremen. Das Leben ist geprägt vom Beruf des Vaters, einem Pfarrer. Die Mutter singt im Chor der Kirche, die Tochter spielt die Orgel und Frank und sein jüngerer Bruder Jake müssen an den Gottesdiensten teilnehmen. In ihrer Freizeit streifen die beiden viel durch die Gegend, auch an verbotenen und gefährlichen Orten. Dort treffen sie auf den Tod, der ihnen in diesem Sommer noch mehrmals begegnen wird.
Ein Roman über Verluste, Trauer, Wut, Familie, Glaube, Schuldgefühle und auch Hoffnung.
Ein Coming-of-age-Roman mit einem Krimi-Anteil. Mir haben die Charaktere in diesem Roman sehr gut gefallen. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und ich konnte mir die Szenen wirklich gut vorstellen. Trotz der Innenschau des Protagonisten bin ich ihm nie so ganz nah gekommen. Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen, man spürt richtig, wie sich subtil Spannung aufbaut und man auf die Katastrophe zusteuert. Trotz des Unglücks schwingt immer ein Funken Hoffnung und Positives mit.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Campen verändert das Leben

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
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Evi, ihre Schwester und der Vater werden im Testament von Großtante Lisbeth zu Campen, Gesangsauftritt und Marathonlauf verdonnert. Ansonsten gibt es kein Erbe.
Evi hat im Grunde genommen kein eigenes ...

Evi, ihre Schwester und der Vater werden im Testament von Großtante Lisbeth zu Campen, Gesangsauftritt und Marathonlauf verdonnert. Ansonsten gibt es kein Erbe.
Evi hat im Grunde genommen kein eigenes Leben. Sie ist alleinerziehend, kämpft noch mit der Trennung und mit ihrer pubertierenden Tochter Helena. Die Arbeit als Selbstständige stresst sie und nun soll sie auch noch drei Wochen lang zelten.
Evi stellt sich dieser Herausforderung zusammen mit Helena.
Auf dem naturnahen Campingplatz auf Rügen trifft sie auf sehr nette und auch ziemlich eigentümliche Menschen. Unter anderem auf den attraktiven Zeltnachbarn. Der bringt zuerst einmal Evis Schmetterlinge im Bauch zum Flattern.
Dies ist bereits mein zweiter Roman von Sandra Poppe und ich schätze ihren Schreibstil sehr. Er ist flüssig zu lesen und man saust nur so durch die Seiten. Die Dialoge sind witzig und sehr gut gelungen, vor allem zwischen Evi und ihrer Tochter. Der Humor kommt definitiv nicht zu kurz und bei so manchen Szenen musste ich herzhaft lachen.
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Ausflüge, die Mutter und Tochter gemeinsam machen sowie ihr schwieriges Verhältnis, das zwischen Angiften und Zuneigung schwankt.
Dazwischen erfahren wir so einiges über die Tücken und Freuden des Zeltens. Meine Lieblingsfigur ist die Campingplatzbesitzerin, sie hat einen ganz besonderen Charakter.
Das Ende war mir ein wenig zu viel des Guten und ich hätte diese Wendung nicht unbedingt gebraucht. Dies ist allerdings mein einziger Kritikpunkt. Ein Buch, das gute Laune macht und sicher auch Lust auf Rügen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Inspirierende Ideen für mehr Kreativität und Lebensfreude

Dolce Vita für die Seele
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‚Dolce Vita für die Seele‘ ist mein erstes Buch von Kristen Helmstetter. Die Autorin schreibt über die Möglichkeit mithilfe von Selbstgesprächen mehr Leichtigkeit, Inspiration, Lebensfreude und Kreativität ...

‚Dolce Vita für die Seele‘ ist mein erstes Buch von Kristen Helmstetter. Die Autorin schreibt über die Möglichkeit mithilfe von Selbstgesprächen mehr Leichtigkeit, Inspiration, Lebensfreude und Kreativität ins Leben zu bringen. Dazu braucht es nicht viel. 15 Minuten Zeit, etwas zu trinken und die entsprechenden Texte und schon kann es losgehen.
Im ersten Teil des Buches erfahren wir mehr über die Hintergründe und den Ablauf eines Wine-Self-Talk-Rituals. Im zweiten Teil nimmt sich die Autorin dann 15 Lektionen vor. Zum Beispiel, dass Scheitern kein Beinbruch ist, ganz im Gegenteil. Oder dass Langeweile etwas Positives ist, dass Humor und Kreativität Hand in Hand gehen und wir zum problemlösenden Ninja werden können. Nach einem theoretischen Teil mit vielen wertvollen Informationen aus der Psychologie, gibt uns die Autorin Texte an die Hand, die wir verwenden können. Allerdings können wir sie auch verändern und die Affirmationen mit unseren Worten formulieren. Am Ende einer jeden Lektion gibt es noch einen grauen Kasten mit wertvollen Tipps.
Kristen Helmstetter sprüht vor Energie, Tatendrang und Enthusiasmus. Das springt einen in jeder Zeile entgegen. Sie schreibt sehr flüssig und motivierend. Manchmal war es mir fast zu viel des Guten. Ich würde sagen: typisch amerikanisch.
Auf jeden Fall kommen ihr Anliegen und ihre Begeisterung definitiv rüber.
Für mich ein Buch, das gute Laune und Lust auf Neues macht, und darauf etwas in seinem Leben hin zum Positiven zu verändern.
Ein Ratgeber, der motiviert und Spaß macht!

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