Der große Traum
Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell ...
Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell wird das Hirchvogl, dank seines ausgewählten und luxuriösen Angebotes zum 1. Haus am Platz. Doch die Konkurrenz schläft nicht, bald schon werden Hermann Tietz und das Oberpolinger zu ernsten Konkurrenten.
Doch dank der immer neuen Ideen von Thea und der baldigen Vergrößerung des Hirchvogls bleibt das Kaufhaus nach wie vor Münchens liebstes Kind. Aber dann werden die Zeiten stürmisch.
Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn ist sehr schön gestaltet. Auf dem Cover sieht man das Kaufhaus mit seiner großen Kuppel und dem Lichthof, so wie es im Buch beschrieben wird.
Auf den Innenseiten des Covers ist vorne der Stammbaum der Familie und hinten eine Karte der Münchner Innenstadt mit Hinweisen zu den Kaufhäusern gedruckt.
Erstaunlich wie viele große Kaufhäuser sich in enger Nachbarschaft angesiedelt haben und mit welcher Pracht sie ausgestattet waren.
Eins dieser Kaufhäuser ist das der jüdischen Kaufmanns Familie Hirchvogl. Bald schon wird es zum beliebtesten Kaufhaus von Münchens edler Gesellschaft. Dank der immer neuen Ideen von Thea Hirchvogl, wenn es um Dekorationen und das Warenangebot geht, ist es ein beliebter Treffpunkt der feinen Damen. Auch ihre Soireen erfreuen sich einer großen Beliebtheit.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Jacob und Thea Hirchvogl die sich mit dem Kaufhaus einen Traum erfüllt haben und ihre drei Kinder Benno, Lily und Joseph. Lily zeigt schon früh, dass auch sie dem Kaufhaus sehr verbunden ist, schon als Kind verbringt sie am liebsten die Zeit mit ihrer Freundin Cäcilie zwischen den vielen Theken und Regalen.
Der Leser begleitet die Familie Hirchvogl über drei Generationen durch viele Höhen und Tiefen.
Man erfährt viel über die großen Kaufhäuser die meist von jüdischen Kaufmannsfamilien betrieben wurden und von der Zeit die nach dem 1. Weltkrieg anfing suggestiv schwerer für sie zu werden.
Das Buch liest sich sehr schnell, der Schreibstil ist flüssig und so, dass man sich alles richtig bildhaft vorstellen kann.
So freut man sich mit der Familie Hirchvogl aber man leidet auch mit der sympathischen Familie.
Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ stufe ich als unbedingt lesenswert ein.