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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2023

Komplex und spannend

Mordsand
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Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin ...

Auf dieses Buch von Romy Fölck habe ich mich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Mit ihr kann man eine wunderbare Reise in die Elbmarsch unternehmen. Dank der bildhaften Sprache, fühle ich mich dorthin versetzt und habe sie förmlich vor Augen, ohne jemals dort gewesen zu sein. Wie auch in den anderen Bänden geht es ebenfalls um das Leben in der Elbmarsch, besonders durch Frida. Das Privatleben von ihr und Bjarne bildet den Rahmen der Ermittlungen und beides steht in einem ausgewogenen Verhältnis.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da die Identifizierung des gefundenen Skeletts mühsam ist. Wie „gut“, dass wenig später eine weitere Leiche gefunden wird und sich der Modus Operandi ähnelt. Das mag ein wenig konstruiert wirken, andererseits ist es schriftstellerische Freiheit. Parallel zu den aktuellen Ermittlungen, gibt es Rückschauen der Beteiligten. Nur ganz langsam erfahren wir, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und welche Personen involviert sind. Die Anzahl der beteiligten Personen und Verdächtigen wird klein gehalten und ist nicht unnötig überfrachtet. Trotzdem gelingt es Romy Fölck einen spannenden Roman zu schreiben bei dem bis zum Schluss die genauen Zusammenhänge offengelassen werden und noch die ein oder andere Wendung auf uns wartet.

Fazit: unblutig und trotzdem durchgehend spannend vor der Kulisse der Jugendwerkhöfe in der DDR

Veröffentlicht am 20.03.2023

psychologischer Spannungsroman

In blaukalter Tiefe
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Vom ersten Kapitel war ich anfangs irritiert. Bekommen wir doch bereits einen Ausblick, wie dieser Segeltörn ausgeht. Dadurch hatte ich angenommen, dass sie Spannung genommen wird. Aber genau das Gegenteil ...

Vom ersten Kapitel war ich anfangs irritiert. Bekommen wir doch bereits einen Ausblick, wie dieser Segeltörn ausgeht. Dadurch hatte ich angenommen, dass sie Spannung genommen wird. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ohne das Wissen, dass es nicht bei einem netten und entspannten Urlaub bleibt, wäre die Handlung nett gewesen, aber ohne Spannung. Aber so verfolgt man die Dynamik an Bord mit einem anderen Auge. Wartet gespannt darauf, wie sich die Situation zuspitzt und will schließlich wissen, wie es so hat aus dem Ruder laufen können.

Und mal ehrlich, wer kennt es nicht - man lernt neue Leute kennen und wird schwierige Themen meiden, sich eher zustimmend äußern und sich dreimal überlegen, ob man direkt am Anfang Kritik üben soll. Wenn man sich nicht sympathisch ist, kann man sich aber auch ganz schnell wieder aus dem Weg gehen. Dies geht während des Segeltörns nicht. Und so werden Probleme nicht angesprochen, die Konflikte schwelen vor sich her und es brodelt mächtig unter der Oberfläche.

Begünstigt wird dies durch die denkbar ungünstige Konstellation der Personen an Bord. Die 4 sind nicht auf Augenhöhe. Andreas gibt den Ton an. Er hat die Reise bezahlt und lässt dies die anderen spüren. Daniel möchte sich gegenüber Andreas – seinem Chef – beweisen und lässt sich dadurch viel zu viel von ihm gefallen. Um miteinander auszukommen – schließlich kann man sich kaum aus dem Weg gehen – wird viel zu viel geduldet.

Eigentlich tut sich nicht viel. Das Buch ist geprägt von dem Leben an Bord, den zugeteilten Aufgaben, dem Navigieren, dem gemeinsamen Essen, gelegentlichen Landgängen, …
Es ist also nicht viel Ablenkung vorhanden. Weder für die Passagiere noch für uns Leser. Und durch die ruhige Schreibweise ist dies hervorragend herausgearbeitet und veranschaulicht. So rücken die Spannungen an Bord immer mehr in den Vordergrund und bei beiden Paaren zeigen sich mit fortschreitender Reise deutliche Risse.

Fazit: ein atmosphärischer und spannender Roman über Gruppendynamik, zwischenmenschliche Beziehungen und Abhängigkeiten

Veröffentlicht am 26.02.2023

Die Jagd ist eröffnet

Spinnennetz
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Wir halten bereits den neunten Band in den Händen, aber zum Glück hat die Reihe nichts an Spannung eingebüßt.

Die erste Orientierung fällt noch schwer, weil die Personen und dazugehörigen Namen nicht ...

Wir halten bereits den neunten Band in den Händen, aber zum Glück hat die Reihe nichts an Spannung eingebüßt.

Die erste Orientierung fällt noch schwer, weil die Personen und dazugehörigen Namen nicht mehr so geläufig sind, aber das legt sich ganz schnell und man ist mitten im Geschehen. Viel Zeit zum „reinkommen“ bleibt dem Leser auch nicht, denn es geht Schlag auf Schlag.
Neun Opfer stehen auf der Liste des Mörders und direkt zu Beginn erleben wir ihn bei seiner „Mission“. Der Hergang verursacht Gänsehaut und die Hoffnung auf einen positiven Ausgang wird einem schnell genommen.

Unversehens finden wir uns in einer Ermittlung gegen die Zeit wieder. Die Morde werden angekündigt. Aber in Rätseln die es zu entschlüsseln gilt. Zum einen wer das nächste Opfer ist und wo die Tat stattfinden soll. Der kurze, prägnante, präzise Schreibstil ist sehr eindringlich und man fiebert mit Jonna und Saga mit, ob sie die nächsten Opfer schnell genug identifizieren und eventuell retten können. Die Hilflosigkeit, wenn sie bei einem Rätsel nicht weiterkommen ist förmlich zum greifen nahe und man kann die Anspannung und Nervosität spüren.

Der Täter erhöht sein Tempo immer weiter. Die Abstände zwischen Ankündigung und Tatausführung werden immer kürzer. Mit jedem neuen Opfer erfahren wir ein bisschen mehr über den Tathergang, die anschließende barbarische Tötung und wie abgebrüht der Täter vorgeht. Aber auch Jonna und Saga können die Rätsel schneller lösen und kommen dem Täter immer näher. Und so bleibt es durchweg spannend.

Das Buch erhebt keinen Anspruch darauf realistisch zu sein. So wird die Frage nach der Umsetzbarkeit der Tatausführung nie beleuchtet und es werden keine forensischen Beweise, … erhoben.

Aber mich hat es überzeugt und es hat alles was ein guter Thriller haben muss. Der Leser ist immer hautnah dabei. Durch den ständigen Perspektivwechsel erleben wir das Geschehen mal aus der Sicht von Jonna oder Saga, mal aus der des Täters oder sogar einem potentiellen Opfer.

Fazit: ich habe das Buch sehr, sehr gerne gelesen. Man kann mitfiebern und mitleiden und bis zum Schluss war es ungemein spannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.01.2023

2 Unikate treffen aufeinander

Herzschuss
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Kreuthner und Wallner sind schon ein besonderes Gespann und könnten gegensätzlicher nicht sein.
Kommissar Wallner ist Polizist durch und durch und möchte ein Verbrechen aufklären ohne das Zweifel zurückbleiben. ...

Kreuthner und Wallner sind schon ein besonderes Gespann und könnten gegensätzlicher nicht sein.
Kommissar Wallner ist Polizist durch und durch und möchte ein Verbrechen aufklären ohne das Zweifel zurückbleiben.
Polizeiobermeister Kreuthner nimmt die Vorschriften nicht so genau, nennt zwielichtige Leute seine Freunde und gerät schnell in Fettnäpfchen. Und so ist es auch kein Wunder, dass es nur wenige Seiten dauert, dass eine seiner Aktionen nicht wie geplant funktioniert.

Und diese aufeinanderprallenden Welten machen den Reiz der Reihe aus. Der Humor ist fein dosiert und mitschmunzeln garantiert.

Das nun ausgerechnet Kreuthner der Hauptverdächtige in einem Mordfall ist, bringt Wallner in arge Bedrängnis. Genug Potential also für einen spannenden und unterhaltsamen Krimi. Gespickt mit bayerischer Mundart wirken die Personen lebensecht und authentisch. Die Ermittlung sollte man augenzwinkernd betrachten und sich auf die ein oder andere skurrile Situation gefasst machen. Andreas Föhr gelingt es aber trotzdem, das Ganze nicht zu oberflächlich und aufgesetzt zu erzählen.

Fazit: nicht nur ein kurzweiliger Kriminalroman, sondern auch ein Roman über Freundschaft und Loyalität.

Veröffentlicht am 28.01.2023

amische Entscheidung mit Folgen

Quälender Hass
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Ja, das Setting bei Linda Castillo ist nicht neu. Ja, das habe ich auch schon bemängelt und hab mir mehr Abwechslung gewünscht. Und trotzdem, ja, ich fand dieses Buch sehr gut! Auch mit Band 11 hat Linda ...

Ja, das Setting bei Linda Castillo ist nicht neu. Ja, das habe ich auch schon bemängelt und hab mir mehr Abwechslung gewünscht. Und trotzdem, ja, ich fand dieses Buch sehr gut! Auch mit Band 11 hat Linda Castillo wieder einen überzeugenden Krimi abgeliefert.

Das Leben der Amischen dient als Kulisse. Kate selber ist mit dieser Lebensweise aufgewachsen und das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. So gelingt eine kritische und trotzdem reflektierte Auseinandersetzung mit den amischen Traditionen. Da wir Kates Sicht und Gedanken mitbekommen, werden die amischen Regeln erklärt, im Kontext betrachtet und eingeordnet. Einem Außenstehenden sind die Regeln natürlich fremd, aber so gelingt es, ein gewisses Verständnis und Hintergrundwissen zu schaffen.

Kate hat es nicht „nur“ mit einem Mord zu tun, sondern auch mit einer Entführung. Das die Kapitel damit überschrieben sind, wieviel Zeit seit der Entführung vergangen ist, fand ich sehr gelungen. Man spürt den Drück unter dem Kate steht um möglichst schnell Ergebnisse zu liefern. Gerade am Anfang wo zuerst Informationen gesammelt werden müssen und so viel gleichzeitig zu erledigen ist. Aber die Zeit läuft gegen Kate und ihre Kollegen.

Die Auflösung ist nachvollziehbar. Lässt aber Raum für eigene Spekulationen und Gedanken. Aber so ist wohl auch das wahre Leben. Nicht alles lässt sich zu 100 % aufklären und so bleiben Zweifel und Fragen, wer hier Recht hat und wie das Handeln moralisch zu bewerten ist.

Fazit: kein Thriller, aber ein realistische Kriminalfall der auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann.